Hallo liebe Kristin, liebes Team!
ich möchte euch heute von meiner Geburt meines Sohnes und meinen Erfahrungen mit dem Onlinekurs erzählen.
Gestartet bin ich in der 28. SSW.
Schon lange vorher habe ich mich mit Hypnose beschäftigt, war aber unsicher, ob ich dafür Geld investieren soll. Deine Webseite, dein Podcast und die vielen Erfahrungsberichte haben mich schließlich überzeugt. Es wirkte auf mich sehr authentisch, weil eben nicht die rosa rote Welt vom Himmel erzählt wurde, dass es wichtig ist, einen Plan B und C zu haben und 20 000 Frauen können schließlich nicht irren. Ich hatte sehr große Angst vor Schmerzen bei der Geburt, aber auch vor einer Sectio und generell vor Nadeln, die in meinen Körper eingeführt werden könnten. Ich wollte meiner Angst aber keinen Raum mehr geben.
Was soll ich sagen, schon nach den ersten Meditationen war ich deutlich ruhiger, entspannter und blickte nicht mehr voller Angst der Geburt entgegen. Es war phantastisch! Ich ließ die Geburt erwartungsvoll auf mich zu kommen und war gespannt, was passieren würde. Die Angst vor der Geburt war verflogen.
Meine Partnerin war mir in der Schwangerschaft eine große Stütze, sie war ebenfalls vom Konzept der friedlichen Geburt überzeugt, sie hat, wenn es passte, mit mir meditiert und wir haben hin und wieder die Rollen getauscht, um es aus der anderen Perspektive zu sehen. Es ist beeindruckend, wie sich das Zeit- und Wahrnehmungsgefühl verändert.
Am 26.11.22 abends gegen 17.30 Uhr war es soweit. Ich spürte ein Ziehen im Rücken, dass unregelmäßig kam und ging, aber deutlich intensiver als die Übungswellen in der Woche zuvor. Ich war unsicher, ob es losgehen würde. Sollte man sie nicht mehr im Bauch / Unterleib spüren?
Aber Hebamme und Ärzte meinten zu mir: „Sie werden es spüren, wenn es los geht“ Also veratmete ich die leichten Wellen und beschloss, erst in Hypnose zu gehen, wenn ich mir sicher war, denn zuvor wollte ich mit meiner Partnerin nochmal alle wichtigen besprochenen Fakten durchgehen und über die schon vor Wochen gepackte Kliniktasche schauen.
Doch Fehlalarm, abends um 22.30 Uhr hörten die leichten Wellen wieder auf.
Am nächsten Morgen um 7.00 Uhr – es war der 27.11. und ET – fing es von vorn an.
Ein unregelmäßiges, stärkeres Ziehen im Rücken, manchmal auch länger anhaltend. Man kann es mit starken Periodenschmerzen vergleichen. Wir beschlossen, noch einmal spazieren zu gehen und backten Plätzchen, um mich abzulenken, ich musste jedoch immer wieder inne halten, die Welle veratmen und weiter ging es. Unseren Familien teilten wir mit, dass bei uns noch alles ruhig ist, da wir in den letzten Tagen total belagert wurden, ob sich die Geburt schon anbahnte oder der kleine Mann schon auf der Welt sei. Wir wollten gern unsere Ruhe und den magischsten Moment gern für uns zu zweit / zu dritt haben.
Am Abend des 27.11. wurden die Wellen dann doch stärker, die Abstände kürzer, aber immer noch „nur“ das Ziehen im Rücken. Nach einen „CheckUp“ mit meiner Partnerin setzte ich meine Kopfhörer auf und anhand meiner Atmung und meiner „konzentriert gespannten Haltung“ konnte meine Partnerin die Wellen tracken. Mir war es wichtig, nicht zu früh ins Krankenhaus zu fahren, denn ich wollte so lang wie möglich die heimelige Atmosphäre genießen.
Gegen 20.00 Uhr rief meine Partnerin im Kreißsaal an und kündigte an, dass wir heute Nacht noch aufschlagen werden und fragte nach, in welchem Wellen-Abstand oder anderen Anzeichen wir uns spätestens auf den Weg machen sollten. Um Mitternacht sagte mir mein Bauch, dass ich nun doch gerne eine Untersuchung hätte, ob noch alles i.O. ist.
Die Wellen kamen seit 4h im 3-minütigem Abstand (noch immer ein sehr starkes Ziehen oder Krampfen nur im Rücken, ich wartete auf Druck im Bauchraum), also fuhren wir ins 10 Minuten entfernte KH.
