Liebe Kristin und liebes friedliches Geburtsteam,
Ich sende euch heute meine Erinnerungen an die unvergessliche Geburt meines Sohnes.
Nachdem mein Baby uns auf die Folter gespannt hat und uns schon Tage zuvor mit Vorwehen, aber ohne Geburtsbeginn auf Trab gehalten hat, sollte ich am 10 Tag nach dem ET gleich am Morgen im Krankenhaus eingeleitet werden.
Ich bin in der Früh aufgestanden und war so froh, dass die Geburt nun hoffentlich demnächst losgehen wird und das Warten ein Ende hat. Voller Freude und Erwartung und vor allem ohne Angst, was der Tag bringen wird, bin ich erst einmal noch unter die Dusche. Dort hatte ich dann doch ganz von alleine den Blasensprung. Mein Baby wollte sich dann doch von sich aus auf den Weg machen, worüber ich sehr froh war.
Die Schwester brachte mir kurz danach das Frühstück aufs Zimmer, als ich ihr vom Blasensprung berichtete, sagte sie, ich könne auch gleich zum Untersuchen und zu den Ärzten gehen, um überprüfen zu lassen, ob es auch wirklich ein Blasensprung war. Ich wollte aber erst noch in Ruhe frühstücken und ging dann in aller Ruhe rauf zum Kreißsaal.
Die Ärztin dort bestätigte, dass es ein Blasensprung sei und sagte, da es meine erste Geburt sei, könne es noch länger dauern und ich solle nochmal für drei Stunden auf mein Zimmer, bis sich mehr tut und die Geburt weiter fortgeschritten ist.
Ich fing dann gleich im Zimmer mit der Geburtshypnose an und veratmete die ersten Wehen. Ich fühlte mich dort wohl und sicher. Die Wehen kamen dann aber schon recht regelmäßig alle zwei bis drei Minuten und ich durfte dann meinen Mann anrufen, dass er zu mir ins Krankenhaus kommt. Da ich aber mit den Wehen und mit mir so beschäftigt war, störte mich plötzlich Kristins Stimme, die mir zuvor immer so guttat. Bei allen Vorwehen und die Tage zuvor hörte ich immer die Geburtshypnose und war vollkommen bei mir selbst und in Hypnose. Weil es sich für mich aber so richtig anfühlte, hörte ich ab da an keine Hypnose mehr an und fühlte mich trotzdem gut damit. Im Kreißsaal durfte ich dann gleich in die Wanne und mein Mann war ab da an meiner Seite.
Die Badewanne war mir dann aber nicht mehr angenehm, als die Wehen immer stärker wurden. Eigentlich wollte ich zuvor immer eine Wassergeburt, hatte mich dann während der Geburt doch spontan umentschieden. Da suchten wir eine angenehme Position für mich. Auf dem Gebärbett hatte ich dann eine gute Position gefunden. Bei allen Wehen sagte ich mir innerlich „annehmen, über dich ergehen lassen und weg atmen, jede Wehe bringt dich näher zum Baby“. Dieses Mantra half mir erstaunlich gut, baute mich auf und beruhigte mich zugleich.
Mein Mann drückte mir bei den Wehen immer die Wärmflasche auf den unteren Rücken, das tat mir richtig gut. Ich war sehr klar auch während der Wehen, worüber ich sehr überrascht war. Gegen 15 Uhr fragte mich eine Hebamme, ob ich eine PDA möchte, weil der Arzt bis 18 Uhr sonst im OP wäre, da ich mit den Wehen aber ganz gut zurechtkam, wollte ich es ohne probieren. Ab da an waren alle Kreißsäle belegt und von den anderen Frauen hörte man oft laute Schreie, weil es für mich und meinen Mann angenehmer war und wir unsere Ruhe wollten, machten wir ab da dann meine Entspannungsplaylist an, die ich mir extra für die Geburt zusammengestellt hatte. Irgendwie taten mir die anderen Frauen leid, die sich lauthals gegen die Wehen wehrten.
