Geburtsbericht von

Franziska

Meine so erhoffte natürliche Geburt, nach vorausgegangenem traumatischen Kaiserschnitt:

Liebe Kristin + liebes Team,
nun komme ich endlich dazu, meinen Geburtsbericht zu verfassen, vor allem, um anderen Mamas Mut zu machen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.

Meine erste Geburt im Juli 2021 war leider alles andere als schön. Ich fühlte mich (utopischerweise) durch einen einfachen Geburtsvorbereitungskurs meiner Hebamme gut vorbereitet und redete mir ein, dass mein Körper schon weiß, was er unter der Geburt tun soll. Meine erste Geburt endete dann leider nach über 24h starken Wehen in einem Geburtsstillstand, mit notwendigem Kaiserschnitt. Vorausgegangen waren höllische Schmerzen, mehrfaches Aufsspritzen der PDA, minütliches Übergeben durch die Schmerzmittel und eine OP, in der es kurzzeitig wirklich schlecht um mich stand. Die Schmerzen nach der OP waren kaum auszuhalten und ich musste tagelang hochdosiert Schmerzmittel nehmen. Ebenso hatte ich Stillschwierigkeiten, da ich in meiner Bewegung absolut eingeschränkt war. Mein Wochenbett war daher leider alles andere als schön und sowohl physisch als auch psychisch sehr belastend.

Obwohl wir immer mehrere Kinder haben wollten, schwor ich mir, nie wieder dieses Risiko eingehen zu wollen, erneut eine solche Geburt erleben zu müssen. Und das Schicksal meinte es anders mit uns. Trotz Verhütung wurde ich nur knapp 6 Monate nach diesem traumatischen Geburtserlebnis wieder schwanger. Zunächst überschattete die Angst vor einem erneuten Kaiserschnitt die Freude. Doch gleichzeitig war es Motivation für mich, mich dieses Mal noch besser vorzubereiten. Ich las zahlreiche Bücher zum Thema Hypnobirthing, hörte gefühlt jede Folge deines Podcasts und hatte bereits die ganze Schwangerschaft ein ganz anderes Gefühl und Vertrauen in meinen Körper. Zunächst schreckte mich die augenscheinlich hohe Kursgebühr ab, deinen Online-Kurs zu durchlaufen. Doch mit voranschreitender Schwangerschaft kamen wieder Zweifel und ich entschied mich sehr kurzfristig (ca. 36./37. Schwangerschaftswoche), doch noch deinen Kurs zu absolvieren. Es war nicht immer leicht, zeitlich einen Slot zum Üben zu finden, da ich ja noch ein Kleinkind zu Hause hatte. Aber ich habe immer mal für ein paar Minuten geübt, oft abends im Bett oder beim Spaziergang. Trotzdem kamen ständig Zweifel auf, ob es „reicht“, um deine Methode wirklich anzuwenden unter der Geburt.

Und dann kam der Tag der Tage und ich dachte keine Sekunde darüber nach, ob ich wirklich gut genug geübt hatte. Nach einer sehr erholsamen Nacht wachte ich morgens gegen 07:30 Uhr auf und spürte leichte wellenartige Rückenschmerzen. Meinen Mann wollte ich erst noch zur Arbeit schicken, er war sich aber unsicher und blieb zu Hause. Ich zog mich ins Schlafzimmer zurück, schaltete deine Geburtshypnosen an und war mir plötzlich sicher, dass die Geburt nun tatsächlich losgeht. Mein Mann kam seinem Part als Geburtsbegleiter wunderbar nach, er organisierte die Großeltern als Betreuung für den Großen, schaute ab und zu passiv nach mir und behielt den Abstand der Wehen im Auge. Ich war total entspannt und konzentriere mich nur auf mich, meine Atmung und Kristins Stimme.

