Geburtsbericht von

Jessica W.

Positver Geburtsbericht

  1. Geburt (geplante Hausgeburt)

Arvid geb. am 9.5. Um 2.22 Uhr

ET +3

Mein Muttertagsgeschenk

Alles begann am Donnerstag, den 6.5.(ET).

Ich hatte in der Nacht Wehen, und weckte meinen Mann nachts, ich dachte echt, dass es losging . Wir sind runter, er hat die Wehen getrackt, Abstand alle 10 bis 15 min. Abends hatten wir zufälligerweise einen Termin bei meiner Hausgeburtshebamme. Laut CTG waren die Wehen auch zu sehen. Am Freitag waren schon fast keine Wehen mehr da. Ich war irritiert. Samstag morgens wieder zur Hebamme, im CTG wieder deutlich Wehen zu sehen . Den Tag über hatte ich immer mal wieder Wehen aber deutlich intensiver. Gegen 17 Uhr bemerkte ich, dass ich ein paar Tropfen verlor . Wahrscheinlich Fruchtwasser. Ich setzte mich in die Badewanne und machte nochmal eine Hypnose zur Vorbereitung. Es war eine sehr tiefe und emotionale Hypnose. Als ich aus dem Bad kam, fragte mein Mann mich, ob alles in Ordnung ist . Ich war komplett bei mir, stolz, ruhig und absolut entspannt. Um 21 Uhr war es dann deutlich mehr Fruchtwasser und ich kontaktierte meine Hebamme. Sie sagte, ich soll mich darauf einstellen, dass er sich in 6 bis 12h auf den Weg machen wird und ich noch Kraft tanken soll. Ich legte mich also ins Bett, um noch ein paar Stunden Kraft zu tanken. Pustekuchen! Auf einmal alle 10 min intensive Wehen. Nach 5 Wehen weckte ich meinen Mann. Es war kurz vor 24 Uhr und ich bat ihn, den Pool zu füllen. Gegen 00:30 Uhr bin ich dann in den Pool und mir ist bewusst geworden, dass ich bald meinen Sohn im Arm halte, mir liefen die Tränen vor Freude und ich sagte ihm , dass ich mich wahnsinnig auf ihn freue. Im Hintergrund lief die ganze Zeit die Meditation, was mir sehr gut bei der Atmung half. Mir war unheimlich warm und mir lief der Schweiß von der Stirn. Ich dachte kurz darüber nach, aus dem Pool auszusteigen, blieb dann aber doch drin. Mein Mann legte mir Kühlakkus auf die Stirn, das war so angenehm. Die Wehen blieben weiterhin bei 10 min Abständen, wurden aber deutlich intensiver. Um 1.20 Uhr bat ich meinen Mann, die Hebamme anzurufen. Ich wusste, dass sich jetzt was ändert, er fragte mich, ob ich sicher bin, weil es nur alle 10 min waren. Er rief sie an und auf einmal hatte ich alle 2 min Wehen, noch während er sie am Telefon hatte . Um kurz vor 2 Uhr traf die Hebamme ein und setzte sich ruhig daneben. Zwischendurch kam noch meine Schwägerin und kümmerte sich um meine Tochter (fast 2 ) und spielte mit ihr, sie konnte nicht schlafen . Ich lag im Pool auf dem Rücken und zwischen den Wehenpausen genoss ich es, meine Beine und Bauch schwerelos im Pool treiben zu lassen . Mein Mann hielt die ganze Zeit meine Hand, so konnte ich nicht in den Pool rutschen und meine Wehen besser veratmen. Die Hebamme saß weiterhin auf einem Hocker ca. 1 m von mir entfernt. Es beruhigte mich, dass sie da war. 2x hörte sie kurz ( max. 3 sek. ) den Herzschlag vom Kleinen ab. Ich merkte, dass ich die Position ändern musste. Ich richtete mich auf und lehnte mich mit dem Oberkörper über den Pool. Ich merkte sofort, dass sich mein Sohn mit dem Kopf ins Becken drehte. Es waren 2 unglaublich intensive Wehen. Die Hebamme fragte meinen Mann, ob er mehr Wasser einlassen kann. Ich sagte, nein, unser Sohn ist gleich da. Was total süß von meiner Hebamme war, … während der Wehenpause zählte sie mich runter, weil sie merkte, dass ich langsam aufgeregter wurde. Also zählte sie drei drei drei drei , zwei zwei zwei zwei…. bis kristins stimme wieder kam. Ich lächelte und war einfach nur dankbar, einen so tollen Menschen mit bei der Geburt haben zu dürfen. Ich hatte einen unheimlichen Pressdrang . Und schob. Da ich aber nicht wusste, wie weit der Muttermund ist, weil die Hebamme mich nicht untersucht hatte, traute ich mich erst nicht. Ich fühlte selbst nach und es war ein unbeschreibliche Gefühl, weil ich den Kopf merkte und spürte wie “offen” ich bin . Ich hatte mich vorher noch nie abgetastet und wusste nicht, wie es sich sonst anfühlt. Dann schob ich langsam den Kopf nach unten und wartete die nächste Wehe ab. Ich hatte Angst, zu reißen und entschloss, kurz zu warten und dann weiter. Ich sagte zu meinem Mann, der Kopf ist jetzt da. Im Nachhinein sagte er mir, dass er es nicht geglaubt hatte, er dachte, es würde noch dauern. Die Hebamme fühlte kurz, und sagte, dass es gut sein kann. Und setzte sich wieder auf den Hocker. Ich holte tief Luft und schob mit aller Kraft, aber ganz ruhig. Ich sagte, er ist da. Die Hebamme fischte nach ihm . Er hatte 3x die Nabelschnur um den Hals und einmal um den Arm gewickelt gehabt, was ich aber erst später mitbekommen hab . Es war auch überhaupt kein Problem. Er atmete direkt und schaute mit großen Augen seinen Papa an. Ich bat meinen Mann, das große Licht anzumachen, damit ich sehen kann, ob alles in Ordnung ist. Alles war super und er ist perfekt. Ich war sooo stolz auf mich, die Geburt “alleine” und ohne Anleitung von Hebamme oder Arzt gemeistert zu haben. Absolut selbstbestimmt und zu jedem Zeitpunkt die richtige Entscheidung getroffen, weil ich auf meinen Körper hörte und diesen wundervollen Jungen zur Welt brachte.

