Liebe Kristin,
Ich durfte am Montag, den 25.10. unser erstes Kind, eine zauberhafte Tochter, zur Welt bringen und kann sagen, es war ein wunderschönes Erlebnis. Sogar so, dass ich fast etwas traurig bin, dass es schon vorbei ist!
Ich habe mich während der ganzen Schwangerschaft mit deiner Methode ganz ohne Zeitdruck vorbereitet und so viele entspannte Momente genossen. Ich war die ganze Zeit total positiv eingestellt und hatte super Vertrauen in mich, meinen Körper und unsere Tochter.
4 Tage vor Geburt ist mir nachts um 1Uhr die Fruchtblase geplatzt und wir haben uns nach etwas Me-Time ganz entspannt auf den Weg ins Krankenhaus gemacht. Ich hatte keine spürbaren Wellen, aber mein Muttermund war bei Ankunft bereits schon bei 2cm. Es hieß, für eine Erstgebärende ein erstaunlicher Befund. Ich denke, ich war einfach die letzten Tage vor Geburt sehr entspannt und habe das getan, was meinem Körper gut tat.
Ich durfte mit meinem Partner dann direkt einen Kreißsaal beziehen, weil nichts los war und wir haben bis morgens um halb acht geschlafen bzw. ich habe mir die Geburtshypnose angemacht und sehr bald alle 7min Wellen bekommen, aber die Atmung hat mir gut getan und ich habe immer wieder geschlafen. Nach einem Frühstück und CTG-Kontrolle sind wir etwas gelaufen, wobei ich die Wellen im Stand schön ruhig veratmet habe. Um 12Uhr sind wir dann Mittagessen gegangen und plötzlich kamen die Wellen alle 2min und ich konnte nicht mehr im Sitzen essen. Die Hebamme hat mich dann untersucht, weil ich angefangen habe, zu tönen und auf einmal einen Druck gespürt habe und siehe da, der Muttermund war vollständig eröffnet! Ich konnte es gar nicht glauben, weil mir es so unglaublich einfach bis hierher vorkam. Ab ca. 13Uhr hatte ich also Presswehen und habe mich ihnen komplett hingegeben und war auch laut, was mir aber total egal war weil mir es total natürlich vorkam und gut getan hat.
Ich war ganz bei mir und habe das gemacht was mein Körper wollte. Da meine kleine Tochter leider nicht so schnell den Weg durch das Becken gefunden hatte, musste ich sehr viele Positionswechsel einnehmen und ihr den Weg über mehrere Stunden vorturnen. Dies war natürlich sehr anstrengend, aber tatsächlich gefühlt nie mit Schmerzen verbunden. Um 17Uhr, nach 4h Presswehen, kam der Oberarzt und wir haben uns einen Plan überlegt, weil mir die Kraft ausging. Wir haben uns noch eine halbe Stunde gegeben, um die Kleine soweit nach unten zubringen, um die Saugglocke anwenden zu können. Plan B wäre dann der Kaiserschnitt gewesen. Ich war total in Ordnung damit, weil ich nun einen absehbaren Zeitrahmen hatte, was sehr motivierend war. Ich habe also nochmal kniend am Seil alles gegeben und es hat funktioniert, sie kam tiefer. Dann habe ich mich auf den Rücken gelegt und die Saugglocke wurde angesetzt.
Ich hatte überhaupt keine Angst und war erleichtert, dass es fast geschafft war, ich musste sogar Lachen vor Erleichterung. Ich habe nach Aufforderung der Ärzte gepresst und empfand einen enormen Druck, als das Köpfchen Stück für Stück geboren wurde. Als der Kopf da war, habe ich ihn angefasst und mich so arg über die Haare gefreut, die ich gespürt habe! Sogar mein Partner hat einen kurzen Blick erhaschen können. Dann ging es schnell und unsere Tochter wurde um 17:32 geboren und mir sofort auf den Bauch gelegt, als sie geatmet hat. Ein unglaubliches Gefühl, welches für immer einzigartig bleiben wird! Mein Partner hat dann die Nabelschnur durchgeschnitten, Fotos gemacht und die Kleine gebadet. Ich bin so unglaublich stolz auf ihn, wie er das gemeistert hat! Auch haben wir uns zusammen die Plazenta angeschaut, welche ich einfach total faszinierend finde!
Meine Verletzungen sind mit einem Dammriss 1. Grades für diese Intervention total gering und ich habe mit der Ärztin munter geplaudert, als sie diese genäht hatte. Auch im Nachhinein habe ich keine Schmerzmittel gebraucht.
Dann durften wir alle zusammen kuscheln und nach 1,5 Tagen auch schon wieder Nachhause. Die Kleine ist super entspannt, trinkt gut und schläft viel.
Mein Partner hat mich ein paar Tage nach Geburt gefragt, wie schmerzhaft die Geburt auf einer Skala von 0 bis 10 gewesen sei, da es von außen nach einem Kampf aussah, da ich so laut gewesen war. Ich konnte ihm tatsächlich keine Zahl sagen, da ich Schmerz gar nicht mit dieser Geburt in Verbindung bringe, sondern einfach nur sehr große körperliche Anstrengung.
In diesem Sinne möchte ich mich unglaublich bei dir und deiner Arbeit bedanken, wodurch ich eine wunderschöne Geburt hatte und eine entspannte Schwangerschaft. Ich kann sagen, ich freue mich jetzt schon auf die nächste Geburt und auf deine Begleitung.
Liebe Grüße, Jule