Geburtsbericht von

Sandra L.

Liebe Kristin,
heute finde ich endlich die Zeit, dir von der Geburt unsere Sohnes M. (unserem ersten Kind) zu erzählen.
Ich würde diese nicht als meine Traumgeburt beschreiben (obwohl im Nachhinein betrachtet es eine super Geburt war), was aber an verschiedenen Faktoren lag und sicherlich nicht an deiner Methode!

Ich habe bereits lange bevor ich schwanger war, deinen Podcast gehört und hatte damals schon vor, mich wenn es soweit ist, mit deiner Methode vorzubereiten.
Richtig gestartet habe ich damit dann ungefähr in der 20. SSW. Bis zum Schluss war ich mir nie sicher, ob ich während den Hypnosen wirklich im gewünschten tiefenentspannten Zustand bin, das war jedoch zweitrangig. Die Hypnosen haben einfach schon während der Schwangerschaft sooo gut getan! Ich habe mich jedes Mal auf meinen Kraftort gefreut und es war schön, mein Baby immer wieder besuchen zu können. Auch mein Mann, der selbst nichts mit Meditation und Hypnosen anfangen kann, war begeistert, wie entspannt ich während der ganzen Schwangerschaft war und wie gut mir die Hypnosen taten und hat mich komplett dabei unterstützt. Schon alleine für die Schwangerschaft ist dein Kurs Gold wert und kann ich nur jeder Schwangeren ans Herz legen!

Los ging es dann am 08.11.22 um ca. 01:00 Uhr nachts, 5 Tage nach ET. Ich hatte ein paar Tage vorher schon immer wieder das Gefühl, dass mein Bauch sich zusammenzieht, was jedoch völlig schmerzfrei war. Geweckt wurde ich dann durch leichte Wellen, die sich irgendwie anders anfühlten – diesmal bemerkte ich ein zusätzliches Ziehen im unteren Rücken. Ich musste pinkeln und ging auf die Toilette.
Als ich zurück ging, merkte ich plötzlich, wie mir etwas Flüssigkeit die Beine hinablief – was sich dann als Fruchtwasser herausstellte, durch die leichte rosa Färbung auf dem Toilettenpapier. Von da an kamen die Wellen schon recht regelmäßig und in kurzen Abständen (zumindest so mein Gefühl, getrackt habe ich diese nicht), jedoch nicht schmerzhaft.
Ich informierte meinen Mann und zog mir meine KH-Kleidung an, während mein Mann in der Klinik anrief.

Eigentlich hatte ich mir bei der Visualisierung der Traumgeburt immer vorgestellt, dass die Geburt nicht mit einem Blasensprung beginnt und ich noch lange zu Hause die Wellen veratmen kann. Im Nachhinein bin ich jedoch froh, dass es so gekommen ist – die Fahrt ins KH wäre mit den späteren Wellen sehr unangenehm und herausfordernd für mich gewesen.

Nachdem ich fertig angezogen war, habe ich sofort versucht, in die Tiefenentspannung zu gehen, was mir jedoch nicht so richtig gelang. Woran es lag, kann ich nicht genau sagen, nervös oder ängstlich war ich gar nicht. Ich glaube es lag daran, dass es nach dem Anruf in der Klinik so schnell ging. Die Kliniktasche war ja gepackt, bis auf ein paar Kleinigkeiten gab es nicht mehr viel für meinen Mann zu erledigen. Bevor ich mich richtig entspannen konnte, gings auch schon ab ins Auto.

Während der 25-minütigen Fahrt versuchte ich dann so gut es ging, in die Tiefenentspannung zu gehen und die Wellen, auch wenn diese noch sehr leicht waren, zu veratmen. Allerdings kam ich leider gar nicht mit der Bauchatmung zurecht, die ich vorher so oft geübt hatte. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie mich während der Wellen unterstützt, sondern eher das Gegenteil. Da du dies aber ja in deinem Kurs angesprochen hattest, verfiel ich nicht in Panik und versuchte einfach, eine andere Atmung zu finden. Ich probiert es jedoch ziemlich lange mit der Bauchatmung, was mich daran hinderte, komplett in die Tiefenentspannung zu kommen.

