Geburtsbericht von

Christina T.

Geburtsbericht

M. geb. am 1.4. um 15:51 Uhr mit 2780 g und 48 cm (38 + 2SSW)

Wassergeburt im Krankenhaus (Marienhospital Euskirchen), Einleitung nach Fruchtblasensprung

Nach 42 Stunden Warten auf Wehen kam M. durch eine sanfte, friedliche Geburt im Wasser ruck zuck zur Welt. Eine wirkliche Traumgeburt, von der ich sehr gerne berichten möchte.

Dies war meine zweite Geburt. Auch die erste war eine Wassergeburt und unkompliziert. Beim ersten Mal war jedoch alles etwas hektischer. Vor allem bin ich in der Eröffnungsphase von den Schmerzen überrascht worden. Mein Mann und ich hatten uns mit einem Hypnobirthing Kurs vorbereitet.

Am Dienstag den 30.3. ist gegen 19 Uhr meine Fruchtblase aufgegangen. Ich war mir anfangs nicht sicher und habe die Hebamme kontaktiert. Sie hat mir verschiedene Tipps gegeben, wie ich rausfinden konnte, dass tatsächlich Fruchtwasser abgegangen ist. Ich sollte zum Beispiel einen Tampon einführen und prüfen, wie schnell er aufquillt. Spätestens danach war klar, dass Fruchtwasser ausgelaufen ist.

Ich hatte noch nicht damit gerechnet, dass unsere Tochter so früh kommt. Die Frauenärztin hatte noch am gleichen Tag gesagt, sie säße noch nicht so tief im Becken, als dass es bald losgehen würde. Im Nachhinein denke ich, dass der Fruchtblasensprung durch irgendetwas Äußeres ausgelöst wurde und es eigentlich noch nicht hätte losgehen sollen. Das mache ich auch daran fest, dass danach nicht die Wehen eingesetzt haben, auch nicht 40 Stunden später. Unsere M. hatte also noch nicht geplant, sich schon auf den Weg zu machen. Wir waren aber bereit und haben uns trotz der Aufregung gefreut. Glücklich war auch, dass wir unsere Große noch entspannt ins Bett bringen konnten und wir den Abend über noch letzte organisatorische Dinge klären konnten, wie zum Beispiel einen Brief an die Hebamme schreiben, wie von Kristin empfohlen.

Den Abend über war ich mit meiner Hebamme im Kontakt. Sie hat mir ein Tee-Rezept gegeben zum Weheneinleiten mit Himbeerblättern, Zimt, Nelken und Ingwer. Außerdem sollten wir möglichst noch ein paar Stunden schlafen und dann am frühen Morgen im Krankenhaus anrufen. Sie hat uns das Gefühl gegeben, dass wir keine Eile haben sollten und ruhig noch eine Nacht drüber schlafen könnten. Wenn wir im Krankenhaus anrufen, sollten wir sagen, wir seien eingeschlafen und haben die Zeit vergessen. Genauso ist es auch gekommen. Uns war es sehr wichtig, so viel Kraft wie möglich für das Bevorstehende zu tanken. Also habe ich versucht zu schlafen. Ich habe angefangen, verschiedene Meditationen von Kristin zu hören. Das hat gutgetan und am Ende konnte ich so zweimal 3 Stunden schlafen. Morgens gegen 6 Uhr haben wir im Krankenhaus Bescheid gegeben. Nach der Frage, warum wir uns nicht früher gemeldet hätten, kam dann meine vorbereitete Antwort „Wir sind eingeschlafen“.

Unsere Große haben wir früh morgens an eine gute Freundin übergeben. Gegen 7 Uhr sind wir ins Krankenhaus gefahren. Dort wurde ich das erste Mal untersucht. Der Gebärmutterhals war noch 1,5 cm lang und der Muttermund geschlossen. Der Arzt sprach zwar schon von Einleitung, meinte aber auch, dass bei 90% der Frauen die Wehen zeitnah nach dem Fruchtblasensprung einsetzten. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es bei mir bald losgehen würde. Obwohl ich auch dem Arzt vertraute und nicht an eine Geburtseinleitung dachte.

Es war ein wunderschöner sonniger Tag, das erste Mal so richtiges T-Shirt Wetter. Mein Mann durfte eigentlich bis zu dem Zeitpunkt nicht mit ins Krankenhaus. Die Regel dort war, Väter dürfen mit, sobald es in den Kreißsaal geht. Er war aber bei der ersten Untersuchung dabei und es hat keinen gestört. Wir haben uns bewusst auch für dieses Krankenhaus entschieden, weil wir den Eindruck hatten, dass das Personal recht entspannt ist. Mein Mann war bei den meisten Gesprächen und Untersuchungen anwesend. Einmal wurden wir darauf hingewiesen, er dürfe erst das Krankenhaus betreten, wenn ich in den Kreißsaal komme. Daran haben wir uns ab dem Zeitpunkt gehalten.

