Ich kann nun endlich auch meinen Geburtsbericht mit euch teilen.
Erstes Kind – geboren im Krankenhaus am 18.01.2021 um 17:11, 2.810 g., 49 cm, in SSW 40+6
Achtung – er ist doch sehr lange geworden.
Vorneweg möchte ich sagen, dass ich selbst sehr gerne Geburtsberichte gelesen habe und nun endlich meinen mit euch teilen möchte.
Ich habe ungefähr in SSW 18 mit dem Kurs von Kristin begonnen und regelmäßig die Hypnose gehört. Zudem habe ich mich mit Himbeerblättertee, Dammmassage sowie Heublumendampfbad und auch einem klassischen Geburtsvorbereitungskurs (welcher auch sehr gut war) vorbereitet.
Da es meine erste Schwangerschaft war, war ich natürlich ab Woche 39 schon total gespannt, wann es denn endlich soweit sein würde. Am Morgen des 18.01. merkte ich, dass mein Schleimpfropf abgegangen sein musste, denn ich hatte eine leichte Zeichnungsblutung. Ich hoffte, dass es heute endlich soweit sein sollte. Um 09:00 Uhr hatte ich noch meinen 2-tägigen Kontrolltermin bei meiner Frauenärztin (da ich bereits bei 40+6 war). Bis ich mich auf den Weg machen musste, versuchte ich mich schon einmal mit der Geburtshypnose in Stimmung zu bringen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt ein leichtes Ziehen im Unterbauch. Konnte mir jedoch noch nicht vorstellen, dass es schon beginnende Geburtswellen waren. Das CTG bei der Ärztin war unauffällig (noch keine Wellen), die Untersuchung zeigte jedoch, dass der MuMu schon bei 2-3 cm war und die Ärztin sagte, es würde wohl bald losgehen. Ich sollte aber spätestens in 2 Tagen in die Klinik gehen und mich einleiten lassen, falls nichts passiert.
Zuhause angekommen so gegen 11:00 Uhr aß ich noch eine Kleinigkeit zu Mittag und habe mir danach die Geburtshypnose wieder angemacht, um mich zu entspannen und mental auf die Geburt einzustellen. Die leichten Wellen kamen und gingen und waren sehr unregelmäßig. Einige Zeit später wollte ich endlich wissen, ob es sich nun um echte Geburtswellen handelt oder doch nur Übungswellen. Also bin ich in die Dusche gegangen und habe mich unters warme Wasser gestellt. Das Wasser war sehr angenehm, gerade im Rückenbereich. Die Wellen gingen nicht ganz weg, ich fand aber auch nicht, dass sie sich sehr verstärkt haben unter dem warmen Wasser, sie waren aber etwas intensiver. Also musste doch die Geburt langsam losgehen. Als ich nach der Dusche zurück ins Wohnzimmer kam und mich wieder in die Geburtshypnose einfinden wollte, spürte ich ein innerliches „Blopp“ und meine Fruchtblase platzte um 13:15 Uhr. Es dauerte nicht lange und die Wellen kamen (oh ja und ich wusste, dass es endlich die echten Geburtswellen waren). Sie überrollten mich regelrecht in ihrer Stärke und Intensität. Ich ging in den Vier-Füßler-Stand und musste mich richtig darauf konzentrieren, die Wellen zu veratmen. Ich habe versucht, wieder in die Hypnose zu finden, doch es gelang mir nicht mehr (und auch für den Rest der Geburt nicht). Auch die Bauchatmung von Kristin fühlte sich in dem Moment nicht gut an. Also habe ich mich auf meinen langen Ausatem konzentriert und das klappte gut.
Die Wellen kamen alle 5 Minuten.
Mein Mann rief in der Zwischenzeit im Kreißsaal an und erläuterte die Situation (unser KKH lag 30 Minuten Fahrzeit entfernt). Wenn ich schon alle 5 Minuten Wellen hätte, könnten wir uns auf den Weg machen, was ich auch gerne wollte.
Während der Autofahrt habe ich über Kopfhörer die Geburtshypnose gehört (das half mir, mich besser auf die Wellen zu fokussieren). Die Fahrt habe ich als sehr unangenehm in Erinnerung. Zudem fing ich an, schon leicht ins Tönen zu kommen. Das fühlte sich sehr gut an.
