Triggerwarnung: Geburt mit Komplikationen – ungeplante Bauchgeburt, Frühgeburt, Baby auf Neo
Ich habe die Geburt meines Sohnes als wunderbar erlebt, obwohl alles ganz anders verlief, als erhofft. Kristins Hypnosen haben mir sehr dabei geholfen.
Mein Sohn kam in SSW 29 per Kaiserschnitt zur Welt. Vier Tage vorher war ich aus einer Routineuntersuchung beim Frauenarzt liegend und mit fast verstrichenem Gebärmutterhals in die Klinik eingeliefert worden. In dem Moment war das ein großer Schock und kam für mich und meinen Mann völlig überraschend. Im Nachhinein betrachtet war meine Schwangerschaft schon länger nicht einfach gewesen.
In der 20. SSW hatte meine Frauenärztin beginnende Cervix-Insuffizienz festgestellt. Drei Wochen und viele Sorgen später wurde diese Diagnose allerdings von einem anderen Arzt als Fehlmessung eingestuft. Meine Frauenärztin schloss sich dieser Einschätzung bei der nächsten Untersuchung ebenfalls an. Ich war unbeschreiblich erleichtert und wollte von da an einfach nur noch die Schwangerschaft genießen und mich nicht mehr verrückt machen (lassen).
In der SSW 26 hatte ich nachts plötzlich Blutungen, aber es konnte keine Ursache gefunden werden. Ich wurde krank geschrieben, um zu ruhen und die viele freie Zeit war ein Segen für mich. Ich begann, intensiv mit den Hypnosen zu üben – letztendlich nur ca. drei Wochen vor der Geburt.
Ich spürte manchmal nachts Wellen (aber Übungswellen hatte ich schon früh ähnlich deutlich gespürt) und tagsüber hatte ich teilweise starke Rückenschmerzen und manchmal einen seitlichen Schmerz, wie Seitenstiche, aber mit Yoga, Hypnosen und viel Ruhe ging es mir trotzdem so gut, dass ich eben erst zur oben erwähnten nächsten Routineuntersuchung wieder zum Arzt ging.
Nach drei Tagen in der Klinik und viel Auf und Ab, Hoffen und Bangen, wurde am Freitagmorgen der Kaiserschnitt beschlossen. Ich hatte hohe Entzündungswerte und die Wellen ließen sich medikamentös nicht mehr länger aufhalten.
Als die Entscheidung gefallen war, hatte ich noch etwa vier Stunden Zeit zur Vorbereitung. Ich hörte mir die Hypnose zur Vorbereitung auf einen Kaiserschnitt an und kam innerhalb von Minuten in Frieden und in wirklich vollkommene Vorfreude. Die Wartezeit war trotzdem teilweise herausfordernd, weil ich zunehmend Schmerzen hatte. Mein Mann war jedoch bei mir, ich fühlte mich tief verbunden mit unserem Sohn und ich spürte eine unbändige Freude darauf, ihn zu sehen und in den Arm zu nehmen.
Ich fragte irgendwann die diensthabende Hebamme, ob es in Ordnung wäre, wenn ich bei der OP Kopfhörer tragen und in tiefe Entspannung eintauchen würde. Sie klärte es mit dem OP-Team ab und gab mir ein OK, solange ich ansprechbar bliebe. Etwa eine Stunde vor OP begann ich, die Vorbereitungshypnose in Dauerschleife zu hören und war in tiefer Trance, als ich abgeholt wurde. Mein Mann wechselte wie besprochen zur „Hypnose während eines Kaiserschnitts“, von der ich auf dem Weg zur OP-Vorbereitung noch die ersten Minuten hörte. Wie besprochen nahm mein Mann mir dann die Kopfhörer und das Handy ab, denn er musste draußen warten, während ich vorbereitet wurde und ich wollte nicht riskieren, dass mir die Hörer in einem “kritischen” Moment (z.B. beim Umlagern oder beim Setzen der Betäubungsspritze) abgenommen werden müssen oder herausfallen.
Im Vorbereitungsraum war es unglaublich hell und geschäftig und kurz fühlte ich mich ohne Kristins Stimme schutzlos, aber dann zählte ich und erinnerte mich an die Worte aus der Hypnose, dass die Menschen um mich mir helfen und auch jedes Geräusch etwas Gutes für mich bedeutet. Ich schloss die Augen und sank zurück an meinen Kraftort mit meinem Sohn.
