Geburtsbericht von

Marie

Geburtsbericht für A. B. E.

-errechneter ET 13.01.24, geboren am 09.01.24
-Gewicht 3660g, 50cm lang, KU 34cm
-Hypnobirthing Online-Kurs gebucht am 01.01.24 (!!! Nur 9 bzw. 8 Tage Vorbereitung)

Liebe Kristin, liebe Schwangere und Mütter da draußen,
ich bin seit dem 09.01.2024 Mutter eines wundervollen Sohnes (erste Schwangerschaft, wir mussten lange probieren, bis es endlich geklappt hat). Ich hatte mich in der Schwangerschaft immer mal wieder mit dem Thema Hypnobirthing konfrontiert, aber den Online-Kurs „die Friedliche Geburt“ erst kurz vor knapp gebucht (Abo am 01.01.24 abgeschlossen, am 09.01.24 war unser kleines Wunder dann da).

Ehrlich gesagt, war ich ziemlich skeptisch in Bezug auf Meditation und Hypnose und wusste nicht, ob ich mich fallen lassen kann. Jedoch kann ich rückblickend nun sagen, dass es die beste Entscheidung für mich und mein Baby war. Die Themen in den Hypnosen und der Kursinhalt sind mit so viel Bedacht und Liebe gewählt und unabhängig von der Geburt kann ich auch die allgemeineren Hypnosen (positive Affirmationen, Angstabbau, Einschlafen, ERE) nur wärmstens empfehlen. Auch jetzt im Wochenbett versuche ich noch ab und an, eine Session einzubauen und genieße diese mentale Auszeit für mich, um runter zu kommen.

Mein Geburtsbericht:
Am 09.01.24 bin ich gegen 04:30 Uhr mit leichter Unruhe und Hunger aufgewacht. Ich hatte zudem davon geträumt, dass mir eine Hebamme einen Einlauf macht und musste über diesen skurrilen Traum schmunzeln. Ich habe dann in der Küche Müsli gegessen und mir online eine Schwangerschaftsmassage für denselben Tag gebucht, da ich nochmal Lust auf ein wenig Me-time hatte. Im Anschluss habe ich mich nochmal zu meinem Mann gekuschelt und eine gute Stunde gedöst. Als mein Mann dann gegen 7 Uhr zur Arbeit los wollte, bin ich unsere Maisonette Treppe runter gegangen, um ihm tschüss zu sagen.

Da habe ich dann ein Ziehen im Bauch verspürt und auf der Treppe hatte ich plötzlich das Gefühl, dass meine Hose nass ist. Letztendlich hatte sich da der besagte Schleimpfropf gelöst. Mein Mann hat dann erstmal seine Termine verschoben und ist zu Hause geblieben, damit wir schauen können, wo die Reise hin geht (hätte ja durchaus auch noch Tage dauern können bis zur eigentlichen Entbindung).

Ich bin dann in die Wanne gegangen und hab da nochmal ein kleines Frühstück eingenommen. Dann hat mir mein Mann meine Kopfhörer gebracht und ich habe mit der Hypnose „Abschied von der Schwangerschaft“ begonnen. Diese hat mich sehr gerührt, ich habe nochmal meinen Bauch gestreichelt und mir selbst gesagt: „Ja, jetzt ist es wohl Zeit, dass du kommst. Ewig kann ich so nicht weiter durch die Gegend kugeln.“ Die Wellen kamen da so ca. alle 10-15 min. und haben sich wie stärkere Regelschmerzen angefühlt. Ich habe dann ein Buscopan/Paracetamol Zäpfchen genommen und bin in mein Bett gewechselt. Hier habe ich die Hypnose „Eröffnungsphase“ in Schleife gehört und angefangen, tief in den Bauch zu atmen und immer mal wieder meinen sicheren Ort zu visualisieren.