Bei der Ankunft in der Klink um 14:15 Uhr hatte ich bereits alle 3 Minuten Wehen und die Hebamme am Kreißsaal nahm mich auch gleich mit in den Kreißsaal. Ich durfte mich aufs Kreißbett legen und mir wurde ein Zugang gelegt (das fande ich OK) und ein Corona-Test (den fande ich echt schrecklich) gemacht. Danach hat sie endlich mal nach meinem MuMu getastet. Ich wollte auch unbedingt wissen, was da unten schon los ist. Er war bereits bei 5-6 cm. Oh man schon so weit. Ich dachte, die erste Geburt dauert doch ewig aber naja, gut dass wir schon im Krankenhaus sind.
Ich war dann einige Zeit im Kniestand auf dem Kreißbett und veratmete und tönte meine Wellen. Sie waren bereits sehr hoch und intensiv. Irgendwann wechselte ich die Position ins Stehen und habe mich mit dem Oberkörper vorne auf dem Kreißbett aufgestützt. Um 15:15 Uhr tastete die Hebamme wieder nach meinen MuMu. Sie sagte, ich solle mich melden, sobald ich einen Druck nach unten verspüre. Wie, Druck nach unten? Ist es schon soweit? Ja, du hast schon 8cm. Wow ging das schnell!
Es dauert wohl nicht lange, da rufe ich sie wieder. Jetzt ist es soweit, ich spüre einen Druck nach unten. Sie tastet wieder: Vollständig eröffnet. Ich bleibe noch etwas im Stand, aber meine Beine zittern. Ich wechsle auf den Gebärhocker. Ich merke jedoch nach 2-3 Wellen, dass er mir nicht taugt. Ich möchte mich wieder stellen. Das mitschieben fällt mir noch sehr schwer. Ich kann nicht so ganz loslassen.
Ich versuche es noch ein paar Wellen. Aber die Kleine dreht sich nicht so richtig ins Becken. Die Hebamme rät mir nach ein paar weiteren Wellen, mich ins Kreißbett zu legen (Rückenlage: das wollte ich doch eigentlich gar nicht) aber ich vertraue der Hebamme zu 100% und lege mich aufs Bett. Wir versuchen es erst einmal in Seitenlage, doch das will auch nicht so richtig. Also doch die Klassische Rückenlage. Und endlich geht es weiter. Ich presse ordentlich mit und verspüre nun langsam auch meine innere Kraft, der ich mich nicht wiedersetzen kann. Außerdem habe ich plötzlich Kristins Stimme in meinem Kopf, wie sie es immer in den Hypnosen sagt (Ein kraftvolles Gefühl, ein positives Gefühl, ein Urweibliches Erlebnis …, mit jeder Welle steigt deine Kraft). Und genau das spüre ich jetzt, eine wahnsinnige Kraft.
Es dauert einige Presswellen, bis die Hebamme sagt, das Köpfchen ist schon zu sehen, möchtest du einmal hinlangen und ich fasse nach unten. Wahnsinn ich kann sie schon spüren. Nur noch ein paar Wellen, dann bist du da. Es dauert noch ein paar Presswellen, mein Mann und die Hebamme feuern mich ordentlich an, dann ist sie um 17:11 endlich geboren. Die Hebamme legt mir recht zügig ein kleines Baby im Handtuch auf den Bauch. Ich kann es gar nicht fassen, dass sie jetzt da ist.
Der Arzt gibt mir über meinen Zugang (der während der Geburt überhaupt nicht zum Einsatz kam) Oxytozin. Die Plazenta kommt recht schnell und vollständig. Anschließend werde ich noch versorgt. Ich habe eine kleine Geburtsverletzung bekommen. Wir sind noch einige Zeit im Nebenraum des Kreißsaals, bevor wir in unser Familienzimmer dürfen.
Ich kann im Nachhinein sagen, dass es eine sehr kraftvolle Erfahrung war und es genauso für mich richtig war. Auch die erste Geburt muss nicht immer ewig dauern. Bei mir ging alles sehr schnell. Ich bin dankbar, dass ich Kristins Kurs gemacht habe, denn auch wenn ich während der Geburt nicht in Hypnose finden konnte und diese auch nicht schmerzfrei für mich war, so empfand ich sie durchweg positiv. Ein positives Mindset ist eben sehr wichtig für die Geburt, denn es geht nicht nur darum „Hauptsache dem Kind geht es gut.“ – wer wünscht sich denn kein gesundes Kind. Sondern auch, dass es der Mutter gut geht und sie eine positive Geburtserfahrung machen darf! Und das durfte ich. Vielen lieben Dank liebe Kristin, dass du und deine Stimme mich auf meinem Weg begleitet haben.