Geburtsbericht von

Caro

Friedliche Hausgeburt meiner zweiten Tochter

Nach der Geburt meiner ersten Tochter im Geburtshaus war für mich relativ schnell klar, dass meine nächste Geburt zu Hause in den eigenen vier Wänden stattfinden sollte. Ich habe damals 10 Stunden der Geburt zu Hause verbracht, um am Ende nach 1,5 Stunden im Geburtshaus meine Tochter zur Welt zu bringen. Dieses Mal wollte ich den Ortswechsel umgehen und eine selbstbestimmte Geburt zu Hause im Pool erleben.

Am 07.06.2023 (zwei Tage vor ET) war es dann soweit. Ich erwachte – wie schon ein paar Tage vorher immer mal – früh morgens gegen 5.00 Uhr mit vermeintlichen Übungswehen. Doch dieses Mal fiel mir sofort die Regelmäßigkeit auf, sodass ich anfing, auf die Uhr zu schauen. Okay, gut aushaltbare Wellen alle 7 min. Ich blieb noch im Bett liegen, bis wir alle gemeinsam aufgestanden sind.

Nachdem ich meine 3-jährige Tochter für die Kita fertig gemacht habe und mein Partner mit ihr losging, ließ ich mir Badewasser in die Wanne. Ich wollte den obligatorischen Test machen, ob die Wellen bleiben oder wieder verschwinden. Sie blieben, wurden etwas intensiver, waren aber trotzdem gut auszuhalten. Da es ja immer heißt: beim zweiten Kind kann es ganz schnell gehen, rief ich danach sofort meine Hausgeburtshebamme an. Wir vereinbarten, dass sie eine Stunde später vorbeikommen und den Pool mitbringen würde.

Als sie bei uns eintraf, waren meine Wellen noch immer bei 6-7 min, gut aushaltbar und ich war sehr gut drauf. Ich befand mich schon in meinem gemütlich hergerichteten Geburtszimmer mit netter Musik und dem Duft von Lavendelöl. Meine Hebamme schaute nach dem Baby und baute anschließend den Pool auf, damit wir auf alles vorbereitet waren. Danach verabschiedeten wir uns wieder. Ich würde mich melden.

Die Wellen waren weiterhin gut aushaltbar und so langsam wurde mir bewusst, dass ich vermutlich noch heute unser Baby in den Armen halten werde. Was für ein wundervolles Gefühl. Ich entschied mich um 12:30 Uhr eine Runde spazieren zu gehen. Schon nach ein paar Metern (wir wohnen am Berg) merkte ich, dass die Wellenabstände etwas kürzer wurden. Wie schon bei der Geburt meiner ersten Tochter musste ich jede Welle stehend ohne jegliche Bewegung veratmen. Wieder zu Hause wurde der Abstand wieder länger.

Den Nachmittag verbrachte ich also damit, im Haus noch ein paar Dinge zu räumen, einen Kuchen zu backen und immer mal wieder in mein Geburtszimmer zurück zu kehren. Auch hörte ich hier und da mal eine Hypnose aus dem Kurs. Gegen 17:30 Uhr schnappte ich mir meinen Partner für einen zweiten Spaziergang, dieses Mal sollte es eine etwas größere Runde sein und einen steileren Hang hinauf… Schon direkt zu Beginn verkürzte sich der Wellenabstand auf 4 min und die Wellen wurden etwas intensiver. Während des Spaziergangs rief uns unsere Hebamme an, um den aktuellen Stand zu erfragen. Ich schilderte ihr die Situation und wir verabschiedeten uns wieder mit den Worten: „Ich melde mich, wenn es los geht.“

Als wir nach einer Stunde zurück waren, verabschiedete ich noch meine Tochter, die heute nebenan bei der Oma schlafen sollte und quatschte noch kurz mit meinen Eltern. Leicht frustriert, dass es jetzt doch schon so lange dauert und nichts weiter passiert, ließ ich mir erneut Badewasser in die Wanne. Immerhin hatte ich bereits 14 Stunden gleichmäßige Wellen und dachte mir, eine kleine Entspannung für die kommenden Stunden wird mir sicherlich gut tun.

Um kurz vor 19:00 Uhr lag ich also wieder in der Badewanne und der Wellenabstand verlängerte sich plötzlich wieder, was mich ziemlich frustrierte. Ich sagte zu meinem Partner, dass ich langsam die Nase voll habe und endlich will, dass es richtig losgehe… Doch bei der nächsten Welle merkte ich plötzlich, dass die Welle länger anhielt und intensiver wurde. Ich musste plötzlich anfangen, sie leise zu vertönen und mit der nächsten Welle um 19:15 Uhr machte es überraschenderweise „Plopp“ und meine Fruchtblase platzte. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet. Ich bat also meinen Partner, die Hebamme anzurufen und ihr zu sagen, dass sie sofort zu uns kommen soll.

Und mit der nächsten Welle merkte ich schon ein Schieben nach unten, was ich auch direkt meinem Partner mitteilte – nicht panisch, aber aufgeregt, weil die Hebamme ja noch nicht da war. Intuitiv musste ich auch meine Position verändern und kniete nun in der Badewanne, um den Druck nach unten besser auszuhalten. Um 19:30 Uhr traf dann glücklicherweise meine Hebamme ein. Sie checkte kurz die Herztöne und auf meine Bitte hin, ließ sie den Geburtspool volllaufen, weil es mir zu unbequem in der Badewanne war. Die Wellen waren allerdings plötzlich so intensiv, dass direkt klar war: Ich bekomme HIER und JETZT mein Baby. Und mit den nächsten zwei Wellen wurde um 19:44 Uhr unsere Tochter kraftvoll aber friedlich in meine Hände geboren.

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