Geburtsbericht Kaiserschnitt Frühgeburt bei 33+6, 2330g, 47,5 cm (evtl. Trigger?)
Auf Kristins Podcast bin ich am Anfang der Schwangerschaft gestoßen und war so begeistert, dass ich mir auch den Kurs gegönnt habe.
Ab der 30. SSW habe ich die Hypnosen regelmäßig gemacht und konnte mich dabei gut entspannen und vorbereiten. Durch die frühe Geburt bin ich in der Vorbereitung aber nicht annähernd so weit gekommen, wie ich mir das gewünscht hatte. Trotzdem hat mir auch das, was ich gemacht habe, sehr geholfen.
Leider hatte ich mit Schwangerschaftsdiabetes und dann auch Bluthochdruck und Ödemen zu kämpfen und die ganze Schwangerschaft war für mich keine schöne Zeit, obwohl ich sie mir sehr gewünscht hatte und auch einiger Aufwand nötig war, um schwanger zu werden.
Nachdem der Blutdruck sich nicht einstellen ließ, wurde ich bei 33+3 ins Krankenhaus überwiesen, die mich auch direkt dabehalten haben. Über die nächsten zwei Tage bekam ich dann die Lungenreifespritzen und es kristallisierte sich heraus, dass ich nicht mehr lange schwanger sein würde. Die direkten und offenen Worte der Oberärztin habe ich sehr geschätzt, da mir das sehr half, die Situation einzuschätzen und auch zu akzeptieren. Ich verbrachte die Tage mit der Bauchgeburts-Folge aus dem Podcast und der Kaiserschnitt-Vorbereitungshypnose. Und ganz vielen Telefonaten und WhatsApp-Chats mit vielen Leuten, was mich sehr gestärkt hat. Der Abschied von meiner eigentlichen Wunschgeburt fiel mir relativ leicht, weil es mir wirklich nicht gut ging und die Aussicht auf 6 weitere Wochen Schwangerschaft mich eher abschreckte.
Bei mir im Zimmer lag zufällig eine Schwester der Frühchenstation dieser Klinik, die mich sehr aufgemuntert hat mit ihren Erfahrungen und auch die Vorgespräche mit den Kinderärzten waren sehr positiv und aufbauend. Meinem Zwerg ging es zu keinem Zeitpunkt schlecht.
Als ich dann in der Früh das “Nüchtern” – Schildchen über mein Bett bekam, war ich fast schon freudig aufgeregt. Ich habe dann noch meinen Mann aus der Arbeit in die Klinik beordert. Weil genug Kapazitäten vorhanden waren, durfte er schon bei der Vorbereitung da sein und wir hatten noch ein bisschen Zeit für uns, wir hatten uns ja auch nicht gesehen, solange ich im Krankenhaus war.
Im OP waren logischerweise ein Haufen Leute, alle waren nett und freundlich zu mir. Kopfhörer durfte ich leider nicht mitnehmen und auch zuschauen, wie das Baby geboren wird, sei nicht möglich, wurde mir gesagt, aber das war ok für mich. Das Legen der Spinalanästhesie hat etwas gedauert, war aber nicht schmerzhaft, nur das Nach-vorne-Beugen etwas unangenehm mit dem Bauch. Dann wurde ich hingelegt, abgedeckt, mein Mann kam wieder dazu und es ging los. Ich merkte, dass am meinem Bauch was passiert und ordentliches Geruckel. Gedanklich war ich ganz bei meinem Baby und bereitete ihn auf die auf ihn zukommenden Veränderungen vor. Und dann war er schon da. Ich durfte einen kurzen Blick auf ein kleines zusammengekauertes, blaues Wesen werfen, das dann von den Kinderärzten versorgt wurde, während ich wieder zugenäht wurde. Mein Mann ging dann mit zu unserem Sohn und ich wurde erstmal noch überwacht, bevor ich dann auch auf die Frühchen Intensivstation durfte und zum ersten Mal unser Baby auf die Brust gelegt bekam. Bei der Erinnerung daran treten mir jetzt wieder die Tränen in die Augen, so bewegend war dieser Moment.
Ich konnte noch am selben Tag aufstehen. Über den Blasenkatheter am ersten Tag war ich froh, weil die Ödeme nun ausgeschieden wurden und ich so nicht so oft auf Klo “rennen” musste. Auch wenn der Blutdruck noch drei Wochen brauchte, um sich wieder zu normalisieren, ging es mir rasend schnell wieder richtig gut. Schmerzmittel habe ich nur drei Tage lang gebraucht.
Der Zwerg wurde nach zwei Tagen auf die normale Kinderstation verlegt und ich durfte immer zu ihm, genauso wie der Papa, so wurde es trotz Corona eine für Krankenhausverhältnisse schöne erste Zeit.
Als der Zwerg seine Körpertemperatur stabil halten konnte und angefangen hat zuzunehmen, durften wir nach Hause, das war nach 10 Tagen der Fall.
Seitdem genieße ich das Mama-Sein mit unserem mittlerweile richtig propperen Baby in vollen Zügen.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass diese Geburt meilenweit von natürlich und von meiner Wunschgeburt entfernt war. Aber ich bin unendlich dankbar dafür, dass es diese medizinischen Möglichkeiten mir ermöglicht haben, dass ich jetzt mit einem gesunden, fröhlichen Baby auf dem Arm dasitze. Von daher war es doch irgendwie eine Traumgeburt.