Geburtsbericht von

Christina J.

Geburtsbericht Julian, 07.04.21, ET + 15 Geburtsgewicht: 4100 g, 1. Kind

Schon zu Beginn meiner Schwangerschaft wusste ich, dass ich unbedingt eine Hausgeburt haben möchte. Deswegen hatte ich mich schon ab der 12. SSW nach einer Hebamme umgesehen. Zum Glück hat mir meine favorisierte Hebamme dann zugesagt. Mir ging es die gesamte Schwangerschaft unglaublich gut. Ich konnte noch sehr lange Sport machen und war sehr aktiv. Erst die letzten drei Wochen hatte ich stärkere Schmerzen an der Symphyse. Das kam dann natürlich durch das Gewicht des Babys. Als Geburtstermin war der 23.03. angesetzt, wobei ich immer gespürt habe, dass unser Sohn später kommen würde. Meine Hebamme hatte es auch im Gefühl. Die Frauenärztin wurde ab Verstreichen des Termins allerdings nervöser und wollte mich bei ET + 5 ins Krankenhaus schicken. Ich hatte davor aber noch eine Untersuchung gemacht und die Werte waren top. Ich hatte auch noch genug Fruchtwasser. Doch die Ärztin hat mir viel Angst gemacht, weshalb ich an dem Tag fix und fertig nach Hause gegangen bin. Natürlich will man nur das Beste für sein Kind, aber ich habe gespürt, dass eine Einleitung auf keinen Fall gut für uns wäre und ich wollte unter keinen Umständen ins Krankenhaus. Am Wochenende vor Ostern hatten wir dann noch einen Termin bei unserer Hebamme. Die hat mich wieder beruhigt und meinte, das ist ganz normal. Auch mein CTG war gut und sie konnte genug Fruchtwasser ertasten. Allerdings haben wir uns dann auch über Methoden unterhalten, wie wir Einleiten könnten. Ich habe wirklich viel versucht in den letzten Tagen: Heublumensitzbäder, Himbeerblättertee, Sex, Treppen steigen etc. Aber nichts wollte so wirklich helfen. Nachdem wir nun zwei Wochen über dem Termin waren, wurde auch meine Hebamme etwas nervöser. Am 07.04. kam sie vormittags zu mir. Ich habe mir in der Früh ein Spiegelei mit Rizinusöl gemacht, welches allerdings keine Wirkung bei mir zeigte. Meine Hebamme hat dann Akupressur durchgeführt und ein paar wichtige Punkte gedrückt. Aber wirklich was passiert ist leider nichts.

Am Abend um 20.30 Uhr habe ich dann stärke Unterleibsschmerzen bekommen. Ich wusste in dem Moment, dass es heute losgehen würde. Ich konnte mich dann auch auf Toilette öfter entleeren und dann wurden die Wellen stärker. Ich bin mit Kristins Hypnose in die Badewanne und konnte jede Welle gut veratmen. Diese kamen bereits im 2 bis 5 Minuten Takt. Ich habe meiner Hebamme dann geschrieben und sie meinte, ich soll mich melden, wenn ich nicht mehr lachen kann.

Mein Mann hat in der Zwischenzeit den Pool aufgebaut und warmes Wasser einfließen lassen. Ich bin nach der Badewanne auf meinen Pezziball und habe die Hypnose gehört. Währenddessen hat mein Mann den Lavendelduft angemacht und Kerzen angezündet. Die Stimmung war sehr schön, vor allem weil es draußen noch schneite. Als die Wellen stärker geworden sind, bin ich in die Badewanne. Zwischendurch wollte ich mich noch mal kurz ins Bett legen. Das war aber keine gute Idee, da die Wellen auf dem Bett wesentlich schlimmer geworden sind als im warmen Wasser. Kaum war ich wieder im Pool, wurde es besser.

Ich muss sagen, dass ich nach zwei Stunden die Hypnose nicht mehr so wirklich hören wollte und mein Mann hat meine Meditationsmusik angemacht. Die lief dann über die Anlage und hat mich sehr beruhigt. Ich hatte während der gesamten Zeit unglaublich Durst und mein Mann hat mir alle paar Minuten Wasser geben müssen. Gegen Mitternacht wurden die Wellen dann extremer und ich konnte sie nicht mehr so gut veratmen. Mein Mann hat dann die Hebamme angerufen, die mir über das Telefon beim Atmen helfen konnte. Vor allem das Tönen am Ende hat mir sehr geholfen und die Hand meines Mannes zu halten. Ich habe die Hebamme dann gebeten, loszufahren und gegen halb zwei war sie dann bei uns. In der Zeit hatte ich schon starke Presswehen. Das Baby ist immer wieder ins Becken gerutscht, aber dann wieder zurück. So ging das leider eine ganze Zeit, da der Kopf nicht raus wollte. Wir haben verschiedene Positionen ausprobiert, bis wir dann aus dem Pool raus sind. Meine Hebamme sowie mein Mann haben mich dann gestützt und wir haben es im Stehen probiert. Nach einiger Zeit wurden die Wehen schwächer und mir ist langsam die Kraft ausgegangen. Die Hebamme hat mir dann eine Spritze gegeben, damit die Wehen wieder stärker werden. Wir sind dann zurück ins Wohnzimmer und haben versucht in der seitlichen Lage zu gebären. Diese Position hat aber leider gar nichts geholfen. Ich habe immer mehr gemerkt, dass meine Kräfte nachlassen und das Kind jetzt unbedingt raus muss. Unsere Hebamme hat dann vorgeschlagen, dass sich mein Mann hinter mich setzt und ich in die tiefe Hocke gehe. Bei der dritten Welle hat mein Mann dann schließlich von oben fest auf meinen Bauch gedrückt und das hat dazu geführt, dass das Köpfchen endlich rausgekommen ist. Ich war so froh in diesem Moment und ich hätte das ohne die Kraft meines Mannes, nicht so hinbekommen. Das war wirklich der finale Stoß. Der Körper war dann gar kein Problem mehr und ist direkt mit der nächsten Welle gekommen. Unser Sohn ist um 03.54 Uhr auf die Welt gekommen und meine Hebamme hat ihn mir direkt auf die Brust gelegt. Er musste allerdings dann kurz mit etwas Sauerstoff versorgt werden, da auch für ihn die Geburt sehr anstrengend war. Nach dem Auspulsieren der Nabelschnur durfte mein Mann diese durchschneiden. Nur fünf Minuten später kam dann auch schon die Plazenta raus.

Wir sind dann alle zusammen ins Schlafzimmer, in dem ich dann mit unserem Kind kuscheln konnte. Die Hebamme hat sich mit ein paar Stichen um meinen Dammriss gekümmert (1. Grades). Das habe ich aber gar nicht so wirklich mitbekommen. Ich war auch ehrlich gesagt sehr erschöpft und einfach nur froh, dass alles gut gegangen ist.

Die Geburt so eng mit meinem Mann zu erleben, in diesem geschütztem Raum, war einfach nur wundervoll. Ich bin unglaublich dankbar für dieses Erlebnis und würde mich jederzeit wieder für eine Hausgeburt entscheiden. Die Vorbereitung mit Kristin hat mir sehr geholfen und vor allem immer wieder die nötige Kraft und Zuversicht gegeben. Ich habe vor allem mal wieder gemerkt, wie wichtig es ist, auf sein eigenes Gefühl zu hören und alles so zu machen, wie man es spürt. Die gesamte Schwangerschaft kamen so viele Beeinflussungen von außen, aber wir sind immer bei uns geblieben. Genau das war Richtig und hat zu einer wundervollen Geburt geführt.

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