Die Vollständige Eröffnungsphase hatten wir dann gegen 19 Uhr erreicht (nach 12 Stunden) und langsam setzten die Presswehen ein. Ich freute mich darüber, da ich die Wehen jetzt angenehmer empfand. Ich hatte mir gedacht, jetzt dauert es nicht mehr so lange und in ein paar Stunden kann ich mein Baby in den Armen halten und später noch was Essen, da ich den Tag über, bis auf mein Frühstück, nichts gegessen hatte. Ich war so positiv und hatte keine negativen Gedanken, ich war nur auf die Geburt fokussiert.
Da aber wegen dem Personalwechsel keine Hebamme da war, die mir helfen konnte, waren wir anderthalb Stunden alleine. Nur eine Krankenschwester, die ich um ihren Rat bat, meinte, wenn ich das Bedürfnis zum Pressen hätte, soll ich das machen. Ich habe dann einfach nach meinem Gefühl weiter gemacht, war mir aber nicht sicher, ob so bei der Geburt etwas voran ging. Dann kam Gott sei Dank die Hebamme A. wieder, die wir schon am Vortag kennengelernt hatten. Sie tastete meinen Bauch ab und sagte, dass das Baby recht groß und schwer sei (wahrscheinlich wusste sie bereits, dass die Angaben der Voruntersuchungen nicht stimmten).
Ich musste mich in die Seitenlage bringen und mein Bein beim Pressen immer mit anziehen (wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mir die letzten Stunden einige Kräfte und Mühen erspart). Das tat ich dann auch bis ca. 00:00 Uhr, dann ging wieder nichts mehr voran, weil meine Blase zu voll war. Nach einem Blasenkatheter und einiger Zeit wurden die Wehen aber immer weniger und ich leider auch immer schwächer, aber nur körperlich. Ich war immer noch positiv, konnte mich mit allen Unterhalten (das hatte ich mir auch zuvor immer gewünscht, auch wenn das eigentlich nicht während der Hypnose von Kristin empfohlen wurde) und war mir sicher, das Baby ohne Schmerzmittel und auf natürliche Weise auf die Welt bringen zu können.
A. meinte, die Wehen müssen stärker werden, um das Kind auf die Welt zu bringen und sagte, wir müssen zusätzlich einen Wehentropf anlegen. Ab da war auch noch eine super nette Gynäkologin mit im Kreißsaal, die mir gemeinsam mit A. und meinem Mann zur Seite stand. Ich fühlte mich gut aufgehoben und unterstützt. Mit dem Wehentropf kamen die Wehen nur langsam, worüber ich sehr froh war, weil ich Angst hatte, damit sehr starke Wehen zu bekommen und dafür zu wenig kraft zu haben, nach all der Zeit. Die Gynäkologin und Hebamme waren überrascht, wie schmerzunempfindlich ich war und mir der Wehentropf gar nichts ausmachte. Dann aber, Dank meiner eigenen Kraft, dem Wehentropf und der Hilfe aller, kam am Montagmorgen um 02.47 Uhr, nach 20 Stunden, dann endlich mein Sohn mit 4400g und 53 cm auf die Welt. Mein Mann und ich waren sehr froh, weinten vor Freude und waren überrascht, dass er fast einen Kilo schwerer war als bei allen Voruntersuchungen. Ich bekam meinen kleinen weinenden und etwas erschöpften Sohn gleich auf die Brust gelegt. Echt ein Wunder, wie man so ein kleines Wesen so lieben kann. Ich war so glücklich und stolz auf mich!
Erst im Nachhinein habe ich mir vorstellen können, dass ich wahrscheinlich nur durch die Geburtsvorbereitung der friedlichen Geburt, diese lange Geburt, bei der ich doch einige Geburtsverletzungen und einen großen Blutverlust hatte, so gut und positiv in Erinnerung behalten habe. Auch während der Geburt war ich ganz klar, konnte mich mit allen unterhalten und scherzte teilweise noch und habe nie ans Aufgeben gedacht.
Liebe Kristin, kann es sein, dass ich mich durch die gute Vorbereitung und die vielen Hypnosen der Vortage, während der Geburt trotzdem noch in einer art Hypnose befand?
Vielen lieben Dank, liebes friedliches Geburtsteam und liebe Kristin für die Unterstützung, Hilfe und diese unvergessliche, positive und vor allem angstfreie Geburt.
Eure Lena