Nach der ersten Untersuchung wurde mir ein Zugang auf die Handoberfläche gelegt. Dazu muss ich sagen, das war so meine einzige Sorge vor der Geburt. Auch schon bei der ersten Geburt. Beim ersten Mal habe ich es geschafft, dass mir kein Zugang gelegt wurde und ich ihn auch nicht brauchte. Ich wollte einfach außer den CTG-Sensoren nichts Unnatürliches an meinem Körper spüren. Hinzu kommt, dass ich keine Nadeln mag und einen sehr schwachen Kreislauf habe. Ich habe einfach gedacht, dass mich der Zugang non-stop stören wird. Mir war schon auf dem Weg ins Krankenhaus klar, dass ich dieses Mal nicht drum herumkommen werde. Der Fruchtblasensprung war nun schon einige Zeit her und ich wusste, dass man nach einer bestimmten Zeit Antibiotika nehmen musste. Ich habe die Tatsache direkt akzeptiert. Im Nachhinein war es nicht schlimm, aber hat mich dennoch gestört. Nach einem Tag musste er neu gelegt werden. Es war jedes Mal unangenehm und mein Kreislauf ist in den Keller gesackt. Das passiert bei mir bei sowas wie einen Zugang legen, ist aber nicht passiert unter Geburt. Ich habe also wegen des Fruchtblasensprungs alle 8 Stunden Antibiotika bekommen und bei mir wurde regelmäßig die Temperatur gemessen. Außerdem musste ich alle paar Stunden ans CTG angeschlossen werden und meine Blutwerte wurden kontrolliert. Die Werte waren bis zum Ende in Ordnung. Deswegen waren mein Mann und ich bis zum Ende recht entspannt und hatten keine Eile, durch irgendwelche Mittel die Geburt einzuleiten.

Nach der ersten Untersuchung habe ich dann mein Zimmer bezogen. Das empfand ich genauso, wie bei der ersten Geburt, als sehr angenehm. Ich komme lieber entspannt im Krankenhaus an und kann mich schon zurecht finden. Außerdem habe ich so mehr Zeit, mich auf die Situation im Krankenhaus einzustellen und fühle mich wohler, wenn es dann losgeht. An dem Tag sind wir lange im nahegelegenen Wald spazieren gegangen. Das war eine sehr komische Situation. Ich habe nicht gefühlt, dass bald eine Geburt bevorsteht, auch wenn ich dachte, ich sei bereit. Ich habe mich topfit gefühlt und voller Energie. Es war ein schöner Tag, der mir positiv in Erinnerung bleiben wird. Mein Mann war den ganzen Tag an meiner Seite und wir haben uns auf die Geburt gefreut.

Ich habe verschiedene homöopathische Mittel ausprobiert. Nichts hat geholfen. Unter anderem wollte ich ein Bad nehmen mit Eisenkraut. Da musste ich aber nach ein paar Minuten warmen Wassers genießen wieder raus, weil ich auf das Eisenkraut allergisch reagiert habe. Nachmittags hat mich dann das erste Mal eine junge Ärztin zu geburtseinleitenden Mitteln aufgeklärt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch gedacht, die Wehen setzen wohl irgendwann schon ein. Da wurde mir so langsam klar, dass ich vielleicht auch offen sein muss für nicht-homöopathische Mittel. Die Ärztin hätte am liebsten direkt losgelegt mit der Einleitung. Ich hatte das Gefühl, sie setzte mich unter Druck. Nach der Empfehlung des Krankenhauses sollte ab 18 Stunden nach dem Fruchtblasensprung die Einleitung durch Einnahme von Cytotec Tabletten begonnen werden. Da meine Werte noch alle in Ordnung waren, hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch keine Eile, die Geburt so einzuleiten. Ich hatte das Gefühl, wir haben immer auf den nächsten Schichtwechsel gewartet, um so wieder mit einem anderen Arzt sprechen zu können. Es war für mich ein sehr komisches Gefühl, weil ich fest davon ausging, mein Körper regelt das schon alles und darauf vertraue ich. Deswegen wurde ich abends zunehmend nervöser. Ich hatte zwar die ganze Zeit eine positive Einstellung, empfand dieses Warten und Ungewisse aber dann doch auch als anstrengend. Diese positive Einstellung hatte ich bestimmt auch von der ersten Geburt gelernt, aber definitiv auch durch den Kurs von Kristin.

