Erfahrungsbericht
von Carmen E.

Geburtsbericht: Friedliche Traumgeburt in der Klinik trotz Dammschnitt bei 41+0

Bevor ich von der eigentlichen Geburt berichte, möchte ich kurz auf meine Schwangerschaft zurückblicken. Ich hatte das Glück, eine sehr schöne Schwangerschaft zu erleben, die ich voll und ganz genießen durfte!

Schon immer fand ich Geburten und Babys faszinierend. Lange hegte ich den Traum, eines Tages Hebamme oder Doula zu werden, da mich der Prozess des Wachsens eines Wesens und die Geburt selbst unglaublich beeindruckten. Angst vor der Geburt hatte ich zuvor nicht; vielmehr war ich gespannt darauf, dieses Erlebnis selbst zu erfahren.

Auf der Suche nach der bestmöglichen Vorbereitung stieß ich auf die mentale Geburtsvorbereitung der "Friedlichen Geburt". Diese Methode sprach mich sofort an. Ich begann, den Podcast zu hören und fand besonders die Geburtsberichte inspirierend – sie wurden zu meinem täglichen Ritual. Schließlich entschied ich mich für den Kurs und war begeistert von der umfassenden Vorbereitung. Ich fühlte mich bestens informiert über die physiologischen Abläufe während der Geburt, mögliche Interventionen und die verschiedenen Phasen einer Geburt. Ich wusste, wie ich meinen Körper unterstützen kann, um unser Baby bestmöglich auf die Welt zu bringen. Zudem bereitete mich der Kurs sehr gut auf verschiedene Szenarien vor, einschließlich eines möglichen Kaiserschnitts, und vermittelte mir Techniken, um auch in solchen Situationen positiv mitzuwirken.

Ab der 25. Schwangerschaftswoche begann ich mit den Hypnosen. Anfangs war es eine kleine Herausforderung, in die richtige Stimmung zu kommen, aber mit der Zeit fand ich meinen sicheren Ort. Durch die Visualisierungen fühlte ich mich unserem Kind bereits vor der Geburt sehr verbunden. Es war eine intensive und wunderbare Erfahrung, die mir half, mich mental auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten.

Von Anfang an stand für uns fest, dass wir zur Entbindung ins Krankenhaus gehen würden. Glücklicherweise hatte ich keine negativen Assoziationen mit Krankenhäusern oder Ärzten. Ich hatte keine Angst vor Spritzen oder Zugängen; im Gegenteil, der Gedanke daran gab mir Sicherheit. Wir suchten uns ein schönes Krankenhaus in unserer Nähe aus, meldeten uns zur Geburt an und kommunizierten, dass ich eine mentale Geburtsvorbereitung mache. Dies wurde sehr positiv aufgenommen. Wir besprachen unseren Geburtsplan und verschiedene Interventionen, sodass alles geklärt war.

Gegen Ende der Schwangerschaft dachte ich, unser Baby würde vor dem errechneten Termin kommen, aber wie so oft beim ersten Kind war das nicht der Fall. Meine Frauenärztin ist zwei Stunden von uns entfernt, was vor und auch während der Schwangerschaft kein Problem war, da die Untersuchungen nicht so häufig stattfanden. Doch bei den Übertragungskontrollen machte es kein Sinn, jeden zweiten Tag bzw. täglich diese Strecke zu fahren. Deshalb entschieden wir, die Übertragungskontrollen im Krankenhaus durchführen zu lassen.

Der Vorteil dieser Kontrollen im Krankenhaus war, dass ich mit dem Ort vertraut war und viele der Hebammen und das Ärzteteam bereits kannte, was für die Geburt sehr hilfreich war. Dennoch zehrte das Übertragen an meinen Nerven. Ich hörte regelmäßig die Hypnosen, um die Geburt mental zu fördern, und war bereit, unsere kleine Prinzessin zu sehen. Alles wurde schwerer, wie es am Ende der Schwangerschaft oft ist, aber M. zeigte keinerlei Anzeichen, dass sie kommen wollte.

