Erfahrungsbericht
von Celine

Hi, ich hab nun schon zweimal mit Hilfe von Kristins Hypnosen ein Kind bekommen. Das Fazit: Ich würde auch bei einem dritten Kind wieder die Methode anwenden. Die beiden Geburten fanden in Norwegen statt und waren wie folgt.

Geburt 1
- in einer Art an ein Krankenhaus angegliedertem Geburtshaus, schönes Zimmer, sah aus wie in einem Hotel, nur für komplett natürliche Geburten, keine Möglichkeit der medikamentösen Geburtshilfe (für Notfälle müsste man ins eigentliche Krankenhaus rübergerollt werden).

- Wassergeburt

- 10 Stunden von Anfang bis Ende

- Hab mich sehr wohl gefühlt in dem Raum. Irgendwann in der Badewanne hab ich die Hypnose auf Lautsprecher stellen lassen, weil ich keine drahtlosen Kopfhörer hatte und nicht mit dem Kabel im Wasser hantieren wollte. Leider hab ich dann nicht mehr so viel davon hören können und leider hab ich irgendwann schrecklich zu zittern angefangen. Obwohl ich mich total entspannen wollte, hat mein Körper das Gegenteil getan und mich mit einer Art krassem Schüttelfrost überrascht (war aber nicht wirklich kalt). Die Wellen waren jeweils die "entspannende" Pause zwischen heftigem krampfhaftigen Zittern; das kann ich eigentlich selbst kaum glauben, aber so war es wirklich. Das hat mich komplett aus der Hypnose gebracht und ich fand einfach nicht mehr rein. Trotzdem war ich aber so gut es ging in mich gekehrt (hatte die ganze Zeit ne Schlafbrille auf). Gott sei Dank hörte das Zittern gegen Ende wieder auf und ich beschloss, mich etwas von der Hebamme leiten zu lassen. Leider kann sie ja nicht hellsehen, daher konnte sie nicht wissen, dass ihr Ratschlag, doch noch mal aufzustehen, rumzulaufen und vielleicht Pipi machen zu gehen, bei mir den Gedanken "die spinnt doch" auslöste. Auch "probier mal zu hecheln wie ein Hund" war gar nicht im Einklang mit meinem Versuch, zen-artige Ruhe und Kraft wirken zu lassen, aber ich hab es zumindest mal probiert. Schlussendlich hab ich im Vierfüßlerstand im Wasser meine erste Tochter geboren.

- Insgesamt war ich zufrieden und hab mich zu jeder Zeit gut aufgehoben gefühlt und "in control". Fand nur das Zittern sehr doof, das war ein wirklicher Stein in Weg sozusagen. Und ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst, sondern bin auch mental positiv geblieben. Also insgesamt trotz allem eine sehr positive Erfahrung.

Geburt 2
- im Krankenhaus, weil die tolle spezielle Geburtsabteilung für natürliche Geburten leider geschlossen wurde (Geld- und Hebammenmangel überall)

- 6 Stunden, inkl. 2 Stunden "Pause"

- Krankenhausraum fand ich schrecklich, Kabel und Schläuche sichtbar überall, etc. Badewanne verfügbar, aber alles halt sehr steril und nicht so gemütlich

- Wellen kamen nachts so schnell so kräftig, dass ich bereits nach einer Stunde das Krankenhaus anrief und gegen die eindeutig zweifelnde Dame am Telefon selbstständig entscheiden musste, ich komm jetzt, sonst schaff ich es nicht rechtzeitig. Circa zweieinhalb Stunden nach Wellenbeginn war ich im Krankenhaus (ein Lob an den geduldigen Taxifahrer!). Zur Untersuchung aufs Bett gelegt, voll eröffnet, schon etwas Pressdrang.