Als nächstes stellte sich die Anästhesistin vor und ich öffnete die Augen wieder für ein höfliches Nicken. Die Dame plapperte gleich fröhlich drauf los: “Dann wollen wir uns Ihren kleinen Sohn mal ansehen, gell. Der von der Frau vor Ihnen kam ja voller Haare auf die Welt!”. Ein Affenbaby tauchte in meiner Vorstellung auf und verwirrt schloss ich die Augen wieder. Ich wusste keine Antwort und versuchte ein höfliches Lächeln, das man unter der Maske wahrscheinlich gar nicht sah. Ich spürte förmlich die irritierten Blicke um mich und rang schon um die richtigen Worte, um möglichst schnell wieder meine Ruhe zu haben, aber dann hörte ich die Hebamme erklären, dass ich „Entspannungsmusik“ hören würde und möglichst wenig Ablenkung wünschen würde.
Ich war ihr sehr dankbar und versank mit diesem Gefühl direkt wieder in der Trance. Die Anästhesistin stellte mir dann nur noch die nötigen Fragen fürs Protokoll und ich konnte mühelos antworten. Irgendwie kam mir meine Stimme dabei besonders klar und schön vor und half mir sogar, noch weiter zu entspannen. Die ganze Zeit blieb ich mit meinem Sohn in Verbindung und sagte ihm vor allem, dass jeder Mensch, der ihm bald begegnen wird, ihm wohlgesonnen ist und ihm mit jeder ungewohnten Berührung, die er bald spüren würde, geholfen wird. Und dass ich immer mit ihm verbunden bleibe.
Vor der PDA hatte ich mich etwas gefürchtet, aber sie war tatsächlich ein Highlight der Geburt. Ich durfte mich (nach Tagen zum ersten Mal wieder) aufrecht aufsetzen und fühlte mich wie eine Königin mit meinem wunderbaren Bauch in der Mitte des Raumes. Die Spritze spürte ich gar nicht.
Dann musste ich mich wieder hinlegen, meine Arme wurden festgeschnallt und jemand bespritzte mich mit Wasser, um festzustellen, ob die Betäubung wirkt. Ich wurde unruhig, als ich auch beim x-ten Mal noch etwas spürte. Mein Mann kam derweil dazu und setzte mir wieder einen Kopfhörer ein. Kristins Stimme half mir zurück in die Entspannung, während ich um mich herum konzentrierte Anspannung spürte.
Kurz darauf sagte die Ärztin: “Wir haben angefangen.”
Ich hatte nichts gemerkt. Der Kopfhörer rutschte mir bald wieder halb aus dem Ohr und ich hörte Kristins Stimme nur noch ganz schwach, aber das machte nichts. Ich war ganz in dem Moment und bei meinem Sohn. Wenig später hörte ich ihn. Er gab einen kurzen, wunderbaren Laut von sich und alle freuten sich. Jemand sagte, dass er nun auf meinem Bauch läge. Während ich noch dort hin spürte und versuchte, ihn zu fühlen, gestikulierten plötzlich alle wild, dass ich nach rechts schauen soll. Die Kinderärztin trug unser Baby aus dem Raum und ich erhaschte noch einen kurzen Blick auf seinen Hinterkopf und ein herabhängendes Ärmchen.
Ich konnte erst am nächsten Tag zu ihm, weil man dafür fit für den Rollstuhl sein musste, aber ich fühlte mich weiterhin so wunderbar verbunden mit ihm – und das ist noch immer so. Unser Sohn war sehr fit für diesen frühen Start in die Welt und seine Gelassenheit bei Untersuchungen wurde immer wieder bewundert. Ich denke, dass die Hypnosen uns beiden sehr geholfen haben.
In den folgenden Tagen hörte ich mehrmals die Hypnose „Nach einem Kaiserschnitt“. Sie half mir, Gratulationen zur Geburt anzunehmen (anfangs lösten die immer das komische Gefühl aus, dass ich doch eigentlich nichts zur Geburt beigetragen hätte) und sie half mir durch einige Schmerzattacken. Später habe ich auch gerne die Hypnose zum Anregen des Milchflusses gehört beim Abpumpen.
Wir waren insgesamt neun Wochen in der Klinik und mein Sohn musste zwei Bauch-OPs durchmachen. Es ist aber alles gut gegangen. Natürlich hatten wir uns die Geburt und die Zeit danach völlig anders vorgestellt und erhofft, aber wir hatten unglaublich viel Glück und ich war Dank Kristin gut vorbereitet und gut begleitet.
Vielen lieben Dank!