Nach einer nicht so schönen Geburt unseres ersten Sohnes in der Klinik entschied ich mich schon im 4. Monat der zweiten Schwangerschaft für Kristins Kurs. Ich trainierte regelmäßig die Hypnosen, die letzten Wochen vor ET durchschnittlich 2 mal täglich. Da unser erster Sohn mit seinen knapp 2 Jahren in dieser Zeit viel Begleitung brauchte und die Schwangerschaft im Alltag in den Hintergrund rückte, waren die Hypnosen eine für mich wichtige Verbindung zu dem Baby.
Die Geburt kündigte sich an einem Donnerstag Abend an. Ich verspürte leichte Wellen, wie ich sie von der ersten Geburt kannte und sagte meinem Partner Bescheid, dass die nächsten Stunden wohl unser Kind zur Welt kommen würde (die erste Geburt dauerte von der ersten Welle bis zur Plazenta-Geburt knapp 15 Stunden, wir rechneten also wieder mit einer schnellen Geburt). Ich ging an diesem Abend voller Vorfreude und mit der Geburtshypnose im Ohr schlafen… und wachte am nächsten Morgen mit dicken Bauch und ohne Wellen auf. Damit hatte ich nicht gerechnet und begann mit allen Tipps und Tricks, die Wellen wieder in Gang zu setzen. Am Abend spürte ich sie wieder und sagte im Geburtshaus Bescheid, dass ich vermutlich in dieser Nacht vorbeischauen würde. Ich ging wie am Tag zuvor wieder schlafen und wachte genauso wieder auf. Die gesamte Woche über spürte ich abends leichte Wellen, hörte die Geburtshypnose und schlief ein.
Am Donnerstag der darauffolgenden Woche begannen die Wellen morgens um 5 Uhr. Dank der Geburtshypnose konnte ich auch diesmal wieder einschlafen und Kraft sammeln. Mein Partner brachte den großen Sohn in die Krippe und fuhr zur Arbeit, ich konnte nochmals dösen. Gegen 10 Uhr gab ich der diensthabenden Hebamme Bescheid, dass die Wellen nun wieder da waren. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch keine Schmerzen und konnte sie mit der Atmung aus dem Kurs gut veratmen. Um 11:30 Uhr gab ich meinem Partner Bescheid, dass er nach Hause kommen soll. So richtig unter Geburt fühlte ich mich trotzdem noch nicht, da ich mit Hilfe der Hypnose keine Schmerzen hatte und immer wieder in den Wellen-Pausen einschlief. 2 Stunden später trafen wir im Geburtshaus ein. Ich durfte mich auf einen Pezzi-Ball setzen und die Hebamme hörte kurz nach den Herztönen des Kindes. Nach einer halben Stunde entschied ich mich für die Wanne, da ich eine Verspannung im Beckenboden auch in den Wellen-Pausen nicht mehr losbekam. Nach einigen intensiven und kraftvollen Wellen spürte ich eine Veränderung in der Lage des Kindes und in der Art der Wellen. Ich ließ meinen Partner die Hebamme rufen, die nur noch ein Mal zwischendrin die Herztöne gehört hatte, ohne jedoch mich zu stören. Sie beobachtete mich und versicherte mir, dass ich gerade Übergangswellen hatte. Dann ging alles ganz schnell: ich verspürte einen starken Pressdrang und durfte nach 3 Wellen, die nun auch etwas unangenehm waren, unseren Sohn aus dem Wasser heben.
In diesem Moment der Geburt unseres zweiten Sohnes wurde ich tief in mir geheilt und versöhnt mit meiner ersten Geburt. Dieser Augenblick war der schönste, intensivste und emotionalste meines Lebens.
Auch die Plazenta durfte ich im Wasser gebären. Abgetrocknet und erschöpft stillte ich Jona nach 20 Minuten das erste Mal.
Ich durfte dank Kristins Kurs eine solch traumhafte Geburt erleben, wie ich sie mir nie hätte erträumen können. Vielen Dank!!
P.S. Für alle Frauen aus Nürnberg und Umgebung möchte ich das Geburtshaus Erlangen an dieser Stelle von ganzem Herzen empfehlen. Es war einfach alles perfekt dort.