Erfahrungsbericht
von Lisa B.

Liebes Team,

Die Geburt meines zweiten Sohnes ist nun 5 Wochen her. Und noch immer denke ich, wie magisch

Kleine Vorgeschichte : mein erster Sohn kam vor 3 Jahren zur Welt. Auch die Geburt wäre für mich schon perfekt gewesen, wäre die Hebamme an dem Tag besser drauf gewesen. Sie war wohl davon überzeugt, dass man als Erstgebärende nicht so ruhig und gelassen auftreten würde und wollte uns wieder nach Hause schicken mit den Worten: „das wird noch mindestens 24 Stunden dauern.“ Da hatte ich starke Zweifel an mir und meinem Körpergefühl.

Mein Mann zum Glück nicht. Er entschied „wir bleiben hier.“ Ja und nach knapp 2 Stunden (die Klinik war eine Stunde entfernt, wäre also knapp mit hin und Rückweg geworden) war unser erster Sohn dann da. Wir waren bis zur Austrittsphase, die 3 Presswehen dauerte, allein, was ich damals schon sehr schön fand. Damals habe ich schon deinen Podcast gehört und hatte großes Vertrauen in die Geburt.

Nach der Geburt hatte ich noch sehr lange mit der Art der Hebamme zu kämpfen . Es kam uns vor, als würden wir sie stören. Ich war die einzige Frau, die an dem Tag entbunden hat und trotzdem wirkte sie genervt, da sie dachte, ich wäre noch nicht unter Geburt.

Also wollte ich beim zweiten mal meine Hebamme schon vorher kennen und unbedingt den Kurs von dir buchen. Gesagt getan, mit dem Kurs fing ich recht früh an, habe mal intensiver geübt und mal weniger. Ich fand eine Hebamme, die mich ohne viele Worte verstanden hat und plante eine Hausgeburt in unserem noch im Rohbau stehenden Haus.

Wir lebten einige Monate bei meinen Eltern, da wir unser altes Haus verkauft hatten und das neue noch nicht fertig war. Das war eine sehr, sehr herausfordernde Zeit. Da war ich froh um jede Hypnose und konnte so viel Kraft tanken.

In der 26. Woche meinte meine Gynäkologin dann plötzlich, ich hätte eine Plazenta praevia. Da war ich erstmal sehr niedergeschlagen und habe mir einen Moment voll Enttäuschung und Trauer geschenkt. Ich wollte doch so gerne eine Hausgeburt mit meiner super tollen Hebamme K., die einfach nur bei mir ist und mich in Ruhe machen lässt.

Dann habe ich dein Team angeschrieben, was ich tun könnte. Ich bekam schnell eine Antwort und habe dann in den Hypnosen visualisiert, wie die Plazenta sich vom Muttermund wegbewegt . Ich habe genau gesehen, wie sie nach der dritten Hypnose einfach nicht mehr vor dem Muttermund lag. Trotzdem hat mir dein Team geraten, auch für andere Optionen offen zu bleiben.

Dann kam der nächste Ultraschall und siehe da, meine Gynäkologin wäre fast vom Stuhl gefallen, der Geburtsweg war frei. Also durfte ich weiter meine perfekte Geburt visualisieren. Das Haus war auch bezugsfertig und alles lief nach Plan. Vier Wochen vor Termin bekam ich eine starke Grippe und ich dachte jeden Tag, dass es jetzt noch nicht losgehen darf, weil ich keine Kraft hatte.

Nach 3 Wochen wurde es dann etwas besser, ich konnte wieder mehr essen und mehr schlafen. Als ich mit meiner Hebamme das Erstgespräch führte, sagte sie mir direkt, dass das Kind bitte nicht zwischen dem 21-23.2 kommen darf, da wäre sie auf einem Betriebsausflug mit der 2. Hebamme. Ab mittags, den 23.2 wäre sie wieder erreichbar.

