Geburtsbericht von

Carolin

Liebe Kristin und liebes Team,
Gestern ist mein 2. Sohn 2 Jahre geworden und während mein jüngster im Tragetuch kuschelt, möchte ich gerne endlich die Zeit für den Bericht zu R.s Geburt nutzen.

Am Ende meiner ersten Schwangerschaft wurde mir dein Podcast empfohlen. Ich habe diesen rauf und runter gehört, aber dachte, dass es für die kommende Geburt zu spät sei. Als ich nun wieder schwanger war, habe ich mich nach dem ersten Trimester sofort angemeldet.

Die Zeit zu finden, war mit Kleinkind und zwischendurch noch mal kurz arbeiten schwierig, aber ich merkte rasch, dass mir die Hypnosen gut tun.

Da meine erste Geburt aufgrund eines sehr großen Kindes eingeleitet wurde, war ich nun sehr aufgeregt, den richtigen Zeitpunkt zum losfahren zu erfassen. Auch R. war wieder sehr groß geschätzt, so dass er mit erreichen des ETs eingeleitet werden sollte.

Eine Woche vor ET begannen abends auf dem Sofa plötzlich die ersten Wellen. Ich war total aufgeregt! Nach einer kurzen Phase regelmäßiger Tätigkeit beruhigte sich aber alles wieder.

Drei Tage vorm ET war dann noch die kirchliche Hochzeit meines Bruders geplant, die in einer anderen Stadt ca. 1h Fahrt entfernt stattfand. Einen Tag vorher war ich nochmal bei meiner Frauenärztin. Der Gebärmutterhals war nun verstrichen, ansonsten aber alles gut und ruhig. Also packten wir am nächsten Tag zur Vorsicht auch Klinikkoffer und Babyschale ins Auto und machten uns auf den Weg nach Münster.

Der Tag war für mich allerdings totaler Stress! Meine Schwiegermutter, die wir als Babysitter für den Großen mitnehmen wollten, kam zu spät, L. wollte im Hotel natürlich keinen Mittagsschlaf machen und ich war total k.o. Zum Glück nahm mein Mann mir viel ab und brachte L. abends zusammen mit seiner Mutter ins Bett. Bereits während der Feier abends merkte ich immer wieder, dass mein Bauch fest wurde. Es fühlte sich aber nicht muttermundswirksam an. Ich war aber relativ schnell an dem Punkt, dass ich zurück ins Hotel wollte, um mich auszuruhen. Ich wollte eigentlich in unserer Stadt entbinden und hatte das Gefühl, wenn ich noch länger auf der Feier bliebe, käme das Baby noch in der Nacht.

Am nächsten Morgen wurden wir pünktlich um 6 Uhr vom Großen geweckt. Bei mir hatte sich alles beruhigt. Wir waren die Ersten beim Frühstücken und blieben dort auch recht lange, da nach und nach die anderen Hochzeitsgäste auftauchten. Bei mir kamen nun aber zunehmend Wellen, bei denen ich im Verlauf auch die Bauchatmung nutzen wollte. Irgendwann war ich an dem Punkt, dass ich nun unbedingt nach Hause wollte. Während mein Mann das Auto packte, verabschiedete ich mich. Mein Vater, der häufig einen 6. Sinn hat, meinte zu mir, dass er nicht glaube, dass unser Baby noch an diesem Tag komme. Und während der Fahrt nach Hause passierte auch wirklich wieder gar nichts.

Im weiteren Tagesverlauf kamen dann immer wieder Wellen, aber ich konnte keine Regelmäßigkeit erkennen. Ich atmetet, schloss die Augen und machte dann weiter. Als abends die Küche aufgeräumt und der Große im Bett war, ging es wieder los. Ich startete Geburtsbeginn mental fördern und wechselte bald zur Geburtshypnose. Ich hatte kein wirkliches Zeitgefühl, bat irgendwann aber meinen Mann, meine Mutter anzurufen, damit sie auf Lukas aufpassen kommt. Am Telefon sagte er „wir sind uns noch nicht sicher, aber es wäre besser, du kommst mal zur Vorsicht“ ich hätte am liebsten widersprochen, war aber zu stark mit der Geburt beschäftigt. Gefühlt dauerte es mir nun auch viel zu lange, bis meine Mutter bei uns eintraf. Ich stand dann vom Sofa auf – Welle – ging zur Tür – Welle. Im Nachhinein sagt meine Mutter immer, sie habe nicht geglaubt, dass wir es in die Klinik schaffen…

Die Fahrt war für mich anstrengend, da ich in der sitzenden Position die Wellen viel stärker wahrnahm. Aber mit deiner Stimme, die mich immer wieder herunter zählte und aufforderte, die Schultern zu entspannen, war es absolut auszuhalten.
Als wir im Kreißsaal ankamen, mussten wir zunächst warten, da alle Säle belegt waren. Das war der erste Punkt, an dem ich etwas aus der Hypnose kam. Es wurde über ein pathologisches CTG bei einer Patientin gesprochen und mein Mann fragte mich (Kinderärztin), ob das schlimm sei.

Als wir dann im Kreißsaal waren, wurde CTG angelegt und ich untersucht. Ich war dann wieder an einem Punkt, wo ich aus der Hypnose kam und plötzlich Schmerzen fühlte. Den Weg zurück fand ich in diesem Moment nicht, war aber dankbar, dass ich Lachgas nutzen konnte. Dadurch fand ich auch wieder in die Hypnose zurück. Kurz darauf hatte ich das Gefühl, mitschieben zu müssen. Die Hebamme sagte, ich solle warten, da die Fruchtblase noch geschlossen sei. Noch bevor sie den Raum verlassen konnte, sagte ich „Plopp“, denn die Fruchtblase war nun eröffnet. Die Hebamme war dann etwas hektisch, da es wirklich alles sehr schnell ging und rief nach der Ärztin, die eigentlich auf dem Weg zu einem Kaiserschnitt war. Innerhalb von gefühlt 3-5 Presswehen war dann unser 2. Sohn geboren. Wir waren ca 30 min im Kreißsaal.

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