Erfahrungsbericht
von Kirsten G.

Geburtsbericht, 30.07.2020 Liebe Mamis, nun kommt – etwas verspätet – mein Geburtsbericht. Kurz vorab: ich hatte nicht viel Zeit, mich mit dem Onlinekurs vorzubereiten, ich habe mich sehr spät dazu entschlossen, ca. 3 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Anna kam 5 Tage vorher und so blieben mir noch 2,5 Wochen Zeit. Mein Bericht soll auch all denjenigen Mut machen, die ebenfalls sehr spät mit dem Kurs anfangen. Denn allein die im Onlinekurs vermittelten Informationen (die ich in meinem „normalen“ Geburtsvorbereitungskurs nicht gelernt habe), waren so unglaublich wertvoll und hilfreich und haben mich so zuversichtlich auf eine schöne Geburt gestimmt und komplett angstfrei werden lassen. (Meine erste Geburt war nicht selbstbestimmt, nicht entspannt und ich wusste auch nicht gut genug, was auf mich zukommen wird. Diese Erfahrung hat mir zunächst Angst gemacht, bis ich angefangen habe, mich mit der friedlichen Geburt zu beschäftigen.) Jetzt aber zu dem eigentlich Bericht. In der Zeit vor dem errechneten Termin gab es Dinge, die mir besonders wichtig waren. Zum einen wollte ich unbedingt noch den Kindergeburtstag meiner ersten Tochter feiern können und zum anderen wollte ich so gerne, dass „Baby“ (sie hat erst nach der Geburt ihren Namen bekommen) ein paar Tage früher kommt, denn ich hatte Schwangerschaftsdiabetes und hätte am ET eingeleitet werden sollen, was ich unbedingt vermeiden wollte. Mit ganz viel Zimt und noch mehr Ingwer, Spazierengehen und der Meditation „Geburtsbeginn mental fördern“, habe ich versucht, meinen Wunsch zu unterstützen. Montags hatte ich bereits in der Nacht starke Wellen, so dass ich dachte, es geht los. Leider noch Fehlanzeige. Am Mittwoch dann das Gleiche und teilweise wirklich starke Wellen, die ich wegatmen musste (und überrascht war, wie gut es gelingt ;-)) Den ganzen Tag über hatte ich mal hier eine Welle, mal da eine. Die Vorfreude stieg. Als mein Mann am Nachmittag heim kam und mein Atmen bemerkte, fragte er, ob er noch zum Fußballtrainig gehen könnte. Ich sagte, ja, wenn er sein Handy in Hörweite hat. Am frühen Abend wurde es dann aber doch immer mehr mit den Wellen, so dass ich beschloss, wir sollten unsere große Tochter zu meinen Eltern bringen. (Entgegen dem guten Ratschlag von Kristin, wollte ich natürlich trotzdem selbst sichergehen, dass mein Mann alles mitnimmt, was ich bereitgestellt hatte…) Während und bis dann alles geregelt war und unsere große Tochter bei meinen Eltern war, waren die Wellen weg. Zu viel Ablenkung und Trubel wahrscheinlich. Ich habe dann wieder die Meditation „Geburtsbeginn mental fördern“ gehört und schon ging es wieder los. Ich war froh, dass ich mich nun entspannen konnte und habe den Abend auf dem Sofa verbracht mit immer stärkeren und regelmäßigeren Wellen. Das Atmen hat so gut geklappt, ich war sehr zuversichtlich und entspannt. Um kurz nach 22 Uhr habe ich zu meinem Mann gesagt, dass wir ins Krankenhaus losfahren müssen. Leider habe ich erst im Auto die Kopfhörer aufgesetzt und mit der Meditation begonnen. Mein Problem war, dass ich nicht genau wusste, wann ich anfangen muss. Im Nachhinein weiß ich, dass ich früher hätte beginnen müssen, weil ich nicht so tief in Trance kam, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber vielleicht lag das auch an der kurzen Vorbereitungs- und Übungszeit. Dennoch hatte ich