Geburtsbericht von

Maria M.

Elli (Beckenendlage, Einleitung)

Geboren am 31. Januar 2021 im GKH Havelhöhe

Nun möchte auch ich euch von meiner Geburt erzählen, da ich von den anderen Berichten immer so sehr profitiert habe!

Ich hatte eine total unkomplizierte Schwangerschaft, bis sich gegen Ende herauskristallisiert hat, dass die Kleine sich nicht mit dem Kopf nach unten drehen wollte. Dann ging der Ärztemarathon los. Alle zur Verfügung stehenden Mittel haben nichts gebracht (indische Brücke, Taschenlampe an den Bauch halten, Energiearbeit/Reiki), Akupunktur und Moxen fiel aus wegen Lockdown und Weihnachtsfeiertagen. Die äußere Wendung in meiner angemeldeten Klinik hat nicht geklappt, an der Charité stellte man eine doppelte Nabelschnurumschlingung fest und wollte es daher nicht probieren und auch in der Havelhöhe hat man aus diesem Grund davon abgeraten. Glücklicherweise werden BEL-Babys dort immer angenommen, auch wenn es für die reguläre Anmeldung natürlich schon viel zu spät war. Diese Info finde ich wichtig für alle in unserer Situation: Ihr könnt euch bei BEL dort auch noch sehr spät anmelden! Alle weiteren Untersuchungen haben ergeben, dass eine natürliche Geburt in BEL gut möglich ist. Das hängt wohl immer von verschiedenen Faktoren ab: Größe des Kopfes, Lage der Beine und Symmetrie des Babys. Trotzdem war es anfangs keine leichte Entscheidung, weil bei BEL-Geburten halt immer diese Angst da ist, dass etwas schief geht. Andererseits war die Vorstellung eines Kaiserschnitts als erste Wahl für mich persönlich noch schwerer zu verdauen, zumal man diesen in meiner angemeldeten Klinik eine Woche vor ET durchgeführt hätte. Man hat uns im Krankenhaus Havelhöhe aber wirklich ein gutes Gefühl, Geborgenheit und Professionalität vermittelt, sodass ich am Ende wieder entspannt mit unserer Entscheidung für eine natürliche Geburt leben konnte und mich dank der Vorbereitungen aus dem Kurs wieder richtig auf die Geburt gefreut habe. Beim ersten Anzeichen von Komplikationen wäre der Versuch einer natürlichen Geburt abgebrochen worden und es wäre ein Kaiserschnitt durchgeführt worden. Und das wäre für mich selbstverständlich auch völlig ok gewesen, glaube ich. Ich hätte dann wirklich alles versucht. Bei der Geburt sind in diesen Fällen immer eine Fachärztin und eine Hebamme mit Erfahrung bei BEL-Geburten anwesend, sowie eine assistierende Ärztin. Ein weiteres Ärzteteam für den Fall eines Kaiserschnitts sitzt sicherheitshalber immer in Bereitschaft vor dem Kreißsaal und das Beatmungsgerät befindet sich im Raum. Glücklicherweise war davon aber nichts notwendig.

