Geburtsbericht von

Jasmin B.

Geburt von A. am 26.03.2021

Vorbereitung

Ich hatte Kristin’s Podcast zufällig am Tag nach meinem positiven Schwangerschaftstest auf Spotify entdeckt und von da an war er mein täglicher Begleiter in der Bahn, im Bus oder bei Spaziergängen. Obwohl ich in der Schweiz wohne, wären wir für das Live-Seminar gerne nach Berlin geflogen, aber aufgrund von Corona war das keine Option. Mein Mann und ich haben uns daher für einen Hypnobirthing-Kurs in unserem Geburtshaus entschieden, der vor Ort stattfinden konnte. Dieser war zwar nicht schlecht und es hat vor allem meinem Mann die Hypnose-Thematik nähergebracht, aber wir fühlten uns etwas «im leeren Raum» stehen gelassen ohne klare Anweisungen zur Vorbereitung, und ohne Übungs- und Geburts-Hypnosen. Wir entschieden uns daher, den Online-Kurs von Kristin noch zusätzlich zu absolvieren und es war die beste Entscheidung überhaupt! Ich habe ab der 26. Schwangerschaftswoche mindestens einmal täglich die Hypnosen geübt und zwei- bis dreimal pro Woche mit meinem Mann die Hypnose mit Störungen und die Ankersetzung gemacht. In den letzten Wochen habe ich dann immer zwei bis drei Hypnosen pro Tag gemacht und viele Podcast-Folgen nochmals angehört. Diese Zeit für mich und das Baby habe ich unglaublich genossen. Die Vorbereitung hat auch uns als Paar viel gebracht und dazu geführt, dass mein Mann zu 100% dabei war und auch mit einer gewissen Sicherheit in die Geburt gehen konnte.

Die Geburt

In den letzten Tagen vor der Geburt war ich sehr nervös und machte mir Sorgen, weil der ET schon längst überschritten war und die Einleitung (Rizinus-Cocktail bei ET+10 bzw. danach medikamentöse Einleitung bei ET+12) immer näher rückte – etwas, was ich unbedingt vermeiden wollte. Ich versuchte deshalb alles – Wehentee, Aktivierungsbad, regelmässige Meditationen und Hypnosen («Geburtsbeginn mental fördern»), Bauchmassage, lange Spaziergänge, Sex, scharfes Essen etc. Ich war langsam richtig verzweifelt. Das einzige Anzeichen für die baldige Geburt war der Abgang des Schleimpfropfs am ET+7.

Am ET+9 wachte ich dann um ca. 2 Uhr morgens von einem ganz neuen Körpergefühl auf und ich spürte sofort, dass das nun Geburt sein musste. Das Gefühl war nicht vergleichbar mit den Übungswellen, die ich in den Monaten zuvor gespürt hatte – es war deutlich intensiver und ganz besonders im unteren Rücken auf beiden Seiten spürbar. Ich nahm sofort meine Kopfhörer, machte die Hypnose «Während der Geburt» von Kristin an und achtete dabei darauf, meinen Mann nicht zu wecken. Die Wellen waren überraschenderweise sofort sehr regelmässig mit Abständen von rund drei Minuten und wurden auch sehr schnell sehr viel intensiver. Nach etwa einer Stunde weckte ich dann meinen Mann und er fing an, alles fertig zu packen, wie wir es vorher besprochen hatten. Ich war in meine Hypnose versunken und befand mich zwischen den Wellen ununterbrochen im meditativen Zustand. Während der Wellen wurde es mit zunehmender Intensität immer schwieriger, in der Tiefenentspannung zu bleiben und ich fiel ein paar Mal etwas raus, fand aber schnell wieder rein.

Um 3.54 Uhr rief mein Mann dann im Geburtshaus an. Die diensthabende Hebamme wollte leider unbedingt mit mir persönlich sprechen. Sie hat dann gemeint, dass wir, da die Fruchtblase noch nicht geplatzt und ich erstgebärend sei, selbst entscheiden könnten, ob wir bereits kommen wollten oder ob ich mich zu Hause wohler fühlte. Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und mich dafür entschieden, noch so lange wie möglich zu Hause zu bleiben.

Die Wellen wurden nun immer höher und so entschied ich, in die Badewanne zu gehen. Mein Mann liess mir das Wasser ein, zündete Kerzen an und liess die Geburtshypnose laut über mein Handy laufen. In der Badewanne waren die Wellen deutlich weniger hoch, weshalb ich lange drinblieb. Irgendwann bin ich dann raus, weil meine Haut völlig aufgeweicht war, und legte mich ins Bett. Dort waren die Wellen jedoch sofort wieder viel höher, ich fühlte mich unwohl und es fiel mir nicht leicht, in Hypnose zu bleiben. Bei zwei, drei Wellen schrie ich tatsächlich ins Kissen und musste die Hand meines Mannes drücken. Nach kurzer Zeit stieg ich deshalb erneut in die Badewanne, wo das Gefühl wieder deutlich sanfter war.

