Geburtsbericht von

Saskia S.

Nun ist es soweit. Morgen wirst du ein Jahr alt. Ein Jahr Du und dein Bruder (der auch erst 2 und 4 Monate ist). Eine aufregende, anstrengende, so wunderschöne Zeit, die doch so schnell vorbeigeht. So schnell, dass ich den Geburtsbericht leider immer noch nicht abgeschickt habe. Geschrieben hatte ich ihn schon, aber irgendwie konnte ich ihn noch nicht abschicken. Jetzt ist es soweit:

Liebe Kristin und liebes Team der friedlichen Geburt!
Habt vielen, vielen Dank für eure Arbeit, für die Methode! Es hat mich von meiner ersten etwas traumatischen Geburt in gewisserweise geheilt und mir von Anfang an eine Tiefe Bindung zu meinem Sohn beschert und tiefes Vertrauen in meinen Körper gegeben.
Schon während der Schwangerschaft konnte ich durch die Hypnosen besser einschlafen und so auch am Tag immer wieder kurze Schläfchen auf Knopfdruck einlegen.

Mittlerweile ist mein Account nicht mehr freigeschaltet, aber ich nutze fast täglich eine der noch zugänglichen Hypnosen oder Meditationen und kann mich damit immer noch gut entspannen. Und das ist so wichtig! Einfach nur danke!
Ich wünsche euch alles Gute und vor allem viel Gesundheit und Zeit für euch und eure Familien!
Saskia

Es folgt mein Geburtsbericht, wie ich ihn ca. zwei Monate nach der Geburt geschrieben habe.

Heilende ambulante Geburt

Nach meiner ersten etwas traumatischen Geburtserfahrung im November 2020, wurde ich geplant recht schnell wieder schwanger und die Geburtserfahrung holte mich wieder ein. So entschied ich mich durch einen Tipp meiner Hebamme dafür, die friedliche Geburt auszuprobieren. Zunächst hörte ich die vier ersten Podcast-Folgen von Kristin und machte mir dann über den Probezugang ein weiteres Bild über den Ablauf. Ich wusste sehr schnell, dass ich das machen wollte. Mein Partner unterstütze mich dann finanziell (50:50) und mental sowie organisatorisch beim Üben. Er stand morgens auf und kümmerte sich um unseren Sohn, während ich anschließend ab der 20. SWS jeden Tag morgens ca. 25 min übte.

Von Tag zu Tag klappte es besser und so konnte ich sogar, während mein Sohn tagsüber 1-2x schlief, auf „Knopfdruck“ mittels des Selbsthypnose-Trainings sehr gut mitschlafen, was vorher fast nie geklappt hatte. So half mir die Methode schon in der Schwangerschaft enorm, meinen größeren, aber eben noch sehr kleinen Sohn zu betreuen. Dieser war nach wie vor zu Hause, da wir die Kitaeingewöhnung durch die Pandemie und meine Schwangerschaft verschoben hatten. Zum geplanten ET war der Große 16 Monate alt.

Die Hypnose- und Atmungsübungen halfen mir sehr gut und ich fühlte mich gut vorbereitet. Zusätzlich besprach ich noch einmal meine frühere Geburt mit meiner Hebamme und war auch bereit, diese noch einmal therapeutisch aufzuarbeiten, sollte das ungute Gefühl bestehen bleiben. Nach ein paar Wochen Übung empfand ich jedoch keinerlei Ängste mehr bezüglich der zweiten Geburt und freundete mich auch innerlich mehr und mehr mit Plan B, einer PDA, an, sollte ich mich danach fühlen unter Geburt.

Der Termin rückte näher, verstrich, ich wurde unruhig. Der Bauch war viel dicker, ich hatte viel Fruchtwasser, das Kind errechnet schwerer und größer als Kind 1. Mein Mann nahm Urlaub ab ET, die Großmutter immer bereit, Kind 1 zu betreuen. Wir wollten noch mal spazieren gehen auf einem Bauernhof in der Stadt, fuhren los und dann passierte es. Ein Auto fuhr uns rein, Stress – ich völlig hysterisch – die Frau am anderen Steuer aufgelöst – sie hatte nicht geguckt. Es ist niemandem etwas passiert, aber das hatte natürlich noch gefehlt, das ganze Auto mit nur 2000km auf der Uhr zerkratzt. Ich hatte schon mehrmals davor nachts das Gefühl, es würde los gehen. Nach diesem Ereignis, ging es nachts um 0 Uhr dann tatsächlich los und ich wusste es instinktiv – jetzt geht es wirklich los, als ich von einer ordentlichen Welle geweckt wurde.

Toilette – wieder ins Bett. Gleich mal in Hypnose gehen, dachte ich und dann wurde es nass… Die Fruchtblase war geplatzt. Es lief und lief, ich weckte meinen Mann. Er rief meine Mutter an, die sofort rum kam. Ich duschte und legte mich auf die Couch mit einem Handtuch zwischen den Beinen. Das Fruchtwasser lief und lief. Gut, dass ich schon die Wochenbetteinlagen parat hatte. Die Wellen kamen schon alle 5-10 min. Es war 1:30 Uhr – wir fuhren los, fanden erst keinen Parkplatz, mussten noch über das Gelände des Auguste-Viktoria-Klinikums laufen. Ab der Autofahrt hatte ich die Hypnose auf den Ohren, machte Pause in den Wellen, atmete, es ging gut.