Abends haben wir dann mit einem sehr netten und entspannten Arzt gesprochen. Er hatte gar keine Eile und hat uns das Gefühl gegeben, wir machen alles richtig mit unserer Einstellung. So kamen wir mit ihm zu dem Punkt, dass ich eine „Testdosis“ Cytotec nehme und wir dann sehen, wie mein Körper darauf reagiert. Das hörte sich für mich sinnvoll an. Dann am nächsten Tag könnte man ja immer noch entscheiden, wie es weitergeht. Mein Ziel war es, eine möglichst natürliche Geburt ohne Interventionen zu erleben, und das schien mir dadurch möglich. Meine einzige Sorge war zu dem Zeitpunkt, auf die Zugabe von Oxytocin angewiesen zu sein. Ich wollte auf keinen Fall dauerhaft am Oxytocin-Tropf hängen. Der Arzt war auch eher dagegen, abends um 20 Uhr noch mit einer Einleitung zu beginnen. Dann wäre ich womöglich erschöpft vom Tag und hätte nicht mehr so viel Kraft für die Geburt. Das war eine gute Entscheidung.

Nach der Tablette haben wir am CTG auf die erste Wehe gewartet. Tatsächlich kam sie auch etwa nach einer Stunde. Aber nur sehr leicht und weitere nur nach großen zeitlichen Abständen. Ich sollte danach ins Bett gehen und mich gut ausruhen für den nächsten Tag. Nachts habe ich durchgehend Wehen gespürt in großen Abständen. Von der Stärke waren sie gerade so, dass ich schlafen konnte, aber auch öfter davon aufwachte. Ich fand das super so. Ich konnte üben, mit Wehen zu meditieren und mich so auf die Geburt vorbereiten. Das hat nachts sehr gut geklappt.

Ich habe den ganzen Tag und die ganze Nacht zwischendurch Meditationen gehört. Ich habe in der Zeit im Krankenhaus viel überlegt, ob es zur Geburtseinleitung fördernder ist, sich auszuruhen und mental vorzubereiten. Oder ob es besser ist, sich zu bewegen, damit endlich Wehen kommen. Wir haben uns für ein Zwischending entschieden. Tagsüber viel frische Luft und spazieren gehen und zwischendurch meditieren. Tagsüber habe ich oft die Meditation zur Geburtseinleitung gehört. Aber auch mal andere Meditationen ausprobiert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie die Hypnose während der Geburt gehört. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht geplant, unter der Geburt Kopfhörer aufzusetzen.

Am nächsten Morgen habe ich dann wieder mit einer anderen Ärztin gesprochen. Aus diesem Gespräch bin ich auch wieder positiv rausgegangen, weil sie meinte, es besteht kein Grund zur Eile, aber irgendwann sollten wir mal mit der Einleitung loslegen. Am zweiten Vormittag nach dem Fruchtblasensprung kam dann auch die Erkenntnis bei mir, dass es ohne künstliche Geburtseinleitung nicht klappen wird.

Gegen 12 Uhr habe ich dann eine 50 mg Cytotec Tablette genommen und mich ans CTG gelegt. Nichts ist passiert. Ich sollte nach 2 Stunden wiederkommen. Also bin ich aufs Zimmer und wollte nochmal duschen und danach wieder mit meinem Mann spazieren gehen. Er hat in der Zeit draußen gewartet. Ich habe noch zu Mittag gegessen, in aller Ruhe geduscht und mich dann angezogen. Dann habe ich um viertel vor 2 Uhr meinen Mann angerufen und gesagt, ich lege mich nochmal ganz kurz hin, weil es sein kann, dass jetzt die Wehen kommen. Wirklich eine Minute später habe ich wieder angerufen und gesagt, er müsse sofort hoch in den Kreißsaal kommen. Die Wehen waren innerhalb von einer Minute so stark, dass ich nicht mehr alleine gehen konnte. In Erinnerung an meine erste Geburt und die 10 Meter hohen Wellen aus dem Kurs, würde ich sagen, sie waren direkt so bei 6 Meter. Ich habe es noch gerade so auf Toilette geschafft und dachte, es geht jetzt direkt los. Mein Mann hatte Sorge, dass mein Kreislauf zusammensackt, so wie bei der ersten Geburt. Also habe ich eine Krankenschwester gerufen und sie gebeten, mich in den Kreißsaal zu bringen. Da saß dann schon mein Mann. Ich habe mich auf die Liege auf die Seite gelegt und wurde ans CTG angeschlossen.