überhaupt keine Angst, im Gegenteil, ich war guter Dinge und sehr gespannt, wie das mit dem Atmen und dem Visualisieren klappen wird. Im Kreißsaal angekommen, sagte mir die Hebamme erstmal, wie gut ich das mit dem Atmen machen würde und ich konnte nicht anders, ich musste mir den Muttermundstand sagen lassen - 4 cm. Ich war stolz auf mich, es bis hierhin schon mal ohne größere Schmerzen geschafft zu haben. Die Kopfhörer hatte ich auf und ich sagte auch, dass ich sie auflassen wollte zum Entspannen. Letztendlich hat das nicht so gut geklappt und die Hebamme hat auch mit mir gesprochen, was aber in dem Moment für mich ok war. Irgendwann habe ich die Kopfhörer abgenommen und versucht, mit dem Geruchsanker und meinem Kraftort in der Entspannung zu bleiben. Für die Trance hatte ich einfach nicht genug Vorbereitungszeit, glaube ich. Als der Muttermund bei 8cm war, hatte ich keine Wellenpause mehr und konnte nicht mehr so gut atmen, wie ich es wollte. Ich brauchte Hilfe von außen und bat um die PDA. Unglaublich stolz auf mich, es bis hierhin geschafft zu haben!! Ich bereue die PDA nicht, es war die richtige Entscheidung in diesem Moment. Da war es ungefähr 3 Uhr am nächsten Morgen. Meine Hebamme war so nett, strahlte so viel Ruhe aus, sagte aber, ihre Schicht ginge nur bis 6 Uhr, das würde ich wohl nicht schaffen. Ich sagte mir doch, das wird so sein und versuchte bei den Wellen immer kräftig zu visualisieren und mein Baby in Gedanken nach unten zu schieben. Es muss ca. 4.30 Uhr gewesen sein, als ich den Druck nach unten spürte. Es war soweit, ich durfte pressen und nach 5 Presswehen war Baby da. Sie wurde mir sofort auf den Bauch gelegt und mein Mann schnitt die Nabelschnur durch. Dieses Gefühl, das man in genau diesem Moment hat – man möchte es für immer festhalten, denn etwas großartigeres gibt es wohl nicht. Ich hoffe, ich werde mich mein ganzes Leben daran erinnern und hoffe so sehr, dass die Erinnerung niemals verblassen wird. Wir durften noch ganz lange im Kreißsaal bleiben und die erste wundervolle Zeit zu dritt genießen. Ich hatte meine Traumgeburt erlebt. Sie war nicht schmerzfrei und auch nicht ohne Hilfe von außen, aber sie war selbstbestimmt (ich habe mit der Hebamme besprochen, was ich mir wünsche und was ich mir gar nicht vorstellen kann) und angstfrei. Am nächsten Tag durfte sogar meine große Tochter zu Besuch auf die Wochenbettstation kommen und wir haben mit ihr zusammen den Namen festgelegt. Im Nachhinein haben wir übrigens erfahren, dass während besagtem Fußballtraining, zu dem mein Mann dann doch nicht mehr gegangen ist, ein Storch auf dem Flutlicht gelandet ist. Ich bin so dankbar, die Friedliche Geburt für mich entdeckt zu haben und für alles, was ich dadurch gelernt habe. Die Atmung und das Visualisieren und vor allen Dingen WARUM genau so und nicht anders, das habe ich erst im Onlinekurs erfahren und verstanden. Tausend Dank. Liebe Mamis, ich möchte euch Mut machen, denn oft kann man hier die Frage lesen „bin ich in Trance?“, „schaffe ich es unter der Geburt?“, „im Auto?“ etc. Bei mir war es nicht so, dennoch war ich die ganze Zeit so zuversichtlich, angstfrei und wusste, was in meinem Körper passiert und wie meine Maus und mein Elefant meinen Körper und mein Baby unterstützen können.

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Nora Imlau22.09.2019
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