Erfahrungsbericht
von Ailin

Liebe Kristin,

bereits in meiner ersten Schwangerschaft habe ich mich viel mit deinem Podcast beschäftigt und war sehr angetan von deiner Methode, wie sie dort beschrieben wurde. Jedoch wollte ich nicht so viel Geld für eine Geburtsvorbereitung ausgeben, da ich dachte, der Podcast bietet schon so viel. Spoiler: Da lag ich wohl falsch. :)

Meine erste Geburt war eine schöne Geburt in der Klinik, aber auch mit einigen Interventionen, die nicht nötig gewesen wären. In der Übergangsphase kam ich aus meinem meditativen Zustand und konnte die Wellen nicht mehr so gut verarbeiten. Nach der Geburt war mir klar, dass ich mich bei einer zweiten Schwangerschaft besser vorbereiten möchte.

So habe ich mir in der zweiten Schwangerschaft ein schönes Geburtshaus ausgesucht, in dem ich außerklinisch gebären wollte, und ich habe deinen Kurs in der 25. SSW gekauft. Ab da habe ich mich ziemlich schnell durch die verschiedenen Module durchgearbeitet und bin auch zügig zu den Hypnosen gekommen. Mein „sicherer Ort“ stand recht schnell, und ich konnte dort im Alltag mit Kleinkind immer gut runterkommen und eine bessere Verbindung zu meinem Baby bekommen.

Am 06.05.25 war ich den ganzen Tag schon sehr müde und merkte, dass ich kaum noch Kapazität hatte, mich mit meiner großen Tochter zu beschäftigen. Mein Mann musste lange arbeiten und würde erst gegen 22 Uhr nach Hause kommen. Also bat ich meine Mutter, unsere Tochter vom Kindergarten abzuholen. Ich habe noch meine Tasche für die Geburt aus dem Schlafzimmer geholt, damit wir diese im Fall, dass es losgeht, griffbereit haben. Zu dem Zeitpunkt spürte ich noch keine Wellen.

Erst gegen 18 Uhr spürte ich ein leichtes Ziehen im Bauch und ging nochmal warm duschen, was mich sehr entspannte, und das Ziehen verschwand wieder. So machte ich unsere Tochter noch bettfertig und brachte sie gegen 19:30 Uhr ins Bett. Ich musste beim Vorlesen der Geschichte das erste Mal eine Welle veratmen. Die folgenden Wellen waren wieder schwächer, und ich dachte mir nichts dabei, informierte jedoch meinen Mann, dass er am Folgetag besser nicht ins Büro fahren sollte, welches ca. 1,5 Std. entfernt ist.

Um 21:00 Uhr legte ich mich ins Bett und spürte, dass die Wellen leicht, aber regelmäßig waren, also hörte ich eine Hypnose, bei der ich einschlief. Gegen 22:30 Uhr kam mein Mann nach Hause, und ich wurde wach. Als ich aufstand, waren die Wellen stärker spürbar. Ich entschied mich, nochmal ins Bett zu gehen und die Hypnose der Eröffnungsphase zu starten.

Meinem Mann war bis dahin noch nicht klar, dass es wirklich losgeht. Ganz in Ruhe veratmete ich die Wellen im Bett. Mein Baby und mein Körper waren im Einklang, und ich war ganz entspannt bei mir.

Um 1:06 Uhr bat ich meinen Mann, uns im Geburtshaus anzumelden, da die Wellen alle 2–4 Minuten kamen. Wir hatten eine Anfahrtszeit von 50 Minuten, weshalb ich langsam losfahren wollte, um mich noch entspannt im Geburtshaus einfinden zu können. Also rief mein Mann im Geburtshaus an und informierte seine Mutter, die zu uns kam und auf unsere Tochter aufpasste. Ich war froh, dass sie schlief und gut versorgt war. So konnte ich mich voll und ganz dem Geburtsprozess hingeben.

Die gesamte Autofahrt war ich in Hypnose, und die Zeit verging wie im Flug. Ich nahm jede Welle an und veratmete diese in Ruhe. Mein Mann setzte während der Fahrt zwei Anker. Diese gaben mir das Gefühl, dass er mir aktiv im Geburtsprozess hilft und mich begleitet. (Er steht solchen Methoden skeptisch gegenüber, hat mich aber stets darin unterstützt, und das konnte ich dort nochmal besonders spüren.)

