Erfahrungsbericht
von Carina W.

Triggerwarnung: Randsinusblutung/perinatale Blutung

Nachdem ich beeindruckt, fasziniert und selbstbewusster als je zuvor auf eine positive Hypnobirthing-(Klinik-)Geburt meines ersten Sohnes 2017 zurückblicken durfte, habe ich mich mithilfe deines Podcasts auf die Geburt unseres 2.Sohnes 2020 vorbereitet und so mein Hypnobirthing-Kurswissen aufgefrischt bzw. erweitert. Auch diese Geburt fand im Krankenhaus statt und war rückblickend schön und zauberhaft, wenn auch nicht ganz so wie ausgemalt (die ersehnte Geburtswanne blieb mir u.a. aufgrund der Knieprobleme der diensthabenden Hebamme leider verwehrt).

Nun bahnte sich unser drittes Nesthäkchen an und ich gönnte mir deinen Onlinekurs, weil ich bereits den Podcast und den Schnupperkurs so wertvoll fand. Ich habe es geliebt, mich nach einem trubeligen Familien-Wusel-Tag immer wieder entspannt zurückzulehnen und die Kursinhalte zu verinnerlichen. Ich malte mir aus, wie ich meinen Bauchzwerg friedlich, selbstbestimmt und wunderschön entspannt in der Wanne des Geburtshauses zur Welt bringen würde und freute mich riesig auf dieses große Babybauchzeit-Finale.

Mein ET war am 29.7.24. Ich blicke auf eine wunderschöne Schwangerschaft zurück, in der alles völlig komplikationsfrei lief, der Geburtshausgeburt stand nichts im Wege. Ab dem 14.7. spürte ich, dass langsam etwas in Gang kam. Beim Vorsorgetermin am 15.7. im Geburtshaus sprach die Hebamme von einem geburtsreifen Befund, der Muttermund war fingerdurchlässig, alles war bereits weich und startklar. Beim Ins-Bett-Gehen "warnte" ich meinen Mann vor, dass ich ihn nachts vielleicht wecken würde. Wir schliefen gerade eine Viertelstunde, da wachte ich plötzlich wieder auf und dachte, ich hätte tatsächlich einen Blasensprung - leider war es kein Fruchtwasser, was da nun lief, sondern Blut und ich wusste sofort, dass dies definitiv keine Zeichnungsblutung war.

Erstaunlicherweise konnte ich Ruhe bewahren und hatte irgendwo in mir ein tiefes Vertrauen, dass alles gut werden würde (und Gott sei Dank sollte ich Recht behalten). Ich rief meine Hebamme an, die in unserer Nähe wohnt. Sie kam kurz vor Mitternacht zu uns und ich spürte, dass sie nervös war, als sie nach den Herztönen suchte. Dem Himmel sei Dank, dass wir diese schnell hören konnten (1000 Dank für diese Erleichterung, liebe Conny!). Meine Mutter kam, um über Nacht auf die beiden Großen aufzupassen.

Für mich ging es mit dem RTW in die Geburtsklinik - direkt neben dem Geburtshaus gelegen - mein Mann fuhr schnell hinterher. Die dreißigminütige Fahrt kam mir vor, wie eine Ewigkeit. Mir gingen die Worte durch den Kopf, mit denen meine Hebamme mich behutsam und mutmachend auf das vorbereitet hatte, was nach der Einlieferung eventuell hektisch hätte folgen können. Nach einigen Untersuchungen war noch immer nicht klar, woher die doch recht starke Blutung kam. Dem Baby ging es aber gut im Bauch, ich blieb zur Beobachtung in der Klinik.

Am nächsten Vormittag wurde erneut untersucht und der Verdacht auf eine Randsinusblutung geäußert. Daher wurde mir empfohlen, einer Einleitung zuzustimmen. Die Blutung hatte unterdessen etwas nachgelassen, CTG und Ultraschall waren weiter unauffällig - und ich tat mich schwer, die Vorstellung meiner Traumgeburt nun endgültig loszulassen und mich auf eine klassische Klinikgeburt zwei Wochen vor ET einzulassen. Nach Rücksprache mit Ehemann, meiner Hebamme und einer befreundeten Frauenärztin siegte die Vernunft und ich stimmte zu. Ich zog mich mit Ohrstöpseln und deiner Stimme im Ohr zurück und atmete entspannt mit den kräftiger werdenden Wellen.

3 Stunden nach Einleitung brachte ich am 16.7.24 mit sehr ungünstig gelegtem Zugang in der Ellenbeuge, noch halb am CTG hängend und in Rückenlage meinen dritten Sohn gesund und munter zur Welt. Um die verstärkte Nachblutung zu stoppen, bekam ich schnell Oxytocin, damit die Plazenta möglichst zeitig geboren werden konnte. In den nächsten Stunden folgten weitere, durchaus unangenehme, aber wohl nötige Untersuchungen, um herauszufinden, warum ich immernoch deutlich mehr blutete, als üblich. Es lief also gänzlich so, wie ich mir meine wahrscheinlich letzte Geburtserfahrung nicht im Geringsten vorgestellt hatte.

Und trotz allem war auch diese Geburt kraftvoll und faszinierend, beeindruckend und irgendwie auch schön. Ich bin so stolz auf meinen Körper, dass ich auch während der dritten Geburtsreise keine Schmerzmittel brauchte. Und ich bin so dankbar für die unbewusst verankerte Tiefenentspannung, die mich durch diese Erfahrung getragen hat. Im Wochenbett brauchte ich ein paar Tage, um Abschied zu nehmen von der gewünschten sanften Geburtshaus-Wannengeburt, die ich nie hatte und mir so gewünscht hätte. Bis jetzt beschleicht mich noch ein wehmütiges Gefühl, wenn ich Mamas mit Babybauch sehe, die ihre hoffentlich rundum friedliche Geburt noch vor sich haben.

Liebe Mamas, genießt den Babybauch-Endspurt mit Kristins Podcast und / oder dem Onlinekurs, der jeden einzelnen Euro so wert ist. Liebe Kristin, danke dir für deine unvergleichlich tolle Arbeit!

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