Zum Glück waren die Ärzte im Krankenhaus entspannt und machten auch keinen Druck wegen einer Einleitung. Doch bei Tag sechs über dem Termin hoffte ich, dass es nun endlich losgehen würde. Die Ärztin schlug an diesem Tag eine Eipollösung vor, um die Geburt vielleicht etwas zu fördern. Ich stimmte zu. Die Prozedur war nicht schlimm, vergleichbar mit einer vaginalen Untersuchung beim Frauenarzt. Nach dem Eingriff sagte die Ärztin: "Mal sehen, ob wir uns heute noch oder morgen wiedersehen." Ich konnte kaum glauben, dass dies zur Geburt führen sollte. Ich verbrachte den Vormittag noch mit meiner Schwägerin, ging dann nach Hause und abends wie gewohnt ins Bett.

Am nächsten Morgen, gegen 6:30 Uhr, ging mein Mann zur Arbeit. Als ich kurz darauf auf die Toilette ging, bemerkte ich eine Blutung. Ich konnte sie nicht richtig einschätzen und dachte an eine Freundin, die nach dem errechneten Termin eine Plazentaablösung hatte und es durch Blutungen bemerkte. Ich war besorgt und rief meinen Mann gegen 7 Uhr an. Er war gerade im Geschäft und sagte sofort, dass er umdrehen würde. Wir hatten an diesem Tag sowieso um 10:30 Uhr einen Termin zur Übertragungskontrolle im Krankenhaus, und da wollte er dann dabei sein. Während er zurückfuhr, rief ich im Kreißsaal an und schilderte die Situation. Sie fragten genau nach, ob es frisches oder älteres Blut war. Da es dunkles, also älteres Blut war, vermuteten sie, dass es von der Eipollösung am Vortag stammte. Sie rieten uns, zum geplanten Termin um 10:30 Uhr zur Übertragungskontrolle zu kommen, und versicherten, dass alles in Ordnung sei.

Mein Mann brachte frische Brötchen mit, die ich mir - typisch Carmen- mit Nutella schmecken ließ. Gegen 8:30 Uhr gingen wir mit unserem Hund spazieren. Während des Spaziergangs bemerkte ich ein anderes Gefühl. Ich hatte zuvor einige Übungswehen, aber diesmal spürte ich einen Druck im unteren Rücken, der mich gelegentlich zum stoppen “zwang”.

Während des Spaziergangs dauerte es noch einige Momente, bis mir wirklich bewusst wurde, dass es Wellen sein könnten, die ich spürte. Mein Mann, der aufmerksam mitzuzählen begann, stellte fest, dass die Empfindungen ungefähr alle 200 Meter auftraten – es war definitiv eine gewisse Regelmäßigkeit erkennbar. Die Intensität nahm zu, und gefühlt hielten die Wellen jeweils etwa eine Minute an. Es fühlte sich anders an als die Übungswehen, die ich zuvor kannte – einfach intensiver, präsenter.

Wir entschieden uns, nach Hause zu gehen und uns für alle Fälle vorzubereiten. Da ich von der Blutung am Morgen immer noch etwas unsicher war, dachten wir, dass es durchaus möglich sein könnte, dass das Krankenhaus uns nach der Kontrolle direkt dort behalten würde. Mein Mann rief meine Mutter an, damit sie unseren Hund Pumpkin abholt, während wir uns vorbereiteten.

Ich hatte eine Geburtsstartliste vorbereitet, die meinem Mann half, alle organisatorischen Dinge zu erledigen. Für mich blieb nichts weiter zu tun, als meine Badsachen fertig einzupacken und mich auf mich selbst zu konzentrieren. Ich setzte direkt die Hypnose "Abschied von der Schwangerschaft" auf, da ich ein starkes Gefühl hatte, dass dieser Moment der Übergang war – egal, ob es tatsächlich schon Geburtswellen waren oder nicht. Es fühlte sich an, als würde ich mich innerlich darauf vorbereiten, unser Baby endlich kennenzulernen.