Um ca. 7.30 Uhr bin ich dann erneut aus der Badewanne raus wegen meiner Haut, habe mich ganz langsam zwischen den Wellen abgetrocknet und mich auf mein Bett gelegt. Kaum hatte ich mich hingelegt, platzte die Fruchtblase. Daraufhin ging ich ins Bad, wo bei jeder Welle erneut ein Schwall rosa Fruchtwasser und ziemlich viel blutiger Schleim abgingen. Da beschlossen wir, dass es nun Zeit sei, ins Geburtshaus aufzubrechen. Mein Mann gab mir die Kleider und half mir beim Anziehen, die Taschen waren bereits gepackt im Auto.

Um 8.02 Uhr riefen wir von unterwegs im Geburtshaus an, um die Hebammen zu informieren, dass wir bald kommen würden. Während der Autofahrt hatte ich meine Kopfhörer auf und kein Problem damit, in der Trance zu bleiben, der «Hypnose mit Störungen» sei Dank.

Die Begrüssung durch die diensthabende Hebamme im Geburtshaus (dieselbe wie zuvor am Telefon) war für mich etwas schwierig, auch wenn sie es nett gemeint hat. Sie hat mir gleich Anweisungen geben wollen, wie ich mich hinlegen und atmen soll, das hat mich gestört und komplett aus der Entspannung rausgebracht. Mein Mann hat sie dann aber freundlich darauf hingewiesen, dass ich Hypnosen mit den Kopfhörern höre und sie hat das sofort respektiert und sich zurückgezogen.

Im Gebärzimmer habe ich mich aufs Bett gelegt und hatte während der nächsten paar Wellen ziemliche Mühe, wieder in dieselbe Entspannung zu finden wie vorhin zu Hause. Ich bin zu stark ins Denken gekommen und habe sehnlichst darauf gewartet, dass K., die zuständige Hebamme, kommt. K. kannte ich zum Glück bereits, da sie auch meine Nachsorge-Hebamme sein würde und mich bereits in den Wochen vor der Geburt mit Akupunktur unterstützt hatte.

Da K. mich ja kannte und wusste, dass ich mich mit Hypnose auf die Geburt vorbereitet hatte, führten wir keine Smalltalk-Gespräche und sie war sehr zurückhaltend. Als erstes tastete sie meinen Muttermund: er war bereits 6cm geöffnet. K. schlug sogleich vor, in die Badewanne zu wechseln – ein Vorschlag, den ich dankend annahm, da mir das Wasser ja bereits zu Hause so gutgetan hatte.

Während das Badewasser einlief und ich auf dem Bett lag, waren die Wellen weiterhin sehr hoch, weil ich immer noch nicht wirklich in die Tiefenentspannung zurückgefunden hatte – sie funktionierte zwischen den Wellen wunderbar, nicht aber währenddessen. Beim Versuch, die Bauchatmung anzuwenden, schien ich ständig die Luft anzuhalten, ohne es zu merken – deshalb atmete ich während der nächsten paar Wellen unter Anleitung von K. mit Fokus auf die Ausatmung, was mir in diesem Moment sehr gut tat, obwohl ich mich innerlich zuerst kurz dagegen gesträubt hatte, weil ich doch bei der Methode von Kristin bleiben wollte. Aber die Hebamme hat instinktiv gemerkt, wann sie mich anleiten soll und es mir guttut und wann nicht.

Sie schlug vor, noch auf die Toilette zu gehen, bevor ich in die Badewanne steige. Als ich mich aufsetzen wollte, merkte ich, dass mir übel wurde und ich mich übergeben musste. Ich war so dankbar dafür, von Kristin im Podcast bereits vorgewarnt worden zu sein und zu wissen, dass das normal ist und ich jetzt einfach loslassen muss und nichts zurückhalten sollte. Nach dem Gang zur Toilette stieg ich mithilfe der Hebamme in die Wanne – die überraschend warm und tief war. Mein Mann hatte in der Zwischenzeit die Hypnose über die von uns mitgebrachte Bluetooth-Musikbox laufen lassen und mir die Kopfhörer abgenommen.

In der Wanne (stets im Vierfüssler) veratmete ich dann erneut ein paar wenige Wellen, bis K. während einer Welle tastete und begeistert verkündete, dass der Muttermund bereits komplett offen sei und es jetzt nicht mehr lange ginge. Im Hintergrund hörte ich, wie sie nach der zweiten Hebamme rufen liess, die im Geburtshaus immer in der Austrittsphase dabei ist.