Aber sie hatte für eine Vertretung gesorgt, ich wusste also, im Zweifel würde jemand kommen. In der Nacht von 22.2 auf den 23.2 stand ich um 4 Uhr nachts auf und wunderte mich zunächst, wo mein Sohn ist ( er schlief zwar manchmal mit Papa in seinem Zimmer ein, aber kam dann immer irgendwann zu mir). Seit er auf der Welt war, waren wir keine Nacht getrennt. Gut, dachte ich mir, vielleicht habe ich dann noch ein paar Nächte für mich ganz alleine bis Nummer zwei kommt.

Nummer zwei dachte eher: „Ok, jetzt ist der Platz in deinem Bett endlich frei“ und als ich aufstand, um zur Toilette zu gehen, platzte meine Fruchtblase. Ich lief schnell ins Bad und duschte erstmal. Dabei dachte ich „Ab wie viel Uhr ist meine Hebamme nochmal zurück?“ und „Soll ich schon jemanden wecken, eigentlich merke ich noch nichts, erstmal beseitige ich die Spuren, die ich bis ins Bad gezogen habe“ ich traute mich dann auch noch nicht, irgendwelche Hypnosen anzumachen, weil ich ja gerne mit meiner Hebamme das Abenteuer starten wollte.

Also legte ich mich erstmal wieder hin. Irgendwann schrieb ich dann meiner Schwägerin, die eine weitere Anfahrt hatte und unseren Hund bei uns zuhause betreuen und mit ihm einen Spaziergang machen sollte. Sie machte sich dann entspannt auf dem Weg. Und dann weckte ich meinen Mann und teilte ihm die frohe Botschaft mit. Der war sehr entspannt, wollte aber schon mal eine Runde mit dem Hund gehen. Ich legte mich dann zu Sohn Nummer eins. Da war es ca. 5:30.

Mein Sohn wachte irgendwann auf und der Papa kam wieder. Er übernahm dann wieder, sodass ich so langsam in die Hypnose starten konnte. Ich nahm mir vor, bis 7 Uhr zu warten und dann die Vertretung meiner Hebamme zu kontaktieren, sollte ich Wellen merken. Bis dahin war zwischendurch ein leichtes Spannungsgefühl da, aber nicht regelmäßig und sehr entspannt.

Also hörte ich mir noch die Hypnose zum Einschlafen an, weil ich noch auf etwas Schlaf hoffte. Ich habe dann noch bis 7 Uhr geruht und konnte da auch schon bei ein paar Wellen die tiefe Bauchatmung üben. Ich rief die Ersatzhebamme an und wir telefonierten ca. 15 min, wo ich keine Welle spürte. Sie riet mir, im Bett zu bleiben und nicht in die Wanne zu gehen, dann würde ich es wohl noch bis Mittag schaffen. Der Meinung war ich auch.

Um halb 9 Uhr entschied ich mich dann doch für die Wanne, weil ich die Wellen vor allem im Rücken wahrnahm und durch die Wärme der Wanne hoffte, etwas das Tempo drosseln zu können. Das gelang auch gut. In der Wanne ging es mir prächtig. Ich hörte weiter deiner Stimme zu, jetzt war aber mittlerweile mit der „Hypnose für die Eröffnungsphase“ auf den Ohren. Mein Mann spielte unten mit unserem Sohn und meine Schwägerin war auch schon angekommen.

Als ich das Wasser so in die Badewanne laufen ließ, dachte ich mir, ich schreibe meiner Hebamme K. eine kurze Nachricht „wie lange müsste ich denn aushalten, damit du kommst und nicht deine Vertretung“ natürlich mit einem lachenden Smiley. Nachdem sie sich mit ihren Kolleginnen abgesprochen hatte, schrieb sie mir, dass sie gegen 10 Uhr bei mir sein würde. Ich hatte Bedenken, dass ich ihr nun den Ausflug vermasselt habe und vielleicht ja noch Zeit bis zum Nachmittag wäre. Aber ich nahm das Angebot dann an.