Das einzige, was ich mit in den Kreißsaal genommen habe, waren meine Kopfhörer und mein Handy. Ich hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, die Kopfhörer aufzusetzen und die Geburtshypnose zu hören. Von diesem Zeitpunkt an war für meinen Mann klar, dass ich nicht gestört werden will und mich möglichst keiner ansprechen sollte. Im Vorhinein haben wir zwar viel darüber gesprochen, wie wir es bei der Geburt machen wollen, mit Meditation, Duftanker und Streicheln, aber wir haben keinen klaren Plan gefasst. Und ich hatte mehr auf die positive Vorbereitung gesetzt und nicht auf Hypnose direkt unter der Geburt. Das konnte ich mir bis zum letzten Moment noch nicht richtig vorstellen. Ich bin auf der Liege dann das zweite Mal vaginal untersucht worden. Das habe ich aber nicht wirklich mitbekommen und kann mich im Nachhinein auch nicht mehr daran erinnern. Der Muttermund war bei 5 cm zu diesem Zeitpunkt. Wohlgemerkt, keine 20 min, nachdem die ersten Wehen einsetzten. Ich habe es aber als sehr positiv empfunden, dass die Wehen direkt so stark begonnen haben. Ich dachte nämlich, so bin ich schon ein ganzes Stück weit gekommen und es wird alles nicht so lange dauern. Wäre es meine erste Geburt gewesen, hätte ich mich wahrscheinlich etwas überrannt gefühlt. Für mich und meinen Mann war direkt klar, dass alles ganz schnell gehen wird. Eigentlich hatten wir beide noch darauf gewartet, dass mein Kreislauf zusammensackt und ich mich übergeben muss, wie beim ersten Mal. Das war dieses Mal aber eben nicht so. Ich hatte nur das dringende Bedürfnis, auf Toilette zu gehen. Nach der Untersuchung habe ich schnell die Hebamme darum gebeten, mir das Badewasser einlaufen zu lassen.

Wir hatten eine ganz tolle Hebamme, die Ruhe ausgestrahlt hat und mich größtenteils in Ruhe gelassen hat. Sie hat während der Geburt, glaube ich, recht schnell gemerkt, dass sie nicht viel machen oder erklären muss. Das fand ich auch das Gute an den Kopfhörern. So hatte ich das Gefühl, wenn ich Kopfhörer aufhabe, werden die Leute um mich herum ja wohl merken, dass ich nicht sprechen möchte. Ich glaube, ich habe während der Geburt so gut wie gar nicht mit der Hebamme gesprochen. An eine Situation kann ich mich erinnern, die mich auch an eine Stelle im Kurs von Kristin erinnert. Ich lag in der Badewanne und die Hebamme hat mich gefragt, ob ich Buscopan bekommen möchte. Ich habe ohne nachzudenken einfach direkt ja gesagt. Ich kam zu diesem Zeitpunkt gut klar mit den Wehen und habe nicht so richtig gewusst, wofür ich das brauche. Aber ich wollte einfach so schnell wie möglich die Konversation und das Thema beenden. Die Hebamme hat daraufhin irgendetwas erklären wollen. Ich habe einfach gesagt „Bitte nicht weiterreden“ und sie hat das sofort akzeptiert. Im Nachhinein denke ich, habe ich das nur bekommen, weil ich schon einen Zugang liegen hatte. Ich finde den Tipp von Kristin sehr wertvoll, möglichst schnell Entscheidungen zu treffen und sich nicht großartig ablenken zu lassen.

Um in die Badewanne zu kommen, musste ich noch den Kreißsaal wechseln. Dummerweise hatte ich vorher schon das dringende Bedürfnis, mich auszuziehen und musste so mit einem weißen Tuch umhüllt noch über den Flur huschen. Ich denke, ich lag so eine Stunde bis zur Geburt in der Badewanne. Aber schon, als ich reingegangen bin (also knapp eine Stunde, nachdem die Wehen begonnen haben), habe ich erste Anzeichen von Presswehen gespürt. Da konnte ich mich noch von meiner ersten Geburt sehr gut dran erinnern. Ich habe zu keinem Zeitpunkt eine Krise gespürt, eher ein befriedigendes Gefühl, dass jetzt schon die Presswehen anfangen. Ein großer Unterschied zu meiner ersten Geburt war, dass ich entspannt in der Badewanne lag. Beim ersten Mal habe ich ganz dringend die Griffe gebraucht, um mich abzustützen und mit aller Gewalt daran festzuhalten. In dieser Badewanne gab es gar keine Griffe. Und ich weiß, dass meine Hände und Beine ganz entspannt waren und ich mich kein bisschen abgestützt habe. Das fand ich schon während der Geburt sehr bemerkenswert.

