Erfahrungsbericht
von Natalie G.

Geburtsbericht unserer Tochter 04.04.2025 2. Kind, ET+1, Hausgeburt, schnelle Geburt, schmerzreduzierte Geburt

Liebe Kristin,

nachdem ich am 31.7.21 meinen ersten Geburtsbericht eingeschickt habe (im Geburtshaus), hatte ich bei Kind 2 eine Hausgeburt geplant – diesmal war ich später dran mit der Vorbereitung (2. Kind!), aber es dafür habe ich mich an vieles erinnert und die Meditationen haben sogar noch besser gewirkt. Wir hatten letztendlich eine wundervolle Hausgeburt trotz Kurzbesuchs im Krankenhaus! Im Detail lief es wie folgt:

Vorwort

Zwei Tage zuvor hatte ich auch bereits Wehen gehabt, die starteten schon um 1am. Da hatte ich Sorge und meditierte – mit Erfolg – dass sie wieder abklingen mögen. Am nächsten Tag machte ich Deine Mediation „Traumgeburt visualisieren“ und schrieb sie mir auf – das Meiste wurde wahr!

Am Stichtag, den 3.4., war der Termin bei meiner Gynäkologin, die mich zur Einleitung in die Klinik schicken wollte, üblich für Schwangere ab 40 Jahren. Wir moderierten das ab, nachdem Fruchtwassermenge und Plazentadurchblutung beides in Ordnung waren und sie machte erneute 4 Tage später einen Termin mit uns.

2:30h: Beginn der Wehen

In der Nacht fingen die Wehen um 2:30am an – juchu, das war zeitlich besser. Ich machte mir Meditationsmusik an, die ich im Dämmerschlaf bis 7am hörte. Dann standen wir auf, unser Großer war auch schon wach. Ich blieb im Bett, zwischendurch ging ich in die Küche und machte Frühstück.

Um 7:30h rief ich meine Hebamme J. an. Ich konnte noch klar mit ihr sprechen, aber hatte 2 Wellen, die ich in kurzer Zeit veratmete. Sie versprach, kurz noch zu frühstücken und dann zu kommen. Sobald ich aufgelegt hatte, kam eine starke Wehe – ich bat meinen Mann, sie sofort erneut anzurufen und sie zu bitten, direkt zu kommen. Meine Schwägerin kam um 8:15h und holte unseren Großen ab.

8:15h Eröffnungsphase

Sobald unser 4-Jähriger aus der Tür war, konnte ich mich entspannen. Ich zog ins Wohnzimmer auf die Yogamatte, während mein Mann liebevoll das Schlafzimmer vorbereitete und eine Matratze vor dem Bett bezog, auf der ich liegen wollte. In der Zeit hörte ich die lange Geburtshypnose von Kristin, atmete langsam in den Bauch und visualisierte die Öffnung des Muttermundes. Dabei saß ich mit den Händen hinten abgestützt und pendelte meine Beine von einer Seite auf die andere.

Diese Eröffnungsphase war ein befreiendes und befriedigendes, schönes Gefühl, was ich als absolut positiv und erfüllend in Erinnerung halte. Solange ich mich konzentrierte und entspannte, hatte ich keine Schmerzen und „genoß“ diese Phase.

9:35h Hebamme J. kommt an / Wehen werden stärker

J. kam gleichzeitig mit der Info von meinem Mann, dass ich ins Schlafzimmer umziehen konnte. Ich veratmete eine Welle im Flur, als J. ankam und ging mit ihr ins Schlafzimmer. Ich saß erst, legte mich seitlich auf die Matratze. Mein Mann hatte die Vorhänge etwas zugezogen, die Heizung angemacht und eine große Kerze und es war der perfekte geborgene und sichere Ort, wie ich es mir gewünscht hatte. Und das Beste war, dass ich nirgendwo hinfahren musste. Mein Bein konnte ich seitlich am Bett abstützen und so einen guten Gegendruck erzeugen.

J. checkte 3x die Herztöne der Kleinen, alles war in Ordnung. Mein Mann drückte am unteren Rücken, was ich als sehr erleichternd verspürte. Die Wehen wurden schnell stärker. Zwischen den Wehen räumte er die Küche auf - bis J. ihn informierte, dass das Baby gleich käme. Dann sprang die Fruchtblase; diesmal kannte ich das Gefühl und freute mich.