Ich legte mich in Rückenlage in die Wanne. Die Zeit verging dann sehr schnell. Ich kam sehr gut in die Hypnose, aber war nie in meiner seit Monaten visualisierten sicheren Gebärmutterhöhle, sondern zu Beginn während der Wellen wirklich auf einer Welle surfend. Wenn ich die Augen öffnete, schaute ich auf eine sehr große weite Fläche (wir wohnen am Rande eines Schutzgebietes) und in die vorbeiziehenden Wolken. Da war eine Wolke, die schaute aus wie ein Ring und ab da hatte ich den sich öffnenden Muttermund in wolkenform vor Augen.

Ich hatte in meiner Vorstellung nie erwartet, bei Tageslicht und mit geöffneten Augen so gut in der Hypnose sein zu können, aber es war wirklich einfach schön. Es flog dann auch noch ein Storch vorbei, das brachte mich zum Lachen. Ich muss dazu sagen, dass fast täglich einer bei uns vorbei fliegt, aber ich fand es trotzdem ganz nett.

Um kurz vor 10 Uhr klopfte dann ganz leise und zurückhaltend meine Hebamme K. an die Badezimmertür. Sie schaute herein und hatte auch schon die zweite Hebamme mit dabei (da sie gemeinsam auf dem Ausflug waren, haben sie eine Fahrgemeinschaft gebildet) ich sagte erstaunt „Oh, ihr seid schon da und gleich alle beide.“ Sie haben sich kurz zu mir gesetzt und mir beim Atmen zugesehen. Sie fragten mich, ob ich weiter alleine sein möchte, was ich gerne wollte und ich schickte sie ins Nebenzimmer, wo mein Mann Snacks und Kaffee vorbereitet hatten, da sie das Frühstück hatten ausfallen lassen.

Ab da wurden die Wellen intensiver und mein schlechtes Gewissen, die beiden zu früh gerufen zu haben, schwand. Ich wechselte in den Vierfüßler und wiegte mich vor und zurück (das kannte ich schon von der ersten Geburt von meinem Körper). Nach ca 30 min kam meine Hebamme noch einmal zu mir und fragte, ob die zweite Hebamme noch einmal schnell losfahren könnten, ihnen fehlten ein paar Sachen.

Ich sagte nur: „Na klar, ich denke, das dauert schon noch etwas“ meine Hebamme wollte gerade den Raum verlassen, als eine neue Welle kam und sie merkte, dass ich anders atmete. Sie fragte, ob ich das Gefühl habe aufs Klo zu müssen. Ich verneinte. Dann kam noch eine Welle und ich musste die Antwort revidieren. Sie sagte: „Ok hier fährt keiner mehr irgendwo hin“

Sie ließ mich dann auf meinem Wunsch hin wieder alleine. Ich dachte nur: „Wo ist die Übergangsphase denn geblieben?“ Dann kamen ein paar Wellen, bei denen ich etwas auf „Jaaaa“ tönte, das tat mir schon bei meiner ersten Geburt so gut. Um ca. viertel vor 10 Uhr kamen diesmal beide Hebammen ins Bad und setzen sich einfach zu mir. Da merkte ich auch, dass ich langsam etwas mitschieben und nicht mehr tönen wollte. Ich bat darum, dass sie meinem Mann Bescheid geben, dass es nicht mehr so lange dauern wird. Er kam dann mit unserem ersten Sohn auf dem Arm hoch (mein Sohn kam auch so schon vorher immer wieder zu mir hoch, das einzig blöde an der Situation fand er, dass er nicht mit in die Wanne konnte).

Mein Mann sagte zu meinem Sohn, dass er ruhig unten mit der Schwägerin noch weiter spielen kann (wir hatten ihm extra für diese Phase eine kugelbahn geschenkt) er sauste also freudig nach unten. Ich fühlte immer mal wieder nach dem Köpfchen, was ich nach meinem Empfinden noch recht weit hinten tasten konnte. Ich schob noch weiter bei den Wellen mit und sagte nach ein paar Wellen ungeduldig „Das ging bei Kind Nummer eins aber schneller.“

Die K. lächelte nur und sagte mir, ich mache alles richtig und es ist alles im normalen Tempo. Ja und zwei Wellen später fühlte ich den Kopf dann schon am Ausgang. Mit der nächsten Welle war der Kopf geboren um 11:01 Uhr. Ich hielt ihn mit meiner Hand ganz sanft, damit er nicht auf die Wanne stößt. Ich fand das Gefühl so lustig, den Kopf in der Hand und in mir bewegte und drehte er sich. Ich fragte meine K., was sie da macht. Sie lachte und sagte „Ich hab meine Hände außerhalb der Wanne, das ist dein Sohn“ da musste ich auch lachen.