Für mich aus heiterem Himmel tippte mein Mann mich ca. 10:30 Uhr an und sagte, wir müssen nun ins Krankenhaus fahren. Zu diesem Zeitpunkt kamen die Wehen bereits alle 2 Minuten, waren aber für mich tatsächlich eher als Wellen spürbar und absolut aushaltbar. Die Autofahrt und Anmeldung im Krankenhaus führten leider dazu, dass ich aus meinem Entspannungszustand gerissen wurde, Mühe hatte, ruhig zu bleiben und auch stärkere Schmerzen verspürte. Als ich im Kreißsaal angekommen war, stellte ich die Geburtshypnosen lauter und konnte so nach einiger Zeit wieder mehr zu mir selbst finden und mein Mann übernahm die Gespräche mit den Hebammen. Ich nahm vieles um mich herum kaum war und konzentrierte mich aufs Atmen und meinen sicheren Ort. Trotzdem nahmen die Schmerzen extrem zu und ich wurde immer wieder aus meinem Entspannungszustand gerissen.

Plötzlich wurde es unruhig und eine Ärztin kam herein und sagte laut, dass sie das Baby jetzt holen werden, da die Herztöne immer wieder abfielen. Mir stiegen direkt die Tränen in die Augen, da sofort der Gedanke an einen Kaiserschnitt aufflackerte. Doch mit der nächsten Wehe spürte ich ein leichtes Brennen und presste wie von der Ärztin angewiesen kräftig mit und schon war unser kleines Wunder geboren. Wohlgemerkt um 13:00 Uhr, keine sechs Stunden nach dem Einsetzen der Wehen. Im Nachhinein erklärte die Ärztin, dass sie einen Dammschnitt machen musste, die Ursache war eine sehr kurze Nabelschnur, weshalb das Baby kurzzeitig Stress hatte und schneller geholt werden musste.

In diesem Moment realisierte ich zum ersten Mal, was in den letzten Stunden überhaupt passiert war und was mein Körper geleistet hatte. Mein Mann und ich brachen in Tränen aus und noch während die Maus auf meine Brust gelegt wurde, schaltete ich Kristins Stimme auf meinen Kopfhörern aus. Ich hatte es tatsächlich geschafft. Übrigens sprach während der Geburt und auch während der kritischen Phase niemand von einem erneuten Kaiserschnitt oder dem Risiko einer Ruptur. Im Vorfeld wurde mir von mehreren Ärzten zu einer erneuten Sectio geraten, aber ich habe dies in meinem Kopf absolut nicht als Option zugelassen und immer auf mich und mein Gefühl vertraut. Im Nachhinein die beste Entscheidung meines Lebens. Und schade, dass ich Kristins Kurs nicht schon während der ersten Schwangerschaft durchlaufen habe.

Daher möchte ich mit meinem Bericht allen Mamas Mut machen, dass mithilfe von Kristins Methoden eine spontane Geburt nach vorausgegangenem Kaiserschnitt (VBAC) und schneller Geburtenfolge möglich ist!!!! Vertraut auf euch und euren Körper!! Dennoch muss dazu gesagt werden, dass die Schwangerschaft völlig komplikationslos und ohne Auffälligkeiten verlief. Hätte es ein weiteres begründeteres Risiko gegeben, außer die schnelle Geburtenfolge, hätte ich vermutlich einem geplanten Kaiserschnitt zugestimmt.

Als einzigen kleinen Kritikpunkt möchte ich anmerken, dass der Späteinstieg wirklich knapp war, vor allem, wenn bereits ein Geschwisterkind vorhanden ist und die Zeit zum Üben limitiert ist. Vermutlich hätte ich meinen Trance-Zustand während der Fahrt und Aufnahme ins Krankenhaus besser aufrecht erhalten können, wenn ich noch intensiver und länger geübt hätte. Daher rate ich Mamas mit Geschwisterkind eher vom Späteinstieg ab, dies ist aber meine persönliche Erfahrung.

Außerdem nochmal der Hinweis, dass auch meine Geburt nicht völlig schmerzfrei verlief – dies verspricht Kristin aber auch nicht. Trotzdem lernt man, besser mit den Wellen umzugehen und ich habe die Schmerzen definitiv milder empfunden, als bei meiner ersten Geburt.

An dieser Stelle nochmals tausend Dank für Alles!!!! Ihr habt mit eurem Team wirklich großartiges geschaffen und einen tollen Grundstein für entspannte Geburten gelegt.
Liebe Grüße und alles Gute für Euch!

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Schritt für Schritt zu einem positiven Geburtserlebnis