Geburtsbericht von

Nele

Geburtsbericht: L., 14.8.2021, 3545g, ET +11 , das Schönste: SPONTANGEBURT

Liebe Kristin und liebes Team der friedlichen Geburt,

nun ist unser kleiner Schatz schon bald ein Jahr alt und immer wieder denken mein Partner und ich an unsere wunderschöne Geburt zurück. Jedes mal, wenn wir die damals erstellte Playlist anmachen, sind wir zu Tränen gerührt, weil wir diese intensiven Momente noch so sehr spüren und vor Augen haben.

Im Dezember 2020 erzählte mir eine Freundin dann von deinem Podcast und da ich als Kind fast jedes Jahr bei Hundegeburten live dabei war, konnte ich mich sofort mit deiner Methode identifizieren. Den fast hypnotischen/nicht anwesenden Blick der Hündin während Wehen und Geburt jedes einzelnen Welpens werde ich nie vergessen. Und ich erinnerte mich, dass die Geburten immer sehr leise waren und die Hündin bei sich war, auch wenn ich sie dabei streichelte.

Für mich schloss sich ein Kreis mit meiner artgerechten Ernährung und der möglichst natürlichen Geburt. Deswegen begann ich dann auch ziemlich schnell mit deinem Kurs und der Vorbereitung auf meine friedliche Geburt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits eine Hebamme und hatte mich auf eine Krankenhausgeburt festgelegt, leider konnte ich das später nicht mehr ändern, da meine Hebamme aktuell leider keine Hausgeburten durchführt.

Mit dem ganzen neuen Wissen durch den Kurs und Bücher wie ‚guter Hoffnung’ in der fortschreitenden Schwangerschaft sowie der ganzen Vorsorgen bei meiner Hebamme – das war alles Gold wert -, hätte ich letztlich sehr gerne eine Hausgeburt gemacht, aber nun musste ich dafür sorgen, dass es auch im Krankenhaus mit der friedlichen Geburt klappt. Dafür wählte ich in meiner Heimat Bremen das einzig dafür in Frage kommende Krankenhaus in Bremen-Nord aus und war guter Dinge, dass alles klappt wie geplant.

Mein Partner T. und ich nahmen an deinen Live-Fragestunden teil – vielen Dank dafür – das war super! Und wir übten fleißig die Anker, wann immer es uns möglich war. Ich war froh, dass mein Partner dem ganzen so offen gegenüber war – er meditiert auch sehr viel – und mich so sehr dabei unterstützt hat.

Die ganze Schwangerschaft über habe ich weiter auf meine Ernährung geachtet und viel Sport gemacht, um fit in die bevorstehende Geburt zu gehen. Das gehörte für mich zur vollumfänglichen Vorbereitung dazu. Ich wollte unbedingt eine natürliche Spontangeburt, weil ich das wichtig für mein Kind empfand und andererseits konnte es mir sogar dabei helfen, meinen HPV-Virus und die Zellveränderungen zu beseitigen, welche zu Beginn der Schwangerschaft festgestellt wurden.

Darüber wäre eine Podcastfolge übrigens wünschenswert für alle Betroffenen!!
Bei mir konnte während der gesamten Schwangerschaft keine Kontrolle mehr gemacht werden (ab Woche 8) und für mich fühlte es sich an wie eine tickende Zeitbombe. Meine Gyn hatte mich damals überhaupt nicht richtig darüber aufgeklärt und ich war froh, dass meine Hebamme sehr gut informiert war und mich erstmal beruhigen konnte.

Bis Woche 40+0 habe ich mich kaum von der Schwangerschaft beeinträchtigt gefühlt und erst der verstrichene ET 03.08.2021 sorgte für die erste innerliche Unruhe in mir. Rein kopfmäßig, denn körperlich ging es mir blendend und ich ging noch fleißig ins Freibad bei gutem Wetter. Von nun an waren alle 3 Tage Untersuchungen angesagt (abwechselnd Hebamme und Gyn) und bis ET + 10 war mein Muttermundsbefund noch unreif. Ich war auch mit euch in Kontakt und ich glaube, Nadine riet mir, nicht in den sogenannten ‚Kampfmodus’ zu schalten, aber da war ich schon lange drin, haha.