Auch viel es mir während der gesamten Geburt recht schwer, die Öffnung des Muttermundes zu visualisieren – ich musste mich immer wieder daran erinnern, so konzentriert war ich auf die Atmung.
Auf dem Weg vom Parkplatz bis zur Notaufnahme mussten wir bereits mehrere Male stehen bleiben, damit ich die Wellen veratmen konnte, als schmerzhaft habe ich diese aber immer noch nicht wahrgenommen. Im Kreißsaal wurden wir dann super lieb und genauso, wie ich mir das vorgestellt hatte, empfangen. Die Hebammen wussten durch unser Vorgespräch, wie wir uns vorbereitet hatten und kannten auch deine Methode schon. Das Licht war bereits gedimmt, die Hebamme sprach sehr ruhig und möglichst wenig und versuchte, das meiste mit meinem Mann zu klären.

Dennoch war ich viel im Außen – das ist einfach meine Art, bei so etwas kann ich schlecht abschalten. Die Hebamme schloss mich kurz ans CTG und tastete meinen Muttermund. Dieser war bereits 2 cm geöffnet, was jedoch schon mein FA vor ein paar Tagen feststellte. Auch bekam ich gleich einen Zugang, was die Hebamme aber vorher mit mir absprach. Die Kopfhörer nahm ich übrigens sofort ab, da mich diese störten. Die Geburtshypnose haben wir dann über einen Lautsprecher laufen lassen. Nach den Untersuchungen wollte ich direkt in die Wanne, in der ich dann auch ca. 2,5 h lag und die Wellen veratmete (die Zeitangaben stammen übrigens alle von meinem Mann, ich selbst hatte keinerlei Zeitgefühl mehr).

Das warme Wasser tat mir sehr gut und ich schaffte es in der Wanne recht gut, in die Tiefentspannung zu gehen und döste auch zwischen den Wellen immer mal wieder weg. Ich merkte aber deutlich, dass die Wellen herausfordernder wurden. Vor allem das Ziehen im Rücken wurde immer stärker, als schmerzhaft würde ich es aber weiterhin nicht beschreiben. Leider trat jedoch ein Problem auf, das mich bis zu den Presswehen komplett begleitete. Ich merkte, wie mir während jeder Welle der Kreislauf absackte, zusammen mit einer leichten Übelkeit. Deshalb musste ich zur Sicherheit auch erst einmal wieder aus der Wanne raus. Ich bekam Vomex per Infusion gegen die Übelkeit und die Hebamme tastete dann noch einmal meinen Muttermund, ca. 3 cm. Ich war kurz leicht enttäuscht, wusste aber, dass es plötzlich auch ganz schnell gehen kann. Auch die Hebamme machte mir Mut, weshalb mir das dann relativ wenig ausmachte.

Ab diesem Zeitpunkt wurden die Wellen noch einmal heftiger und nun auch schmerzhaft, jedoch aushaltbar. Ich saß dann eine Zeit lang auf dem Gymnastikball mit den Armen auf dem Bett, was jedoch nicht lange funktionierte, da ich während den Wellen gegen die Ohnmacht ankämpfte und dazwischen vor Erschöpfung immer wieder wegdöste. Die gesamte restliche Eröffnungsphase (ca. 3 h) verbrachte ich dann in Seitenlage auf dem Bett, sodass ich zwischen den Wellen kurz schlafen und Krafttanken konnte. Ich wachte tatsächlich immer nur bei Beginn einer Welle auf und döste sofort danach wieder weg. Während der gesamten Zeit lief die Geburtshypnose, die ich zwar meist nur unterbewusst wahrnahm, jedoch drang immer mal wieder ein Satz zu mir durch, der mir neue Kraft gab, mich an die Atmung oder die Entspannung erinnerte oder an die Visualisierung.

Dann ging es (für mein Gefühl) sehr schnell – bei der nächsten Untersuchung war mein Muttermund bereits bei 6 cm. Die Wellen wurden immer intensiver, das Ziehen im Rücken nahm ich als Brennen war. Was mir sehr geholfen hat, war erstens mein Mann, der am Bett neben mir saß und die ganze Zeit meine Hand hielt und zweitens, dass ich mir während einer Welle immer wieder sagte, dass es sich hier nur um eine Dehnung handelt und nichts weiter. Auch versuchte ich, mich während jeder Welle zu entspannen und alle Muskeln locker zu lassen, was mir aber nicht immer gelang. Irgendwann verspürte ich dann einen leichten Pressdrang. Mein Mann rief die Hebamme und ich wurde wieder untersucht – Muttermund bei 7-8 cm. Danach hatte ich die stärksten und schmerzhaftesten Wellen, allerdings nur kurz. Sehr bald verspürte ich einen extremen Pressdrang und konnte nur noch das Wort “Hebamme!” an meinen Mann rauspressen.

