Geburtsbericht von

Judith

Mein ET war der 15.12.2022. Bei ET+9 kam mein zweiter Sohn ohne Zugang, Intervention oder Untersuchung im Krankenhaus auf die Welt.

Begonnen haben meine Wellen am 23.12., nachdem ich meinen Sohn ins Bett gebracht hatte. Sie waren sehr gut zu veratmen, Liegen war mir jedoch unangenehm. Ich machte mir die Hypnose zur Eröffnungsphase an und wechselte von Stehen zu Sessel zu Couch zum Vierfüßler.
In der Nacht kamen die Wellen regelmäßig alle 7-10 Minuten.

Gegen halb 5 rief mein Sohn nach mir, er wollte mich nicht gehen lassen. Er wusste, dass das Baby bald aus meinem Bauch raus wollte und ich dazu zum Arzt fahren wollte. Er wusste ja nicht, was auf ihn zukommt. Meine Wellen waren wie weggeblasen, ich kuschelte mich an ihn. Gegen 7 fuhr mein Mann meinen Sohn zu seinen Eltern, damit wir uns noch etwas ausruhen konnten. Meine Wellen waren weg, ich war enttäuscht. Schließlich war mittlerweile der 24.12., ET+9 und am Nachmittag sollten unsere Eltern und Brüder zum Heiligabend feiern kommen.

Ich beschloss, die Familie nicht auszuladen, das Fest würde mich ablenken und ich wollte meinem Sohn das Fest nicht nehmen. Immer wieder hatte ich über den Tag Wellen, einen Abstand habe ich nicht gemessen, ich war abgelenkt. Wir machten die Bescherung gegen 18h, danach gab’s Essen für alle. Ich hatte keinen Appetit, mir war etwas übel und ich veratmete regelmäßig Wellen im Stehen.

Gegen 19h schlich ich mich ins Schlafzimmer, mein Sohn war mit der Familie abgelenkt. Die Wellen wurden intensiver, ich machte mir wieder die Hypnose an. Ich war mir sicher, dass es noch dauern würde, schließlich hatte ich bei meinem ersten Sohn 29 Stunden Wellen und war viel zu früh im Krankenhaus gewesen. Ich hörte, wie sich meine Familie gegen 19:30h verabschiedete, gegen 20:20h fuhren auch meine Schwiegereltern mit meinem Sohn nach Hause. Ich beschloss, mir Badewasser einzulassen. Nach wenigen Minuten bat ich meinen Mann im Kreißsaal nachzufragen, ob ich in die Geburtswanne dürfe. Schließlich haben wir nur eine hohe Dusche, das Wasser würde nur einen Bruchteil abdecken.

Schnell beschloss die Hebamme, dass mein Mann sich mit mir auf den Weg machen sollte. Schon während des Telefonats veratmete ich mehrere Wellen. Ich bat meinen Mann (sichtlich gestresst) noch fix das Tens-Gerät aufzuklären, welches mir meine Hebamme geliehen hatte. An der Tür, im Auto, auf dem Weg vom Parkplatz ins Krankenhaus an den Laternen, überall veratmete ich meine Wellen. Im Nachhinein betrachtet war der Abstand wohl nicht mehr so lange. Der Pförtner bat noch an, nach Hilfe zu rufen – Nein, ich schaffe das.

Eine Welle an der Aufzugtür, eine Welle im Aufzug, eine Welle in der Kreißsaaltür. Die Hebamme bat mich direkt in Kreißsaal 1, ich wollte stehen bleiben. Sie schloss mir das CTG an, 20:48h. Ich wollte noch einmal Pipi machen, also machte sie das CTG sofort wieder ab. Da platzte schon meine Fruchtblase, keine Zeit mehr für die Toilette. Die Hebamme Schnitt mir die Unterhose auf, ausziehen war nicht mehr drin. Schon merkte ich einen Druck, keine Presswehen, es war ganz anders als bei meinem ersten Sohn. Ich konnte ruhig mitschieben und atmen. Es fühlte sich ganz anders an. Ich spürte jedes Stück, was der Kleine tiefer rutschte.

Um 21:06h kam unser Sohn ohne jegliche Intervention oder Schmerzmittel zur Welt. Eine Traumgeburt, es hätte schöner nicht sein können. Keine Untersuchung, kein Zugang, dafür war gar keine Zeit. Im Nachhinein erzählte unsere Hebamme, die Kollegin, mit der mein Mann telefoniert hatte, erwartete uns noch, als unsere Hebamme schon von “ihrem Weihnachtsbaby” erzählte. So schnell, damit hatte keiner gerechnet. Natürlich auch nicht unsere Familie, mit der wir ja noch kurz vorher Heiligabend gefeiert hatten.

Ich wurde sicherheitshalber mit einem Stich genäht, aber das war weit aus weniger als Scheidenriss, Dammriss und Dammschnitt bei meiner ersten Geburt in Rückenlage mit abgeleitetem Pressen.
Man merkt unserem Sohn auch nach der Schwangerschaft die Ruhe an. Ich bin mir sicher, das lag auch an den Hypnosen in der Schwangerschaft. Entspannte Mama – entspanntes Baby.

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