Positiver Erfahrungsbericht über die Traumgeburt meiner Tochter am 11.6.2021 im Geburtshaus Hannover.
1. Kind, 3220 Gramm, 52 cm, Geburtsort Geburtshaus
Da mir die Erfahrungsberichte der anderen Frauen sehr geholfen haben, möchte auch ich euch an meinen positiven Erfahrungen teilhaben lassen.
Ich war Erstgebärende und habe mich ca. 5 Monate vor dem Entbindungstermin mit dem Onlinekurs auf die Geburt vorbereitet. Der Onlinekurs hat mir sehr gut gefallen, ich habe die Videos über mehrere Wochen angesehen. Die Hypnosen habe ich in unregelmäßigen Abständen geübt. Meine Schwangerschaft war zwar gesundheitlich absolut unkompliziert, aber ich hatte sehr viel familiären und beruflichen Stress. Gerade in dieser Zeit haben mir die Hypnosen, in denen ich meiner Tochter begegnet bin, unglaublich gut getan. Trotz des Stresses habe ich mir Zeit für sie und mich nehmen und eine Verbindung zu ihr aufbauen können.
Sieben Wochen vor dem Entbindungstermin ( ET 15.6.2021) habe ich mit der Louwen Diät begonnen. Ich habe mir allerdings an den Wochenenden ein Stück Kuchen gegönnt. Die Louwen Diät war für mich – trotz regelmäßiger Low Carb und zuckerfreier Ernährung – sehr hart. Ich denke jedoch, dass sie Wirkung gezeigt und sich gelohnt hat. Ab SSW 35 wurde ich zweimal wöchentlich akupunktiert, ab SSW 36 habe ich täglich Heublumenbad und Dammmassage begleitend mit einer Hypnose gemacht. Das tat sehr gut und hat mich zunehmend auf die Geburt eingestimmt.
Ab Beginn des Mutterschutzes habe ich täglich 1-3 Hypnosen bzw. die Hypnose zur Unterstützung der Geburtseinleitung geübt. Die Hypnose zur Geburtseinleitung fand ich sehr hilfreich, um allmählich Abschied von der Schwangerschaft zu nehmen und sich auf die Geburt einzustellen. Außerdem habe ich mir regelmäßig ausgemalt, wie meine Geburt ablaufen und wie es sich anfühlen wird (Mentaltraining Traumgeburt). Mit meinem Ehemann habe ich gelegentlich die Ankersetzung und Hypnose mit Störung gemacht. Allerdings hielt sich seine Begeisterung in Grenzen, so dass wir es nicht sehr häufig geübt haben. Das war im Nachhinein aber unerheblich, da ich unter der Geburt doch allein sein wollte und mich von seiner Anwesenheit eher gestört gefühlt habe. Wir haben ca. 4 Wochen vor dem ET alles Notwendige für die Entbindung vorbereitet, einen Plan B und C aufgestellt, alle Abläufe und Aufgaben meines Mannes für die Entbindung besprochen und die Tasche gepackt.
Umso näher der Geburtstermin rückte, umso ungeduldiger wurde ich. 3 Tage vor der Entbindung ging es mir nicht mehr so gut. Ich hatte starke Bauchschmerzen, habe kaum noch Essen vertragen und lag jede Nacht von 4-6 Uhr mit Bauchschmerzen und/oder Übelkeit wach. Während der Spaziergänge mit dem Hund hatte ich zunehmend Übungswehen. Diese taten zwar nicht weh, waren aber doch etwas unangenehm.
Am Abend und in der Nacht vor der Geburt hatte ich wieder starkes Bauchweh. Am nächsten Morgen (11.6.21) bin ich mit unserem Hund spazieren gegangen und hatte danach einen Termin zur Akupunktur. Während des Spaziergangs merkte ich, dass ich Unterleibsschmerzen bekam, dies waren die ersten leichten Wehen. Auf dem Weg zum Akupunkturtermin wurden die Wellen stärker. Bei der Praxis angekommen, musste ich mich übergeben. Die Arzthelferin hat dann ein CTG während der Akupunktur geschrieben. Die “Wellen” kamen regelmäßig alle 4-5 Minuten, aber sie waren noch nicht so intensiv. Auf dem CTG war nichts zu sehen, aber ich spürte, dass es Wehen waren und es los ging. Die Ärztin hat mich anschließend untersucht und festgestellt, dass der Muttermund schon geöffnet und der Gebärmutterhals verstrichen war. Sie empfahl mir, in die Geburtsklinik zu fahren. Da ich aber im Geburtshaus angemeldet war und dort nicht zu früh erscheinen wollte, bin ich erstmal nach Hause gefahren. Ich war sehr aufgeregt, da die Geburt also loszugehen schien. Nachdem ich es mir tagelang herbeigesehnt hatte, hat es mich dann doch etwas überrascht. Zu Hause angekommen, habe ich mich zunächst mit der Hypnose auf den Ohren ins dunkle Schlafzimmer gelegt und versucht, die Wellen weg zu atmen. Ich tat mich jedoch schwer damit, zu entspannen. Also bin ich in die Wanne gegangen. Dort klappte es besser. Ich habe bei jeder Welle – sie kamen sehr schnell hintereinander – in den Bauch geatmet und durchgehend die Hypnose gehört. Die Dauerschleife der Hypnose hat mich sehr unterstützt, weil mich die Worte an die wesentlichen Punkte – entspannen, loslassen, in den Bauch atmen, Kiefer locker lassen, auf das Baby freuen – erinnert hat. Die Bauchatmung fiel mir teilweise sehr schwer, ich hatte manchmal das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Das hat mich etwas irritiert, da ich die Atmungstechnik geübt hatte und durch jahrelanges Yoga mit