Geburtsbericht von I. M., geb. 30.11.
Seit ich ein Kind bin, hatte ich Angst vor der Geburt.
So machte ich mich, seit der positive Schwangerschaftstest in der Hand war, auf die Suche nach einer Methode, mit der Angst umzugehen. Und krempelte Dank ‘der friedlichen Geburt’ mein ganzes Mindset um.
Üben nach Lust und Laune, großartige Unterstützung von meinem Partner, der Spaß hatte an der ganzen Sache, viel Zeit und Entspannung (da das Studium online ist) und sogar eine Hausarbeit über das Thema Hypnose und Schmerzen geschrieben – die Mit-Studierenden waren ganz begeistert und interessiert an der Methode.
Somit verging Woche für Woche, in der ich wenig Angst verspürte und alle Tipps umsetzte, die es sonst so zu dem Thema Schwangerschaft und am Ende Geburtsbeginn Förderung gibt.
Der ET verstrich und langsam kam dann doch die große Angst. Ich arbeitete mit der entsprechenden Hypnose und konnte etwas besser mit der Anspannung umgehen.
Da meine kleine Maus im Bauch kleiner war, als der Referenzbereich (in Deutschland), wurde bei ET + 11 nun so sehr dazu gedrängt einzuleiten, dass ich kaum eine andere Wahl hatte.
Für einen Moment war alles schrecklich, da ich im Krankenhaus bleiben musste, mein Partner dadurch nicht bei der Geburt dabei sein durfte und meine positive Einstellung begann, zu wackeln.
Ich konzentriere mich auf die Hingabe und ließ weiterhin die Angst abfließen und siehe da – im CTG (vor der Einleitung) kleine regelmäßige Wellen. Trotzdem entschied sich das Team und ich für eine Gabe des Medikaments, um zu schauen, ob alles ins Rollen gebracht werden kann. Und 30 Minuten später kamen schöne Wellen, die mir Spaß machten und ein Welle der Kraft und Zuversicht auslösten.
Mein Freund wartete draußen auf dem Parkplatz, ich konnte zwischenzeitlich bei ihm sein. Gemeinsam waren wir einfach da und ließen uns treiben. Uns tat es gut, nicht zu reden, nicht zu kuscheln, sondern einfach nur da zu sein und es zu genießen (obwohl wir absolute Kuschler sind).
Als die Wellen größer wurden, wurde ich geräuschvoll, es fühlte sich richtig an. Ab da begann ich, Schwierigkeiten mit dem Trancezustand zu haben während der Wellen. Bis zum Ende schaffte ich es nicht, in der tiefen Tiefenentspannung zu sein. War jedoch TROTZDEM entspannt und empfand die Wellen nicht als starke Schmerzen, sondern als Dehnung, Druck, Ziehen und einfach Konzentration einfordernd.
Der Muttermund öffnete sich geschmeidig, wie beim Üben vorgestellt, und bei 8 cm durfte mein Partner in den Kreißsaal. Somit ging es in den gemütlichen Kreißsaal, wo die Presswellen kamen, die ich einfach aus Versehen in meiner Entspannung ignorierte.
Später erfuhr ich von meinem Partner, dass ich so laut war, dass er dachte, meine Stimme bricht gleich weg. So entspannt war ich, ohne den gewünschten Zustand mit der Visualisierung und der Atmung abwenden zu können. Die Methode selber war mein Schlüssel zum Glück .
Die Wellen ließen langsam nach und die Hebamme animierte mich nun doch zum Pressen. Bei den ersten Versuchen klappte es mit dem Köpfchen noch nicht ganz. Schließlich waren die Wellenabstände so groß, dass ich beschloss, es bei der nächsten Welle, die kommt, mit voller Kraft zu vollenden. Und so war es dann. In einem Rutsch kam meine Tochter zur Welt.
Glibschig und wunderschön.
Mein Partner (der seitlich mein Bein gehalten hatte und es super aufregend fand) weinte los. Wir kuschelten eine halbe Stunde, bis dann die Plazenta geboren wurde – WOW was für ein Organ.
Es war nachts, um 3.50 Uhr. Die Hebamme wusste nicht, mit welcher Methode wir uns vorbereitet haben, einen Geburtsplan gab es auch nicht. Doch sie war hin und weg “ihr seid so entspannt, die Kleine kam entspannt, das war ein perfekter Nachtdienst”.
Keine Geburtsverletzungen. Nur eine Nacht mussten wir bleiben zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels der Kleinen (bei niedrigen Geburtsgewicht).
Einfach nur traumhaft die Geburt!
Überglücklich und zufrieden und vor allem DANKBAR!!!!