Erfahrungsbericht
von Sonja

Liebe Kristin,

ich möchte mich jetzt endlich ganz herzlich bei dir bedanken, denn ich bin mir sicher, dass deine positive Vorbereitung mit dem Kurs zur friedlichen Geburt einen wesentlichen Teil dazu beigetragen hat, dass ich mit 38 eine wunderbare erste Geburtserfahrung machen durfte.

Ich hatte das große Glück, sehr lange eine beschwerdefreie und leichte Schwangerschaft erleben zu können. Erst beim ersten CTG, das ich recht spät bei meiner Hebamme hatte, kam ich dann wegen fetaler Bradyarythmie in die Klinik, durfte aber nach einer Woche wieder heim, denn meinem Kind ging es trotz der Herzrhythmusstörungen eindeutig bestens, es ist gut gewachsen und ich habe es ja auch durchgehend im Bauch fleißig turnen gespürt.

Ich selbst bin eine Hausgeburt (die erste von 5 problemlosen Hausgeburten meiner Mutter) und hatte so schon immer von daheim eine sehr positive Einstellung zum Thema Geburt mitbekommen. Daher war ich immer überzeugt, dass mein Körper schon genau weiß, wie Geburt geht. Allerdings bin ich ein ziemlicher Kopfmensch und hatte natürlich auch wegen der vielen negativen Berichte, die ich von Gleichaltrigen mitbekommen habe, wirklich Angst, dass mir zu viel Denken Probleme machen kann. Deshalb war ich sehr neugierig auf die friedliche Geburt, als mir dein Konzept von einer guten Freundin empfohlen wurde.

Nach einigen Podcastfolgen, in denen du mich begeistert hast, habe ich mich dann für deinen Onlinekurs entschieden und mit großem Interesse die Videos angeschaut. Die erste Hypnose zu machen, hat bei mir dann aber doch etwas gedauert, irgendwie war ich gleichzeitig gespannt wie das so ist und ein wenig nervös, was mich diese Einheit immer wieder verschieben lies. So richtig mit dem Üben loslegen wollte ich dann mit Beginn meines Mutterschutzes, vorher habe ich aber auch schon ein paar Hypnosen gemacht und mich mit dem sicheren Ort intensiv beschäftigt.

Da mir das Vorstellen und Ausmalen des sicheren Orts schwer gefallen ist, habe ich auch eine Livefragestunde genutzt, bei der du mir dann gut weiter geholfen hast. Wegen meiner Blutwerte musste ich dann im Mutterschutz häufig zu Kontrollen und konnte diese Zeit nicht, wie ich mir das vorgestellt hatte, entspannt zu Hause genießen. Umso größer war meine Motivation, die Hypnosen zu üben, da ja nicht klar war, wie lange ich noch bis zur Geburt habe. Auch mit dem für mich sehr schwierigen Thema Bauchgeburt habe ich mich dank deines Kurses schon auseinander gesetzt gehabt.

Schließlich wurde mir zu einer Einleitung geraten, da ich so bei einem drohenden HELLP die Chance auf eine natürliche Geburt hatte. Dazu durfte ich im Kreißsaal in ein sehr ruhig gelegenes Wehenzimmer ganz am hinteren Ende einziehen und habe mit sehr geringer Dosis startend tagsüber Tabletten bekommen, immer von einer CTG Einheit umrundet. Das Schreiben des CTG, habe ich den Eindruck bekommen, ist in der Klinik einfach sehr beliebter Standard. Immerhin war ich das leise Geräusch des CTG mit den Stolperern meines Kindes nun schon so gewohnt, dass ich währenddessen einige Hypnosen üben konnte.

Natürlich habe ich auch die Hypnose während einer Einleitung mehrfach gemacht. Auch dank deiner Hypnosen habe ich die insgesamt 2,5 Tage der Einleitung recht entspannt erleben dürfen. Außerdem konnte ich den Kreißsaal häufig zum Spazierengehen verlassen und so auch viel draußen im Park die Natur genießen. Mein Geburtsbegleiter kam täglich gegen Mittag, ich habe ihn Abends zum sich Ausschlafen wieder heimgeschickt, damit er dann auch fit ist, wenn es wirklich los geht.