Mein Mann packte alle Sachen ins Auto und bereitete alles vor. Währenddessen war ich schon tief in meiner Hypnose. Mit der Maske auf und den Kopfhörern in den Ohren war ich völlig bei mir. Nachdem ich die Abschieds-Hypnose beendet hatte, startete ich die Geburtshypnose.

Als alles fertig war und wir ins Auto stiegen, war ich bereits so tief in Trance, dass ich von der Autofahrt kaum noch etwas mitbekam. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie wir im Krankenhaus ankamen oder wo unser Auto letztendlich geparkt wurde. Mein Mann erzählte mir später, dass wir ganz oben im Parkhaus standen – das wusste ich gar nicht mehr.

Im Krankenhaus angekommen, lief ich mit meinen Kopfhörern und der Hypnose im Ohr zum Kreißsaal. Ich entschied mich, heute die Treppen hinaufzugehen, anstatt den Aufzug zu nehmen. Am Kreißsaal angekommen, klingelten wir – und mit uns lief eine ganze Schulklasse hinein, die gerade zu einer Besichtigung vorbeikam. Mein Mann und ich mussten ein wenig schmunzeln. Es war ein kurioser Zufall, denn an den Tagen zuvor war es im Kreißsaal immer sehr ruhig gewesen. Doch aus der Ruhe gebracht hat uns das zum Glück nicht.

Da wir offiziell für die Übertragungskontrolle angemeldet waren und nicht als Geburtsfall, brachte man uns zunächst ins CTG-Zimmer. Die Wellen, die ich spürte, hielten weiterhin an, und ich blieb tief in meiner Hypnose, bereit für das, was noch kommen würde.

Im CTG-Zimmer angekommen, empfing uns eine Hebamme, die freundlich, aber leicht gestresst wirkte zwischen der Schulklasse, die gerade durch den Kreißsaal tourte, und einer geplanten Fortbildung im Nebenraum hatte sie anscheinend alle Hände voll zu tun. Ich teilte ihr mit, dass sich etwas anders anfühlte als bei den bisherigen Kontrollterminen. Doch das schien in dem Trubel etwas untergegangen zu sein, zumal ich anscheinend noch einen recht entspannten Eindruck machte. Sie richtete das CTG ein und erklärte, dass wir uns einfach melden sollten, falls was ist.

Ich begab mich sofort wieder in meine Hypnose. Mit geschlossenen Augen und der Maske auf war ich ganz bei mir. Dennoch überkam mich eine gewisse Neugier, und ich öffnete kurz die Augen, um auf den Monitor des CTG-Geräts zu schauen. Zu meiner Freude stellte ich fest, dass das, was ich spürte, auch sichtbar wurde – regelmäßige, etwa eine Minute andauernde Wellen. Es war ein beruhigendes Gefühl, diese Bestätigung zu sehen, und es ließ mich schmunzeln. Wir haben die Wellen selbst nie getrackt, und ich konnte auch nicht wirklich erkennen, wie weit diese auseinander lagen. Aber das war in diesem Moment irrelevant, da wir ja ohnehin bereits im Krankenhaus waren. Danach kehrte ich vollständig in meine Hypnose zurück.

Normalerweise wird ein CTG etwa 20 Minuten geschrieben, doch ich verlor jedes Zeitgefühl. Erst später erfuhr ich, dass wir ganze eineinhalb Stunden im CTG-Zimmer verbracht hatten. Mein Mann, der währenddessen mit der Hebamme kommunizierte, klärte alles ab. Die Hebamme entschuldigte sich bei uns für die lange Wartezeit, was ich in meinem Zustand jedoch nur am Rande wahrnahm.