Ich erinnere mich daran, dass ich zweimal gesagt habe, wie anstrengend es gerade ist. Ich glaube, das wollte ich unbedingt loswerden, um den Menschen um mich herum klarzumachen, dass ich jetzt schon bei 9 Meter hohen Wellen bin und sie sich von meiner Ruhe nicht täuschen lassen sollten. Ich habe, glaube ich, durchgehend leise gestöhnt während der Wehen. Das hat mir einfach geholfen, mich zu konzentrieren und die Anstrengung im Griff zu haben. Mein Mann hat durchgehend meine Hand festgehalten und sich ansonsten sehr zurück gehalten. Das war genau richtig. Ich wollte nicht gestreichelt werden. Das hätte mich abgelenkt. Einen Duftanker haben wir vorher nicht ausgesucht und auch nicht gebraucht. Das habe ich mir vorher schon so gedacht, dass das nicht unser Ding gewesen wäre.

Ich habe durchgehend auf die Worte aus der Geburtsmeditation gehört. Besonders hilfreich fand ich die regelmäßige Erinnerung zur richtigen Atmung während der Wehen. Ich hatte das Gefühl, so meiner Kleinen auf dem Weg nach draußen zu helfen, es schneller und einfacher für sie zu machen. Und am wichtigsten fand ich, sich gerade während der Pausen zu konzentrieren. Da war es für mich so wichtig, Kraft zu tanken und sich wieder auf die nächste Wehe vorzubereiten. Ich weiß noch, dass ich mich richtig zusammengerissen habe, in den Pausen nicht zu reden oder irgendetwas zu machen.

Einmal kam die Ärztin rein und hat irgendetwas, ich glaube nichts Wichtiges, gesagt. Mich hat das in dem Moment gestört und ich habe nur „pssst“ gesagt. Mir war es einfach wirklich wichtig, nicht gestört zu werden.

Plötzlich sagte die Hebamme und jetzt pressen (an die genauen Worte kann ich mich nicht mehr erinnern). Ich habe ihr in dem Moment vertraut und gedacht, ich muss jetzt alle Kräfte zusammennehmen. Beim ersten Mal Pressen kam direkt das Köpfchen raus und beim zweiten Mal der Körper. Ich habe sehr laut geschrien. Später meinte die Ärztin noch, sie musste ja gar nicht vorbeikommen oder Hilfe leisten. Sie hat nur kurz aufgehorcht, als ich so laut geschrien habe.

Ich war sofort überwältigt von meinen Gefühlen und einfach überglücklich, die Kleine in meinen Armen zu halten. Die Hebamme hat uns sehr viel Zeit gegeben in der Badewanne. Wir haben gewartet, bis die Nabelschnur komplett auspulsiert war und der stolze Papa hat sie durchtrennt. Ich hatte keine Geburtsverletzungen.

Noch im Kreißsaal haben wir überlegt, direkt nach Hause zu fahren, uns dann aber dagegen entschieden. Eine Nacht wollten wir alleine in Ruhe mit unserer kleinen Maus verbringen. Wir hatten ein Familienzimmer. Die erste Nacht war schön ruhig und die Kleine hat kaum geschrien.

Zur Vorbereitung muss ich noch sagen, dass ich, wie empfohlen, jeden Tag die Hypnosen gehört habe, manchmal mehrmals täglich, so ungefähr ab der 32. SSW. Meistens habe ich „Geburtsvorbereitung lang“ gehört. Das Selbsthypnosetraining habe ich auch ab und zu gehört, fand es aber sehr schwer, damit klarzukommen. Keine Lust hatte ich auf die Atemübungen. Ich wusste vorher schon, wie wichtig die sind und habe als Übung zwischendurch immer mal wieder eine bewusste Pause gemacht, in der ich in den Bauch geatmet habe. Aber das war’s. In der Geburt hat mich das richtige Atmen gerettet. Im Nachhinein würde ich sagen, das richtige Atmen war das Allerwichtigste, genauso wie von Kristin beschrieben. Zum Glück hatte ich es wenigstens ein bisschen geübt und konnte es auch schon durch den letzten Joga Kurs anwenden.

Ich bin wirklich dankbar, dass Kristin einen so tollen Online-Kurs auf die Beine gestellt hat und empfehle ihn fleißig weiter. Ich wünsche mir, dass viele Frauen so eine schöne und friedliche Geburt haben werden.

 

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