Am dritten Tag (bei 37+5) ist schließlich beim CTG Schreiben vor der erstmal letzten Dosis des Tages bei mir die Fruchtblase mit einem leisen Ploppgeräusch geplatzt. Die Hebamme meinte dann, dass der Kopf des Kindes ganz gut abdichtet und ich gerne noch spazieren gehen dürfte. Die geplante Tablette habe ich dann nicht mehr bekommen, da nun 12 h erst mal abgewartet werden sollte.

Tatsächlich habe ich dann beim anschließenden Spaziergang, den ich mit meinem Geburtsbegleiter gemacht habe, auch leichte Wehen bekommen und festgestellt, dass ich gar keine große Lust mehr auf allzu viel Bewegung hatte.

Die Hebamme brachte mir dann noch 2 Kirschkernkissen und wollte wissen, ob ich bei den aktuellen Wehen schon in die Klinik gefahren wäre, wenn ich daheim gewesen wäre. Aufgrund der von mir als sehr sanft empfundenen, aber doch schon regelmäßigen Wellen, wäre ich noch lange nicht daheim losgefahren. Ich habe mich dann auf das Bett auf die Seite gelegt, mein Stirnband mit Kopfhörer und deine Hypnose aufgesetzt und angehört. Das langsame Einatmen in den Bauch hat mir wirklich gut getan. Mein Geburtsbegleiter saß im Zimmer und hat gelesen und mir regelmäßig was zu Trinken gegeben.

Als die Wellen etwas stärker wurden, habe ich dann auch aus dem Geburtsvorbereitungskurs Gelerntes ausprobiert. Aber weder der große Ball noch eine Druckmassage am unteren Rücken haben mir gefallen. Ich wollte da eigentlich nur wieder entspannt aufs Bett. Bevor ich die friedliche Geburt kennen gelernt hatte, hätte ich gedacht, dass ich auf jeden Fall während der Geburt ganz viel in Bewegung sein möchte. Das war aber überhaupt nicht der Fall und Dank der friedlichen Geburt hatte ich das Vertrauen, dass es auch völlig in Ordnung ist, wenn ich die gesamte Eröffnungsphase "nur" im Bett liege.

Zum Schichtwechsel hat die neue Beleghebamme ins Zimmer geschaut, kurz mit meinem Geburtsbegleiter gesprochen und mich weiter "schlafen" gelassen. Ich konnte mich gut auf die Wellen, das Atmen und die Entspannung in den Pausen konzentrieren und hatte kein wirkliches Zeitgefühl. Ich habe auch nicht auf die Uhr geschaut und hatte meine Brille sowieso abgesetzt und das Stirnband über die Augen gezogen.

Es kam dann eine Phase, in der ich die Wellen als so intensiv wahrgenommen habe, dass ich darüber nachgedacht habe, wie lange ich sie wohl noch mit der Hypnose machen kann. Kurze Zeit später habe ich dann plötzlich einen Pressdrang bekommen, der nur sehr schwer und schmerzhaft zu unterdrücken war. Es kam mir aber einfach noch viel zu früh vor, dass ich schon in die Austrittsphase hätte kommen können.

Auf jeden Fall habe ich dann nach ein paar Wehen, als mir klar wurde, dass es auch wirklich ein Pressdrang ist, nach der Hebamme geklingelt. Die erste Person, die kam, hat sich meine Beschreibung angehört und meinte, dass sie meine Hebamme schicken wird. Diese kam dann auch wirklich recht schnell. Ich habe ihr auch erklärt, dass ich plötzlich einen Pressdrang habe und während sie da war, kam bei mir die nächste Welle.

Meine Hebamme meinte dann, dass sie schon an meinem Atmen hört, dass es andere Wehen sind und dass sie mich gerne untersuchen würde. Das war seit dem Blasensprung meine erste vaginale Untersuchung. Wortwörtlich meinte die Hebamme dann "Oh krass, 9 cm, wir gehen gleich in den Kreissaal". Ich solle die nächsten Wehen noch versuchen, zu veratmen und sie richte solange alles her. Keine 2 Wellen später durfte ich dann auch schon ein Zimmer nach nebenan in den freien Kreißsaal gehen.

Jetzt wurde auch zum ersten Mal seit dem Blasensprung das CTG wieder angelegt. Nach kurzem Ausprobieren merkte ich, dass ich nun nicht mehr auf dem Bett liegen wollte. Stattdessen bin ich dann auf die Matte auf den Boden in den Vierfüßlerstand, den ich aus meinem Pilatestraining gut kenne und sehr schätze. Ich hatte mit den Ärzten zu Beginn diskutiert, ob ein venöser Zugang wirklich nötig sei, da ich mich dadurch sehr gestört fühle.

