Erfahrungsbericht
von Sabrina F.

Liebes Team,

Ich habe mich bereits bei meinem ersten Kind während Corona mit dem Kurs der friedlichen Geburt vorbereitet und sehr positive Erfahrungen gemacht. Somit war für mich klar, die Hypnosen und Inhalte auch bei meiner zweiten Schwangerschaft anzuwenden.
Ich habe dann aber schnell gemerkt, dass beim zweiten Kind der Fokus auf Entspannung sehr schwierig zu legen ist. Trotzdem habe ich es gerade gegen Ende der Schwangerschaft immer wieder versucht und mir dadurch Ruhepausen geschaffen.

Als es Richtung Geburtstagstermin ging, wurde ich dann doch langsam nervös. Würde alles gutgehen, wie bei meinem Sohn? Was wenn es nachts losging und wir erst noch den Großen zur Oma bringen müssen. Würde das in Hypnose klappen? Oder wäre ich zu abgelenkt und könnte die Kontrolle nicht abgeben?
Mein Geburtstagstermin verstrich und ich wartete. Nichts passierte. Bei ET+4 wurde ich im KKH noch einmal kontrolliert und eine etwaige Einleitung stand im Raum. Zwar nur als „Angebot“, weil körperlich alles sehr gut aussah, aber trotzdem. Ich wurde nervöser und wollte keine Einleitung. Immer wieder machte ich die Hypnosen zum Geburtsbeginn und versuchte alle Tipps und Tricks meiner Hebamme.

Und dann Gott sei Dank bei ET+6 endlich abends um 11h der Blasensprung. So ging auch bei meinem ersten Kind die Geburt los. Ich legte mich ins Bett und hörte die ganze Nacht die Hypnosen. Zu Anfang schien sich nichts zu tun. Die Nacht war ruhig, ab und zu hatte ich das Gefühl, eine kleine Welle zu spüren, aber nicht mehr. Ich versuchte, die Nacht zur Erholung zu nutzen. In der Früh gab ich im KKH Bescheid, dass wir kommen würden wegen des Blasensprunges. Wir machten uns langsam fertig und brachten den Großen zur Oma. In der Früh hatte ich ein paar mehr Wellen verspürt, aber im Auto auf dem Weg zum KKH war dann alles wieder weg. Wir trafen gegen 10h im Kreißsaal ein. Die dortige Hebamme untersuchte mich und fragte, ob ich die Öffnung des Muttermundes wissen will. Ich bejahte. Und resignierte gleich darauf. Nur 2 Zentimeter…

Wenigstens kamen die Wellen langsam wieder sehr regelmäßig und ich hatte auch das Gefühl, dass sie nun stärker wurden. Wir sollten nach einer kurzen Untersuchung erstmal auf dem Zimmer einchecken und wiederkommen, wenn ich das Gefühl habe, dass es richtig losgeht. Mein Mann und ich gingen aufs Zimmer. Ich hatte weiter die Kopfhörer auf und versuchte, in die Hypnose zu kommen. Die Wellen wurden aber immer stärker und ich hatte das Gefühl, dass das Kind bereits nach unten drückte. Da war es ca. 11:30h. Also sagte ich meinem Mann, dass wir uns wieder auf den Weg zum Kreißsaal machen sollten.

Dort wurden die Wellen langsam unangenehm. Ich wollte in die Badewanne. Und ein Schmerzmittel. Letzteres ignorierte die Hebamme, da sie nach einer kurzen Untersuchung meinte, dass der Muttermund nun komplett geöffnet sei und das Kind gleich kommt. Daraufhin rief sie erstmal in der Partnerklinik an und bestellte den Kinderarzt, damit der pünktlich zur Geburt da war. Ich versuchte, die Wellen zu veratmen. Aus der Wanne musste ich leider auch wieder raus, weil die Herztöne nicht richtig abzuhören waren, weil ich mich soviel bewegte. Also ab aufs Bett und in die Presswehen. Um 13:03h war unsere kleine Tochter dann auf der Welt.

Im Vergleich zur ersten Geburt ging es rasend schnell und die Wehen wurden von nicht vorhanden zu sehr stark und öffnend. Wie auch bei der ersten Geburt, wollte ich gegen Ende ein Schmerzmittel, da das aber immer kurz vor den Presswehen war, wurde das nichts…. Ich freue mich sehr, dass auch die zweite Geburt super selbstbestimmt war. Die Hebamme hat gleich am Anfang meine Kopfhörer gesehen -und hat gefragt ob ich die friedliche Geburt höre. Ich bejahte und ab diesem Zeitpunkt sprach auch sie nur noch von Wellen und war sehr darauf bedacht, mich nicht zu stören bzw. mir nur Hilfestellung zu geben, wenn nötig. Wirklich eine tolle Erfahrung und eine schöne Zusammenarbeit mit Hebamme und Arzt.

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Journalistin
Nora Imlau22.09.2019
Hebamme
Nina