Nach dieser Zeit – ca. um 12:30 – kam die Hebamme zurück und führte uns zur Ärztin. Auf dem Weg dorthin kam ich aus der Hypnose und spürte die Kraft der Welle sehr intensiv. Ich musste im Flur innehalten, ging in die Hocke und stöhnte laut. Genau in diesem Moment kam die Ärztin, die mich an den Vortagen betreut und die Eipollösung durchgeführt hatte, um die Ecke. Mit einem Lächeln sagte sie: „Wunderbar, Frau E., Sie haben ja heute, so wie es sich anhört, Wehen mitgebracht.“ Diese Worte gaben mir eine Mischung aus Bestätigung und Motivation.

Die Ärztin schaute sich das CTG an und schien beeindruckt. Sie fragte, ob ich einer vaginalen Untersuchung zustimmen würde, was wir zuvor im Geburtsplan als optional festgelegt hatten. Ich war neugierig auf den Stand der Dinge und stimmte zu. Die Untersuchung fand in einem normalen Untersuchungszimmer statt, und die Ärztin verkündete mit einem Lächeln: „Herzlichen Glückwunsch, das Geburtsdatum Ihrer Tochter ist der 16.04.2024. Sie sind bereits sechs Zentimeter eröffnet.“

Dieser Moment war überwältigend – eine Mischung aus Freude, Überraschung und Erleichterung. Mein Mann und ich schauten uns an, konnten es kaum glauben und die ersten Tränen flossen bereits. Unsere Tochter würde heute geboren werden. Die Sicherheit und Überzeugung in den Worten der Ärztin motivierten uns enorm.

Anschließend durften wir uns einen Kreißsaal aussuchen und entschieden uns für den kleinen, gemütlichen Raum in Rosa – perfekt für unsere Tochter.
Nachdem wir den Kreißsaal bezogen hatten, sahen wir die Ärztin vorerst nicht mehr. Sie kehrte erst in den letzten Zügen der Geburt zurück. Für uns war dies ideal, denn es gab uns die Ruhe, die wir uns für diesen besonderen Moment gewünscht hatten. Es fühlte sich an, als wäre alles perfekt vorbereitet, um unsere Tochter auf die Welt zu bringen.

Ich ging zurück in die Hypnose, zu meinem sicheren Ort und richtete mir das Geburtsbett so ein, dass ich mich wie in einer kleinen Höhle fühlte. Ich wollte nicht umherlaufen oder aktiv sein – vielmehr wollte ich einfach bei mir selbst bleiben. Die Hebamme legte mir einen Zugang, was wir im Vorfeld abgesprochen hatten, und ich bekam einen mobilen CTG-Gurt, der mir viel Bewegungsfreiheit ließ. Beides empfand ich als völlig unproblematisch.

Während ich tief in meiner Hypnose war, kümmerte sich mein Mann um viele organisatorische Dinge. Ohne dass ich es groß mitbekam, meldete er uns für das Familienzimmer an, übergab den Hebammen unseren Geschenkkorb mit der beiliegenden Postkarte, auf der unsere mentale Geburtsvorbereitung beschrieben war, und kommunizierte, dass sie sich bei Fragen gerne an ihn wenden konnten. (Auf der Vorderseite der Postkarte stand: „Heute ist der perfekte Tag für ein bisschen Blütenzauber.“ Ich fand diese Karte so niedlich und absolut passend für diesen besonderen Tag.)

Zusätzlich informierte mein Mann unsere Familien und Freunde, die wir im Vorfeld gemeinsam definiert hatten. Es war mir wichtig, dass sie Bescheid wussten, dass es jetzt losgeht. Ich hatte das Gefühl, dass uns durch die positiven Gedanken und die liebevolle Unterstützung von außen viel Kraft gesendet wurde. Es war schön zu wissen, dass so viele Menschen mit uns mitfieberten.

Auch in dieser Phase hatte ich nicht das Bedürfnis, Unterstützung von anderen zu benötigen. Mein Mann erledigte alles souverän und brachte in der Zwischenzeit auch die Kreißsaal-Tasche mit Snacks und Getränken. Alle halbe Stunde erinnerte er mich ans Trinken, und etwa alle zwei Stunden begleitete er mich zur Toilette. Zwischenzeitlich setzte ich mich auf den Pezziball und bat ihn, mir das Becken zu massieren, da die Wellen sich vor allem im unteren Rücken konzentrierten. Seine Massagen waren eine große Hilfe und verschafften mir Linderung.

