Erfahrungsbericht
von K.

Liebe Kristin,

die Geburt unseres dritten Sohnes ist nun acht Wochen her und ich möchte nun mein Geburtserlebnis teilen.

Meine beiden ersten Söhne wurden in einer Klinik in Berlin geboren. Für mich kam damals nichts anderes in Frage – aus Angst und Unsicherheit. Beide Geburten verliefen traumatisch und mit vielen Interventionen – vieles davon habe ich erst durch deinen Podcast rückwirkend verstanden, begreifen und verarbeiten können.

Nun leben wir in der ländlichen Uckermark und für unser drittes Kind habe ich mir sehnsüchtig eine andere Geburt gewünscht. Eine, die mich mit den anderen versöhnt, mich heilt. Hier gibt es ein wunderschönes Geburtshaus mit tollen Hebammen, mit Maresa hast du sogar eine Podcastfolge aufgenommen. Sie erzählte mir von der Friedlichen Geburt und nachdem ich in der 14. SSW deinen Schnupperzugang getestet habe, absolvierte ich deinen Kurs.

Ich hörte wirklich täglich deine Hypnosen und entschied mich dann schnell, ins Beschäftigungsverbot zu gehen, um diese (letzte) Schwangerschaft in vollen Zügen genießen zu können und mich ganz und gar auf den Geburtsprozess vorzubereiten. Ich hörte mir jeden Tag mehrere Geburtsberichte an und wartete auf jede neue Podcastfolge von dir.

Auch als mein erster Zuckertest auffällig war und mich das sehr belastete, suchte ich mir die passende Podcastfolge heraus, um informiert zu sein. Was mich sehr beruhigte. Auch der Kommentar einer Ärztin im Krankenhaus, das sei aber ein großes Kind, konnte mich deshalb nicht beeindrucken.

Als dann der ET vorbeistrich, wurde ich nervös, auch wenn ich wusste, dass man von einem Geburtszeitraum spricht, aber die großen Brüder warteten ungeduldig. Am 09.04.2025 (ET+5) ging am Nachmittag mein Schleimfropf ab und kurz danach spürte ich ein leichtes Ziepen im Unterleib. Mein Mann und mein ältester Sohn waren beim Fußballtraining und ich mit meinem nun mittleren Sohn alleine Zuhause, wir bastelten, ich bereitete das Abendessen vor.

Nachdem die Kinder im Bett waren, schaute ich noch meine Lieblingsserie, ging aber nicht mit meinem Mann ins Bett. Ich sagte ihm, dass ich mir zu 85% sicher sei, dass es heute Nacht losginge und er sich noch ausruhen sollte – ich selbst war viel zu aufgeregt. Als er im Bett war, machte ich mir deine Hypnose zur Eröffnungsphase an und dämmerte auf der Couch vor mich hin.

Gegen Mitternacht merkte ich, dass die Wellen alle fünf Minuten kamen und ich weckte meinen Mann, der seine Mutter informierte, um auf die Kinder aufzupassen. Dann rief ich Maresa an, dass wir uns auf den Weg machen. Während mein Mann alles vorbereitete, versank ich in der Hypnose. Auch im Auto hörte ich sie weiter – dort wurden die Wellen immer stärker.

Eine halbe Stunde später waren wir im Geburtshaus. Es war so wunderschön, du kennst diesen magischen Ort. Maresa und eine Hebammenstudentin erwartete mich schon, Kerzen brannten, die Badewanne lief voll, Musik lief, alles war in ein gemütliches Rot getaucht. Ich ignorierte alles um mich herum, der Muttermund wurde untersucht, aber ich fragte nicht nach dem Ergebnis. Ich war ganz bei mir und erst einmal alleine auf dem Bett, hörte die Hypnose.

Die Wellen wurden immer stärker und nach einer Stunde brauchte ich die Unterstützung durch meinen Mann, hielt mich an ihm fest und wollte in die Badewanne. Das war ein großer Wunsch von mir, da ich bei den Klinikgeburten eine PDA hatte und mich kaum bewegen konnte. Kaum in der Badewanne, veränderten sich meine Wellen (berichtete auch mein Mann rückblickend), mir wurde sehr heiß, ich tönte und spürte einen enormen Druck nach unten – die Fruchtblase platzte. Dann folgte ein Wellensturm – die einzige Phase der Geburt, an die ich mich nicht gerne erinnere.

Ich wurde unruhig und hatte starke Schmerzen und keine Pause mehr zwischen den Wellen, ich rief nach Maresa, wollte unbedingt ins Krankenhaus. Es war ihr nicht möglich, meinen Muttermund zu untersuchen, da eine Welle nach der anderen kam und ich verließ die Badewanne und ging wieder ins Bett. Das war die Übergangsphase. Mein Mann sagte, diese Phase meiner Verzweiflung dauerte nur 5-10 Minuten, kam mir aber ewig vor.

Ich dachte die ganze Zeit, ich müsste das noch ewig so aushalten, immerhin war ich erst zwei Stunden im Geburtshaus. Sobald ich auf dem Bett lag, sagte Maresa, sie sehe schon das Köpfchen und ich müsse nun pressen. Da war alles vergessen – ich war wieder ganz bei, lag auf der Seite und mein Mann stützte mich. Und unser kleiner Sohn arbeitet richtig mit, ich konnte richtig spüren, wie er sich hinausschiebt.

Rückblickend habe ich zu meinem Mann gesagt, dass ich in der Austreibungsphase wie im Tunnel war, als hätte ich meine Augen die ganze Zeit geschlossen und nur noch gespürt. Wie eine Rakete (so Maresa) kam er auf die Welt, nach nicht einmal drei Stunden.

Es war meine Traumgeburt. Du und Maresa habt mir einen Traum erfüllt – eine außerklinische und selbstbestimmte Geburt. Auch das Wochenbett verlief so wie ich es mir erträumt hatte. Wir kuschelten uns ganze zwei Wochen im Schlafzimmer ein und auch hier hörte ich deine Hypnosen. Sie halfen mir, in den Schlaf zu finden und auch die Erinnerung an die schmerzhafte Übergangsphase zu verarbeiten.

Denn ich haderte deshalb sehr mit mir, der Wellensturm hatte dazu geführt, dass ich nicht mehr in die Hypnose fand und nur noch wollte, dass es aufhört. Heute weiß ich, dass es einfach eine sehr schnelle Geburt war, mit der ich (und auch die Hebammen) nicht gerechnet haben und diese fünf Minuten des Schmerzes und der Hilflosigkeit eben auch zu meiner friedlichen Geburt dazugehören.

Diese Geburt wird für immer zu den schönsten Momenten meines Lebens gehören. Die zwei vorigen Geburten wollte ich einfach nur vergessen und verdrängen. Danke für deinen wundervollen Kurs und auch danke an Maresa, dass sie diesen magischen Geburtsort geschaffen hat.

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Journalistin
Nora Imlau22.09.2019
Hebamme
Nina