Man erwartete uns bereits. Jetzt wurden die Wellen auch stärker und ich deutlich berührungsempfindlicher. Das hätte ich echt nicht gedacht, da ich sonst in Ausnahme-Situationen Händchen halten oder Berührungen am Rücken als sehr beschützend und beruhigend empfand. Doch nun wollte ich auf gar keinen Fall angefasst werden, denn es brachte mich aus meiner Konzentration, meiner Atmung und Hypnose. Nach dem Zugang legen und der ersten Untersuchung durch die Hebamme stellte sich heraus, dass sich der MuMund bereits auf 5cm geöffnet hatte. Ich war erleichtert, es konnte hoffentlich nicht mehr sooo lang dauern, es war der 28.11.22 um 0.30 Uhr. Wie sehr ich mich irrte.
Da mir während der Schwangerschaft Thermen- und Saunabesuche wohlige Entspannung verschafft hatten, hatte ich auch mit dem Gedanken einer Wassergeburt gespielt, aber mich nicht darauf versteift. Ich durfte es also mit der Badewanne versuchen. Ich war ganz perplex, denn der Ort glich einem kleinen Spa. Ich war sehr dankbar und entspannte mich weiter, trotz stärker werden Wellen. Das warme Wasser war sehr angenehm. Nach 2-3h wurden die Schmerzen stärker und ich merkte, wie ich immer erschöpfter wurde und dachte an den Marathon, von dem Kristin gern erzählt. Da ich selbst schon einen Marathon gelaufen bin, wusste ich genau, wovon sie sprach. Der Vergleich ist wirklich passend.
Mein Gefühl sagte mir: ich bin bei km 30-35 – das ist beim Marathon die Phase, bei dem der Mann mit dem Hammer wartet und man einbricht oder nochmal die Kräfte die letzten km mobilisiert. Ich sah den Mann mit dem Hammer auf mich zukommen und war etwas verzweifelt. Das musste wohl die Übergangsphase sein. Auch spürte ich langsam einen Pressdrang. Ich hatte nun die Wahl einiger Schmerzmittel, die ich dankend annahm. Eine PDA kam Dank meiner Nadelphobie nur im äußersten Notfall in Frage. Ich musste wieder raus aus der Wanne. Ok, dann soll es so sein. Also „wehte“ ich mich aus dem Badewannen-Spa zurück in den Kreißsaal Nr. 5.
Puh – der Weg war bei der Ankunft aber noch nicht so weit.
Es war inzwischen 4 oder 5 Uhr morgens und ich bei 8cm MuMund-Öffnung. Es kann also nicht mehr lang dauern. Die Schmerzmittel wirkten recht schnell, ich nahm eine Seitenlage ein und döste zwischen den Wellen immer wieder weg. Ich konnte zwar so zwischendurch etwas Kraft tanken, dies brachte jedoch die Geburt zum Stagnieren. Nach dem Schichtwechsel morgens um 7.00 Uhr kam eine neue aber ebenfalls sehr liebevolle Hebamme, die mich nun an den Wehentropf hing und als neues Schmerzmittel mir Lachgas vorschlug. Mir war inzwischen egal, was mit mir gemacht wurde, Hauptsache keine Nadel und ich sehnte ein Ende herbei, egal wie.
Der Marathon-Mann mit dem Hammer kam erneut auf mich zu. Ich dachte mir nur: du bist hier in professionellen Händen, du hast deine Frau als große mentale Stütze dabei, auch wenn sie mich nicht anfassen darf, und deine Aufgabe ist es, den Marathon zu Ende zu laufen – Schritt für Schritt, Welle für Welle, du hast gelernt und geübt, wie es geht. Die Visualisierungen haben bei mir von Anfang an leider nicht funktioniert, aber das „fest bei mir in meinem inneren Raum sein“ und die tiefe langsame Atmung haben bei mir viel erreichen können. Sobald ich z.B. durch eine Untersuchung herausgeholt wurde, waren die Wellen deutlich spürbarer, ich musste sie sehr laut und z.T. auch fluchend veratmen, aber zum Glück gelang es mir fast immer, mich wieder in meinen inneren Raum zurück zu ziehen.
Meine Frau bestärkte mich immer wieder, ruhig zu bleiben, tief zu atmen und setzte immer wieder den gut funktionierenden Duftanker ein. Als nun endlich der MuMund vollständig eröffnet war – das Zeitgefühl hatte ich nun gänzlich verloren – ging es ans Pressen. Die Hebamme bestärkte mich, dass ich es super mache und ich genau dahin pressen solle, wo es am meisten weh tut. Na toll!
Ich erinnere mich, dass mir die Hebamme erklärte, sie müsse mich nochmal untersuchen, ob die Fruchtblase schon geplatzt sei und wir sie vllt. eröffnen müssen, denn auch die Pressphase zog sich wie Kaugummi in die Länge. Da ich schon wieder Nadeln auf mich zukommen sah, hoffte ich auf eine andere Lösung.