Parallel hat mein Mann immer mal wieder der Hebamme, die wir für eine Latenzphasenbetreuung gebucht hatten, Updates zu meinem Zustand gegeben. Die von mir gebuchte Schwangerschaftsmassage für denselben Tag habe ich dann storniert, als ich merkte, dass die Wellen wirklich regelmäßig kommen und der Abstand sich auch so auf alle 8-10 min einkürzte. Als ich dann in der Hypnose von Kristin hörte „Loslassen, gut so!“, habe ich einmal ganz bewusst ein- und ausgeatmet und hatte dabei stärkere Schmerzen. Dann ist wieder die Hose nass gewesen, es kam erneut Schleim und diesmal auch etwas Blut. Unsere Hebamme am Telefon sagte: „Super! Das zeigt, dass der Muttermund wohl langsam auf geht“.

Sie fragte, ob wir schon ihre Betreuung in Anspruch nehmen wollten, aber dass sie denke, dass es wohl erst gegen Nachmittag oder Abend so richtig bei mir losgehen würde. Ich fühlte mich wohl zu Hause und mochte es, unbeobachtet zu sein, also verabredeten wir uns mit ihr für den Nachmittag, 16 Uhr. Mein Mann machte derweil Flammkuchen im Ofen. Das war zwar liebt gemeint von ihm, aber der Geruch widerte mich total an und so kam eine latente Übelkeit in den Wellen hinzu, die sich dann alle 6-8 min ankündigten.

Ich ging erneut in die Wanne und machte mir am frühen Nachmittag dann einen Einlauf und nahm nochmal ein Zäpfchen gegen die Krämpfe. Ein paar Minuten später hatte ich dann auf Toilette auch fraglichen Fruchtwasserabgang. Ich ließ warmes Wasser in die Wanne nach, inzwischen waren die Wellen recht intensiv und ich musste mich sehr aufs Atmen konzentrieren und begann auch, ein wenig mit zu Tönen (Ich dachte nicht, dass ich unter der Geburt jemals Geräusche machen würde… aber das kam alles von ganz alleine). Mein Mann setzte sich neben den Wannenrand und erkannte, dass ich jetzt etwas Beistand brauchte. Ich fing an, bei nahezu jeder Welle, seine Hand zu drücken. Gegen 15:30 Uhr sagte dann mein Mann: „Komm mal langsam aus der Wanne raus oder wir müssen das Wasser frisch machen… die Hebamme kommt doch gleich…“

Zu diesem Zeitpunkt wollte ich mich aber nirgends mehr hinbewegen. Ich war vollkommen in meinem Tunnel, mir war egal, wie die Wanne und wie ich aussahen und ob ich stöhne oder nicht… schließlich wurden die Wellen um kurz vor 16 Uhr plötzlich richtig intensiv und ich hatte auch das Bedürfnis, mein Becken zu bewegen und etwas zu pressen… gleichzeitig hatte ich Angst, nochmal groß auf Toilette zu müssen. Ich schickte meinen Mann aus dem Bad raus und begann plötzlich, zu schreien. Ich hatte das Gefühl, die Situation jetzt plötzlich nicht mehr richtig einschätzen zu können. Kam mein Kind jetzt? Das konnte doch nicht sein! (Bei den Entbindungen meiner Schwester, die ich begleitet hatte, hatte ich eine viel längere Zeitspanne in Erinnerung).

Auf Toilette kam kein Stuhlgang, aber die Schmerzen wurden immer heftiger, sodass ich meinen Mann zurückrief und nach der Hebamme verlangte. Mein Mann erkundigte sich telefonisch nach ihr und wenig später traf sie dann auch ein. Sie war relativ geschockt von meinem Zustand: Ich war inzwischen wechselnd in Seitenlage oder im Vierfüßler und schrie spitz während der Wellen vor mich her. Die vaginale Untersuchung ergab dann, dass mein Muttermund schon vollständig geöffnet war und das Köpfchen im Ansatz schon zu tasten war. Eigentlich hatten wir ja vor gehabt, noch in die Klinik zu verlegen, aber die Hebamme sagte uns, dass der RTW uns eventuell auch nicht mehr pünktlich in den Kreißsaal bringen würde. Wir entschieden uns als Paar für eine ungeplante Hausgeburt.

