Geburtsbericht von

Maren

Nachdem ich vor fünf Jahren meinen Sohn in einem sehr geburtsstarken Krankenhaus mit überfülltem Kreißsaal und überlasteten Hebammen zur Welt gebracht habe, fühlte ich mich lange Zeit nicht bereit für eine erneute Schwangerschaft und vor allem Geburt.

Ich konnte die Schmerzen nicht vergessen, die meinem Empfinden nach vor allem der ablehnenden, stressigen Atmosphäre und dem nicht abgesprochenen Kristellern mit daraus resultierender Geburtsverletzung geschuldet waren.

Durch die Vorbereitung mit “Die friedliche Geburt” habe ich neues Vertrauen gefasst. Ich habe ab dem zweiten Trimester täglich die Hypnosen und Atemtechnik trainiert und glücklicherweise einen Platz in einem Geburtshaus bekommen.

Als ich bei SSW 40+5 gegen fünf Uhr morgens mit leichten Wellen aufwachte, ließen sich diese mühelos veratmen. Ganz ruhig konnte ich duschen, meinen Partner bitten, sich fertig zu machen und mit ihm gemeinsam sogar noch unseren Sohn zur Kita bringen, bevor wir weiter zum Geburtshaus fuhren. Die Wellenintensität nahm während der Autofahrt etwas zu, aber ich blieb entspannt und positiv, hörte die Hypnose “Eröffnungsphase” und zweifelte fast schon an der Echtheit der Wellen.

Um kurz vor acht Uhr wurden wir im Geburtshaus bei abgedunkeltem Licht und Kerzenschein empfangen und meine Hebamme, die nicht nur “Die friedliche Geburt” kannte, sondern auch im Vorfeld alles genau mit mir besprochen hatte, ließ mich nach meinen Bedürfnissen gewähren.
Anfangs lief ich im Raum auf und ab, tauchte zwischen den Wellen immer wieder auf. Als die Intensität deutlich zunahm, legte ich mich hin und ließ die Kopfhörer in den Ohren. Dieser Part war sehr gut aushaltbar, vor allem merkte ich, wie sehr es half, wenn ich die Bauchatmung gut einsetzte. Verpasste ich den Zeitpunkt oder kam aus meiner Entspannung, wurden die Schmerzen sofort deutlich präsenter.

Erst als ich einen deutlichen Pressdrang verspürte, legte ich die Kopfhörer beiseite und ging in die Kommunikation mit den Hebammen. Wie sich später herausstellte, war unsere Tochter fast ein Kilogramm schwerer und ein ganzes Stück größer als unser Sohn und dementsprechend fordernd war die Austrittsphase.

Ich konnte den Schmerz ab diesem Moment zwar nicht mehr ausblenden oder durch Hypnose reduzieren, aber Dank der Marathon- und Bergsteigerassoziationen von Kristin und der großartigen Unterstützung der Hebammen behielt ich ein positives Mindset. Ich wollte diesen Berg mit aller Kraft und allem Mut meistern.
Die Hebammen schafften es durch mehrfache Positionswechsel und viel Zuspruch, mich gut durch diese letzte Phase zu begleiten und meine Tochter mit 4400g, 57cm und 37,5cm KU um 10:52 Uhr aus mir heraus zu manövrieren, ohne dass ich auch nur die geringste Geburtsverletzung davon trug und wir noch vor unserer Kitaabholzeit wieder nach Hause fuhren.

Ich habe diese Geburt nicht als schmerzfrei empfunden, aber als deutlich schmerzreduziert und vor allem, genau wie die gesamte Schwangerschaft, als unglaublich heilsam.
Dieses Gefühl klingt auch im Wochenbett nach. Ich bin nicht kraftlos und erschöpft wie nach meiner ersten Geburt. Durch die positive Schwangerschafts- und Geburtserfahrung habe ich das Gefühl, als Mensch ein ganzes Stück gewachsen und voller Stärke und Urvertrauen zu sein. Wenn ich diesen Berg mit der richtigen Vorbereitung und einer positiven Einstellung bewältigen konnte, dann werde ich auch die vielen kleinen und großen Berge in meinem weiteren Leben meistern. Dafür bin ich Kristin mit ihrem Team und den tollen Hebammen im Geburtshaus unglaublich dankbar.

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