Erfahrungsbericht
von Laura

Traumgeburt meines zweiten Kindes: Nach einer interventionsreichen ersten Geburt meiner Tochter, die ich mit Kristins Methode aber trotzdem überwiegend positiv in Erinnerung habe und gut aufarbeiten konnte, war für mich klar, dass ich auch bei meiner zweiten Geburt wieder den Kurs der friedlichen Geburt machen möchte.

Die Hypnoseübungen haben mir in der Schwangerschaft schon wieder sehr gut getan und mir in dem ganzen Trubel mit Kleinkind und Hausbau wundervolle Momente der Ruhe geschenkt, in denen ich mich ganz auf meine Schwangerschaft und das Baby konzentrieren konnte. Am Dienstag, 11.02.25 ging es nachts um ca. 3.30 Uhr von alleine ganz in Ruhe zu Hause los, ca. alle 10 Minuten eine Welle.

Ich hatte mir vorher schon überlegt, dass der 12.02.25 ein tolles Datum wäre, meine Hebamme meinte am Tag zuvor noch „Irgendwie hab ich bei dir immer den 11.02. als ET im Kopf gehabt.“ Über den Tag kamen die Wellen mal alle 5, mal alle 8 Minuten. Ich hörte mal die Hypnose zur Eröffnungsphase, mal zählte ich mich selbst herunter oder visualisierte auch nur, wie sich der Muttermund öffnete, während einer Welle.

Meine Atmung war ein Zwischending zwischen tiefem Einatmen und langsamem Ausatmen, das war für mich am angenehmsten. Meine Mutter hat unsere Tochter morgens zur KiTa gebracht, mein Mann hat auf der Arbeit Bescheid gesagt und wir haben uns einen ganz gemütlichen Vormittag gemacht.

Nach dem Mittag haben die Wellen etwas an Intensität zugenommen und als ein paar im Abstand von 3 bis 5 Minuten kamen, sind wir los ins Krankenhaus gefahren. Auf der Fahrt fing es an, zu schneien und ich dachte „Oh wie schön, ein Schneemondbaby“ (am 12.02.25 war Vollmond).

Dort angekommen, wurde ich erstmal untersucht. CTG und Ultraschall waren super, aber der Gebärmutterhals war nur ein bisschen verkürzt, der Muttermund wenn überhaupt fingerdurchlässig. Die Hebamme machte uns Mut, ein Zimmer auf der Station zu beziehen und einfach so weiterzumachen, wie bisher. Wenn die Wellen dann intensiver würden, wären wir in 5 Minuten wieder im Kreissaal.

So verbrachten wir den Abend auf der Station und ich machte noch ein Entspannungsbad. Mein Mann war schon ziemlich kaputt und legte sich gegen 22 Uhr schlafen, ich blieb in Hypnose und verarbeitete weiter die Wellen.

Gegen 1.30 Uhr war ich etwas frustriert, weil ich nicht das Gefühl hatte, dass ich gut vorankam. In meiner Ratlosigkeit weckte ich meinen Mann und wir beschlossen, runter in den Kreißsaal zu gehen, obwohl ich ein bisschen Angst hatte, dass die Ärzte oder Hebammen dann vielleicht die Geburt mit einem Eingriff beschleunigen wollen würden.

Aber dem müsste ich ja erstmal zustimmen und ich wollte irgendwie wissen, wie denn jetzt der Stand ist. Der Weg in den Kreißsaal war dann auf einmal sehr herausfordernd für mich, das grelle Licht auf dem Flur brachte mich irgendwie immer wieder raus und die Wellen kamen sehr viel häufiger als noch auf dem Zimmer.

Im Kreißsaal angekommen, kletterte ich im Vierfüßler auf das Bett, mein Mann setzte einen Anker bei mir und sofort konnte ich die Wellen wieder besser verarbeiten. Beim CTG hat das Baby dann nach einer starken Welle mit einem Ruck die Fruchtblase gesprengt. Das war ein sehr cooles Gefühl und ich musste gleichzeitig lachen und weinen, weil ich mich so gefreut habe, dass das alles ohne Eingriff ging.

Die vaginale Untersuchung ergab ca. 2 Zentimeter Muttermundöffnung und vom Gebärmutterhals stand noch ein kleiner Rest (nach 24 Stunden!). Die Hebammen schlugen vor, dass ich mich im Kreißsaal noch etwas bewegen oder einen Spaziergang machen könne. Ich meinte sofort, dass ich auf jeden Fall im Kreißsaal bleiben möchte und gerne in die Badewanne gehen würde.

Die Hebammen ließen das Wasser ein und halfen mir in die Wanne. Von da an wurden die Wellen sehr viel intensiver und ich merkte richtig, dass sie auch viel effektiver wurden, obwohl die Abstände zwischen den Wellen sehr viel größer waren als außerhalb der Wanne. So konnte ich tatsächlich zwischen den Wellen in der Badewanne wegdösen.

Nach einer Stunde meinte ich zu meinem Mann, er solle die Hebamme nochmal bitten, den Muttermund zu untersuchen, weil ich das Gefühl hatte, dass das hier gerade richtig etwas bringt. Die Hebamme ließ sich etwas Zeit, untersuchte mich und meinte nur „Wow! 7 Zentimeter“. Dann ging es ziemlich schnell, die Übergangsphase war heftig, ich wusste gar nicht, wo hin mit mir, aber das Wasser war gut und es fühlte sich trotzdem richtig an.

Dann verabschiedeten sich meine Kopfhörer - Akku leer. Ich meinte nur „Raus damit“, die Hebamme tastete nochmal den Muttermund und meinte zu mir, wenn ich das Gefühl habe, mitschieben zu wollen, könne ich das jetzt tun. Und dann kam der Impuls so kraftvoll aus meinem Inneren und ich schob mit und drehte mich in der Wanne. Das war sehr anstrengend, aber ich habe mich unglaublich stark gefühlt.

Dann musste ich an den Spruch von meiner Hebamme denken „Wenn das Köpfchen kommt, fühlt es sich an, als würdest du einen Kürbis auskacken“ - und genauso fühlte es sich an. Ich drückte nochmal ordentlich mit und dann hörte ich, wie die Hebamme meinte, „das Köpfchen ist da“ und mein Mann schluchzte „Oh ja!“ und dann kam mit der nächsten Welle der Rest und mein Sohn wurde mir auf die Brust gelegt.

Ich war überwältigt und unfassbar glücklich. Die Hebammen haben nur gestaunt und uns gratuliert. Das war einfach nur schön. Die Plazenta kam dann, als mein Sohn und ich schon auf dem Kreißbett kuschelten. Dann meinten die Hebammen zum Schluss „Toll, dass wir das noch miterleben durften, unsere Schicht ist nämlich jetzt vorbei. Was war das, was sie da die ganze Zeit gehört haben? Hypnobirthing?“ Ich meinte nur „Jein, das war die friedliche Geburt“.

Es ist so viel tatsächlich so passiert, wie ich es mir gewünscht habe, dass man es eigentlich gar nicht glauben kann. Zwar hatte ich eine mega lange Eröffnungsphase (ca. 24 Stunden!), aber durch die Hypnose konnte ich gerade nachts zwischen den Wellen immer wieder wegdösen, sodass ich bis zum Schluss genug Energie hatte. Vielen Dank für diese tolle Methode!

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Journalistin
Nora Imlau22.09.2019
Hebamme
Nina