Im Untersuchungsraum legte ich mich auf die Liege in Seitlage und blieb liegen. Mein Gesicht durch Schlafmaske und FFP2-Maske verdeckt und war gedanklich woanders, wo es schön war. In den Wellen atmete ich tief in den Bauch zu meinem Kind. Zwischendurch Corona-Test, CTG und Muttermunduntersuchung: „Oh der ist ja butterweich bei ca. 4 cm, ich könnte fast schon 5 cm draus machen – butterweich!“ Mir fiel ein Stein vom Herzen. Bei meiner letzten Geburt war der Muttermund noch zu, als ich im Krankenhaus war. Jetzt wusste ich sicher: alles wird gut. Atmen, sich konzentrieren, woanders zu sein, Atmen. Irgendwann dann die Nachricht, dass der PCR-Test negativ war. Die Maske konnte weg – endlich.

Erneute Untersuchung auf meinen Wunsch, da ich innerlich unruhiger wurde. Ich war zwar in Hypnose, aber ich merkte, dass sich etwas veränderte. Äußerlich war es für mein Umfeld nicht möglich, zu erkennen, wann ich in der Welle war. Das war etwas nervig, da ich auf gar keinen Fall angefasst werden wollte in der Welle. 7-8 cm – die Kreißsäle aber noch besetzt.

Atmen – Fokus – Atmen – Fokus – die Abstände wurden kürzer – viel mehr Atmen. Mein Mann kommunizierte dann meinen dringlichen Wunsch, jetzt in den Kreißsaal zu wollen. Geht noch nicht, aber gleich – gerade Übergabe – es war inzwischen wohl früh morgens.

Dann kamen zwei sehr nette und junge Hebammen, eine davon war Studierende, die andere kannte die Methode. Jackpot. Wir gingen in den Kreißsaal rüber, kurzer Zwischenstop in der Welle. Der Weg und Raumwechsel war anstrengend, nicht nur, weil ich natürlich mehr im Außen war, auch weil es einfach schon kurz davor war, loszugehen. Im Kreißsaal probierte ich noch zwei andere Positionen aus, den Vierfüßlerstand, den ich bei meiner ersten Geburt mehrere Stunden bis kurz vorm Ende hatte. „Oh Gott wie schrecklich“, dachte ich – ein ähnliches Gefühl wie bei meiner letzten Geburt durchströmte mich. Warum war ich damals in dieser Position, die ich so gar nicht schön empfand? Zurück in die Seitlage, auf die andere Seite – NEIN – auch nicht gut. Also in die Ursprungslage zurück und CTG ran…

Ich gab die Kopfhörer endgültig an meinen Mann ab, die Abstände waren zu kurz – ich konzentrierte mich auf die Atmung, zwischendurch leitete mich die Hebamme etwas nach der Methode an – wieder drin, dachte ich. Doch da ging es dann auch schon los – ich schrie und schob – einmal – Kopf ging wieder zurück, noch einmal – Kopf ging wieder zurück und beim dritten mal, war der Kopf da! Erleichterung und Erstaunen über die Schnelligkeit – dann Pause, kurze Oberbauchmassage – eine Welle blieb aber aus.

„Na dann schieben Sie noch einmal so“, sagte die Ärztin, die kurz vorher dazugekommen war. Und tatsächlich – beim Schieben kam sie, die Welle, die meinen Sohn aus mir rausflutschen ließ – geschafft. Wahnsinn – es war kurz vor 8 Uhr morgens. Die Sonne schien ins Zimmer. Ich war glücklich.
Unser Sohn hatte top Werte und war mega entspannt. Wir entschieden uns daher, direkt nach Hause zu gehen, sollten aber noch die 4 Stunden da bleiben. Eigentlich hätte ich schon nach drei Stunden gerne los gewollt, so entspannt und so müde war ich auf einmal.

Fazit: Im Vergleich war es rückblickend eine Traumgeburt. Sie heilte mich auf besondere Art und Weise von meiner ersten Geburt. Dennoch war sie durch den Autounfall vorher und die Pandemie bedingte Sorge, doch ganz alleine zu sein auch herausfordernd. Das Körpergefühl war sehr stark, aber ich konnte sehr gut damit umgehen. Die letzten Wellen waren sehr herausfordernd, aber wir – mein Sohn und ich – haben es gut gemeistert. Ich brauchte keinerlei Medikamente und es ging schnell. Die Ärztin und die Hebamme kannten beide die Methode und hatten mindestens den Podcast vor ihren eigenen Geburten gehört, habe ich im Nachhinein erfahren.
Ich nutzte die Hypnosen auch noch im Wochenbett und versuche auch heute noch, im Alltag mit zwei Kindern sie täglich zu nutzen.

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