Erfahrungsbericht
von Nicole
Ich durfte am 25.07.2024 mit einer wunderschönen schmerzfreien und sehr kraftvollen Geburt unseren Sohn im Hebammenkreißsaal in einem Krankenhaus zur Welt bringen. Schon seit Jahren kenne ich von einer Freundin die Methode der friedlichen Geburt und wollte dies unbedingt für mich ausprobieren. Gesagt getan, als ich schwanger war, habe ich mir den Kurs gekauft und los gelegt.
Tatsächlich war ich mit meiner Vorbereitung nicht immer ganz zufrieden, oft habe ich mich gefragt, ob ich genug tue, ob ich wirklich richtig in die Meditation rein komme und dachte mir aber schließlich, es ist besser als nichts zu tun.
Meine Wellen haben Dienstagabend gegen 18 Uhr angefangen und ich dachte sehr lange Zeit, dass es nur Übungswellen sind. In der Nacht bin ich immer wieder aufgewacht und konnte irgendwann nicht mehr liegen, deshalb bin ich ins Wohnzimmer umgezogen, wo ich dann zwischen Sofa und Tisch (ich habe mir 2 Decken auf den Tisch gelegt um dort im Stehen meine Wellen zu veratmen) gependelt bin.
Am nächsten Morgen habe ich meinen Mann gebeten, zu Hause zu bleiben, war mir aber immer noch nicht sicher, ob es nun wirklich los geht. Den Tag habe ich zwischen Sofa und Tisch verbracht, habe viel geschlafen, mal nur geschlummert und habe mich sehr gut gefühlt.
Mittwochabend wollte ich dann gegen 22 Uhr ins Bett und da waren die Wellen so stark, dass ich dachte, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für die Hypnose, ich habe dann die 4 stündige Hypnose für die Eröffnungsphase angemacht und damit die Nacht wieder zwischen Sofa und Tisch verbracht.
Die Wellen konnte ich immer nur gut im Stehen veratmen. Meinen Mann brauchte ich nicht als Unterstützung, da ich mit mir und in meiner kleinen Welt sehr zufrieden war und mich gut gefühlt habe.
Am Donnerstag sind wir dann gegen 11:30 Uhr ins Krankenhaus gefahren, wo ich mich für den Hebammenkreissaal angemeldet hatte. Zwei Hebammen betreuen einen da durchgängig und nur wenn es medizinisch notwendig ist oder ich z.B. eine PDA gewollt hätte, wäre der Kreißsaal „geöffnet“ worden und zu einen normalen Kreissaal geworden.
In der Klinik angekommen, musste ich fast 1,5 Stunden im Wartezimmer warten, weil kein Kreißsaal frei war. Anfangs hat mich das etwas aus der Bahn geworfen, da dort einige andere Menschen saßen und ich schon stark und laut am Atmen war und es mir etwas unangenehm war.
Ich hatte aber die ganze Zeit in Dauerschleife über ein Stirnband mit Kopfhörern weiterhin die Meditation an und habe mich dann mit dem Rücken zum Raum gedreht und quasi die Wand angeschaut und mich auf einem Stuhl abgestützt, um mich wieder vollkommen auf mich konzentrieren können.
Nach ca. 1,5 Stunden kamen wir in einen Kreißsaal und uns wurde in Ruhe Zeit gegeben, dort anzukommen. Die Hebammen stellten uns ein paar Fragen, die ich gerne beantwortet habe. Ich konnte sehr schnell zwischen dem „hier“ und meiner „Mediationswelt“ und der damit verbundenen Entspannung wechseln und ansonsten haben sie uns aber in Ruhe gelassen, da sie gemerkt haben, das es uns gut geht.
Nach ca. einer weiteren Stunde haben sie mich gefragt, ob sie mich vaginal untersuchen können, was für mich ok war und waren sehr verwundert, dass ich schon bei 7 cm war. Der Blasensprung kam dann ca. 1 Stunde später und kurz danach konnte ich die Mediation nicht mehr hören, das Stirnband hat mich genervt und ich habe alles abgenommen.
Trotzdem habe ich weiterhin fast durchgängig die Augen zu gehabt und mich auf mich konzertiert. Hin und wieder habe ich mit den Hebammen kommuniziert und auch mit meinem Mann, der mir vor allem Wasser angereicht hat und mir den unteren Rücken leicht massiert hat, da ich dort etwas Druck verspürt habe.
Die Hebammen haben mir dann neue Positionen vorgeschlagen, was ich sehr gut fand und ich habe gefühlt den ganzen Raum durchgeturnt (Vierfüßler, Hocke, von hinten gestützt oder auch alleine und mit festhalten am Bett, sitzen und kurz auch liegen um die Beine kurz auszuruhen) und um 17:30 Uhr nach fast 48 Stunden kam dann unser Sohn zur Welt.
Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl und mein Mann und ich sind nach wie vor begeistert, wie schön die Geburt war, wie gut alle miteinander harmoniert haben und wie gut es mir ging. Ich hatte lediglich etwas drucken im unteren Rücken, dort hat mein Mann mich etwas massiert oder mir warme Kompressen draufgelegt und ansonsten war ich gefühlt in einer Zwischenwelt, die einfach nur wunderschön war und für mich ausgestrahlt hat, als ob alles möglich wäre.
Es war unfassbar anstrengend, aber eher so wie ein Marathon, bei dem man sich zwischendurch auch mal fragt, warum man das gerade eigentlich tut. Die Hebammen waren eine klasse Unterstützung und haben sich von selbst so gut in unser Kraftfeld eingefügt.
Ich bin unfassbar dankbar, dass so erlebt zu haben und erzähle sehr gerne davon. Vielen Dank für eure Arbeit!