Das dauerte nun wieder eine Ewigkeit für mich. 3 Minuten war er in der Zwischenwelt. Die Hebamme konnte ihn draußen im Wasser schon blinzeln sehen und ich fühlte ihn in mir zappeln. Mit der nächsten Welle schob ich ihn mir dann in meine Hand und nahm ihn sofort in meine Arme. Wow. Das war mal selbstbestimmt und kraftvoll und friedlich. Ich schwebte zwischen dem Gefühl „ein ganz normaler Sonntag“ und „magisch“ es war nichts spannendes oder spektakuläres, deshalb der „normale Sonntag“ und trotzdem ist da ein Wunder geschehen das war „die Magie“.

Mein Mann holte den großen Bruder, der gerne die Nabelschnur durchschnibbeln wollte. Wir warteten noch, bis diese auspulsiert war. Unser kleiner F. genehmigte sich schon einen Schluck aus meiner Brust. Papa und großer Bruder schnitten die Nabelschnur durch. Wir warteten auf die Plazenta. Als diese dann auch geboren war, duschte ich mich schnell, da lachte meine Hebamme schon und meinte, ich hätte sicherlich keine Verletzungen, weil ich mich schon normal „da unten“ anfassen konnte. Das stimmte auch, alles war heile.

Ich hatte nicht mehr ein Brennen beim Wasser lassen. Bestimmt, weil die Austrittsphase diesmal so lange (ca. 15 min) gedauert hat ;) Wobei ich auch bei der ersten Geburt keine Verletzungen hatte. Ich muss dazu sagen, ich bin sehr klein und schmal und jeder prophezeite mir, dass es schwer für mich werden würde, ein Kind zu gebären und keine Verletzungen davon zu tragen, tja ich kann sagen, denen hab ich’s gezeigt!

F. wurde dann noch gewogen und vermessen (mit einer Maurerschnur und einem Zollstock, denn ein Maßband hatten die beiden nicht dabei) Ich legte mich mit F. ins Bett und stillte und kuschelte. Bekam Frühstück ans Bett. Die Hebammen verabschiedeten sich und wir genossen den normalen magischen Sonntag. Für mich war es einfach perfekt. Genau so wollte ich es. Alles alleine und nach Gefühl machen mit der Sicherheit der Hebammen an meiner Seite. Ich wurde zu keinem Zeitpunkt untersucht. Ich wusste also nie, wie weit mein Muttermund war. Das würde ich auch immer wieder so machen, da es mich bei der ersten Geburt so verunsichert hatte.

Ich wurde weder beim Atmen angeleitet, noch bei den Positionen, aber ich wusste, wenn ich einen Rat brauche, bekomme ich den. Ich bin so dankbar für die zwei Engeln von Hebammen. Die zweite Hebamme hat wundervolle Videos von der Geburt gemacht. Wenn ich mir das anschaue, kann ich kaum glauben, dass ich diese Superheldin bin. Alles ist so ruhig und trotzdem ist da so eine Kraft. Ich hatte ab dem Zeitpunkt die Hypnose ausgemacht, als die Hebammen ankamen. Irgendwie wollte ich nach der langen Zeit mit der Hypnose auf den Ohren einfach Ruhe.

Ich bin so dankbar für diesen Kurs, in der Schwangerschaft hat er mir unheimlich geholfen, während der Eröffnungsphase war es einfach nur himmlisch, auf den Wellen zu surfen und nach der Geburt haben mir die Hypnosen sehr geholfen, schnell und tief in den Schlaf zu finden.

Vielen vielen Dank, Kristin und Team. Ich möchte am liebsten jedem die Geschichte meines normalen magischen Sonntags erzählen und von deiner Methode, denn die hat einen sehr großen Teil zur Magie beigetragen .

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