Sie fragte mehrmals, ob ich nun einen Druck nach unten spürte, allerdings merkte ich bei den Wellen kaum einen Unterschied zu vorher, war aber völlig überwältigt von deren Höhe und hatte eine kurze Phase, während der ich mehrmals laut «Nein» rief und Karin darauf mit «Jaa» antwortete. In diesen Minuten fiel ich vermutlich komplett aus der Hypnose raus, denn die Wellen waren derart hoch, dass ich innerlich hinterfragte, warum ich mir das überhaupt antue und dass eine PDA doch besser gewesen wäre. Nebenbei vernahm ich, wie die Hebamme meinen Mann darauf hinwies, dass dies nun die Übergangsphase sei und er jetzt zur Hypnose für die Austrittsphase wechseln könne, was mir innerlich wieder einen Motivationsschub gab.

Die letzte Phase dauerte dann ungefähr noch 1.5h und kam mir im Vergleich zur Eröffnungsphase, die gefühlt wie im Flug verging, unheimlich lange vor. Grund dafür war sicher die Intensität, von der ich komplett überwältigt war. Meine urweiblichsten Kräfte wurden geweckt mit einer Energie, wie ich es mir niemals zuvor hätte erträumen können. In den Pausen war ich tief versunken in der Entspannung, was mir half, genügend Energie zu sammeln. Während der Wellen jedoch schrie ich aus Leibeskräften, während ich mein Baby mit der Atmung nach unten schob. Ich hätte mir niemals zuvor erträumt, dass ich derart laut sein würde und sich das so gut anfühlen könnte. Ich schrie nicht vorrangig vor Schmerz, obwohl ich diesen durchaus spürte und nicht nur als «Druck» oder «starkes Körpergefühl» bezeichnen könnte, sondern weil die ganze geballte Kraft irgendwie raus und «nach unten» musste.

Ich war froh um die Anweisungen von K. und ihre motivierenden Worte – wie Kristin in der Hypnose für die Austrittsphase immer wieder sagt, habe ich ohne Nachdenken auf sämtliche Anweisungen der Hebamme gehört und genau so geschoben und pausiert, wie sie es mir anwies. Der Druck durch das kindliche Köpfchen auf meinen Damm wurde immer grösser und ich war mir sicher, dass gleich alles reissen würde (ich blieb aber unverletzt) – gleichzeitig hatte ich Angst, dass ich mit meinem kräftigen Schieben das Baby am Kopf verletzen könnte. Irgendwann wollte die Hebamme meine Hand nehmen und zur Motivation zu dem Köpfchen führen, das anscheinend bereits sichtbar war, aber ich war derart konzentriert in der Hypnose, dass mein Mann ihr schliesslich sagte, das sei vermutlich jetzt keine gute Idee, wofür ich ihm sehr dankbar war. Eine Welle später war dann das Köpfchen draussen und das brennende und spannende Gefühl am Damm derart stark, dass ich mir die letzte erlösende Welle voller Sehnsucht herbeiwünschte. Diese war dann wunderbar – was für ein schönes Gefühl, wenn das Baby zur Welt kommt.

Ich hob das kleine Wesen aus dem Wasser hoch und sah dem grössten Wunder auf Erden direkt in die grossen Augen, die voller Erstaunen meinen Blick erwiderten. Meine Tochter schrie nicht, sie lag einfach nur da, ganz friedlich in meinen Armen, der schönste Moment meines Lebens. Ich spürte tiefste Dankbarkeit und grosse Erleichterung und war einfach nur glücklich.

Wir liessen die Nabelschnur auspulsieren, mein Mann durfte sie durchschneiden und nahm dann bis zur sehr schnellen Geburt der Plazenta unsere kleine Tochter auf die nackte Brust für das erste Bonding. Die Hebammen untersuchten mich noch auf Verletzungen, von denen ich aber zum Glück keine hatte. Anschliessend blieben wir noch rund 3h im Gebärzimmer für das erste Stillen und Kennenlernen als Familie. Es war einfach perfekt.

Schlussworte

Für mich war die Geburt ein unglaubliches Erlebnis. Wunderschön! Und auch, wenn ich zwischendurch aus der Hypnose rausfiel und in der letzten Phase sehr laut war, war es für mich und auch für meinen Mann eine absolut friedliche Traumgeburt. Das wäre ohne Kristin nicht möglich gewesen. Sie hat mir und meinem Mann die Ängste genommen und dank der Vorbereitung mit ihrem Kurs und dem Podcast fühlte ich mich so stark und sicher, dass ich mich bereits vorab riesig auf die Geburt gefreut hatte.

Nun freue ich mich bereits auf die nächste, irgendwann in den nächsten Jahren, die ich ganz bestimmt wieder mit der Friedlichen Geburt vorbereiten werde. Herzlichen Dank für alles!

 

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