Erfahrungsbericht
von Maria

Geburtsbericht A.

Vorgeschichte

Ich bin Maria, 31 Jahre alt und Lehrerin. A. ist bereits meine zweite Tochter. Mit meiner Tochter M., die im Juni 2022 zur Welt kam, erlebte ich bereits eine traumhafte Geburt. Ich hatte auch vorher schon eine sehr positive Einstellung zum Thema Geburt und Schwangerschaft und bereitete mich auf die erste Geburt vor, indem ich viele Geburtsberichte hörte, Meditationen und Spaziergänge machte. Irgendwie hatte ich innerlich ein Urvertrauen, dass ich das gut meistern würde.

4 Wochen vor dem ET entdeckte ich dann den Podcast der Friedlichen Geburt, der mich absolut abholte und ich suchtete ihn förmlich durch in den verbleibenden Wochen. Damals dachte ich, es sei zu spät, um den Kurs zu machen. Die Geburt dauerte dann nur 5 Stunden und war absolut wundervoll.

A.

Bereits kurz nach der Geburt unserer ersten Tochter stand für uns fest, dass wir noch ein zweites Kind bekommen wollten. Ich wollte das unbedingt alles erneut erleben. Deswegen wurde ich bereits im Jahr 2024 wieder schwanger. Auch diese Schwangerschaft war sehr komplikationslos und ich fühlte mich trotz vieler Symptome und „Wehwehchen“ sehr gut.

Ich gehöre zu den Menschen, die sehr gerne schwanger sind. Im Nachhinein frage ich mich, wieso das so ist oder war und ich glaube, dass das mehrere Ursachen hat. Man kümmert sich einfach in einer Schwangerschaft sehr um sich selbst und genehmigt sich Pausen, achtet auf gesunde Ernährung. Ich finde den wachsenden Bauch sehr attraktiv und erlebe es als absolutes Wunder, dass ein Baby in mir heranwächst. Von außen wird man oft angelächelt und in ein freundliches Gespräch verwickelt. Manchmal frage ich mich, wieso die Menschen nicht grundsätzlich so freundlich miteinander umgehen, auch ohne, dass man schwanger ist.

Und dann ist da noch diese unglaubliche Vorfreude. Auf das Baby natürlich, aber auch auf die Geburt. Diese 10 Monate sind so eine magische Zeit irgendwie. Für mich stand in dieser Schwangerschaft fest, dass ich den Kurs der friedlichen Geburt dieses Mal buchen würde. Das tat ich dann auch in der 25. Woche in etwa und fing aktiv an, zu üben ab Woche 30.

Ich fand diese tägliche Auszeit absolut wundervoll und hatte viel Freude am Üben. Es bereitete mir keine große Mühe, täglich Meditationen zu machen. Da ich ein sehr sicherheitsbedürftiger Mensch bin, stand auch dieses Mal fest, dass wir im Krankenhaus gebären wollten. Das Ende der Schwangerschaft war emotional etwas schwierig für mich. Wir wussten, dass dies wahrscheinlich unser letztes Kind sein würde und es fiel mir daher sehr schwer, mich von der Schwangerschaft zu verabschieden. Ich glaube, dass das der Grund war, wieso meine Tochter sich erst 4 Tage nach ET auf den Weg machte. Ich wollte sie einfach noch nicht loslassen.

In dieser Nacht aber, knackste es plötzlich und ich wachte davon auf. Ich glaube, dass es ein Blasenriss war, da nur tröpfchenweise Fruchtwasser austrat. Es war grün. Von diesem Moment an setzten auch die Wehen ein, vorerst als sehr angenehme „Regelschmerzen“. Ich trackte die Abstände mit einer App und es waren sofort alle 6 Minuten Wehen zu spüren. Ich schrieb also meiner Mutter, die auf unsere große Tochter aufpassen sollte und weckte meinen Mann. Der war total tiefenentspannt, weil ich seiner Meinung nach noch nicht so aussah, als würde es jetzt losgehen. Ich hatte aber einen inneren Drang, jetzt loszufahren und half noch etwas mit, meine große Tochter anzuziehen und ins Auto zu verfrachten.

Spontan packte ich auch meine Kliniktasche noch einmal neu. Im Auto setzte ich dann die Kopfhörer auf und machte die Hypnose zur Eröffnungsphase an. So richtig entspannen konnte ich mich aber erst, als meine Tochter abgesetzt war. Die Wehen waren sehr gut auszuhalten, ich war voll in der Hypnose und so kamen die Wehen im Auto bereits alle 4 Minuten.

Im Kreißsaal öffnete uns dann eine Hebamme mit den Worten „Bitte, lassen Sie sich noch etwas Zeit, es sind alle Kreißsäle belegt“ (Haha wie soll man das denn machen?) Aber A. hörte scheinbar darauf und meine Wehen verzögerten sich dann wieder etwas auf alle 6 Minuten. Ich wurde ans CTG angeschlossen und hörte weiterhin die Hypnose. Alles lief nach Plan bis dahin. ;)

So verbrachten wir noch ca. eine Stunde im Vorwehenzimmer. Ich war da bei ca. 4 cm Muttermundöffnung. Nach etwa einer Stunde schlug die Hebamme vor, dass wir jetzt einen Einlauf machen könnten und ich danach duschen gehen sollte. Bei meiner ersten Geburt war ich so selbstbewusst und lehnte das Duschen ab,- Ich weiß nicht, wieso ich dieses Mal einwilligte.