Beim Einleitungsgespräch im Krankenhaus an diesem Freitag den 13.08. kämpfte ich das erste Mal wie eine Löwenmama für mein Kind und beschloss, mich nicht einweisen zu lassen, da es mir gut ging und ich mein Baby genauso spürte wie vorher. Wieso sollte ich meinem Baby also nicht die Zeit geben, die es braucht, um auf diese Welt zu kommen??!!!

Dank deiner Podcasts und meiner Hebamme kannte ich mich mit den Mutterschaftsrichtlinien und meinen Rechten sehr gut aus. Das kann ich nur jeder werdenden Mama empfehlen, sich da einfach mehr zu informieren, damit man allem nicht hilflos ausgeliefert ist. Ich nahm die erste Geduldsprobe aber dankend an, die mir mein Baby stellte. Mittlerweile weiß ich, das war nur der Anfang von Geduld beim Mama-sein. 🙂
Ich weiß noch sehr genau, wie ich an diesem Abend des Freitag, den 13.8.21, zu T. sagte: “ICH HABE KEINE LUST MEHR AUF SPAZIEREN GEHEN, KEINE LUST MEHR AUF SEX, DATTELN, LOUVEN, HIMBEERBLÜTEN, HEUBLUMEN UND CO…”

Man weiß es ja nicht, aber vllt. ließ ich somit los und entspannte mich oder L. hat einfach gehört, dass es jetzt an der Zeit war. 🙂
In der Nacht zum 14.8. bekam ich dann gegen 3:30Uhr die ersten Wehen im Bett. Ich spürte das typische Kommen und Gehen von Rückenschmerzen und konnte meinen Augen nicht trauen, als ich die Zeit stoppte und ich bereits bei alle 5min war. Zur Sicherheit ging ich noch schnell warm duschen, denn richtig fassen konnte ich es nicht. Danach wurden die Wehen stärker und ich zündete meine Kerze vom Blessing Way an und weckte meinen Mann mit den Worten: “Es geht los.” 🙂
Er war sichtlich aufgeregt und erfreut und fing sofort an, unseren Plan abzuarbeiten (Essen/Snacks packen, Betten beziehen usw.).

Ich zog mich mit Kopfhören und meinem Pezzi Ball ins Wohnzimmer zurück und fing an, die Geburtshypnose zu hören. Das war für mich der wichtigste Teil mit deinen Hypnosen und so hatte ich es mir auch vorgestellt. Sobald es losgeht, einfach für mich sein, mich innerlich beruhigen und mich mit jeder Wehe auf mein Baby freuen. In dieser Stunde klappte die Atmung auch noch sehr gut. Ich wollte unter Geburt in Bewegung bleiben und viel stehen, um die Schwerkraft zu nutzen, das war mit den Kopfhörern ja kein Problem. Ich merkte da schon, dass L. schnell auf die Welt wollte und von den gedachten 10h Zeit mussten wir nach ca. 2h bereits aufbrechen ins Krankenhaus, da die Wehen immer schneller kamen und plötzlich waren es alle 3min.

Meine Mutter musste schnell mit dem Auto kommen und uns ins Krankenhaus bringen. Auf der 30-minütigen Fahrt machte ich es mir auf dem Beifahrer bequem und war froh über die Noise Cancelling Kopfhörer, denn meine Mutter hat mich immer wieder Dinge gefragt vor Aufregung. Zum Glück wusste ich das vorher und konnte es vorbeiziehen lassen. Das hat dann eher meinen Partner nervös gemacht, haha.
Im Krankenhaus angekommen, übergab mein Partner unseren Geburtsplan und erzählte unserer Hebamme von der Methode. Die hatte sich das beim Anblick meiner Kopfhörer aber schon gedacht und war von dem Moment an wunderbar. Wir waren erst bei ca. 3cm und ich entschied mich, in die Wanne zu gehen, da ich eigentlich gerne im Wasser gebären wollte. Von da an nahm ich die Kopfhörer ab und mein Mann machte unsere Geburtsplaylist an.

