Erfahrungsbericht
von Maren
Hausgeburt mit Glückshäubchen – Regenbogenbaby – ET+3 – 3.990 g
$$ Geburtsbericht §§
Gegen 21:30 Uhr spürte ich ein leichtes Ziehen im Bauch. Ich war unsicher, ob das Übungswellen waren oder tatsächlich schon Geburt. Intuitiv wechselte ich das Abendprogramm aber von Unterhaltung zu den Hypnosen und trackte die Wellenabstände. Außerdem probierte mein Mann gleich die verschiedenen Anker aus und mir war direkt klar, dass der Duftanker der Richtige für mich sein würde.
Es fühlte sich alles noch nicht wirklich nach Geburt an, doch als die App anzeigte, dass ich ins Krankenhaus gehen soll, rief ich unsere Hebamme an und mein Mann begann, den Geburtspool zu füllen.
Die Hebamme traf gegen Mitternacht ein und schätze meinen Muttermund auf 4 cm – es war also doch schon Geburt. Sie sagte, ich solle einfach meiner Intuition folgen und hielt sich dann ruhig im Hintergrund. Zur Sicherheit hatten wir auch meine Mutter zu uns bestellt, die dann neben meinem Sohn im Kinderzimmer (weiter) geschlafen hat, um ihn im Notfall zu betreuen.
Die Geburtshormone hatten leider zur Folge, dass ich mich immer wieder übergeben musste. Das kannte ich schon von meiner ersten Geburt, war aber dieses Mal mental besser darauf vorbereitet. Mein Mann versorgte mich mit Schüsseln, Tüchern und Wasser und setze regelmäßig den Duftanker ein.
Ich probierte für 20 Minuten den warmen Pool aus, entschied mich dann aber wieder dazu, im Bett zu liegen und meinen Bauch seitlich abzustützen.
Ich hatte die ganze Zeit Kristins Stimme auf den Kopfhörern und konnte gut abtauchen und mich auf jede Welle – insbesondere auf die Atmung und die Visualisierung – konzentrieren. Das, was ich spürte, empfand ich nicht als Schmerz. Wenn die Hebamme die Herztöne abgehört hat, bin ich kurz aufgetaucht, um nach dem „Baby geht es super“ von ihr wieder tiefer abzutauchen. Das fiel mir relativ leicht, da ich mich weiter entspannen konnte, als ich die Bestätigung hatte, dass es meinem Baby gut geht.
Gegen 2:00 Uhr wurden die Wellen so intensiv, dass ich zurück in den Pool ging. Der Pool soll ja schließlich die PDA der Hausgeburt sein, dachte ich. Nach 25 Minuten im Pool fragte ich erstmals nach der Uhrzeit. Ich hatte überhaupt kein Zeitgefühl. Die Wellen waren aber mittlerweile so intensiv, dass ich kurzzeitig die Idee der Hausgeburt verfluchte. Mir war klar, dass ich die aktuelle Situation nicht noch mehrere Stunden lang aushalten konnte. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass ich zur Toilette muss. Im Nachhinein sehe ich hier die klassischen Anzeichen der Übergangsphase. Meine Hebamme hat das natürlich gleich erkannt und ihre Kollegin dazu gerufen und gemeint, dass ich nicht zur Toilette muss, sondern das Köpfchen gleich komme.
Für mich folgten drei sehr intensive Wellen, die ich auch als schmerzhaft bezeichnen würde. Doch schon bei der zweiten dieser Wellen konnte ich das Köpfchen in der intakten Fruchtblase ertasten. Das war für mich auf der einen Seite eine kleine Belohnung, andererseits hatte ich so ein starkes Druckgefühl, dass ich bezweifelte, ob das physikalisch passt. Kristin und die Hebamme feuerten mich in dem Moment an und bei der dritten Welle – um 2:36 Uhr – glitt unsere Tochter mit ihrem Glückshäubchen in den Pool hinein. Ich hob sie hoch und war überglücklich und stolz mit dieser tollen Geburt.
Die Nachgeburt erfolgte innerhalb von 20 Minuten.
Nach ein paar Fotos, dem ersten Stillen und ganz viel Kuscheln schliefen wir alle entspannt und erschöpft im Familienbett ein, bis morgens um 7:00 Uhr unser Sohn dazu kam, um seine Schwester zu begrüßen.
Ich habe mich die ganze Zeit über sicher gefühlt, selbstbestimmt und friedlich. In den Tagen nach der Geburt habe ich ganz oft die Bilder und Videos angeschaut, die die Hebammen und mein Mann gemacht hatten. Dabei war und bin ich einfach nur selig über die tolle Geburtserfahrung.
§§ Vorgeschichte §§
Meine erste Geburt war im Krankenhaus, denn eine andere Option hatte ich überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Ich empfand sie direkt danach auch als positiv und selbstbestimmt. Das lag aber wohl hauptsächlich daran, dass ich aus dem Nichts gepresst habe, um bloß dem Kaiserschnitt zu entkommen. Der Operateur war nämlich schon unterwegs in meinen Kreißsaal gewesen.
Durch ein Baby-Thema (Schlaf?) bin ich auf Kristins Podcast gestoßen. Nach und nach fühlte ich mich immer aufgeklärter über die (vermeidbaren?) Interventionen bei meiner ersten Geburt und auch über andere mögliche Geburtsorte. Für meine zweite Schwangerschaft habe ich mich dann recht früh im Geburtshaus gemeldet und meine Hebamme kennengelernt. Leider wurde in der 12. Woche eine „missed abortion“ diagnostiziert und die Ausschabung als einzig richtiger Weg dargestellt. Zum Glück bestärkte meine Hebamme mich darin, einfach abzuwarten, was erstens meinem Gefühl entsprach und zweitens das Vertrauen in meinen Körper unglaublich gestärkt hat. Bei der Trauerverarbeitung waren die entsprechenden Folgen des Podcasts genauso hilfreich wie die mentale Nachsorge durch meine Hebamme.
§§ Zum Kurs §§
In der folgenden Regenbogenschwangerschaft war ich anfangs doch sehr ängstlich. Meine Hebamme empfahl mir, möglichst früh mit Kristins Hypnosen zu beginnen, damit ich die Schwangerschaft gelassener genießen kann. Ich zweifelte noch etwas, ob Hypnosen für mich als Ingenieurin und Kopfmensch das Richtige seien. Ich wollte den Kurs aber ausprobieren und merkte schnell, wie ich mit Hilfe der Hypnosen in die Gelassenheit der ersten Schwangerschaft zurückfand.
Zwischendurch zweifelte ich immer wieder, ob ich den Trancezustand wirklich erreichte. Bei diesen Unsicherheiten haben mir die Live-Fragestunden enorm geholfen. Auch wenn ich meine Befürchtungen nur wage in einer Frage erfassen konnte, hatte Kristin (und ihr Team) doch immer eine motivierende Antwort darauf. Die Empfehlungen und die ERE haben mich selbstbewusst gemacht und mich in voller Vorfreude auf die Geburt zurückgelassen.
Ich bin absolut überzeugt, dass die mentale Vorbereitung und die informierte, bewusste Entscheidung für eine Hausgeburt, meine Geburt so unvergesslich gemacht haben.
Am liebsten würde ich jeder Schwangeren dazu raten, so informiert und vorbereitet in eine Geburt zu gehen. Daher vielen lieben Dank an Kristin und das Team. Macht weiter mit eurer tollen Arbeit, damit immer mehr Frauen so tolle Geburten erleben dürfen wie ich!