Geburtsbericht von

T.

Am Samstag, den 13.08. war ich mit Freunden zum Frühstück verabredet. Ich erzählte ihnen beim Kaffee, dass ich mir sehnlichst wünsche, dass die Geburt bald losgeht. Ich wollte einfach nicht mehr schwanger sein. Eine Freundin gab mir den Tipp, Ananas zu essen – das sei wohl geburtsfördernd. Also schlenderten wir noch zum Wochenmarkt, um frische Ananas zu besorgen.

Nachts wachte ich plötzlich um 4 Uhr auf und merkte die ersten Wellen. Ich stieg in die Badewanne, um zu testen, ob dies echte Wellen waren oder lediglich stärkere Übungswellen. Tatsächlich wurden diese in der Wanne stärker und regelmäßiger. Ich spürte, das ist jetzt der Geburtsbeginn und schaltete die Hypnose Geburtsbeginn mental fördern ein. Ich wechselte dann allerdings schnell auf die Geburtshypnose, weil ich merkte, dass mein Körper sich vollkommen auf Geburt einstellte. Die Wellen schwangen sich ein, ich ging in die Tiefenentspannung und konnte die Atemtechnik gut anwenden. Die Atmung tat mir total gut. Beim Üben in der Schwangerschaft wurde mir bei der Atemübung immer schwindelig, sodass ich skeptisch war, ob mir das unter der Geburt überhaupt helfen würde. Aber die Atmung war sehr angenehm. So verbrachte ich eine Weile in der Badewanne.

Irgendwann in den Morgenstunden weckte ich meinen Mann, um ihm Bescheid zu geben, dass er jetzt die abgesprochenen Vorbereitungen treffen müsste, da ich spürte, dass die Wellen immer regelmäßiger und größer wurden. Er bereitete sodann alles für die Geburt vor – er dunkelte die Räume ab, befüllte den Geburtspool, legte mir mein Geburtsarmband um, bereitete kleine Snacks und Getränke vor und organisierte unseren Hund weg.

Als der Geburtspool voll war, stieg ich ein. Mein Mann trackte den Abstand der Wellen. Allerdings merkte ich, dass mich das aus der Konzentration brachte, weil er den Anfang der Welle immer nicht so richtig merkte und ich das Bedürfnis hatte, ihm mitzuteilen, wann die Welle losgeht. Zwar hatten wir besprochen, dass er auf meinen Bauch fassen sollte, um die Wellen für das Tracking zu spüren, aber irgendwie klappte das nicht so richtig. Deshalb tat ich es dann selbst. Die Wellen waren inzwischen schon im 4 bis 5 min Abstand. Zwischendurch wurde der Abstand zwischen den Wellen allerdings wieder etwas weiter. Ich legte mich zwischendurch nochmal ins Bett.

Als die Wellen wieder intensiver und regelmäßiger wurden, schaffte ich es manchmal nicht mehr, konzentriert in der Tiefenentspannung zu bleiben. An der Spitze der Welle kam ich aus meinem Atemrhythmus und der Visualisierung, weil die Schmerzen so stark waren. Dennoch wünschte ich mir zu keinem Zeitpunkt eine Verlegung in das Krankenhaus, um dort Schmerzmittel, eine PDA oder ähnliches zu erhalten. Ich genoss diese Atmosphäre zu Hause und versuchte immer wieder, in Hypnose zu gehen. Ich wusste, ich schaffe das. Ich hatte ein ganz tiefes Vertrauen zu mir und meinem Baby.

Mein Mann rief irgendwann die Hebamme an, die dann gegen 19 Uhr bei uns war. Ich war zu diesem Zeitpunkt bei 6 cm Muttermundöffnung. Ich fragte meine Hebamme öfter, in welcher Phase ich jetzt bin. Ich wusste zwar, dass es sein kann, dass ich dadurch in den Kopf und das Denken komme (was ich wahrscheinlich auch bin), aber es half mir dennoch total als Orientierung, vor allem aber für meine Motivation war es wichtig. Irgendwann sagte mir die Hebamme, ich solle mal die Position wechseln, weil das Baby sich so langsam auf den Weg durchs Becken machen wollte, sodass ich mich in den 4-Füßler-Stand begab. Die Übergangsphase empfand ich am intensivsten. Das Körpergefühl war so überwältigend, dass ich nicht mehr in der Visualisierung bleiben konnte. Meine Kapazität reichte nur noch, um mir im Kopf zu sagen „Dehnung und Weite. Entspannung.“ Ich versuchte auch, meinen Kiefer entspannt zu lassen, das gelang mir ganz gut, außer manchmal am oberen Rand der Welle.

Dann merkte ich plötzlich, dass mein Körper anfing mit Pressen. Ich hatte eine ziemlich lange Pressphase, dennoch empfand ich diese Zeit wieder als viel angenehmer, weil ich aktiv mitschieben konnte. Diese Phase war zwar unheimlich anstrengend, dennoch war ich die ganze Zeit motiviert, weil ich bereits spürte, wie bereits ein Teil der Fruchtblase aus dem Geburtskanal kam. Die Fruchtblase war nämlich noch intakt. Ich wusste, bald würde mein Baby geboren werden. Dieses Wissen, meinem Baby so nah zu sein, hat mich nochmal mit so viel Kraft und Vorfreude erfüllt. Mein Mann erzählte mir, dass ich in Pausen der Presswellen immer mal wieder gelächelt habe.

In der Pressphase war ich am engsten mit meinem Baby verbunden. Ich habe einen ganz engen Kontakt zu meiner Tochter gehabt, ihr immer wieder gesagt, wie sehr ich mich freue. In den Wellenpausen konnte ich total entspannen. Endlich kam dann irgendwann das Köpfchen des Babys und in der nächsten Welle dann der restliche Körper. Erst während des Austritts platzte die Fruchtblase. Ich fing mein Baby selbst auf und nahm es sogleich in den Arm. Diesen Moment werde ich niemals vergessen, es war der schönste Moment in meinem Leben.

Meine Hebamme und mein Mann haben mich so einfühlsam begleitet, dass ich die Geburt so selbstbestimmt erleben durfte. Ich bin so dankbar für diese tolle Geburtsbegleitung. Diese Geburt war das Kraftvollste, was ich je erlebt habe. Ich muss sagen, dass ich von der Körpererfahrung wirklich an meine Grenzen gegangen bin und teilweise überwältigt war von den starken Schmerzen. Aber schon in dem Moment als meine Tochter geboren war, habe ich das direkt vergessen können. Wenn ich an meine Geburt denke, weiß ich zwar noch, dass ich dieses starke Körperempfinden hatte, dennoch habe ich die Geburt nicht negativ in Erinnerung. Im Gegenteil, ich denke immer wieder an den Moment, als ich meine Tochter aus mir gepresst habe und erinnere mich an dieses Glücksgefühl, sie das erste mal in den Arm zu nehmen. Ich bin voller Liebe, wenn ich mich daran zurückerinnere.

Durch die schöne Geburt zu Hause hatten wir einen unheimlich schönen Start in das Wochenbett. Ich hatte keine Geburtsverletzungen, weshalb es mir körperlich sehr gut ging und wir die Zeit so sehr genießen konnten. Wir haben ein sehr entspanntes Baby, was uns immer wieder gesagt wird. Vielleicht hat es auch etwas mit den Meditationen in der Schwangerschaft und dieser schönen friedlichen Geburt zu tun.

Liebe Kristin, ich bin Euch sehr dankbar für Eure Arbeit. Ich würde mich bei der nächsten Schwangerschaft genauso wieder vorbereiten.

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