Atemtechniken generell vertraut war. Nach ca. 1 h kam meine Hebamme vorbei, um zu untersuchen, wie weit mein Muttermund geöffnet war. Es waren 2 cm, aber sie meinte, es könnte schnell gehen, wenn ich nochmal entspanne. Also bin ich wieder in die Wanne gegangen und habe mich vollkommen auf die Wellen und die Hypnose eingelassen. Das hat gut geklappt. Ich habe mich entspannen können. Während der Wehen war ich immer mal wieder auf Toilette, so wie es oft berichtet wird. Mein Mann musste mich dabei nicht begleiten, ich habe selbst gemerkt, wann ich auf Toilette musste. Nach ca. 60 Minuten spürte ich, dass die Wellen anders wurden. Sie gingen bis zum Oberbauch und in mir stieg eine wahnsinnige Kraft auf. Mein Oberkörper kam bei jeder Welle hoch, außerdem kam so langsam ein Pressdrang dazu. Ich entschied, sofort ins Geburtshaus zu fahren. Wir hatten eine Fahrt von 30 Minuten. Die Hypnose während der Autofahrt klappte erstaunlich gut. Der Pressdrang wurde stärker und die Fruchtblase platze im Auto. Mein Mann hatte zum Glück ein Handtuch unter den Sitz gelegt. Als wir im Geburtshaus ankamen, hatte ich so starken Pressdrang, dass ich im Treppenhaus hockte und instinktiv anfing zu hecheln. Meine größte Sorge zu diesem Zeitpunkt war, dass mir die Hebamme gleich sagen würde, mein Muttermund ist erst 5 cm geöffnet und ich müsse noch die Bauchatmung weiter machen. Dies schien mir unmöglich und ich wusste nicht, wie ich das Pressen unterdrücken sollte.
Meine Sorge hatte sich nicht bestätigt, mein Muttermund war fast vollständig geöffnet und ich sollte nur noch einmal kurz auf dem Bett entspannen und ein, zwei Wehen abwarten. Als diese vorbei waren, war der Muttermund vollständig geöffnet und ich durfte pressen. Ich begab mich dann in die Hocke vor das Bett, mein Mann saß auf dem Bett und stütze mich von hinten ab. Ich spürte den Kopf meiner Tochter deutlich an meinem Scheidenausgang, das war sehr unangenehm. Ich habe bei den Presswehen so gut ich konnte mitgepresst und alles gegeben. Nach zwei Wehen war meine Tochter zum Glück draußen und lag wie ein Wunder vor mir. Seit unserer Ankunft im Geburtshaus waren gerade einmal 10 Minuten vergangen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich habe meine Tochter auf den Arm genommen und wir haben zu Dritt gekuschelt. Nach ca. 45 Minuten kam dann die Nachgeburt raus. Da ich leichte Nachwehen hatte, war das kein Problem und sie kam schnell und problemlos raus. Verletzungen hatte ich ansonsten glücklicherweise keine. Nach weiteren 1,5 h sind wir schon nach Hause gefahren und lagen abends erschöpft und glückselig mit unserer Tochter zwischen uns in unserem Bett.
Die Geburt dauerte insgesamt ca. 4 h von 10.30 Uhr- 14.45 Uhr. Die Wehen kamen von Beginn an sehr schnell hintereinander, ihre Intensität nahm nach und nach zu. Ich spürte instinktiv, wann es Zeit war, loszufahren. Die Hypnose hat mir enorm dabei geholfen, zu entspannen und mit den Wellen, statt gegen sie zu atmen. Dennoch habe ich die Wellen als schmerzhaft empfunden. Ich habe aber einen großen Unterschied gespürt, wenn ich gestört wurde, z.B. von der Hebamme oder meinem Mann, die Wehen waren dann viel schmerzhafter und ich habe eher versucht, sie wegzudrücken, als mit ihnen zu gehen. Es war deshalb perfekt, dass ich die meiste Zeit allein in der Badewanne lag und mich voll und ganz auf die Hypnose und die Atmung konzentrieren konnte. Die Erinnerung an die Schmerzen verblassen sehr schnell, kurz nach der Geburt war ich noch mitgenommen, zwei Tage später erschienen alles nicht mehr so schlimm.
Ich bin unglaublich dankbar für die Arbeit von Kristin und ihrem Team. Die Hypnosen und alles drum herum waren sowohl in der Schwangerschaft als auch bei der Geburt unglaublich hilfreich. Ich hatte eine Traumgeburt, was ganz sicher an der guten Vorbereitung und der Entspannung während der Geburt lag. Meine Tochter ist übrigens auch sehr friedlich und entspannt und hat die Geburt offensichtlich gut verkraftet. Durch die Hypnosen hatte ich das Gefühl, sie schon zu kennen. Das war ein tolles Gefühl.
Die Zeit nach der Geburt, das Wochenbett und das Stillen waren sehr intensiv und emotional. Insbesondere das Stillen erfordert viel Durchhaltevermögen und Tapferkeit, da es doch recht schmerzhaft am Anfang war. Mit der Geburt endet die lange Zeit der Schwangerschaft, Vorfreude und Geburtsvorbereitung. Dies bedeutet Abschied nehmen und loslassen. Auch das war für mich ein großes Thema, welches neben der intensiven Liebe für das eigene erste Kind und den Stillproblemen Zeit in Anspruch genommen hat.
Ich wünsche euch allen, dass ihr mindestens eine genauso traumhafte eigene Geburt erleben dürft und die Zeit der Schwangerschaft, Geburt und des Wochenbetts genießen könnt.
Alles Gute
Elisa