Im Geburtshaus angekommen, kam ich kurz aus der Hypnose – was aber gar nicht schlimm war. Wir wurden von einer wundervollen Hebamme begrüßt. Ich spürte sofort, dass sie genau die Richtige ist, um uns bei unserer Reise zu begleiten. Mein gewünschter Geburtsraum war schon mit gedimmtem Licht und einer vollen Wanne für mich vorbereitet. Genau das war der Ort, an dem ich mir meine Traumgeburt visualisiert hatte, so gelang es mir sehr schnell, wieder in die Hypnose einzutauchen.

Ich wollte erst mal nur sitzen und liegen, da mir dies beim Veratmen besonders half. Nach ca. 20 Minuten ging ich in die Wanne und wusste, dass ich dort nicht mehr rauswollte. Ich spürte jede Welle, wie sie sich aufbaute und meinem Kind half, tiefer ins Becken zu rutschen. Mein Baby half aktiv mit und bewegte sich zu jeder Welle. Dieses Gefühl kannte ich so nicht, mein Fokus lag voll und ganz auf uns.

Die Wellen zogen für mich ungewohnt über den Rücken, und mein Mann unterstützte mich, indem er bei jeder Welle warmes Wasser über meinen Rücken laufen ließ. Die Hebamme hielt sich, wie von mir gewünscht, im Hintergrund auf. Zu Beginn fragte sie mich, ob ich eine Untersuchung wünsche, was ich aber ablehnte. Gelegentlich hörte sie mit dem Dopton die Herztöne und schaute sonst nur in aller Ruhe zu, wie wir gemeinsam jede Welle meisterten.

Ich ging einmal aus der Wanne, um zur Toilette zu gehen, und spürte sofort, dass die Wellen außerhalb des Wassers viel intensiver waren. Ich musste mich sehr konzentrieren, um in Hypnose zu bleiben. Also stieg ich so schnell wie möglich wieder in die Wanne, dort war es viel angenehmer.

Mit der Zeit veränderte sich meine ruhige Atmung zu einem intensiven Tönen. Es half mir, mit den Wellen zu gehen, doch die Bauchatmung fiel mir immer schwerer, und so atmete ich intuitiv mit. Ich spürte, dass sich der Kopf immer tiefer ins Becken schob und wusste, dass ich mich in der Übergangsphase befand.

Ich kniete nach vorne gebeugt an dem Badewannenrand und spürte, dass wir uns dem Ende näherten. Der Druck wurde immer stärker, und ich musste anfangen zu lächeln, denn dies zeigte mir, dass ich mich kurz vor dem Finale befand. Ich freute mich so sehr, unser Baby bald in den Armen zu halten, dass mir Freudentränen kamen.

Um 5:44 Uhr untersuchte mich die Hebamme nach meinem Einverständnis, jedoch wollte ich den Befund nicht wissen und blieb so in meiner Hypnose. Jedoch haben die Kopfhörer mich plötzlich so gestört, dass diese sofort weg mussten, und mein Mann ließ die Hypnose laut laufen. Meine Aufmerksamkeit war aber schon länger nur noch bei mir und meinem Körper.

Um 5:49 Uhr informierte ich meine Hebamme, dass ich einen Pressdrang verspürte, und sie ermutigte mich, nach meinem eigenen Gefühl mitzuschieben und ich dürfe auch Pausen machen, wenn mein Körper es verlangt. So konnte ich ganz intuitiv und ganz mit meinem Baby mitschieben. Ich fühlte nach dem Köpfchen, und es war ermutigend.

Der Druck nahm zu, und ich wusste: Wir sind kurz vorm Ziel. Der „Ring of Fire“ war intensiv, und ich überwand ihn mit dem Wissen, unser Baby jetzt in den Armen halten zu können.

Unser Sohn kam am 07.05.25 um 06:04 Uhr im Wasser zur Welt. Er schaute zu uns hoch, mein Mann und ich hoben ihn gemeinsam aus dem Wasser auf meine Brust. Diese Geburt war meine absolute Traumgeburt und genau so habe ich sie mir immer in den Hypnosen visualisiert. Es ist unbeschreiblich, dass genau dies so eingetroffen ist.

Ich bin fest davon überzeugt, dass ich ohne die Friedliche Geburt den Prozess und die Verbundenheit zu unserem Sohn nicht so hätte spüren können. Es hat mir sehr geholfen, bei mir und meinem Baby zu bleiben.

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Journalistin
Nora Imlau22.09.2019
Hebamme
Nina