Geburtsbericht von

Annette Z.

Geburtsbericht LUNA 13.03.2021 um 9.57Uhr. 39+4. 1. Kind. Gesamtzeit von der ersten Wehe bis zur Geburt ca. 6,5 Stunden. Hebammenkreißsaal. Gewünschte Wassergeburt.

Ich hatte eine wundervoll unkomplizierte Schwangerschaft. Keine Komplikationen (obwohl ich mit 40 natürlich zu den Risikoschwangeren zähle) und Nebenwirkungen. Bis zum Schluss war ich noch sehr aktiv – hab Yoga gemacht, war viel im Wald unterwegs und bin bis zum 8. Schwangerschaftsmonat auch noch geritten (natürlich nur noch im Schritt).

Hier der Geburtsbericht:

Um ca. 3.30 Uhr wache ich auf, weil ich ein Ziehen spüre. Ich gehe erstmal zur Toilette und leg mich dann wieder hin. Kurze Zeit später noch ein Ziehen…und noch ein Ziehen. Ich beschließe, meine Wehen-App zu benutzen und stelle recht schnell fest, dass der Abstand zwischen den nun etwas stärkeren Wellen nur noch 5 Minuten beträgt. Die App rät mir, mich auf den Weg in den Kreißsaal zu machen. Hm, soll ich ihr jetzt glauben? Kommt irgendwie ganz schön plötzlich. Denn ich hatte bis dahin kaum (Übungs-)wellen. Ich wecke meinen Mann Tobi und sag ihm, dass die App anzeigt, dass wir los müssen. Er schaut etwas ungläubig, macht sich dann aber auf, als ich plötzlich sage “Ups, ich glaub, die Fruchtblase ist vielleicht geplatzt”. Es hat Plopp gemacht und ist etwas feucht geworden zwischen den Beinen. Ich finde, wir sollten uns nun doch ein wenig beeilen. Ich rufe im Hebammenkreißsaal an und versicher mich, dass es ok ist, dass wir mit dem Auto kommen. Einen Krankenwagen möchte ich nicht rufen, da dieser mich sonst in ein anderes näheres Krankenhaus fährt. Die Nachthebamme bleibt cool und sagt, das sei in Ordnung. Mittlerweile bin ich mir gar nicht mehr sicher mit der Fruchtblase (später stellt sich heraus, dass es bloß der Schleimpfropf war). Wir packen noch schnell unsere sieben Sachen und fahren die 35 Minuten ins Krankenhaus. Ich höre Kristins Hypnose zur Geburt.

Wir dürfen beide direkt auf die Kreißsaalstation, müssen beide zwei (warum auch immer) Coronatests machen und warten dann auf meine erste Untersuchung. In der Zwischenzeit übergebe ich mich auf der Toilette und freue mich insgeheim, dass ich evtl. eine schnelle Geburt haben werde (naja, zumindest wurde es mal im Podcast erwähnt, dass das sein könne, bei Frauen, die sich übergeben). Die Hebamme untersucht mich und irgendwann (ich habe das Zeitgefühl verloren) darf ich in den Kreißsaal – leider in den ohne Geburtswanne, denn die ist noch belegt. Die Hebamme sagt, sie kann nicht versprechen, dass die Wanne noch frei werden wird, aber ich hab ja noch Zeit (denken wir) – ist ja mein erstes Kind. Dank Kristins Kurs bin ich für alles offen, auch wenn ich mir eine Wassergeburt sehr gewünscht habe. Die Wellen werden stärker und die Abstände bleiben kurz. Ich versuche, eine angenehme Position zu finden, während Tobi dafür sorgt, dass die Hypnose über unsere kleinen Bluetoothboxen zu hören ist. Die Hebammen haben nichts dagegen und sind sowieso ziemlich entspannt. Ich bitte darum, in die Entspannungswanne zu dürfen. Es wird Wasser eingelassen mit einem Lavendelduft, der mir aber zu kräftig ist (mir wird davon noch übler als eh schon), so dass das Wasser nochmal gewechselt wird, bevor ich mich in der Wanne entspanne. Die Schwerelosigkeit im Wasser und die Hypnose helfen mir sehr. Ich atme tief in den Bauch ein, obwohl es mir tatsächlich manchmal schwer fällt. Dennoch kann ich nicht behaupten, dass ich wenig Schmerzen empfinde – zumal die Wellen immer heftiger werden und ich mich frage, wie ich das womöglich über richtig viele Stunden aushalten soll, wenn ich kaum eine Erholungspause habe (später wird mir gesagt, dass bei langen Geburten die Abstände zwischen den Wellen länger sind). Es ist mittlerweile 8.30 Uhr. Ich übergebe mich bei fast jeder Welle in der Eröffnungsphase. Mein Abendessen vom Vorabend ist natürlich schon lange raus, so dass eigentlich nur noch Galle kommt. Ich empfinde das Übergeben jedoch nicht als schlimm, es lenkt mich ein wenig von den Wellen ab. Ich bitte um Lachgas. Es ist etwas gewöhnungsbedürftig aus dieser synthetisch riechenden Maske zu atmen. Ich werde dabei auch jedes Mal hektisch und verlasse meinen inneren Raum. Tobi hat irgendwann Frühstück bekommen, kommt aber nicht so richtig zum Essen, weil ich andauern brülle “Lachgas” und er mir dann die Maske reicht. Ich habe das Gefühl, dass das Gas mir nichts bringt, eher stört. So höre ich irgendwann wieder auf. Gegen 9 Uhr spüre ich einen starken Druck und plötzlich weiß ich: es geht los! Kann das denn schon sein? (Vorher hab ich mich immer gefragt, woher man das denn wohl weiß…)