Immerhin konnte ich dann einen Zugang am Unterarm bekommen, der mich also weder in der Bewegung im Handgelenk noch am Ellenbogen behindert hat und somit den Vierfüßlerstand ermöglicht hat. Die gesamte restliche Zeit der Austrittsphase habe ich dann im Vierfüßler verbracht und das als sehr angenehm empfunden. Auch das aktive Mitschieben hat gut getan. Ich kann wirklich sagen, dass ich diese Phase gar nicht als schmerzhaft wahrgenommen habe.

Das Kopfhörerstirnband hatte ich noch auf und hörte mit halbem Ohr die Austrittshypnose. Das Umschalten hatte mein Geburtsbegleiter schon erledigt, als ich ihn darum gebeten hatte. Mir war da also gar nicht aufgefallen, dass die Hypnose sich geändert hatte. Ich vermute, dass ich sie in dieser Phase einfach eher ausgeblendet habe und auch nicht mehr gebraucht habe. Meine Hebamme bestärkte mich in meinem Tun und auch im Atmen, das ich ganz automatisch eher hechelnd und lauter machte und auch nicht mehr mit der Welle in der Einatmung wie vorher. Einmal meinte sie, ich soll versuchen, mehr nach hinten zu schieben und einmal, dass ich kurz stoppen solle.

Ich bin ein paar mal etwas zusammengezuckt, als mich etwas Warmes berührte (vielleicht war es ein Dammschutz). Das war dann aber nur unerwartet und nicht unangenehm. Schließlich ist das Köpfchen des Kindes kurz aufgetaucht und dann aber wieder etwas zurück gerutscht. Beim 3 Mal meinte meine Hebamme, ob ich den Kopf mal tasten möchte. Ein ganz besonders Gefühl, so ein kleines feuchtes Köpfchen zu spüren! Auch mein Geburtsbegleiter durfte das erleben.

Bei einem der nächsten Male blieb der Kopf dann schon draußen. Die Hebamme hatte in dieser Phase, soweit ich mich erinnere, immer wieder auch das CTG, das nun dauerhaft mit dem elastischen Bauchgurt befestigt war, nachgeführt. Das Geräusch des CTGs habe ich auch deutlich wahrgenommen. Dass nun, als der Kopf draußen war, nichts mehr zu hören war und die Hebamme dann fragte, wann die nächste Wehe käme, hat mich zum ersten Mal etwas verunsichert.

Mit Beginn der nächsten Welle habe ich dann nochmal geschoben und schon war meine Tochter geboren. Sie lag zwischen meinen Beinen. Ein sehr friedlicher Moment. Wegen einer sehr kurzen Nabelschnur konnten wir sie nicht hochnehmen, bis die Nabelschnur auspulsiert war. Da mir dann etwas schwindlig wurde, legte ich mich aufs Bett und bekam unsere Tochter auf die Brust gelegt. Wie schön! Leider löste sich innerhalb der nächsten halben Stunde meine Plazenta trotz 2 maliger Oxcytocingabe nicht.

Da mein Blutdruck dann durch den Blutverlust selbst liegend nicht mehr gut war, musste die Plazenta in der Anästhesie unter Vollnarkose entnommen werden. Währenddessen durfte unsere Tochter beim Papa auf der Brust ruhen. Schon im Aufwachraum kamen die beiden dann wieder zu mir und wir durften dann auch bis in der früh im Kreißsaal bleiben, wo ich noch mit Infusionen versorgt und überwacht wurde.

Dort sagte mir meine Hebamme dann auf Nachfragen auch, dass ich keine Geburtsverletzungen habe, was aus ihrer Sicht nicht nur daran lag, dass meine Tochter mit 2,5kg klein und leicht war, sondern vor allem auch, weil ich so gut intuitiv geboren hätte. Auch das erste Kolostrum half die Hebamme dann noch, unserer Tochter einzuflößen - selbst trinken klappte noch nicht. Dank deines Kurses war ich bestens vorbereitet und konnte trotz Krankenhaus und Einleitung wunderbar entspannt bleiben.

Die nötige OP der Nachgeburt hat an meinem Gefühl, meine Traumgeburt erlebt zu haben nichts geändert. Ganz herzlichen Dank für deine tolle Arbeit und positive Botschaft! Liebe

Grüße, Sonja

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