Geburtsbericht von

Nina H.

Lange Vorgeschichte, aber selbstbestimmte schnelle Krankenhausgeburt nach Kaiserschnitt, drittes Kind ohne Trigger

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In der 9. SSW habe ich den Podcast „die friedliche Geburt“ entdeckt und innerhalb von 3 Wochen komplett durchgehört und mich dann nach längerem Hin und Her (ich hatte ja schon einen Hypnobirthing-Kurs und zwei Geburten hinter mir) entschieden, den Online-Kurs zu buchen und habe diesen auch ab der 22. Schwangerschaftswoche täglich mehrmals gehört.

Leider war meine Hausgeburtshebamme im Geburtszeitraum auf Urlaub, deswegen kam nach dem Kaiserschnitt auch nur das Krankenhaus in Frage. Nachdem mein erstes Kind ebenfalls in dem Krankenhaus selbstbestimmt, interventionsfrei und völlig komplikationslos in der Badewanne geboren wurde, war auch diesmal klar: ich strebe eine Wassergeburt an. Meine neue Hebamme meinte, dass das aber bei ihnen nach Kaiserschnitt kontrainduziert sei und ihre Richtlinien da eindeutig seien, hat das aber bei der Dienstbesprechung angesprochen und die leitende Hebamme hat sich daraufhin mit den Geburtsstationen rundherum besprochen – und siehe da, dort spricht nichts gegen die Wassergeburt und so gab es für uns auch grünes Licht.

Wie schon bei meinem zweiten Kind, wehte ich ab der 37. Woche öfters vor mich hin. Über mehrere Stunden, vor allem abends, kamen die Wellen im 6-10 Minuten Abstand und waren dann aber am Morgen wieder verschwunden.

Bei 39+5 waren die Abstände abends auf 4 Minuten, verkürzten sich in der Badewanne auf 2 Minuten und wir machten uns ins Krankenhaus auf um Mitternacht. Im Kreisszimmer angekommen, fragte ich, ob eines der Zimmer mit Badewanne frei wäre (bei uns sind 2 von 5 mit Badewanne ausgestattet) und die diensthabende Hebamme meinte „nein, aber nach Kaiserschnitt dürfen Sie sowieso nicht ins Wasser“. Puh, so war das nicht gedacht. Somit war mir klar: mit DIESER Hebamme werde ich meinen Sohn nicht bekommen – und so war es auch tatsächlich. Die Wellen flachten wieder ab auf 6 Minuten und 8h später bin ich wieder nach Hause.

Am nächsten Tag rief ich meine Doulakollegin an und bat sie um Bereitschaft, damit sie meine Motivation unter der Geburt aufrecht halten kann. Wir einigten uns darauf, dass sie, im Fall des Falles, bis zur Übergangsphase mit mir im Kreisszimmer ist und dann mit meinem Mann wechselt.

4 Tage später, bei 40+2, wachte ich um 02:30h von einer Welle auf. Blickte auf die Uhr, döste wieder ein, die nächste dann 30 Minuten später.

Um 04:00h wachte ich mit einem Paukenschlag auf. DIE Welle hatte es definitiv in sich und ich war hellwach.

Um 04:13h habe ich angefangen, mit zu stoppen. 4 Minuten. Druck diesmal schon gut nach unten. Also ab in die Badewanne und schon verkürzten sich die Abstände auf 2 Minuten.

Um 04:40h habe ich meine Mutter angerufen, die selbst gerade aufgewacht ist – sie soll kommen und sich um meinen 19 Monate Sohn kümmern, der noch schläft.

Um 04:50h habe ich meinen Mann geweckt und gebeten, den COVID Test zu bringen.

Um 05:10h war meine Mutter da und wir im Auto. Da musste ich schon leise mittönen und hatte schon die Hypnose „Während der Geburt“ über den rechten Bluetooth in-ear Kopfhörer laufen.

Um 05:25h Parkticket gezogen im KH, dann erstmal anmelden, Testergebnis abprüfen lassen etc., während mich die Dame beim Portier nach meiner Telefonnummer fragte, musste ich schon sehr deutlich veratmen.

Um 05:40h waren wir im Kreisszimmer. Die diensthabende Hebamme kannte mich, wusste, dass ich eine Wassergeburt haben möchte und ließ gleich als erstes das Wasser ein.

Mit einem Blick auf mich meinte sie: zuerst befunden, dann CTG und Zugang. 6-7cm offen. JUHU! Mein Mann hatte von meinem ersten Kind noch im Kopf: ok, 1cm pro Stunde, d.h. 3h, das geht ja. Die erfahrene Hebamme meinte drauf, so wies aussieht, wird’s nicht ganz so lang dauern. Und sie hatte recht!

Um 06:00h war Zugang gelegt, Blut abgenommen und Wasser eingelassen und ich durfte endlich rein. Die Wellen kamen sehr zügig und sehr intensiv, ich kam aber wirklich gut damit zurecht.

Um 06:10h wechselte ich von der Rückenlage in die tiefe Hocke, weil ich gemerkt habe, es wird zum mitschieben, kurz selbst getastet, tatsächlich, der Muttermund war schon weit offen. Meinen Mann habe ich gebeten, auf die Hypnose „finale Phase“ zu wechseln.

Um 06:17h kam die Hebamme wieder ins Kreisszimmer und bat mich, umzudrehen, da die Herztöne nicht zu hören wären und sie würde gern das CTG richten. Meine Antwort darauf war: „Brauchen wir nicht, der Kopf ist schon da.“ In der letzten Welle platzte in einem Schwung die Fruchtblase und der Kopf war geboren. Mit der nächsten Welle war mein Sohn komplett da und ich konnte ihn selbst aus dem Wasser heben. Meine zweite selbstbestimmte beinah schmerzfreie Wassergeburt, wie ich es mir gewünscht hatte!

20 Minuten später habe ich auch noch die Plazenta in der Geburtswanne geboren und sind anschließend ins Bett gewechselt, wo ich dann auch genäht werden musste – aber der Dammriss war absolut komplikationslos, jetzt nach mittlerweile 2 Wochen verheilt.

Willkommen auf dieser Welt B. E., 27.07.2021, 6:18, 4160g, 57cm und 37 KU.

Ich bin mir sicher: Ohne „die friedliche Geburt“ wäre die 2,5h Geburt inkl. großem/schweren Kind nicht so einfach gewesen! Kristin hat mich mit ihrer Stimme immer wieder aufs Wesentliche besinnt, gerade zum Schluss.

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