Erfahrungsbericht
von Katharina H.

Triggerwarnung: Geburten mit Komplikationen (Notkaiserschnitt)

HEILUNG DURCH TRAUMA Mein - im Nachhinein - transformierendes und heilendes Geburtserlebnis

Heute ist meine Tochter 5 Monate alt und ich möchte von meiner transformierenden Geburt erzählen, die zwar alles andere als gewünscht verlief, aber im Nachhinein ein wahres Geschenk war, und wie mir unter anderem der Kurs „Die Friedliche Geburt“ dabei geholfen hat, letztendlich Frieden zu schließen.

Achtung, bevor ihr weiter lest: Die Geburten meiner Kinder waren an sich sehr traumatisch! Erst durch die zweite Geburt habe ich sehr viel Kraft aus den Erlebnissen geschöpft.

Als ich mit meinem ersten Kind schwanger war, träumte ich von einem natürlichen Geburtserlebnis, aber es endete in einer sehr traumatisierenden Kaiserschnittgeburt und wir wurden gleich voneinander für den ersten Tag getrennt, da der Kleine auf die Neonatologie in ein anderes Krankenhaus musste und ich erst viele Stunden später dorthin verlegt werden konnte.

Ich habe bis zur Geburt meines zweiten Kindes unter dieser Erfahrung gelitten. Ich habe mir oft selbst Vorwürfe gemacht und dachte, dass ich etwas falsch gemacht haben muss und dass ich auf der ganzen Linie versagt habe.

Fast täglich dachte ich an dieses Erlebnis und war oft sehr traurig. Auch meine Kaiserschnittnarbe wollte von außen nicht richtig heilen und sah dick, rot und juckend aus und ich schämte mich für meinen Körper.

Als ich mit meinem zweiten Kind schwanger war, wünschte ich mir von ganzem Herzen diesmal eine transformierende, heilende Geburt. Ich wollte so gern eine Hausgeburt haben und ich richtete mein ganzes Mindset darauf aus. Die komplette Schwangerschaft begleitete mich der Podcast und auch das Buch „Die Friedliche Geburt“ und etwa in der 20. SSW kaufte ich mir dann auch den Kurs und übte von da an fast täglich.

Zu Beginn der Schwangerschaft war ich noch mit meinem Mann und meinem Sohn im Van auf einer wunderschönen Reise durch Portugal unterwegs, wo wir eigentlich länger bleiben wollten. Doch ich entschied mich, für die restliche Schwangerschaft und Geburt zurück nach Deutschland zu fahren, da ich hier das Glück hatte, die beste und erfahrenste Hausgeburtshebamme in der ganzen Region bekommen zu haben. Zudem wollte ich weiterhin von meiner anthroposophischen Frauenärztin betreut werden, die mich sehr in meinem Vorhaben bekräftigte. Eine sehr gute Freundin war meine Doula, und sie hat mit meinen Herzensfrauen ein wunderbares „Blessingway“-Geburtsritual für mich organisiert. Ich war regelmäßig zur Schwangerschafts-Akupunktur, habe Yoga gemacht, viel meditiert und mich auch viel in der Natur bewegt. In der gesamten Schwangerschaft habe ich mich gesund und vor allem in den letzten Wochen nach der "Louwen Diät" ernährt. Ich las Bücher und positive Geburtsberichte und ich hatte überall in der Wohnung kleine Zettelchen mit positiven Affirmationen kleben. Zu guter Letzt hatte ich meinen liebevollen Mann an meiner Seite, mit dem ich die Methode der Friedlichen Geburt viel übte und der mich allzeit gut umsorgte und hinter mir stand.

Doch letztendlich war die Geburt noch traumatisierender als die erste.

Nach vielen schönen Stunden zu Hause, in denen ich die Geburtshypnose vom Kurs auf den Ohren hatte, ging es leider nicht voran. Mein Muttermund war nach etwa 10 Stunden erst 2 cm geöffnet und da ich bereits die ganze Nacht sehr starke Wellen hatte und anfing, an Kraft zu verlieren und auch nicht mehr gut in die Hypnose hereinkam, riet meine Hebamme dazu, ins Krankenhaus zu fahren und mir ein Schmerzmittel geben zu lassen, sodass ich mich nochmal ein wenig erholen kann.

Ich stimmte kurzerhand zu. Und diese Entscheidung fühlte sich sehr selbstbestimmt an und ich war damit völlig im Frieden. Im Kurs „Die Friedliche Geburt“ hat Kristin Graf oft thematisiert und die Teilnehmerinnen bekräftigt, dass auch eine Geburt sowohl im Krankenhaus als auch mit einer PDA friedlich sein kann, denn es ist vor allem der innere Raum, der zählt, viel weniger der äußere Raum. Und so war ich die ganze Zeit innerlich im Frieden und energetisch mit meinem Baby verbunden.

