Erfahrungsbericht
von Pauline

Bevor ich die friedliche Geburt kennenlernte, hatte ich sehr große Angst vor einer Schwangerschaft und der Geburt. Dank des Podcasts und den Erfahrungsberichten konnte ich diese Ängste abbauen und mich dafür entscheiden, schwanger zu werden und startete dann mit dem Online-Kurs.

Ich hatte eine wundervolle und angstfreie Schwangerschaft und habe mich sogar auf die Geburt gefreut und war gespannt, wie ich diese erleben würde. Die Wochen vor der Geburt habe ich mehrmals täglich die Hypnosen gehört und die Atmung geübt. Am ET+5 war es dann soweit. Ich merkte gegen 22 Uhr, dass die Wellen losgingen und es nun bald soweit sein könnte. Mein Partner und ich gingen ins Bett und er schlief ein, während ich die Hypnose zur Eröffnungsphase startete.

Ich wollte eigentlich auch nochmal schlafen, um Kraft zu tanken, das klappte aber leider nicht, da die Wellen schon sehr regelmäßig kamen (alle 7-8 Minuten). Ich hatte leichte Blutungen und wusste, dass der Muttermund sich zu öffnen beginnt. In den Wellenpausen konnte ich gut in Hypnose sein, aber ich wurde durch die Welle immer rausgerissen und die Visualisierung fiel mir schwer.

Auch die Atmung empfand ich als unangenehm und ich war kurz frustriert, dass ich das Geübte nicht anwenden konnte. Ich gab also die Hypnose auf und versuchte, die Wellen einfach anders zu veratmen (einen Kopfhörer ließ ich aber die ganze Geburt über drinnen, da mich die Anwesenheit von Kristins vertrauter Stimme irgendwie beruhigte). Was mir anstatt der Hypnose total geholfen hat, war die Hingabe zum Geburtsprozess und das Vetrauen in meinen Körper.

Gegen 4 Uhr weckte ich meinen Partner, da die Wellen sehr intensiv und in kürzeren Abständen kamen. Um 5 Uhr waren es schon alle 3 Minuten und ich wollte ins Krankenhaus.

Um 5:30 Uhr waren wir dort und ich kam ans CTG und bei der zweiten Welle platzte die Fruchtblase. In dem Moment habe ich nicht weiter drüber nachgedacht, aber im Nachhinein bin ich überzeugt, dass mein Körper "losgelassen" hat. (Ich hatte das Glück, dass aufgrund der Feiertage über Weihnachten und Silvester meine geburtsvorbereitende Akupunktur auf der gleichen CTG Liege gemacht wurde und mir der Raum daher schon vertraut war).

Ich wurde untersucht und der Muttermund war bereits 7 cm geöffnet und ich konnte direkt in den Kreißsaal. Ich war erleichtert, dass die Geburt schon so weit vorangeschritten war und musste mich erstmal übergeben (konnte also noch mehr "loslassen"). Nach kurzer Zeit spürte ich dann auch einen Pressdrang. Ich hatte öfter gelesen, dass das nach der Eröffnungsphase als erleichternd wahrgenommen wird. Bei mir war das nicht der Fall und ich empfand es als sehr viel anstrengender. Ich hatte aber auch am Anfang Schwierigkeiten, wie genau ich pressen sollte, daher zog sich die Austrittsphase etwas in die Länge.

Man sah dann irgendwann zwar schon das Köpfchen, aber es fehlte einfach der letzte Schwung. Meine Wellen waren auch nicht mehr so stark, daher bekam ich einen Wehentropf, der aber auch nicht den gewünschten Effekt hatte. Da der Kleine schon eine ganze Weile in der gleichen Position festhing, meinte die Hebamme, dass wir einen Dammschnitt in Betracht ziehen sollten, falls es mit den nächsten Wellen nicht voran gehen sollte. Einen Dammschnitt wollte ich aber unbedingt vermeiden.

Die Ärztin wollte dann zur Unterstützung den Kristeller-Handgriff anwenden. Bei dem Begriff war ich für ein paar Sekunden skeptisch, aber ich fühlte, dass meine Kräfte nicht mehr ausreichten und ich Unterstützung brauchte. Die Ärztin schob also von oben mit und unser Sohn wurde um kurz nach 10 Uhr geboren. Den Handgriff habe ich überhaupt nicht als unangenehm empfunden und war sehr froh, dass er angewendet wurde und kein Dammschnitt gemacht werden musste.

Ich hatte einen leichten Dammriss, von dem ich aber nicht viel mitbekam, weil unser Sohn schon direkt auf meine Brust gelegt wurde. Bei der Visualisierung meiner Traumgeburt habe ich mir immer vorgestellt, dass ich so lange wie möglich zu Hause bleibe und der Muttermund dann bei der Ankunft in der Klinik schon so weit geöffnet ist, dass ich direkt in den Kreißsaal kann und meine Fruchtblase erst danach platzt.

Während der Geburt war mir das natürlich nicht bewusst, aber danach habe ich realisiert, wie sehr die Geburt mit meiner Visualisierung übereinstimmt. Auch wenn die Hypnose unter Geburt nicht funktioniert hat und ich die Wellen als schmerzhaft beschreiben würde, hatte ich eine total positive Geburt, weil ich mich Dank der Vorbereitung dem Geburtsprozess total hingeben konnte.

Wenn ich an die Geburt denke, bin ich sehr stolz und voller Freude, das so gut gemeistert zu haben, was für mich vor einiger Zeit noch unvorstellbar war. Das Ziel bzw. meine Erwartung an den Kurs hat sich also voll erfüllt!

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Journalistin
Nora Imlau22.09.2019
Hebamme
Nina