Ich hatte bis zur Geburt kein einziges Anzeichen von Wehen, die Kleine hatte es nicht eilig, daher stand irgendwann die Einleitung im Raum. Wegen der BEL sollte damit nicht allzu lange gewartet werden, da die Plazenta für die Geburt in Bestform sein sollte, wurde mir gesagt. Bei 40+7 sollte daher eingeleitet werden. Wegen der guten Werte der Kleinen und mir versuchten wir es bei 40+6 aber erstmal noch mit Uterus-Öl (ohne Erfolg) und bei 40+8 rollte ich dann aber wirklich durch den Schnee mit meinem Klinikköfferchen im Krankenhaus an. Alleine, denn mein Partner durfte erst bei regelmäßiger Wehentätigkeit mit in den Kreißsaal. Aber immerhin. Ich wurde aufgenommen und habe ein Doppelzimmer bezogen. Dann wurde ein CTG geschrieben und geschallt, um festzustellen, ob noch immer alle Zeiger auf „Natürliche Geburt“ stehen. Um 14 Uhr habe ich eine Viertel Prostaglandin-Tablette bekommen und bin noch eine Stunde spazieren gegangen. Da nichts passierte bzw. zu spüren war, habe ich um 18 Uhr noch einmal eine halbe Tablette bekommen und hab in meinem Bett gestrickt und weiter gewartet. Als ich gegen 21 Uhr gerade allen Bescheid gegeben habe, dass heute wohl nichts mehr passiert (die nächste Ladung Prostaglandin hätte es erst am nächsten Morgen gegeben), ist meine Fruchtblase geplatzt. Da ich wegen der Farbe des Fruchtwassers etwas verunsichert war, bin ich sofort in den Kreißsaal gerannt, aber dort wurde Entwarnung gegeben. Alles in Ordnung. Ich sollte noch versuchen, etwas zu schlafen, da ich noch keine starken und regelmäßigen Wellen verspürt habe. Diese wurden im Liegen in meinem Bett aber heftiger und ich habe mit der Hypnose zur Geburt begonnen. Ich muss zugeben, dass das schnell nicht mehr das richtige war. Ich brauchte einfach mein eigenes Tempo, habe mich selbst herunter gezählt und mich an meinem Kraftort aufgehalten. Was mir wirklich enorm geholfen hat, war die Bauchatmung (ohne Visualisierung allerdings). Gegen Mitternacht wurden die Wellen sehr intensiv und ich nahm mir vor, bis 2 Uhr auszuhalten, bevor ich wieder im Kreißsaal vorstellig werden würde. Um 1.30 Uhr habe ich es aber nicht mehr ausgehalten und habe mich auf den Weg gemacht. Im Stehen waren die Wellen noch heftiger und ich konnte mich nur mit Hilfe einer Schwester zu den Hebammen retten. Nach kurzer Untersuchung und CTG im Kreißsaal verkündete meine Hebamme, ich sollte jetzt meinen Mann anrufen, der Muttermund war schon vollständig geöffnet. Ich traute meinen Ohren nicht und war so unglaublich glücklich und stolz auf uns. Die Bauchatmung war wirklich Gold wert und ein riesiger Teil der Arbeit war schon geschafft. Etwa eine Stunde später traf mein Partner ein, da die Klinik wirklich ein Stück entfernt von unserem Zuhause liegt und er noch einen Corona-Test machen musste. Da waren wir im Kreißsaal schon mitten in der Austreibungsphase. Anfangs habe ich gestanden und mich mit den Fäusten auf einer Kommode abgestützt. Bald sind mir aber die Hände eingeschlafen und ich bin ins Bett gewechselt. Dort habe ich auf meinen Knien gestanden und mit der Brust über der Rückenlehne des Bettes gehangen. Es war eine recht angenehme Position für mich. Die Hebamme und ich, wir waren ein super Team. Ich konnte ihren Anweisungen super folgen, es hat sich alles richtig angefühlt, was sie mir vorgeschlagen hat. Ich war ganz sicher in Hypnose oder Trance, aber es hat sich nicht wie irgendwas angefühlt, dass ich vorher schon mal erlebt habe. Ich habe auch getönt, hat sich wie so ein spiritueller Kehlkopf-Gesang angehört. Es war alles sehr, sehr intuitiv. Nichts, was ich vorher geübt oder gelernt habe.

Nach einiger Zeit signalisierte mir meine Hebamme, dass unser Baby bald da sein wird. Mittlerweile waren die beiden zusätzlichen Ärztinnen anwesend und das Beatmungsgerät auch, aber das habe ich alles nur am Rande mitbekommen. Es war eine warme, gemütliche, geborgene Atmosphäre, gedimmtes Licht und ruhige Stimmung. Ganz anders als ich es mir je vorgestellt hatte. Kurz bevor Elli da war, baten mich die Ärztinnen, mich umzudrehen in die klassische Rückenlage mit hochgestellten Füßen. Es wurde mit ein paar kräftigen Wellen, wie ich aber erst später erfahren habe, die Manualhilfe nach Bracht angewandt. Dabei wird der Körper des Babys über den Bauch geführt, damit der Kopf ganz natürlich folgen kann. Natürlich wurde ich aber vorher darüber aufgeklärt, dass diese Praktik zur Anwendung kommen kann. Das ist wohl nichts Ungewöhnliches bei der Geburt in BEL. Wenige Minuten später war die Kleine auf der Welt. Es hat sich angefühlt, wie das Natürlichste der Welt und zugleich wie das größte Wunder. Hätte man mir nicht gesagt, dass das Baby mit dem Steiß zuerst geboren wird, hätte ich es vermutlich noch nicht mal gemerkt.

Ich habe ab dem Mutterschutz regelmäßig Hypnosen geübt, aber nicht so vorbildlich, wie es vermutlich hätte sein können. Zusätzlich habe ich schon ab dem 5. Monat eine meiner Familie sehr verbundene Hypnosetherapeutin aufgesucht, die mit mir an Tiefenentspannung und gegen die Ängste in Bezug auf Geburt und Mutterschaft gearbeitet hat. Auch einige spirituelle Hypnosen waren dabei, z.B. um direkten Kontakt zu meinem Baby aufzunehmen und zu erfragen, ob es noch irgendetwas braucht. Hört sich abgefahren an, war aber total schön und rührend.

Insgesamt habe ich mich fast die ganze Schwangerschaft über immer zuversichtlich und sicher gefühlt. Das verdanke ich zu einem riesigen Teil der Friedlichen Geburt und dafür möchte ich mich von Herzen bedanken. Zwar war ich unter der Geburt nicht so in Hypnose, wie ich es mir vorgestellt habe, aber manchmal braucht es eben doch nur die richtige Einstellung und eine große Portion Vertrauen in seine eigenen Entscheidungen, in sich selbst und alle Helfer, die man die Schwangerschaft über so angesammelt hat. Von Schmerzen würde ich unter der Geburt auch nicht wirklich sprechen. Es war sehr, sehr intensiv und ein Gefühl, dass ich niemals vergessen werde.

 

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