Die Meditation von Kristin begleitete mich wie auch schon bei der ersten Geburt auf dem auf Lautsprecher geschalteten Handy und gab mir zusätzlich Kraft und Ruhe.

Die Geburt

Nun ging es alles schnell – die Wellen wurden intensiv; gefühlt waren es nur wenige; dazwischen hatte ich kurz Ruhe und konnte durchatmen. J. und mein Mann redeten mir gut zu. Das Gefühl bleibt als intensiv, dehnend und anstrengend im Kopf, aber nicht als schmerzhaft – ich fühlte mich die ganze Zeit unter Kontrolle. Am meisten erinnere ich mich an das liebevolle Zureden und Streicheln von J. an meinen Beinen und das beruhigende Gefühl, wenn ich meinen Kopf bei einer Wehe in den Hals meines Mannes eingraben konnte.

Kurz vor Geburt fragte mich J., ob der Muttermund schon ganz offen sei. Das wusste ich nicht, spürte noch einmal genauer hin und hatte den Eindruck mein Körper war so weit und wollte das Baby herausschieben. So war es auch – 2 Wellen als Vorbereitung, bei der 3. kam das Köpfchen und bei der 4. war sie da. Wir konnten es nicht glauben, das war so schnell! Unendliches Glück! Hallo, Baby! Ich riefe viele Male: „wir haben es geschafft!“

Unsere Kleine schrie ein bisschen, aber fühlte sich schnell getröstet. Wir kuschelten und ich legte sie bald an meine Brust, an der sie glücklich saugte. Nach 40 Minuten stillen und bonden kümmerten wir uns um die Plazenta. Die war noch fest im Körper und wollte noch nicht raus.

Nach verschiedenen Positionen entschieden wir, es mit einem Katheter zu probieren, da evtl. die Blase den Eingang versperrte; klappte nicht. J. spritzte mir daraufhin 3 Einheiten Oxytozin in den Oberschenkel, aber auch das half nichts.

Ausflug ins Krankenhaus

Nach nochmal Meditieren und weitere Positionen ausprobieren entschied sich J., mit mir als Vorsichtsmaßnahme ins Krankenhaus zu fahren; ihre Hoffnung war, dass sie sich bis dahin löste, nur wollte sie kein Risiko eingehen. Weil mein Mann mit Baby zu Hause bleiben sollte, rief sie einen Krankenwagen ohne Arzt für den Transport; die 2 lustigen Sanitäter waren ein paar Minuten später da und verluden mich sitzend in den Wagen. J. durfte mit, hielt meine Hand und erklärte mir das potenzielle weitere Vorgehen.

Im Krankenhaus wurde ich direkt von einer jungen Ärztin und der Hebamme empfangen und ein Zugang wurde gelegt. Noch bevor das Oxytocin gespritzt wurde, probierten wir es nochmal und schwupp, die Plazenta kam heraus – große Erleichterung! Alle Anspannung fiel ab, als J. erleichtert rief: „Sie ist draußen, wir können wieder nach Hause fahren“.

War ich bisher noch rational und entspannt, beim Anruf an meinen Mann versagte mir die Stimme und J. übernahm und erzählte, dass alles in Ordnung sei. Dann noch routinemäßig Blutabnahme; ich bezog ein gemütliches Wehenzimmer und bekam ein Mittagessen – da ich das letzte Mal am Vorabend gegessen hatte, freute ich mich riesig. Auch wurde ich kurz untersucht – keine Geburtsverletzung!

Den Arztbericht in Empfang genommen, dann konnten wir ins Taxi springen und waren nach 1,5 Stunden wieder zu Hause. Große Wiedersehensfreude mit meinem Mann und unserer Tochter. Er hatte sie angezogen, warmgehalten und gekuschelt, sie fühlte sich die ganze Zeit wohl. J. lud uns drei ein, im Bett zu kuscheln und zu stillen, was wir sehr genossen.

Dann machte sie die U1 und untersuchte die Plazenta – die hatten wir in einer Plastiktüte mitgenommen. Eine große Freude war, dass ich die Plazenta spenden konnte an eine Münchener Forschungseinrichtung.

Wir sind so unendlich dankbar über die Erfahrung einer selbstbestimmten und kraftvollen Hausgeburt und maximal stolz und glücklich, dass unser Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Möge der Bericht die Frauen ermutigen, diese Methode anzuwenden.

Danke Kristin!

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