Es war übrigens 2.22 Uhr, als er zur Welt kam. Die Hebamme war eine knappe halbe Stunde während der Geburt dabei. Als sie merkte, dass es los ging, rief sie ihre Kollegin an. Die war 15 min später auch da. Aber leider zu spät.

Ich saß noch weiter im Pool und wir ließen die Nabelschnur auspulsieren. Mein Mann schnitt dann die Nabelschnur durch. Wir waren alle absolut entspannt und relaxt. Keine Aufregung, kein Stress. Er war nur kurz perplex, dass er dann doch so schnell da war. Die Plazenta ließ ein wenig auf sich warten. Mein Mann nahm unseren Sohn auf die Brust und die Hebamme half mir, die richtige Position zu finden, um die Plazenta zu gebären. Mit ein bisschen Druck von oben und Zug von unten kam sie dann aber auch. Ich wollte direkt duschen gehen, meine Hebamme sagte aber, ich soll mich lieber hinlegen. Das machte ich dann auch. Nahm meinen Sohn wieder auf die Brust und versuchte, zu stillen. Die Hebammen gingen runter, um irgendwas zu machen. Ich glaube, meine Schwägerin hat ihnen einen Kaffee gemacht. Sie ließen uns ca. 1 h in Ruhe. Dann kam unsere kleine Tochter mit ihrer Tante und war total neugierig. Nach 5 min gingen sie wieder runter und die Hebamme kam, um mich zu untersuchen. Sie wusste , dass die erste Naht, die bei der ersten Geburt gemacht wurde, für mich ganz schlimm war. Sie bestätigte, dass es Katastrophal genäht worden ist. Bis auf 2 Schürfwunden und ein mini, mini Riss war aber alles in Ordnung. Sie machte ein wenig Gel drauf, damit es nicht anschwellen konnte. Und meine Entscheidung, zu warten und nicht direkt komplett zu schieben war genau die richtige. Ca. 2h nach der Geburt machte sie dann die erste Untersuchung bei unserem Sohn. Der absolut entspannt war. Er guckte sich nur um. Mein Mann zog ihn dann an, während die Hebamme mich anzog. Sie und ich gingen eine Etage tiefer, um auf Toilette zu gehen. Klappte ohne Probleme. Ich hab mich ins Bett gelegt mit unserem Sohn auf dem Arm. Mein Mann brachte mir eiskalte Weintrauben, die mir sooo gut getan haben. Ich hatte noch nie so ein Geschmackserlebnis. Die Hebammen machten unten noch irgendeinen Papierkram und räumten die Sachen zusammen. Um kurz nach 5 Uhr verabschiedeten sie sich und wir gingen alle ins Bett. Alle haben geschlafen. Nur ich lag hellwach mit meinem perfekten Jungen im Arm und konnte noch nicht realisieren, was alles geschehen ist. Nach einer traumatischen Klinikgeburt mit vielen Eingriffen, wurde mir bewusst, wie Geburt eigentlich funktionieren soll. Auch bei meiner ersten Geburt waren mein Kind und ich völlig gesund und trotzdem wurde während der Geburt viel unternommen, was nicht nötig war. Ich wurde die letzten 5 Monate nicht mehr vaginal untersucht und entschied mich, die Vorsorge nur bei der Hebamme zu machen. Was für mich absolut richtig war. Ich bin dankbar für meine wundervolle Hebamme, die mir immer zur Seite stand. Für meinen Mann, dass er seine Befürchtungen bei Seite legte und mir voll und ganz vertraute. Und natürlich für unseren wunderschönen Sohn, der gesund und munter zur Welt kam.

Auch jetzt am 8. Lebenstag meines Sohnes ist er absolut entspannt und relaxt. Er ist ein wunderbarer Junge.

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