Er hielt mich in der Wanne fest und wir schauten uns tief in unsere Augen voller Tränen und juchzten laut, dass L. endlich kommt. Es war ein unfassbar schöner Moment, der mir immernoch Gänsehaut und Tränen bereitet. Da die Wehen in der Wanne immer stärker wurden und sich ein regelrechter Sturm entwickelte, war jetzt an kontrollierte Atmung nicht mehr zu denken, aber ich wusste einfach, jede Wehe bringt uns näher ans Ziel. Die Hebamme wurde langsam etwas nervös, da das mobile CTG ständig verrutschte und sie während der schnellen Wehen nie richtig die Herztöne messen konnte, sodass ich einmal gezwungen wurde, mich für ca. 15min hinzulegen und so gut es geht still zu halten.

Für mich war klar: Durchhalten, Nele, denn ein Kaiserschnitt ist keine Option. Ich hatte zudem viel Flüssigkeit durch Schwitzen verloren und somit legten sie mir in der Zeit einen Zugang mit Flüssigkeit und ich bat um Buscopan, da ich keine Plazentagängigen Schmerzmittel wollte. Ich glaube, nach 10min riss ich alles ab, aber die Ärztin war dann zufrieden mit den Herztönen und danach ging alles sehr schnell. Jetzt musste ich die Flüssigkeit doch wieder loswerden, um Platz für mein Kind zu schaffen und die Hebamme empfahl, doch mal 1-2 Wehen auf Toilette zu machen, da das sehr effektiv sein würde.
Und so war es auch… plötzlich war da dieser Moment, von dem alle sprachen…. nämlich der Moment, wo man nach Hause will… Ich wollte meine Taschen nehmen und gehen. 🙂

Aber zum Glück wusste ich durch die gute Vorbereitung, dass das genau der Moment ist, an dem der Übergang zur Geburt ist und es jetzt nicht mehr lange dauert. In diesem Moment fing mein Körper bereits von alleine an, zu pressen (obwohl ich laut Hebamme nicht durfte) und mich durchzog eine Naturgewalt. Ich kam nur bis zur Bettkante und sagte, dass ich nicht anders kann. Die Hebamme checkte kurz die Lage und sagte: “Alles klar, du darfst jetzt auch mitmachen.” Wie gesagt, ich hatte eh keine Wahl. Das war so ein krasses starkes Gefühl für mich und die 2 Presswehen, die darauf folgten für Kopf und Körper waren einfach nur eine Befreiung für mich. Einfach das beste Gefühl.

T. konnte gerade noch rechtzeitig nach hinten gehen und zugucken. Ihm kamen die Tränen, mir wurde L. durch die Beine aufs Bett gelegt und als wäre nichts gewesen, krabbelte ich über ihn rüber und ließ ihn mir auf den Bauch legen. Wahnsinn!!!!! Als würde ich es gerade noch einmal erleben.
Wir haben von unserer Traumgeburt geträumt, alles dafür getan, dass es so wird und zumindest mein Mann hat auch bis zum Ende dran geglaubt.

Die Tage nach ET waren die einzig nervenaufreibenden und während aus meinem Geburtskurs eine nach der anderen eingeleitet wurde, war ich stolz auf mich, dass ich durchgehalten habe und am Ende alles so super geklappt hat. Ich war mental auf alles eingestellt und dass es dann harmlose 8h waren – einfach überwältigend.

Ich kann gar nicht genug danken für diesen umfassenden Kurs, der mich sehr früh auf alles eingestellt hat und der gerade dafür so wichtig war. Ich war vorbereitet und konnte agieren.
Vielen Dank für die Unterstützung und wir freuen uns auf eine hoffentlich baldige nächste Schwangerschaft mit deinen Hypnosen plus Hausgeburt.

Alles Liebe aus Bremen, T., L. und Nele

PS: Bereits bei der Nachsorgeuntersuchung bei der Gyn 8 Wochen nach Geburt war von den Zellveränderungen und dem Hochrisiko HPV 16 nichts mehr zu sehen. Das ist bis heute so und überwältigt mich noch mehr, wozu die Natur und Selbstheilungskräfte im Stande sind. 🙂 Uuuuuuuund durch deinen Kurs fühlte ich mich auch aufs Wochenbett und Stillzeit bestens vorbereitet. Danke auch dafür!

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