Was mir besonders gut tat, war die respektvolle Zurückhaltung der Hebammen. Sie betraten den Raum nur, wenn wir darum baten oder wenn es aus ihrer Sicht notwendig war, und ließen uns ansonsten völlig in unserer „Höhle“. Im Nachhinein erfuhr ich, dass sich eine Hebamme nach ihrer Schicht still für eine Weile zu uns gesetzt hatte, nachdem sie meinen Mann gefragt hatte, ob es in Ordnung sei – sie fand es spannend, die Geburt auf diese Weise mitzuerleben. Ihre Anwesenheit störte mich offensichtlich überhaupt nicht; ich war so tief in meiner Hypnose und hatte durch die Schlafmaske gar nicht bemerkt, dass sie da war.

Die Wellen waren präsent und intensiv, aber durch die Trance und die spezielle Atmung konnte ich sie sehr gut durchstehen. Auch half mir in dieser Zeit ein Igelball sehr, den ich bei den Wellen stark in meine Hand presste.

Zum Essen war mir tatsächlich nicht zumute, und ich musste mich ein paar Mal übergeben. Zum Glück war alles dafür griffbereit. Ich bat meinen Mann, die Hebammen um eine Infusion zu bitten – eine Glucose- und Kochsalzlösung –, da ich durch das Erbrechen schnell merke, wie mir die Kraft schwindet, wenn ich nichts essen kann. Die Hebammen reagierten sofort, ohne viele Worte zu verlieren, und die Infusion tat mir gut und gab mir wieder viel Kraft.

Währenddessen gab es einen Schichtwechsel, und die neue, auch sehr nette Hebamme stellte sich bei meinem Mann vor. Sie fragte uns, ob wir eine erneute vaginale Untersuchung wollten. Die Hebammen schienen auch etwas daran zu zweifeln, ob ich tatsächlich so weit eröffnet sei, wie die Ärztin zuvor gemessen hatte, da es bei Frauen oft anders aussieht, wenn sie diesen Stand erreicht haben. Ich stimmte der Untersuchung zu. Zu meiner Erleichterung stellte die Hebamme fest, dass ich tatsächlich mittlerweile schon bei acht bis neun Zentimetern war. Sie teilte mir auch mit, dass die Fruchtblase noch intakt war, aber tief nach unten drückte. Kaum war die Untersuchung vorbei, „platzte” die Fruchtblase, und ich freute mich über diesen „Meilenstein“.

Ich wechselte weiterhin zwischen Geburtsbett und Pezziball, als die Wellen spürbar intensiver wurden. Ich bat um Buscopan, um die Krämpfe zu lindern, was mir ebenfalls sehr half. Nach einer kurzen Pause fiel ich aus der Hypnose heraus, als ich aufstand, um zur Toilette zu gehen. Glücklicherweise fand ich schnell wieder in meinen mentalen Raum zurück. Ein Gefühl für die Zeit hatte ich nicht wirklich, aber als ich die Schlafmaske abnahm, merkte ich, dass die Sonne draußen bereits tief stand. Natürlich hatte ich vor lauter Aufregung auch vergessen, die Geburtshypnose zu loopen, und war dann überrascht, dass doch schon vier Stunden vergangen waren, als ich plötzlich nichts mehr hörte. Schnell habe ich sie dann wieder angemacht!

Die Visualisierung von der Öffnung meines Muttermundes, Stück für Stück, half mir sehr in dieser Eröffnungsphase. Welle für Welle, Schritt für Schritt, fühlte ich mich dem Ziel näher und es ging kontinuierlich weiter.

