Erfahrungsbericht
von L.

Eine Traumgeburt mal anders

Ich hoffe, dass mein Bericht anderen Frauen die Angst davor nimmt, dass die Geburt nicht so verlaufen könnte, wie sie es sich wünschen. Schon bevor ich schwanger geworden bin, hatte ich immer Angst vor der Geburt gehabt. Ich hatte in meinem Leben schon viel mit Schmerzen zu tun.

Meine Angst war immer, dass ich mein Kind nicht lieben könnte, wenn ich durch dessen Geburt Schmerzen erleide. Als ich schwanger wurde, wurde diese unbestimmte Angst immer konkreter. Ich habe deshalb auch psychologische Begleitung erhalten. Durch Empfehlung bin ich dann auf deinen Podcast aufmerksam geworden und merkte schon beim Hören, wie sich meine Einstellung positiv veränderte. Deshalb entschloss ich mich auch den Kurs zu buchen.

Das ganze 3. Trimester habe ich die Übungen gemacht und meine Traumgeburt visualisiert. Ab der 37. Woche habe ich mich dann auch mental von der Schwangerschaft verabschiedet und mir den Beginn der Geburt vorgestellt. Ab der 40. SSW hatte ich dann auch leichte Wehen und dachte jeden Tag, dass es losgeht. Doch auch in der 41. SSW tat sich nichts weiter.

Bei SSW 41 +0 hatte ich dann bei meiner Hebamme noch ein CTG. Sie erkannte Unregelmäßigkeiten bei den Herztönen und schickte mich ins Krankenhaus. Dort bestätigte sich die Auffälligkeit und ich sollte zunächst über Nacht dort bleiben. Am nächsten Tag waren die Herztöne noch auffälliger, sodass uns zu einer Einleitung geraten wurde. Ich war emotional sehr aufgewühlt, weil ich immer Angst vor einer Einleitung hatte. Letztlich haben wir uns aber zum Wohl unserer Tochter dafür entschieden.

Zuerst habe ich Rizinusöl bekommen und dabei deine Hypnose zur Einleitung gehört. Die hat mir sehr geholfen, mit meinen Emotionen zurecht zu kommen und am Ende hatte ich meinen Frieden damit geschlossen. Es war dann auch nicht mehr schlimm, als mit Gel weiter eingeleitet werden musste. Ich hatte dadurch auch direkt stärkere Wehen, die alle 3-5 Minuten kamen, auch die ganze Nacht hindurch. Ich habe die gesamte Zeit die Geburtshypnose gehört und konnte die Wehen so gut verarbeiten.

Am nächsten Tag musste dann ein zweites Mal eingeleitet werden und die Wehen waren deutlich stärker und kamen ca. alle 2 Minuten. Doch auch nach weiteren 6 Stunden war der Muttermund nicht im Ansatz geöffnet. Mir wurde dann eine dritte Einleitung angeboten, doch nach fast 48h Wehen und keinem Schlag, war ich sehr erschöpft. Ich hatte auch so gar nicht das Gefühl, dass es irgendwie losgehen würde.

Deshalb habe ich dann selbst den Wunsch nach einem Kaiserschnitt geäußert. Ich war natürlich enttäuscht, weil ich mir doch eine natürliche Geburt gewünscht hatte und mich auch die ganzen Wochen darauf vorbereitet hatte. Doch die Ärztin war sehr einfühlsam und hat mich in meiner Entscheidung unterstützt und mir zugeredet, dass ich das nicht als "Versagen" sehen soll. Manchmsl passt es einfach nicht.

Ich wollte mich gerade auf den Kaiserschnitt auch mit einer Hypnose vorbereiten, als dann doch die Fruchtblase platzte. Mein Mann (der die ganze Zeit an meiner Seite war) und ich dachten, es würde jetzt doch noch losgehen und er holte die Ärztin zurück. Währenddessen lag ich noch am CTG und dann ging alles ganz schnell. Die Ärztin sah, dass die Herztöne deutlich runter gingen und innerhalb von 10 Minuten wurde ich von 3 Hebammen und zwei Ärztinnen für den OP vorbereitet.

Dort angekommen, wurde ich direkt in Vollnarkose gelegt und nochmal 10 Minuten später war unsere Tochter gesund da und wurde zu meinem Mann gebracht. Das gesamte Personal war während dieser Zeit sehr gut eingespielt und hat sich emotional und fachlich sehr gut um mich gekümmert.

2 Stunden später durfte ich dann meine Tochter gesund und munter in Empfang nehmen. Sie hat sofort angedockt und seitdem haben wir eine wunderbare und enge Bindung. Ich bin mir sicher, wenn ich mich nicht so gut mit deinem Kurs vorbereitet hätte, wäre diese ganze Geburt sehr traumatisch für mich gewesen. Aber ich hatte zu jederzeit das Gefühl, selbstbestimmt zu handeln und mental stark zu sein. Letztlich habe ich meine Traumgeburt so oft visualisiert, dass ich das Gefühl habe, sie durchlaufen zu haben.

Es verlief nicht alles nach Vorstellung, aber ich blicke auf meine Geburt trotzdem sehr positiv zurück. Ich danke dir und dem tollen Personal im Krankenhaus, dass sie es ermöglicht haben, meine Tochter gesund im Arm zu halten. Jetzt 9 Wochen später geht es uns blendend und ich freue mich schon auf die kommenden Jahre.

Mein Fazit: wenn man nichts erwartet und sich auf alles einlässt, dann wird man am Ende auch nicht enttäuscht.

Vielen lieben Dank

VideoberichteMehr Videoberichte
Journalistin
Nora Imlau22.09.2019
Hebamme
Nina