Geburtsbericht von

Julia M.

Kian Levi Geboren am 26.01.2021 um 7 Uhr

Kians Geburt war anders als die anderen beiden Geburten. 2 Tage vor seinem ET wurde Aaron (5 Jahre) vom Rettungswagen abgeholt, da er durch eine Glastür geflogen war. Ich war ganz schön „fertig“ und in Angst. Angst davor, dass Kian zu spät für eine Hausgeburt kommen könnte, dass etwas bei der Geburt schief gehen könnte, Angst vor den Schmerzen etc. pp. Doch auch das Vertrauen kam immer wieder in mir auf, ein Gefühl von, es gibt absolut nichts, worüber ich mir Sorgen machen brauchte.

Am 25.01.2021 ging ich wie immer wieder spät ins Bett. Es war ca. 2 Uhr morgens. Ich schlief ein und wurde während des Schlafens von einem hellen, hellen und strahlendem Licht geweckt, was ich rechts über mir sah und mich blendete. „Richtig“ wach, war ich aber nicht. Erst kurze Zeit später wachte ich auf, das war gegen 3:45 Uhr. Ich spürte einen starken Druck nach unten. Ich stand auf und ging ins Wohnzimmer. Da ich gegen 1:30 Uhr noch mit Marie (gute Freundin und unsere Geburtfotografin, Doula ohne Ausbildung) geschrieben hatte, schrieb ich ihr um 3.50 Uhr „bist du noch wach?“ – ich wollte sie nicht wecken und war auch nicht sicher, ob es nur Vorwellen wären oder es gleich richtig losging.

Ich lief ein bisschen umher, spürte, dass ich nervös war und auch etwas Angst hatte. Ich weckte Mirco und sagte ihm, ich glaube, es geht los, bin aber nicht ganz sicher. Aber vielleicht bringst du mal den Geburtspool nach oben und lässt Wasser ein. Der Druck nach unten war stark. So dass ich in die Badewanne ging und mir die Hypnose von Kristin Grafs Geburtsvorbereitungskurs mit Kopfhörer in die Ohren steckte. Das entspannte mich sofort. Ich atmete mit jeder Welle tief nach oben und stellte mir vor, wie mein Zwergfell nach unten drückte und Kians Kopf so sanften Druck gegen den Muttermund ausübte. Ich stellte mir vor , wie sich der Muttermund immer weiter öffnete und verband mich mit meinen Ahninnen und allen Frauen, die bereits schöne und schmerzfreie Geburten erlebten. Das Wasser war angenehm und die Musik und Hypnose entspannten mich. Ich fühlte den Druck und war voll und ganz in meinem Körper ohne wirklichen Schmerz zu empfinden. Ich ging vielleicht 2-3 x aus der Wanne, um aufs Klo zu gehen, dabei spürte ich den Druck immer sehr viel stärker als im Wasser.

Wir riefen die Hebamme an. Ich sprach mit ihr und sagte, ich sei entspannt. Sie meinte, ich solle doch etwas draußen bleiben und mich etwas bewegen, damit sich das Köpfchen weiter senken kann und wenn der Pool voll sei, so in ca. 45 min. solle ich in den Pool gehen und wir telefonieren dann nochmal, damit sie sich dann auf den Weg machen können.

Ich lief ein, zwei Mal um den Geburtspool herum, doch jedes Mal, wenn eine Welle kam, konnte ich es kaum aushalten im Stehen, hatte ich große Schmerzen und konnte mich nicht wirklich entspannen. Also ging ich schnell wieder zurück in die Wanne. Ich spürte sofort Erleichterung bei der Wärme des Wasser. Doch die Wellen veränderten sich, sie wurden kräftiger. Ich spürte das Köpfchen, was sich weiter in das Becken senkte und seinen Weg nach draußen bahnte. Es war ein Gefühl von absoluter Fülle. Ich blieb mit meiner Aufmerksamkeit bei diesem Gefühl, bei meinem Baby und bei meinem Körper in der Gebärmutter – so wie ich es während des Übens mit der Hypnose gelernt hatte. Ich spürte mit jeder Welle, wie sich das Köpfchen weiter senkte. Doch diesmal waren im Vergleich zu den anderen Geburten Keine Gedanken da. Bei den anderen beiden, dachte ich oft, OMG das nächste Kind soll Mirco zur Welt bringen, oder OMG ich kann nicht mehr. Dieses mal war ich GANZ Körper und mein Denken war komplett ausgeschaltet.

Ich rief Mirco und sagte ihm, er solle seine Mutter anrufen. Kian kommt jetzt!!!

Es ging plötzlich sehr schnell und ich ließ es einfach geschehen, atmete mit jeder Welle und war voll präsent in meinem Körper. Die Hypnose brauchte ich dann nicht mehr. Kurz hatte ich das Gefühl, es geht zu schnell und sagte, langsam Kian!!! Ich drückte meine Hand an meine Scheide und gab intuitiv sanften Gegendruck. Ich spürte seinen weiches Köpfchen am Scheideneingang. Spürte mit der Hand, wie er ein Stück rauskam bei einer Welle und sich dann wieder zurück bewegte.

Mit den nächsten Wellen, kam plötzlich ein „Gedanke“ bzw. ein Bild von einem Geburtsvideo, welches ich immer in meinen HypnoBirthing-Kursen zeige und Joya am Ende ihr Baby mit der JA! Atmung auf die Welt atmet. Ich sah sie mit meinem inneren Auge und mit der nächsten Welle schob ich mit und atmete JA! Sagend das Köpfchen in die Wanne.

Ich fragte Mirco, ob das Köpfchen schon ganz draußen sei und er fühlte und sagte, ja da ist schon ein Arm und seine Hand und im nächsten Moment war der Körper da! (7 Uhr)

Mirco legte ihn mir auf den Bauch. Ich war voller Dankbarkeit, Freude und Überraschung, wie schnell es gegangen war. Die Nabelschnur war halb um seinen Hals gewickelt und wir waren etwas unbeholfen, sie zu lösen. Sobald sie gelöst war, legte ich Kian auf meine Brust.

Marie filmte. Ich habe nicht wirklich mitbekommen, wann genau sie kam und doch war mir bewusst, dass sie da war.

Christel, meine Schwiegermutter kam 1 min. nach seiner Geburt mit den Worten „Wo ist n die Hebamme???“

Die kam 30min. nach der Geburt, da sie im Schneechaos und morgendlichen Verkehr feststeckte.

Als die Plazenta geboren war, wechselte ich von der Badewanne ins Bett. Aaron war bereits wach. Lias schlief. Aaron strahlte so, als wäre heute Weihnachten oder der Nikolaus wäre über Nacht gekommen.

Und Lias schlief bis um 9 Uhr (?) obwohl ich mit Kian neben ihm im Bett lag und Aaron um uns herum turnte, die Hebamme sprach, Mirco und Marie da waren. Auch er strahlte und hatte ein großes Lächeln im Gesicht, als er die Augen öffnete und sein kleiner Bruder in meinen Armen neben ihm lag. Er fragte mich „darf ich den anfassen?“ und berührte sanft und kurz sein Köpfchen.

Kian ist heute 4 Monate alt und wird jeden Tag von seinen Brüdern abgeknutscht. Er ist super entspannt und ich danke für diese wahnsinnige Erfahrung des EinsSeins mit meinem Körper und meinem Baby.

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