Auch den Einlauf hätte ich im Nachhinein gar nicht gebraucht, da der Körper sich sowieso von alleine im Vorfeld entleert. Also ging ich mit meinem Mann ins Badezimmer und unter die Dusche. Hier setzte ich die Kopfhörer ab und das war leider sehr unangenehm. Ich kam dadurch total aus der Hypnose raus. Stehen war für mich auch sehr unangenehm. Und das warme Wasser beschleunigte die Geburt auf einmal enorm. Die Wehen wurden plötzlich sehr stark und die Wehenpausen kurz. Also blieb ich nur wenige Minuten unter der Dusche und wollte dann in den Kreissaal, der mittlerweile zum Glück frei und gereinigt war.

Die Hebamme tastete erneut den Muttermund und da war ich bei 7 cm. In meinem Kopf sagte ich mir also, dass es vielleicht noch 2-3 Stunden dauern könnte und ich jetzt genug Zeit hätte, wieder in die Hypnose zu finden. Ich setzte mir auch einen Kopfhörer wieder ein und machte die Hypnose erneut an. Doch nur wenige Minuten, nachdem die Hebamme getastet hatte, befand ich mich in der Übergangsphase, die ich auch in der ersten Geburt schon als die herausforderndste Phase erlebt habe.

Ich hatte das Gefühl von Kontrollverlust, musste laut schreien und mich krümmen; mein Körper übernahm in dieser Phase vollkommen das Ruder. Auf die Hypnose konnte ich mich an diesem Zeitpunkt leider gar nicht mehr konzentrieren. Zum Glück dauerte es nicht lange, vielleicht 10-15 Minuten und dann kam auch schon die Austrittsphase. Ich realisierte überhaupt nicht, was da gerade passierte. In meinem Kopf wollte ich doch weiterhin meine Hypnose machen. Und auf einmal ging alles ganz schnell.

Die Ärztin wurde dazu gerufen und die Hebamme sagte plötzlich, dass sie das Köpfchen schon sieht. Wow. Ich war noch nicht bereit dafür, was ich auch immer wieder sagte. Nach nur 3 Presswehen wurde meine zweite Tochter mit guten 4 kg geboren. Es war ein wundervoller Moment, auch, wenn ich total überrascht war, WIE schnell es dann ging.

Sie wurde mir sofort auf die Brust gelegt und es ging ihr bestens. Leider gab es danach einige Komplikationen. Ich blutete sehr stark, sodass mir sofort Oxytocin gespritzt wurde und die Plazenta durch leichtes Ziehen an der Nabelschnur und drücken meinerseits geboren wurde. Die Blutung hörte jedoch nicht auf, sodass die Hebamme und noch eine weitere Hebamme sich auf meinen Bauch stützten und die Gebärmutter nach unten drückten. Das war sehr schmerzhaft. Meine Gebärmutter war leider nicht stark genug, um sich nach dieser super schnellen Geburt wieder zusammen zu ziehen. Mir wurde ein Blasenkatheter gelegt. Auch das half nicht. Ich konnte nicht aufstehen, da ich starke Kreislaufprobleme hatte, aufgrund des hohen Blutverlustes.

Im Liegen stabilisierte es sich jedoch, sodass ich vorerst trotzdem mit meiner Tochter bonden konnte, während meine Geburtsverletzung genäht wurde. Auch danach wurde ich erst noch auf die Station gebracht und durfte A. in Ruhe kennenlernen, kuscheln und stillen. Leider musste ich dann einige Stunden später noch zu einer Saugcurettage, da Plazentareste in der Gebärmutter waren und im Anschluss bekam ich aufgrund des hohen Blutverlustes noch zwei Bluttransfusionen. Trotzdem habe ich mich im Krankenhaus sehr gut betreut gefühlt und zu keiner Zeit Hektik verspürt.

Kurz nach der Geburt war ich erst sehr enttäuscht. Es war nicht so gelaufen, wie ich es mir gewünscht hatte. Ich hatte doch so viel geübt und konnte es im entscheidenden Moment nicht anwenden. Es ging einfach zu schnell. Das war einfach sehr schade.

Mit einigem zeitlichen Abstand zur Geburt muss ich jedoch sagen, dass es trotzdem eine wundervolle Geburt war. Ich hatte aufgrund meiner Vorbereitung eine super angenehme Eröffnungsphase und eine insgesamt sehr schmerzarme Geburt. Auch während der Schwangerschaft war ich die meiste Zeit sehr entspannt durch die Hypnosen. Ich frage mich, wie es wohl gelaufen wäre, wenn ich nicht duschen gegangen wäre und dadurch aus der Hypnose geraten wäre. Eigentlich wusste ich es innerlich besser, als ich es in diesem Moment entschieden hatte.

Diese beiden Geburten werden wohl für immer die kraftvollsten und magischsten Momente in meinem Leben sein und ich fühle mich absolut stark, dass ich so etwas erleben durfte. Das positive Mindset habe ich größtenteils dem Kurs der friedlichen Geburt zu verdanken und ich höre mir nach wie vor sehr gerne einige Meditationen, Hypnosen und den Podcast an und empfehle ihn Freundinnen. Tolle Arbeit!

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Journalistin
Nora Imlau22.09.2019
Hebamme
Nina