Geburtsbericht von

L.

Liebe Kristin!

Meine Tochter ist vor einem halben Jahr in Montenegro zur Welt gekommen und nun möchte ich meinen Geburtstbericht teilen.

Auf „die friedliche Geburt“ hat mich eine Freundin aufmerksam gemacht und nachdem ich mir einige Folgen des Podcasts angehört habe, wollte ich unbedingt auch den Kurs machen.
So begann ich ab der 20. SSW mit dem Kurs und übte auch schon regelmäßig die Hypnosen. Ich genoss es unheimlich, Kontakt zu der Kleinen in meiner Gebärmutter aufzunehmen und fühlte mich wunderbar verbunden mit ihr und meinem Körper.

Da ich und mein Partner uns Anfang des Jahres 2021 entschlossen haben, für eine Zeit nach Montenegro zu gehen, stand zu diesem Zeitpunkt auch schon fest, dass wir das Kind dort bekommen werden. Eigentlich wollten wir in ein öffentliches Krankenhaus gehen, aber leider darf der Mann bei der Geburt nicht dabei sein und das kam für mich nicht in Frage. Nun mussten wir uns eine Alternative überlegen. Es stand auch im Raum, wieder nach Deutschland zurückzufahren, was mir sicherlich ein gutes Gefühl gegeben hätte, allerdings wäre die 22 stündige Fahrt im Auto nicht mehr so angenehm gewesen.

In der Zeit machte ich viele Hypnosen, um trotz der Ungewissheit entspannt zu bleiben. Erst in der 36. SSW haben wir uns dann letztendlich für ein privates Krankenhaus in Montenegro entschieden. Hier lernte ich den Arzt kennen, der auch bei der Geburt dabei sein würde. Er war sehr ruhig und kompetent und so konnte ich mich endlich richtig entspannen und freute mich auf die Geburt.

In der 41. SSW wurde ich dann doch etwas ungeduldig, da die Kleine auf sich warten ließ. Mein Arzt sagte bei jeder Untersuchung: „Walking and waiting“ und so wanderte ich in den Bergen und entspannte mich mit Hypnosen.

Am Samstagabend schrieb mir der Arzt, dass wir am Montag eine Einleitung machen, wenn vorher nichts passiert. Und schwupps, verlor ich meinen Schleimpropf am Samstagabend in der Dusche und sagte zu meinem Freund: „Ich will uns nicht zu große Hoffnungen machen, aber ich glaube, es geht bald los!“
Und so war es auch. In der Nacht wachte ich mit ersten leichten Wehen auf und startete sofort die Hypnose „Während der Geburt“. Ich merkte, jetzt geht es los und war super euphorisch und glücklich. Ich weckte meinen Freund, der sofort die Abstände der Wehen trackte. Er war froh, auch etwas tun zu können. Eigentlich war mein Plan, die Eröffnungsphase zu Hause zu verbringen und erst später in Krankenhaus zu fahren, aber da die Wellen schon alle 5 Minuten und sehr regelmäßig kamen und wir noch zwei Stunden Anfahrtsweg vor uns hatten, habe ich mir noch eine Wärmflasche und einen Tee gekocht und wir sind losgefahren.

Der Weg ins Krankenhaus verging wie im Flug. Ich hörte weiterhin die Hypnose „Während der Geburt“ und auch die Atmung half mir zu diesem Zeitpunkt sehr, mich durch die Wellen zu tragen. Ich spürte die Wellen größtenteils als einen Druck im unteren Rücken und so war die Wärmflasche für mich eine super Unterstützung. Auch mein Freund berichtete im Nachhinein, dass die Fahrt für ihn sehr angenehm war, da ich ruhig die Wellen veratmet habe.

Als wir beim Krankenhaus ankamen, war der Arzt noch nicht da, aber ich wurde von einer sehr netten Hebammen empfangen, die mich direkt in ein kleines Zimmer brachte und ans CTG anschloss. Leider konnte ich mich mit den Hebammen kaum verständigen aufgrund der Sprachbarriere, aber sie waren trotzdem sehr fürsorglich. Nach kurzer Zeit kam dann auch der Arzt und tastete meinen Muttermund. Dieser war bei 2 cm. Daraufhin wurde ein Einlauf gemacht und dann ging alles recht schnell.

Die Wellen wurden immer stärker und häufiger. Ich hatte das Gefühl, kaum mehr eine Pause zu haben. Leider kam ich manchmal aus der Hypnose, was ich sofort bemerkte, da ich die Welle dann stark in meinem Rücken wahrnahm. In der Hypnose fühlte es sich eher an, wie ein stärkeres Druckgefühl im Rücken. Ab hier habe ich total mein Zeitgefühl verloren. Ich wurde die ganze Zeit sehr nett von einer Hebamme umsorgt, die immer wieder nach mir geschaut hat, mit mir geatmet und mir den Rücken massiert hat. Und auch mein Partner war die ganze Zeit bei mir.

Als ich bei 7cm Muttermundsöffnung war, wurde ich in den Kreißsaal gebracht. Erst wollten sie meinen Freund nicht mitkommen lassen, aber ich habe pantomimisch wohl recht eindeutig klargemacht, dass ich ihn unbedingt dabeihaben möchte. Das war allerdings auch ein Moment, wo ich wieder aus der Hypnose rausgekommen bin und da hat mich eine Welle wirklich überrollt. Es fiel mir für eine Zeit schwer, wieder in Hypnose zu kommen und die Hebamme hat mir aber sehr geholfen und mit mir geatmet. Im Kreißsaal war der Arzt die ganze Zeit mit dabei und bei 8 cm hat der die Fruchtblase platzen lassen. Die Übergangsphase habe ich ziemlich heftig wahrgenommen und brauchte die Unterstützung meines Freundes.

Aber als es dann in die Austrittsphase überging, war ich nur noch froh und spürte, dass sie nun bald kommen wird. Es war ein überwältigendes Gefühl, zu fühlen, wie man mit jedem Pressen das kleine Wesen weiter nach unten schiebt. Immer, wenn eine neue Welle kam, haben alle mich angefeuert und in der Wellenpause habe ich alle meine Kräfte gesammelt. Ich weiß nicht mehr, wie lange diese Phase gedauert hat. Gefühlt war sie sehr kurz, aber unfassbar intensiv. Als ich dann das kleine Köpfchen gesehen habe, überrolte mich ein unfassbares Gefühl und ich sammelte alle meine Kräfte und der Körper kam direkt hinterher. Zu diesem Zeitpunkt waren zwei Hebammen, der Arzt und die Kinderärztin im Raum.

Ich habe sie leider nur kurz zum „Bonding“ auf meine Brust bekommen, bevor sie sie weggebracht haben und untersuchten. In der Zeit wurde ich genäht, da ich einen Dammriss hatte. Das war aber halb so wild und als ich endlich in meinem Krankenhausbett mit der Kleinen und meinem Freund saß, war ich überglücklich.

Ich kann nur einen herzlichen Dank aussprechen für eine wundervolle Vorbereitung auf eine für mich doch herausfordernde Situation einer ersten Geburt im Ausland, ohne die Sprache zu sprechen. Ich hoffe, es macht auch anderen Mut. Sicherlich laufen einige Sachen etwas anders als in Deutschland, aber im Großen und Ganzen hatte ich ein wundervolles Geburtserlebnis und am Ende eine gesunde Tochter. Und das ist ja die Hauptsache.

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