Im Februar diesen Jahres wurde unsere Familie mit unserem dritten Kind komplett.
Die Geburt meiner ersten Tochter ging sehr, sehr lange, war eine Verlegung vom Geburtshaus in ein Krankenhaus unter Geburt, die mit einer Saugglocke endete. Sie war durch die Länge sehr anstrengend, aber ich empfand sie dennoch als überwältigendes Ereignis.
Mit dem Wissen, dass ich schon eine Geburt erlebt habe und das Umfeld meinte, die zweite Geburt flutscht eh, bin ich ohne Vorbereitung in die zweite Geburt. Die Geburt war zwar kürzer, aber sehr traumatisch. Unser Sohn war sehr groß und eine VE (Saugglocke) mit Schulterdystokie, begleitet von verbaler Gewalt der Hebamme
Mein Sohn L. wurde direkt nach der Geburt in eine Kinderklinik in der nächsten Stadt verlegt.
Als mein Sohn drei Monate alt war, wurde ich ungeplant schwanger. Die Angst, nochmal in eine Geburt zu müssen war riesig. Mir war klar, diesmal brauch ich viel Vorbereitung. Ich wollte anstatt ins Krankenhaus ins Geburtshaus, was leider durch die Schulterdystokie nicht ging, aber die Hebamme übernahm meine Vorsorge und empfahl mir deinen Kurs. Ich habe mir als erstes das Buch geholt und nach der 14. Woche den Kurs gebucht und sofort angefangen. Durch das Buch, den Kurs und die Hypnosen (die ich immer angekuschelt während des Mittagschlafs mit meinem Sohn gelesen/gehört/angeschaut habe) konnte ich mich mit der zweiten Geburt versöhnen. Zusätzlich machte ich eine Traumatherapie, war in Osteopathie und im Schwangerschaftsyoga. Ich wollte nichts dem Zufall überlassen.
Die Schwangerschaft verging wie im Flug. Ich ging jeden Tag in Hypnose und begann, mich auf die Geburt zu freuen. Das Gefühl “ich muss in eine Geburt” wandelte sich zu einem Gefühl von “ich darf nochmal eine Geburt erleben”. Alleine dafür hat sich der Kurs schon sowas von gelohnt. Ob es unter Geburt klappen würde, war mir teilweise schon egal, weil ich schon so glücklich darüber war, dass ich in meiner letzten Schwangerschaft nicht ängstlich war, sondern voller Glück und Vorfreude auf meinen zweiten Sohn. Übrigens war auch mein Mann total fasziniert von meinem Wandel und war bei der Vorbereitung sofort dabei, denn auch ihm steckte die zweite Geburt noch tief in den Knochen.
Die Entbindungsklinik wollte mich eine Woche vor ET einleiten, da das Kind schon wieder groß werden sollte und sich dadurch das Risiko einer Schulterdystokie erhöhte. Ich war einverstanden, versuchte aber dennoch mit Tee, Spaziergang und einer Eipollösung durch meine Hebamme das ganze ohne Medikamente in Schwung zu bekommen.
Nach der Eipollösung (14 Uhr) bekam ich nachts einen Blasensprung (1 Uhr). Ich machte meine Bettseite frisch, freute mich, aber ging wieder ganz entspannt schlafen, weil ich wusste, ich muss fit sein für die Geburt. Über diese Ruhe bin ich nach 4 Monaten noch sehr erstaunt. Nach dem Frühstück habe ich wellenfrei im Krankenhaus angerufen und mit der Hebamme ausgemacht, dass ich sofern vorher nichts passiert, am Nachmittag komme.
Mein Mann und ich waren im schönsten Sonnenschein spazieren, freuten uns auf unser Kind und waren glücklich und entspannt. Den Tag verteilt kamen einzelne Wellen, die ich fröhlich empfing und die Hypnose ausprobierte. Da war kein Schmerz. Bei der Untersuchung im Kreißsaal bekam ich einen Muttermundbefund von 5 cm. Wir durften gleich im Kreißsaal bleiben. Durch den Blasensprung habe ich Antibiotika bekommen. Klar wäre es mir lieber ohne gewesen aber ich wollte auf keinen Fall eine Neugeboreneninfektion mit Verlegung riskieren.
Die Wellen blieben unregelmäßig und da der Kreißsaal voll wurde, durfte ich in Ruhe auf Station mein Zimmer einrichten und eine Nacht schlafen und warten, bis die Geburt Fahrt aufnimmt. In der Nacht war ich viel in Hypnose. Es war zwar alles ruhig und entspannt und die Hebammen waren ruhig und lieb zu mir, dennoch bekam ich ein unruhiges Gefühl. Ich hatte zwar Vertrauen in mich, aber Angst vor den 20%, die man nicht in der Hand hat.
Nach einer mehr oder weniger ruhigen Nacht wurde im Kreißsaal der Vorschlag einer Einleitung gemacht, um kräftige Geburtswellen zu bekommen. Da mein Muttermund aber bei 6 cm war, entschied ich mich dagegen und legte wieder einige Spazierrunden mit meinem Mann ein. Auf meinen Wunsch hin wurde mir für eine Spazierrunde mein Sohn vorbeigebracht, den ich ausgiebig kuschelte, um das Oxytocin anzustoßen. Nichts passierte, die Wellen kamen selten und die, die kamen, waren wunderbar auszuhalten.
Gegen 16 Uhr ging es wieder in den Kreißsaal und mit gemeinsamer Absprache mit Hebamme und Ärztin stimmte ich einem Oxytocintropf zu, um die Geburt anzustupsen. Tropf an, Kristin in die Ohren und los geht’s. Und dann passierte drei Stunden nichts, keine einzige Welle. Ich schickte meinen Mann los, um mir was zu Trinken zu holen, da macht es auf einmal einen Knacks, als hätte jemand ein Ei auf den Boden fallen gelassen. Die Fruchtblase platze nun vollständig, und die Wellen kamen. Aber von 0 auf 100. Ich nahm die Wellen an und begrüßte sie und freute mich, dass es endlich endlich losgeht. Aber die Wellen waren sehr intensiv und es gab kaum Pausen dazwischen.
Nach 20 Minuten spürte ich einen ordentlichen Druck nach unten und ich merkte, wie mein Sohn sich ins Becken drehte. Das war ein unfassbares Gefühl, dass ich durch die zwei Saugglockengeburten noch nie gefühlt habe. Während der Austreibungsphase hörte ich auf die Anweisungen der Hebamme, der ich während der gesamten Geburt mein komplettes Vertrauen schenkte. Nach 3 Presswellen war unser Baby da. Als die Ärztin zur Tür reinkam, war A. schon geboren. Es war ein unfassbares Gefühl. Ich fühlte mich zum ersten mal wie eine Gebärgöttin, die ihr Kind auf die Welt bringt und nicht wie eine um Hilfe schreiende Frau, die von ihrem Kind entbunden wird.
Ich hatte während der Geburt (die dann insgesamt nur 45 Minuten ging) keine Kopfhörer drin. Ich konnte die Hypnosen aber auswendig, sodass mir einzelne Sätze während der Wellen dennoch sehr präsent waren.
Liebe Kristin, ich danke dir von ganzem Herzen!! Du hast mir geholfen, das Trauma der zweiten Geburt aufzulösen und sogar Stolz für sie zu empfinden. Dank dir, konnte ich mit Zuversicht und Freude in die Geburt gehen.