Die gab mir dann endlich das erlösende GO! – Muttermund war bei 10 cm, ich durfte endlich mitpressen.
Da ich mir immer eine Wassergeburt vorgestellt hatte, ging ich von da an wieder in die Wanne. In der tiefen Hocke mit den Händen im von oben herabhängenden Tuch, presste ich dann bei jeder Welle kräftig mit. Die Austreibungsphase dauerte noch einmal ca. 2 h und ich nahm sie, vor allem durch meine Erschöpfung, auch als sehr herausfordernd war. Auch diese Wellen waren schmerzhaft, jedoch weiterhin aushaltbar.

Die Hebamme (zwischenzeitlich gab es einen Schichtwechsel) bot mir an, mich beim Pressen anzuleiten, was ich dankbar annahm. Bis dahin hatten sich beide Hebammen sehr zurück genommen und mich nur in meiner Vorgehensweise bestärkt. Unser Sohn schob sich ganz langsam nach draußen, sodass mein Dammgewebe genug Zeit hatte, sich zu dehnen. Ohne Dammriss oder ähnlichem wurde dann das Köpfchen geboren, mit der nächste Welle, genau 10 Stunden nach dem Blasensprung und Beginn der ersten Wellen, dann der restliche Körper. Wie ich es mir immer vorgestellt hatte, nahm ich unseren Sohn selbstständig aus dem Wasser und legte ihn mir auf die nackte Brust. Dieser Moment war unbeschreiblich und bei mir und meinem Mann flossen die Tränen – wir waren einfach überwältigt vor Erleichterung, Glück, Anstrengung etc. Kurz darauf wurde mit einer einzigen Welle die Plazenta geboren. Die Nabelschnur ließ die Hebamme bis zum Schluss auspulsieren, danach stieg ich aus der Wanne und legte mich mit unserem Sohn aufs Bett, wo uns ganz lange Zeit gelassen wurde.

Wie bereits beschrieben, würde ich diese Geburt nicht als meine Traumgeburt bezeichnen, da es sehr schwierig für mich war, mich auf die Wellen zu konzentrieren und zu entspannen, während ich gleichzeitig damit kämpfte, nicht in Ohnmacht zu fallen. Durch den Schwindel fiel es mir auch sehr schwer, in die Tiefenentspannung zu gehen und dort zu bleiben. Davon abgesehen war es jedoch eine kurze, ruhige, friedliche, kraftvolle und vor allem selbstbestimmte Geburt – ohne Schmerzmittel, ohne stundenlange schmerzhafte Wellen, ohne Geburtsverletzungen.

Meine Hebammen waren ganz begeistert davon, wie ich die Geburt gemeistert hatte und meinten, dass sie eine Geburt auf diese Weise – vor allem beim ersten Kind – nur selten erleben. Sie stellten mehrere Fragen zu deiner Methode und waren sich sicher, dass diese auf jeden Fall zu der reibungslosen Geburt beigetragen hat. Die zweite Hebamme meinte auch, sie hatte Schwierigkeiten, zu erkennen, ob ich gerade eine Wehe habe oder nicht. Es sprach sich sogar auf Station herum, wie toll ich unseren Sohn zur Welt brachte, da mich mehrere Schwestern darauf ansprachen 🙂

Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch einmal die gynäkologische Abteilung im KH Barmherzige Brüder in 92421 Schwandorf ganz besonders hervorheben. Das GESAMTE Team, von den Hebammen bis zu den Ärzt*innen bis zu den Stationsschwestern, war super nett, hilfsbereit und vor allem respektvoll. Vor jeglicher Untersuchung o.ä. wurde mir alles genau erklärt und immer erst mein OK eingeholt. Ich kann jeder Schwangeren aus der Umgebung nur empfehlen, dort ihr Kind auf die Welt zu bringen und freue mich schon auf meine nächste Geburt dort, sollte ich noch einmal schwanger sein.
Zum Schluss möchte ich dir, liebe Kristin, von ganzem Herzen für deine Arbeit danken. Auch wenn ich die Methode während der Geburt aufgrund der Umstände nicht so anwenden konnte, wie ich es mir gewünscht hätte, bin ich mir sicher, dass sie dennoch zu der absolut komplikationsfreien Geburt und auf jeden Fall zu meiner absoluten entspannten Schwangerschaft beigetragen hat. Auch unser kleiner Schatz ist bisher sehr entspannt.

Ich kann deinen Kurs nur jeder Schwangeren ans Herz legen – die Investition lohnt sich!

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