Erfahrungsbericht
von Franka

Vorweg vllt interessant für manche: bin 24 Jahre alt, war unser absolutes Wunschkonzert und ich hatte die Geburt in einem kleinen Krankenhaus mit 3 Kreißsälen.

Wannengeburt: Intensiv, kraftvoll, wunderschön

Schon eine Woche vor der Geburt hatte ich regelmäßig Übungswehen. Jedes Mal hab ich mich gefreut und gehofft, dass es bald losgeht. Acht Tage vor dem errechneten Termin war es dann soweit. Um 8:45 Uhr hab ich die ersten echten Wehen bemerkt. Sie waren leicht, kamen alle 15 Minuten, und ich fühlte mich super. Mein Mann und ich verbrachten den Vormittag entspannt – wir lachten zwischen den Wehen und haben sogar noch ein paar Snacks gegessen.

Zuhause:

Im dunklen Schlafzimmer konnte ich die Wehen Dank Hypnose gut verarbeiten und der Tag verging wie im Flug. Alles war ruhig, und ich fühlte mich stark. Gegen Nachmittag wurden die Wehen stärker und kamen alle sechs Minuten. Plötzlich fühlte ich mich zu Hause nicht mehr ganz so wohl – vor allem, weil ich Angst vor der Autofahrt hatte. Bei 30 Grad im Sommer im heißen Auto zu sitzen, war nicht meine Idealvorstellung von Wehen veratmen haha

Fahrt ins Krankenhaus

Um 17:30 Uhr ging es los ins Krankenhaus. Die Wehen waren schmerzhafter, und die Hypnose funktionierte im Auto leider nicht so gut. Es war mir zu hell, zu laut und einfach zu unruhig. Trotzdem war die Autofahrt irgendwie machbar.

Im Krankenhaus:

Um 18:00 Uhr kamen wir an – der Kreißsaal war voll. Ich landete im Vorwehenzimmer, einem kleinen, heißen Raum, der nicht gerade gemütlich war. Mein Mann hatte Gott sei Dank Kühlpacks und kalte Getränke dabei, die mir ein bisschen geholfen haben.

Das CTG war leider Pflicht, obwohl mein Baby es gar nicht mochte und heftig dagegen trat. Mein Muttermund war 3 cm geöffnet, und ich verbrachte die nächsten Stunden damit, die Wehen mit Hypnose und Kopfhörern zu veratmen. Es war heavy. Zwischendurch hab ich eine Kochsalzlösung und Buscopan intravenös erhalten, weils mir schon echt schlecht ging. Hat alles mein Mann mit der Hebamme besprochen, ich war in Hypnose und ihm so dankbar, dass er genau wusste, was zutun war. Das Problem waren nicht die Wehen, sondern die äußeren Umstände der Hitze usw. Ich hätte so gerne einen Ball oder mehr Platz gehabt, um mich zu bewegen. War leider in dem kleinen Raum nicht möglich. Meine Hebamme war wundervoll, jung, emphatisch und so liebevoll einfach. Sie hat mir einfach direkt ein gutes Gefühl gegeben.

Der Kreißsaal:

Um 21:30 Uhr durfte ich in den Kreißsaal. Die Fenster wurden geöffnet, es dämmerte, die Gebärwanne wurde schon eingelassen, und die Atmosphäre war endlich ruhig und angenehm. Das CTG wurde abgenommen – pure Erleichterung!

Geburt in der Wanne

Als ich ins warme Wasser stieg, war das wie eine natürliche PDA. Mein Körper war sofort entspannt und ich hab Presswehen bekommen. Über der Wanne hing ein Seil, an dem ich mich bei jeder Wehe reinhing. Das Pressen fühlte sich so viel aktiver und befreiender an als die Stunden des Veratmens davor. Endlich konnte ich etwas aktiv tun.

Die Hebamme ließ mich einfach machen, lobte mich zwischendurch, aber griff nicht ein. Die Hypnose hab ich ab dem Beginn der Presswehen nicht mehr gefühlt, ich empfand die ganze Situation als so kraftvoll, dass ich sie nicht gebraucht habe. Nach ein paar Presswehen war das Köpfchen geboren, und ich durfte es selbst fühlen – ich war so glücklich und das hat mir auch nochmal mehr Energie gegeben. Mit der nächsten Wehe hab ich mein Baby aus dem Wasser gehoben und mir auf die Brust gelegt. Das war der schönste Moment in meinem Leben. 22:27 und mein Baby war endlich geboren.

Nach der Geburt

Fünf Minuten später kam die Plazenta von allein in der Wanne. Während ich genäht wurde (nur kleine Risse), hatte mein Mann unser Baby im Arm und es wurde die ersten Untersuchungen von der Hebamme gemacht. Danach waren wir noch eine Stunde zu dritt im Kreißsaal, kuschelten und genossen die Ruhe, bevor es auf die Wochenbettstation ging.

Fazit

Trotz kleiner Herausforderungen – wie dem heißen Vorwehenzimmer und dem nervigen CTG – war es für mich eine wunderschöne und vor allem selbstbestimmte Geburt. Die Hypnose hat mir geholfen, ruhig und stark zu bleiben, und die Wanne war ein echter Game Changer. Ich bin so unendlich dankbar für diese Geburtserfahrung und freue mich so sehr, dass alles so geklappt hat, wie ich es mir gewünscht hab. Ich freu mich jetzt schon auf die nächsten Geburten! :) Danke danke danke an Kristin, ich bin so glücklich und dankbar, ich kann es gar nicht in Worte fassen.

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