Es dauerte nicht mehr lange, bis ich spürte, dass ich mitschieben wollte. Dieses neue Gefühl machte mich unsicher, und ich bat die Hebamme um eine erneute Untersuchung. Sie bestätigte, dass ich vollständig eröffnet war – etwa gegen 17 Uhr. Mein Körper bereitete sich nun auf die letzte Phase vor.
Die Hebammen ließen auf meine Anfrage hin die Gebärwanne ein, aber als sie fertig war, hatte ich kein Bedürfnis mehr, hineinzusteigen (Sorry). Ich fühlte mich in meiner aktuellen Position wohl, hielt mich an einem Tuch fest, das in den Geburtsräumlichkeiten hing, und bewegte mich intuitiv. Zu diesem Zeitpunkt stellte ich die Hypnose von meinen Kopfhörern auf die Lautsprecherbox um. Ich wollte jetzt präsenter sein und spürte ein stärkeres Bedürfnis, mit den Hebammen zusammenzuarbeiten.

Die Anleitung der Hebammen half mir enorm. Sie korrigierten sanft meine Pressversuche und halfen mir, den Druck besser nach unten zu lenken. Die Ärztin kam schließlich hinzu, da die Herztöne unseres Babys leicht abfielen. Sie überprüfte den Sauerstoffgehalt und versicherte uns, dass alles in Ordnung sei. Dennoch war klar, dass es gut wäre, wenn unsere Tochter bald geboren würde. Die Hebamme fragte mich, ob ich das Köpfchen spüren wolle. Als ich es tat, war ich überwältigt – unser Baby war so nah!

Die Presswellen waren sehr intensiv, dennoch hatte ich Pausen, um mich wieder zu erholen. Aber in dieser Phase fielen definitiv ein paar Mal die Worte: „Ich kann nicht mehr” und man konnte mich mittlerweile im Kreißsaal die Wellen mitstöhnen hören. Die Visualisierung half mir aber auch hier sehr. Jetzt war die „Tür“ eröffnet, und es war Zeit, für unser Baby den finalen Weg zu gehen. Ich sah diesen Prozess als Aufgabe, die wir gemeinsam meistern mussten – unser erster Weg als Team. Ich spürte auch, dass es ihr gut ging, und hatte keine Zweifel daran. Die Hebammen motivierten mich, und ihre Worte gaben mir Sicherheit. Sie machten mir auch kontinuierlich warme Kaffee-Kompressen für meinen Damm, was ich als sehr angenehm empfand.

Was ebenfalls sehr schön war: In dem Geschenk für die Hebammen war auch eine Karte dabei. Darauf stand der Name unserer Tochter, M. Die Hebammen, die uns am Ende begleiteten, hatten sich die Karte offensichtlich angesehen. Sie sagte zu mir: „Du machst das so toll, und M. auch.“ Das hat es für mich in diesem Moment noch einmal viel realer gemacht. Ja, unsere M. kommt jetzt auf die Welt. Es war nicht nur mehr ein Baby, sondern sie war schon da, greifbar. Dass auch andere Personen ihren Namen aussprachen, war einfach besonders. Es war nicht geplant oder abgesprochen, aber es passte perfekt in diesen Moment.

In den finalen Zügen wurde die Frage nach einem Dammschnitt gestellt, da die Herztöne weiterhin unter Wellen abfielen. Da ich im Vorfeld zugestimmt hatte, falls es medizinisch notwendig wäre, vertraute ich dem Team voll und ganz. Wann der Schnitt durchgeführt wurde, kann ich nicht sagen – ich habe da nichts bemerkt oder als „körperfremd“ beziehungsweise anders schmerzhaft wahrgenommen.
Und plötzlich ging alles ganz schnell. Die Hebamme sagte mit einem Lächeln, dass sie mich jetzt oben schon einmal frei machen würde. Es fühlte sich an, als wäre dies der letzte symbolische Schritt vor der Ankunft unserer Tochter. Der Gedanke, dass es nun wirklich so weit war, überwältigte mich für einen Moment – ich dachte nur: „Wow, wir sind fast am Ziel.“