Zudem habe ich sehr viel mit meiner Hebamme den „Fall der Fälle“ durchgesprochen und ich war auch mehrere Male in unserem örtlichen Krankenhaus, um mich vertraut zu machen und meine Ängste abzubauen.

Diese positive Vorbereitung und das Nehmen der Ängste war ein entscheidender Faktor für meine Heilung nach meiner zweiten Geburt. Im Laufe meiner ersten Schwangerschaft begegnete ich nämlich immer wieder negativen Krankenhaus-Geburtsberichten und in mir baute sich ein großer Widerstand, ja Angst vor einer Verlegung auf. In meinem Geburtsvorbereitungskurs entstand sogar das Bild: „Wenn deine Geburt anders verläuft als du es dir vorgestellt hast und du ins Krankenhaus verlegt wirst, dann hast du versagt oder zumindest etwas falsch gemacht.“ Diese inneren Bilder und von außen mir auferlegten Glaubenssätze machte die erste Geburt umso tragischer.

Um es kurz zu machen: Auch mein zweites Kind wurde aufgrund einer gefährlichen Komplikation letztendlich per Kaiserschnitt geboren und die kleine Maus wurde direkt von mir getrennt, ich habe sie an ihrem ersten Tag gar nicht gesehen und sie war die ersten 3 Tage ihres Lebens in der Neonatologie. Diesmal zum Glück aber im selben Krankenhaus.

Unmittelbar nach der Geburt war ich am Boden zerstört und habe fast das Vertrauen in das Universum verloren, da ich das Gefühl hatte, dass alle meine Manifestationen nicht erhört wurden.

Aber dieses Mal – nach vielen Tränen und endlosen hilfreichen und befreienden Gesprächen mit meiner Hebamme, meinem Mann, meiner Doula, Frauenärztin und einer Sitzung mit meiner Akupunkteurin sowie den Hypnosen vom Kurs nach der Geburt – begann ich mit beiden Geburtserlebnissen Frieden zu schließen.

Heute fühle ich mich energetisch stärker als je zuvor, weil ich jetzt weiß, dass die zweite Geburt wirklich transformierend und heilend WAR, auch wenn sie anders kam, als ich erwartet hatte.

Denn rückblickend war ich am Ende der Geburt, kurz vor dem Kaiserschnitt, dem Universum sehr nahe und sah mich so kämpfend daliegen und gleichzeitig in Frieden und in energetischer Verbindung mit meinem Baby und von meinem Mann zärtlich versorgt.

Ich habe die starke Bindung und die tatkräftige Unterstützung zu meinen Herzensfrauen in all diesen schweren Zeiten gespürt, sodass ich heute weiß, dass ich mich sehr gesegnet nennen kann, dass meine Tochter & ich es beide geschafft haben, dass mein Sohn es vor 3,5 Jahren geschafft hat und dass ich jetzt wunderschöne, gesunde und glückliche Kinder habe.

Ich bin jetzt auch mit meiner ersten Geburt versöhnt, da ich nun weiß, dass ich nicht versagt habe und dass ich alles getan habe, um meinen beiden Kindern einen schönen Start in diese Welt zu ermöglichen. Und heute ist meine Narbe (die gleiche von der ersten Geburt) bereits so viel besser verheilt!

Also wurde ich durch diese traumatisierende Erfahrung geheilt! Es ist wirklich magisch.

Meine beiden Geburtserlebnisse sind die großen Wunden meines Lebens, die ich immer mit mir herumtragen werde. Es wird ein großes Rätsel bleiben, warum es nicht so geklappt hat, wie ich es manifestiert habe.

Aber seit ich damit Frieden geschlossen habe, denke ich, dass ich irgendwie das Beste daraus gemacht habe. Und darauf bin ich sehr stolz – dank meiner wundervollen Kinder, die meinem Leben so viel Sinn und die Möglichkeit geben, bedingungslos zu lieben und die mich zu einer stolzen Mutter machen.

Ich bin überzeugt davon, dass ich aus meiner zweiten Geburt so geheilt herausgekommen bin, weil ich mich so gut vorbereitet hatte und weil Kristins Methode einfach so liebevoll und wertschätzend auf die Geburt vorbereitete. Es wurde das innere Bild erzeugt, dass - egal wie die Geburt letztendlich verläuft - wir Frauen immer unser Bestes geben und keineswegs versagt haben, auch wenn am Ende alles anders kommen kann. Der Kurs hat mich im Vorfeld so wie auch während der Geburt so entspannt und friedlich und so viel Urvertrauen geschenkt gemacht, dass es mir auch im Nachhinein sehr viel Kraft gegeben hat.

Ich danke Kristin Graf und ihrem Team für die wundervolle Arbeit - ich werde euch immer von Herzen weiterempfehlen.

Katharina H.

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