Der Transport vom Taxi zum Kreißsaal (im Rollstuhl), die Untersuchung und der sterile Krankenhausraum... das hat mich alles aus meinem Flow gebracht (wieder mit Schlafmaske unterwegs und konstant Hypnose auf den Ohren). Da saß ich also auf dem Krankenhausbett mit dem Gedanken, das Baby kommt also nun ganz bald. Die friedliche Geburt predigt ja nun Flexibilität und auch das Offensein für das Annehmen von Hilfe, das hab ich mir hier zu Herzen genommen. Obwohl ich ursprünglich wieder eine Wassergeburt wollte (was aber mein Partner leider nicht sofort initiierte und leider auch niemand vom Personal wusste, weil wir in der Hast meinen Mutterpass und meinen Geburtsplan daheim vergessen hatten) war ich in dem Moment in einem Zustand, wo ich mir dachte, jetzt bin ich schon hier, jetzt probier ich einfach mal was aus: hab also nach Lachgas gefragt. Leider war die Maske für das Lachgas an einem sehr kurzen Schlauch, sodass man also wirklich im Bett sein musste und Positionsänderungen waren damit etwas umständlicher.

Darüber hinaus hat das Gas irgendwie nicht ganz den gewünschten Effekt gehabt glaub ich. Es hat die Intensität der Wellen nicht runtergeschraubt, aber zwischen den Wellen dafür gesorgt, dass ich mich wie unter Wasser fühlte (sprich gut, alles um mich rum gedämpft wahrgenommen). Irgendwie fand ich einfach keine "bequeme" Haltung und so hab ich nur kurze Zeit später auch nach Schmerzlinderung gefragt. Weil das Baby ja nun eigentlich schon fast da war, hab ich nur eine Betäubung bekommen in den Rücken, die zwei Stunden etwa halten sollte. Dafür war ich dann noch mehr in der Bewegung eingeschränkt, weil ein Zugang gelegt werden musste auch. Ich hab das alles irgendwie nickend in Kauf genommen.

Die Betäubung hat gewirkt und zusammen mit dem Gas hatte ich dann erstmal zwei Stunden "Pause", in der ich zwar noch Wellen hatte, diese aber recht bequem surfen konnte. Das ganze war so entspannend, dass die Schwestern mir dann irgendwann wieder etwas geben musste, um die Wellen wieder anzufachen. Der Effekt der Betäubung ließ nach und zum Ende hin ließ ich auch das Gas bleiben (weiß nicht mehr warum, aber ich glaube auch auf Empfehlung der Hebamme hin). Dann ging es eigentlich auch recht schnell bis zur Geburt meiner zweiten Tochter. Ich hatte bis zur Geburt die ganze Zeit über die Hypnose im Ohr.

Für eine dritte Geburt würde ich mir wieder ein Geburtshaus für eine natürliche Geburt suchen oder eine Hausgeburt planen. Ich mochte nicht wirklich, wie bei der Krankenhausgeburt eine Maßnahme zur anderen führte und ich für jedes Hilfsmittel mehr Einschränkung der Bewegungsfreiheit in Kauf nehmen musste. Und letztens Endes hat es den Prozess eigentlich nur unterbrochen bzw verlängert, nicht wirklich einfacher gemacht.

Im Nachhinein erinnere ich mich an Kleinigkeiten, die den Unterschied machen: den Wohlfühlfaktor im "Hotelzimmer" der ersten Geburt vs.das allgemeine Unwohlsein auf dem Bett im Krankenhaus. Hebammen, die mal laut quatschen oder leise loben. Hände, die sanft streicheln vs. ungefragt da unten rumfummeln. Die Hypnosen und mentale Vorbereitung insgesamt haben mir aber definitiv geholfen, mich auf die Geburt zu freuen, den Kopf mit positiven Gedanken zu füllen und eventuelle Widrigkeiten mit Ruhe hinzunehmen a la "keep calm and carry on".

Trotz aller "Verbesserungsmöglichkeiten" bei den Geburten hab ich mich dank den Hypnosen auf beide Geburten sehr gefreut, beide angstfrei durchlaufen und kann die mentale Geburtsvorbereitung nur wärmstens empfehlen.

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Journalistin
Nora Imlau22.09.2019
Hebamme
Nina