Die Hebamme fragte mich noch einmal, ob ich das Köpfchen spüren wolle, aber ich lehnte ab. Ich war so konzentriert und wollte mich ganz auf den Moment einlassen. Es war mir dabei nicht bewusst, dass ihr Köpfchen bereits teilweise zu sehen war – sie war schon so nah bei uns, näher, als ich dachte. Die Hebamme erklärte mir dann ruhig und klar: „Bei der nächsten Welle pressen, und wenn ich es dir sage, hecheln.“ Ich wunderte mich kurz, warum die Atemtechnik geändert wurde, aber es blieb keine Zeit für Fragen, denn die nächste Welle war schon da. Ich vertraute ihr und richtete meinen gesamten Fokus auf diesen Moment.

Mit der nächsten Welle presste ich mit all meiner Kraft. Dann kam das Signal zum Hecheln, und plötzlich realisierte ich, dass dies notwendig war, um ihren Körper sanft auf die Welt zu bringen. Und dann war sie da – um 18:23 Uhr wurde unsere Tochter, M. Q., geboren. Der schönste Augenblick unseres Lebens, der alle Anstrengungen sofort vergessen ließ. Einfach magisch!

Ich erinnere mich noch daran, wie die Hebamme staunend ihre langen Wimpern erwähnte und bevor ich es richtig realisieren konnte, wurde unsere Tochter direkt auf meine Brust gelegt. Es fühlte sich an, als würde die Welt für einen Moment stillstehen, um uns Zeit zu geben, uns in aller Ruhe kennenzulernen. Mila lag friedlich auf meiner Brust, schaute mit großen, wachen Augen umher, und ich konnte kaum glauben, wie perfekt sie ist. Wir hatten es geschafft – endlich war sie bei uns. Damit begann ein neues, wunderschönes Kapitel in unserem Leben. Es war ein Augenblick voller Liebe, Dankbarkeit und purer Erleichterung, der für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben wird.

Die Nabelschnur pulsierte noch aus, bevor mein Mann sie durchtrennte, und kurz darauf folgte die Nachgeburt. Doch all das war nur ein verschwommener Hintergrund, denn ich war vollkommen in diesem Moment mit unserer Tochter versunken. Wir kuschelten ausgiebig miteinander und genossen jede Sekunde. Die Hebammen zeigten uns anschließend die Plazenta und erklärten alles ganz genau – es war unfassbar spannend. Später wurde im Kreißsaal noch die U1 durchgeführt, natürlich in unserer Anwesenheit. Danach ging es für uns als kleine Familie auf die Station, wo unsere intime Kennenlernzeit richtig begann.

Die Geburt unserer Tochter war für mich einfach wunderschön. Alles geschah in einer ruhigen, friedlichen Atmosphäre. Auch die Herausforderungen konnten wir dank der sanften Unterstützung des Teams und der mentalen Vorbereitung meistern. Ich fühlte mich in jedem Moment getragen und gut begleitet.

Es war eine Geburt, die ich mir genau so gewünscht hatte – kraftvoll, selbstbestimmt und geprägt von einer tiefen Verbindung zwischen meinem Mann, unserer Tochter und mir. Ich freue mich schon darauf, zum richtigen Zeitpunkt eine weitere Geburt erleben zu dürfen – wie auch immer diese aussehen wird.
An dieser Stelle möchte ich mich bei dir, Kristin, für das wunderbare Konzept der „Friedlichen Geburt“ bedanken. Mein besonderer Dank gilt auch meinem Mann F., der sich so offen auf dieses Konzept eingelassen und mich bei der Geburt so großartig unterstützt hat. Natürlich danke ich auch dem gesamten Geburtsteam der Helios Klinik Rottweil, das sich so einfühlsam auf unsere Bedürfnisse eingestellt hat. Ein besonderer Dank geht an Hebamme C., Hebammenstudentin M., und Frau Dr. K., die unsere Tochter zur Welt gebracht haben.

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Journalistin
Nora Imlau22.09.2019
Hebamme
Nina