Geburtsbericht von

Melanie

Unser Sohn kam am 08.12.2020 zwölf Tage vor ET im Geburtshaus auf die Welt.

Dies war meine erste Schwangerschaft und ich wusste nicht genau, was auf mich zukommt. Mit dem Kurs habe ich ungefähr ab der 25ten SSW begonnen. Doch durch den Kurs und den Podcast von Kristin war ich die ganze Schwangerschaft wahnsinnig entspannt und hatte ein enormes Vertrauen, dass alles gut laufen wird. Plan A war natürlich das Geburtshaus, doch ich hatte Plan B (Krankenhaus) und Plan C (Kaiserschnitt) auch im Hinterkopf und war mit dem Gedanken total fein, denn wenn es anders kommen sollte, dann wäre das auch in Ordnung.

Einen Tag vor der Geburt, hatte ich tagsüber immer wieder “Senkwehen”. Bzw. ich habe geglaubt, dass das welche sind. Bis dahin hatte Ich weder Übungswehen noch Senkwehen gehabt. Es fühlte sich an wie leichte Periodenschmerzen. Sie kamen und gingen, Wurden aber nicht stärker. Da der ET noch so weit weg war, hatte ich nicht damit gerechnet, dass dies Schon die Geburt einleitet. Abends gingen dann die Mini Wellen wieder weg und ich legte mich schlafen.
Morgens früh um 6 Uhr bin ich wach geworden und fühlte mich untenrum etwas schleimig/feucht. Ich ging aufs Klo und konnte meinen Augen nicht trauen: mein Schleimpfropf war abgegangen.
Da dieser jedoch ziemlich blutig war, war ich etwas unsicher und weckte meinen Freund. Der rief im Geburtshaus an und erkundigte sich, ob dies normal sei. Die Hebamme gab Entwarnung. Wenn ich nicht weiter bluten würde, dann sei alles in Ordnung. Sie fragte, ob ich denn schon Wellen hätte, ich verneinte und sie schickte uns wieder ins Bett und meinte, es könne jetzt noch Tage dauern.
Ich war viel zu aufgeregt, meinen Freund schickte ich wieder ins Schlafzimmer, ich ging auf die Couch, alles ruhig. Um 8 Uhr merkte ich ein kleines *Blop* in meinem Bauch: die Fruchtblase ist aufgegangen.
Und ab diesem Zeitpunkt ging es wahnsinnig schnell. Die Wellen kamen sofort im 3 Minuten Takt.
Die ersten Wellen haben mich aus der Bahn geworfen, es ging so schnell, dass ich mich nicht in die Hypnose bringen konnte.
Aber ich atmete! Und das war sooo gut, ich hatte die Augen geschlossen und war einfach bei mir, ich veratmete eine Welle nach der anderen. Um 9 haben wir nochmal im Geburtshaus angerufen, wir sollten um 10:30 Uhr vorbeikommen und dann schauen, wie weit ich bin. Die Hebamme war noch sehr entspannt, denn sie hat gemeint, als Erstgebärende hätte ich noch viel Zeit.
Die Wellen waren hoch (zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass sie schon ihren höchsten Punkt erreicht hatten und nicht noch höher werden würden).
Als wir im Geburtshaus angekommen sind, hat uns die Hebamme empfangen und wollte gleich den Muttermund tasten. Ich wollte auch Gewissheit haben. Sie fühlte, und ich dachte mir, wenn sie jetzt sagt, der Muttermund sei erst 2cm auf, dann würde ich gerne ins Krankenhaus fahren.
Nicht, weil mir eine Welle zu hoch ist, sondern weil ich nicht wusste, wie lang es denn noch dauern würde. Und weil ich ja nicht wusste, dass der Höchststand der Welle schon erreicht war. Und die Wellen kamen immer noch so schnell. Ich habe mir gedacht, dass ich im Krankenhaus mit einer PDA eine Pause haben könnte, um neue Energie zu tanken.
Die Hebamme schaute etwas komisch und ich hab sie gefragt, ob alles in Ordnung ist. Sie sah mich strahlend an und meinte, sie hat sich nochmal vergewissern müssen, denn der Muttermund war schon komplett offen. WOW!
Das hat mir so viel Energie gegeben. Die Wellenpausen konnte ich nun nicht mehr wirklich nutzen, bis die eine Welle wirklich abgeklungen war, da hat sich schon die nächste angekündigt.
Ich hatte die Augen geschlossen und atmete. Die Hebamme hat mir dann angeboten, in die Wanne zu gehen. In der Wanne mit dem warmen Wasser habe ich mich so viel besser gefühlt. Ich konnte die Wellenpausen genießen und die nächsten Wellen reiten. Und eine dreiviertel Stunde später war M. geboren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es länger gedauert hätte, wenn ich nicht in der Wanne gewesen wäre, das hat mir sehr geholfen, trotz fehlender Hypnose, zu entspannen.

Ich wurde vom Start der Geburt ziemlich überrascht, ich hab es nicht geschafft, an meinen Kraftort zugehen. Dennoch war es eine echte Traumgeburt.

Erst ein paar Tage später ist mir aufgefallen, dass die Geburt genauso abgelaufen ist, wie ich sie mir in der Hypnose “Traumgeburt” immer vorgestellt hatte: die Geburt beginnt, Ich bin erst zuhause und komme ins Geburtshaus, der Muttermund ist komplett geöffnet und ich bekomme mein Baby in der Wanne.
Ich denke, da hab ich meinen Elefanten im Vorhinein gut bearbeitet.

Die Geburt war nicht schmerzfrei, ich konnte durch die Atmung und Konzentration dennoch sehr gut damit umgehen. Ich denke wahnsinnig gerne an diesen Tag zurück.

Liebe Grüße Melanie

Lerne meine Methode

Schritt für Schritt zu einem positiven Geburtserlebnis