Der Gefallen wurde mir getan, denn während wir gemeinsam überlegten, wie wir weiter fortfahren, machte es „platsch“ und es wurde warm und feucht unten rum. Das Fruchtblasenproblem hatte sich von selbst erledigt. Es sollte bald geschafft sein. Doch ich hatte das Gefühl, es nicht mehr zu schaffen. Die Kräfte schwanden, ich weinte und schrie. Untenrum brannte alles. Erst, als ich von meiner Frau und Hebamme dazu ermutigt wurde, mal zwischen meine Beine zu fassen (denn man konnte das Köpfchen schon sehen) konnte ich zum Marathon-Endspurt ansetzen. Jetzt war auch das Visuelle wieder da. Ich konnte meinen Sohn doch nicht hängen lassen. Der arme kleine Mann muss die Geburt genauso durchmachen wie ich. Er rutsche mit jeder Presswelle im Geburtskanal immer wieder vor und zurück. Ich weiß nicht, wieviele Presswellen es noch dauerte, doch die Vorstellung, dass nur ich es schaffen kann, meinem Sohn den Weg in die Freiheit zu ermöglichen und ich mich auf meine Ausdauer verlassen kann, machte es irgendwann einen erleichternden Plopp, dicht gefolgt von einem Schrei. Unser Sohn V. kam nach 17h Wehen am Montag den 28.11.22 um 10.58 Uhr auf die Welt.
Ich fühlte mich im ersten Moment erstmal leer, der Geburtsmarathon war zu Ende, ich war fassungslos, dass es nun endlich geschafft war und mein erster Satz: „Endlich habe ich kein Sodbrennen mehr.“ Keine Ahnung, woher das kam. Ich hatte in der Schwangerschaft fast keinerlei Beschwerden, aber das Sodbrennen hat mich zum Ende hin bald wahnsinnig gemacht.
V. wurde mir zum Bonden auf die Brust gelegt und ich war überwältigt. Mich durchströmte ein Gefühl unglaublicher Liebe, Glück, Freude, Hingabe und Zuneigung. Meine Frau durfte die NS durchschneiden und unser Sohn wurde zur Untersuchung gleich mitgenommen, denn er war ziemlich blau angelaufen. Es legte sich zum Glück schnell wieder und ihm ging es nach den ersten Untersuchungen gut.
Die Nachgeburt zog sich mit 1h ebenfalls wie Gummi und bereitete den Ärzten langsam Sorgen, doch nach einigen Positionswechsel klappte auch dies und die Plazenta löste sich vollständig.
Ich dachte, es nun endlich geschafft zu haben. Doch nein, ich musste nun noch genäht werden, da ich einige Geburtsverletzungen davon getragen und wohl auch viel Blut verloren hatte. Meine Nadelphobie setzte nun sofort wieder ein. Irgendwie habe ich nicht mehr daran gedacht, auch für dieses Procedere die Wirksamkeit der Hypnose einzusetzen. Als Droge wurde mir mein Sohn erneut auf die Brust zum Bonden gelegt und meine Frau kuschelte sich ebenfalls zu mir. Die Ablenkung tat sehr gut. Ihr werdet lachen, ich empfand den Nähprozess schmerzhafter als die Geburt an sich. Verrückt, oder?
Für mich ein Zeichen, mit dieser Methode kann eine Schmerzreduktion und Entspannung auf vielerlei Ebenen erreicht werden. Auch im Wochenbett nutze ich die Hypnosen um die Geburt, die einsetzenden Nachwellen zu verarbeiten, mich dem Schlafrhythmus des Babys anzupassen. Was soll ich sagen: Es funktioniert, ich bin entspannt und das Baby ist es auch.
Ich kann nicht sagen, dass es eine Traumgeburt war, doch diese Erwartungen hatte ich nicht an sie gestellt. Ich wollte keine Angst vor der Geburt haben, sie als machbar (dass es kein Spaziergang wird, war mir stets bewusst) und nicht traumatisch erleben. Und alles ist definitiv eingetreten. Ohne meine Frau als große mentale Stütze aber auch fürsorgend in jeglicher Hinsicht hätte ich es jedoch auch nicht geschafft. Und natürlich auch den wirklich sehr netten und sehr einfühlsamen Hebammen & Ärzten, die mir oder meiner Frau stets alles ruhig und freundlich erklärten und nichts gegen meinen Willen taten. Mir wurde hinterher von den betreuenden Hebammen und Ärzten berichtet, dass sie ganz fasziniert von meiner Konzentration und Ausdauer waren und dass ich es ohne PDA durchgestanden habe. Ich kann es manchmal selbst nicht glauben.
Ich möchte mich an der Stelle bei Kristin und ihrem Team noch einmal bedanken, für das Konzept der friedlichen Geburt, ohne die ich mit Sicherheit nicht so „souverän“ durch die Schwangerschaft und die Geburt gegangen wäre und kann es nur jeder Schwangeren empfehlen. DANKE !