Ich bitte Tobi, eine Hebamme zu holen. Sie kommt auch gleich und stellt zu ihrer Überraschung fest, dass der Muttermund vollständig geöffnet ist. Eine weitere Hebamme und eine Hebammenschülerin kommen hinzu und sitzen mit ihren Masken vor meiner Wanne. Ein lustiges Bild, als ich kurz die Augen öffne. Sie fragen mich, ob ich in der Wanne bleiben möchte. Ich bejahe erleichtert. Denn eigentlich darf in der Entspannungswanne keine Geburt durchgeführt werden. Ich bekomme Anweisungen von den Hebammen und versuche gleichzeitig bei mir zu bleiben. Die Wellen sind nun echt stark und ich bin sehr laut. Nun ja, die Hebammen werden es wohl gewohnt sein. Dennoch machen sie mir den Vorschlag, etwas mehr meiner Energie in meinen Körper zu stecken als in meine Stimme – ich versuche es. Da die Entspannungswanne recht schmal ist, versuchen wir es in der Seitlage, dann im Vierfüßler und später im Stehen. Ich soll dann aber doch lieber raus kommen und gehe auf die Gymnastikmatte. Hier versuche ich mit Unterstützung von Tobi (der Arme hat immer noch nicht gefrühstückt) verschiedene Positionen, bis die kleine Luna im Vierfüßlerstand geboren wird.

Die Hebammen unterstützen mich die ganze Zeit mit Anweisungen wie “Schieb sie raus.”, was mir sehr hilft. Tobi hatte zwischenzeitlich die Hypnose für die Austreibungsphase angemacht, was mich ebenfalls sehr unterstützt. Auch seine Anwesenheit ist voll gut!

Ich bin total überwältigt von diesem kleinen Wesen, was da nun unter mir liegt und fange direkt an zu weinen. Ich nehme die Kleine in die Arme, Tobi nimmt mich in den Arm und es entsteht das erste Familienfoto.

Die Austreibungsphase hat somit gerade mal eine Stunde gedauert, wofür ich sehr dankbar bin, weil das Körpergefühl doch recht intensiv war.

Ich lege mich mit der kleinen Luna im Arm zur Untersuchung auf das Bett. Sie darf direkt einen Schluck trinken, was hervorragend klappt. Die Plazentageburt soll nun folgen. Die Hebammen warten geduldig, bis es von selbst los geht. Luna wird in der Zeit gewogen, gemessen und untersucht. Ab jetzt kümmert sich Tobi um die Kleine. Denn nachdem die Plazenta draußen ist, wird mir schwindelig und schlecht und der Kreislauf ist völlig im Keller. Kurz darauf der Blutdruck zu hoch. Mir geht es gar nicht gut. Ich übergebe mich mal wieder… Nun wird doch ein Arzt herbei gerufen, der mir einen Zugang legt. Ich bekomme Flüssigkeit – schließlich habe ich lange nichts gegessen und Wasser ist auch nicht drin geblieben. Mir geht es bald etwas besser, aber den Rest des Tages bin ich dennoch schlapp und froh, dass ich “nur” stillen muss (gar nicht mal so einfach) und Tobi sich ums Wickeln und das Organisatorische kümmert. Abends dürfen wir drei in unser Familienzimmer.

Alles in allem war es eine schöne Geburt. Ich habe im Wasser sein dürfen, es hat nicht allzu lang gedauert und es gab praktisch keine Komplikationen. Meine kleine Schwäche danach mal ausgenommen…

Die Hebammen waren von Anfang an toll. Auch in den beiden Vorgesprächen habe ich mich bereits gut aufgehoben gefühlt. Es wurde alles so wie auf meinem “Wunschzettel” umgesetzt. Die Kommunikation mit meinem Mann hat prima geklappt.

Danke liebe Kristin für deinen tollen Online-Kurs und den super Podcast! Ich wusste vorher praktisch kaum etwas übers schwanger sein und Kinder kriegen. Danach hab ich mich bestens vorbereitet gefühlt und bin ziemlich entspannt an die Sache herangegangen.

Ich habe mich ab dem 6. Monat mit den Hypnosen und Atemübungen vorbereitet. Die Hypnose zur BEL hat auch geholfen, da Luna lange in BEL lag. Ich habe zum Ende der Schwangerschaft jeden zweiten Tag eine Dammmassage durchgeführt und in den SSW 38 und 39 je ein Heublumensitzbad. Geburtsverletzungen hatte ich praktisch keine.

Unsere kleine Luna wächst und gedeiht… und lächelt

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