Geburtsbericht von

Corinna H.

Liebe Kristin, liebes Team,

heute möchte ich euch von der Geburt meines Sohnes berichten. Ich habe mich etwa ab der 27. SSW mit der friedlichen Geburt vorbereitet.

Nachts gegen 2.45 Uhr ist meine Fruchtblase geplatzt, als ich gerade auf der Toilette war. Es hat einen Moment gedauert, bis ich realisiert hatte, was da gerade passiert war. Daraufhin hat mein Mann im Krankenhaus angerufen, ihm wurde gesagt, wir könnten vorbeikommen oder noch Zuhause bleiben, das wäre uns überlassen. Im Vorgespräch wurde mir schon gesagt, dass nach 18h die Geburt eingeleitet werden würde. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Wehen, wir haben dann aber entschieden, trotzdem zu fahren.

Ich habe mir da auch noch gedacht, wir fahren jetzt hin, es wird nachgeschaut und danach können wir ja wieder nach Hause fahren. Was vielleicht etwas naiv war, da in meiner Familie Geburten immer recht schnell waren. Bei meiner Mutter hat es ab der ersten leichten Wehe 5,5 Stunden gedauert, bis ich auf der Welt war, bei meiner Schwester als 2. Kind dann nur noch 3 Stunden. Auch bei meiner Oma ging es schon recht schnell, als sie meine Mutter zur Welt gebracht hat. Meine Schwester hat bei der Geburt meines Neffen die Eröffnungsphase körperlich gar nicht gespürt, hat dann in Absprache mit ihrer Hebamme einen “Rezinusöl Cocktail” getrunken. Mein Neffe war dann nach 3h auf der Welt. Jedenfalls hatte ich mich zu Hause nicht in den Zustand der Tiefenentspannung gebracht.

Im Krankenhaus wurde dann ein CTG geschrieben und mein Muttermund getastet, welcher dann schon 2-3cm geöffnet war. Anschließend wurde noch ein Ultraschall gemacht. Auch dann hieß es wieder, sie können noch mal nach Hause, spazieren gehen, oder wir können sie schon auf die Station aufnehmen. Ich wollte am liebsten schlafen, dann hatte ich Glück, dass ich ins Vorwehenzimmer konnte. Mein Mann musste so lange draußen warten. Es war dann 5.30 Uhr, als ich ihm sagte, dass ich doch nicht mehr nach Hause möchte und mich jetzt ins Vorwehenzimmer zum schlafen legen würde. Er durfte dann leider immer noch nicht mit rein und ist spazieren gegangen. Seit wir im Krankenhaus angekommen waren, hatte ich ein paar Mal leichtes Ziehen gespürt, das aber nicht als Wehen wahrgenommen.

Im Vorwehenzimmer habe ich mich ins Bett gelegt, mit der Absicht zu schlafen. Da habe ich mir dann gleich die Hypnose mit Kopfhörern angemacht und habe gehofft, dass es nicht zu spät ist. Ich konnte aber nur kurz liegen, ich wurde unruhig und musste mich im Bett hinsetzen, mit dem Rücken an die Wand gelehnt. So hatte ich auch immer die Hypnosen zu Hause zum Üben gehört. Und dann ging es auch schon los mit Wehen.

Ich habe geatmet und versucht, zu visualisieren. Wobei ich sagen muss, dass mir der Teil schwer gefallen ist. Aber vielleicht brauchte ich diese Säule auch nicht, weil mein Muttermund sich von alleine so schnell geöffnet hat? Irgendwann musste ich die Hebamme rufen und ihr sagen, dass ich schon intensive Wehen habe. Ich habe es jedoch nicht geschafft, ruhig zu bleiben und habe bei den Wehen getönt. Es kam eine Hebamme, die mir dann sagte, dass gerade Schichtwechsel gemacht werde und es würde dann gleich jemand kommen. Ein Zeitgefühl hatte ich da schon nicht mehr. Dann kam aber, ich denke kurze Zeit später, meine Hebamme, die dann meinte du kannst deinen Mann anrufen, du bist schon mitten in der Geburt. Da war es 7.40 Uhr, mein Mann war zu dem Zeitpunkt zum Glück schon im Eingangsbereich und hat gewartet, sodass er ein paar Minuten später da war. Die Hebamme hat dann noch Mal meinem Muttermund getastet und meinte, das habe ich mir gedacht, der Muttermund ist vollständig geöffnet. Wir bringen dich jetzt in den Kreissaal, dein Kind kommt. Im Vorwehenzimmer war noch Mal viel Fruchtwasser ausgetreten, welches dann leicht grün war. Der kleine war wohl etwas gestresst, weil es so schnell ging.

Als wir einen Moment alleine im Kreissaal waren, habe ich meinen Mann wahrgenommen und wohl gesagt, das hört sich schlimmer an als es ist – das ist nur Druck, das sind keine Schmerzen. Ich kann mich nur an den ersten Teil erinnern. Da ich so laut getönt habe, war das für ihn beruhigend. Auf dem CTG war wohl auch zu sehen, dass der kleine gestresst war, sodass die Hebamme die Ärztin dazu geholt hat. Dann stand im Raum, ob ein Kaiserschnitt gemacht wird, weil der kleine noch nicht so tief mit seinem Köpfchen war, oder die Saugglocke eingesetzt wird. Ich habe die Unterhaltungen, auch mit meinem Mann, wahrgenommen, es hat mich aber nicht beunruhigt. Mein Mann meinte nachher, dass die Hebamme und Ärztin sehr gut mit ihm kommuniziert hätten. Nach ein paar Wehen war er dann aber weit genug runtergerutscht, sodass kein Kaiserschnitt gemacht werden musste. Er wurde dann mit der kleinen Saugglocke geholt, die Tatsache war/ist für mich nicht schlimm. Um 9.17 Uhr war unser Sohn dann gesund und munter auf der Welt.

Ich habe das Tasten nach dem Muttermund, in welcher Position das Köpfchen sitzt und das Anbringen der Saugglocke als unangenehmer empfunden als die Wehen. Es wurde aber immer gewartet, bis eine Wehenpause war. Die Kopfhörer mit der Hypnose hatte ich bis zum Schluss auf den Ohren, aber ich habe deine Stimme irgendwann nicht mehr bewusst gehört. Ich muss schon sagen, dass ich überrascht war, wie intensiv das Körpergefühl ist, es waren aber tatsächlich keine Schmerzen. Auch die Hebamme meinte nachher zu mir, dass sie denkt, die Hypnose hätte mir geholfen, da ich ganz bei mir gewesen wäre. Zu meinem Mann meinte sie auch, dass viele andere Frauen reden und irgendwann nicht mehr wollen.

Eine Freundin meinte zu mir, du bist die erste, die mir in Sachen Geburt und Schmerzen Mut macht.

Da ich mir erst so spät die Hypnose angemacht habe, mir das Visualisieren schwergefallen ist und ich aus dem Nichts zu meinem Mann gesprochen habe, habe ich mich schon gefragt, ob ich den Zustand der Tiefenentspannung wirklich erreicht habe und mich würde daher deine Meinung interessieren. Wobei es eigentlich auch egal ist, weil ich eine schöne Erfahrung hatte 🙂

Alles Liebe,

Corinna

Lerne meine Methode

Schritt für Schritt zu einem positiven Geburtserlebnis