Nichtsdestotrotz wurde ein RTW zur Sicherheit hinzu gerufen und die Hebamme verständigte eine zweite Kollegin. Ich habe ehrlich gesagt wenig davon mitbekommen, aber laut meinem Mann saßen dann gegen 16:30 3 Rettungssanitäter in unserer Küche im Standby Modus und irgendwann traf dann auch die zweite Hebamme ein… all das habe ich aber kaum wahrgenommen. Mein Mann machte mir nach der vaginalen Untersuchung durch die Hebamme dann die Hypnose „Austreibungsphase“ an und ich fokussierte mich wieder auf Kristins Stimme. Ich ließ aber nur einen Kopfhörer drin, um die Anweisungen der Hebamme noch zu hören. Diese sagte mir, ich solle tiefer Schreien auf U-Laute und durfte nun unter Anleitung in den Wellen aktiv mitschieben. Das Mitarbeiten fühlte sich gut an.

Zwischendrin wurde immer wieder versucht, die Herztöne abzuleiten, was gar nicht so leicht war, da der kleine Mann schon so tief im Becken war. Schließlich war der Kopf geboren und ich sehr erleichtert. In der folgenden Wellenpause hatte ich dann ein brennendes Gefühl und dachte, dass die Hebamme mich vaginal abtastet… aber meine Hebamme meinte, dass sei mein Baby was sich da bewegt! Mein Mann hielt mich in dieser Wellenpause und wir kuschelten kurz unsere Köpfe aneinander. Ich tastete dann nach dem Köpfchen. Meine Hebamme leitete mich nochmal dazu an, das Becken etwas zu kreisen und meine Füße nacheinander seitlich aufzustellen und in der nächsten Welle war dann unser Sohn da.

Die Entbindung war zwar eine Grenzerfahrung, aber dafür, dass da ein fertiger wundervoller Mensch aus einem gekommen ist, waren die Strapazen völlig im Rahmen für mich. Vor der Plazentageburt hatte ich auch nochmal Respekt, aber das war mit der Hypnose „Plazentageburt fördern“ sehr gut zu handeln und tat mir überhaupt nicht weh. Nachdem die Nachgeburt auf Vollständigkeit geprüft worden war und klar war, dass ich nur einen Dammriss Grad I erlitten hatte, wurden die Notfallsanitäter weg geschickt. Die Hebamme applizierte Betäubungsgel in Vorbereitung für die Wundversorgung vaginal und wir konnten als junge Familie erstmal kuscheln und ankommen. Die Nabelschnur pulsierte aus und irgendwann sind wir dann für das Abnabeln und die U1 auf unser Sofa im Wohnzimmer umgezogen.

Als es dann an die Wundversorgung ging, hatte mein Mann den Kleinen im Arm. Leider war dann pünktlich zu Nahtbeginn der Akku meiner Earpods alle… ich wechselte schnell auf ein Stirnband mit Lautsprechern und machte mir die Meditation zur Wundversorgung an. Ich kann hierzu nur sagen, dass ich keine Schmerzen hatte, aber sehr froh war, mir dieses Stirnband ins Gesicht ziehen zu können, denn so hab ich mich sicherer und nicht so beobachtet gefühlt. Ich habe dann schon ein wenig die Geburt revue passieren lassen und bin nochmal an einen meiner sicheren Orte gereist und hab seither nur tiefe Dankbarkeit für diese Geburtserfahrung empfunden.

Als alles fertig war, habe ich viel getrunken und Smoothies verschlungen. Zu meinem Erstaunen habe ich sogar zwei winzige Stücke der Plazenta gegessen… auch das wäre früher NIEMALS für mich vorstellbar gewesen, aber nach dieser ungeplanten Hausgeburt habe ich mich irgendwie so stark und animalisch gefühlt und habe es einfach gemacht, weil es sich in dem Moment richtig angefühlt hat. Für mich war es meine Traumgeburt. Mein Fazit ist, dass mentale Stärke und Fokus einen sehr gut auch als Erstgebärende durch die Geburt tragen können und dass der Körper vieles einfach instinktiv richtig macht. Nichtsdestotrotz ist mir durchaus bewusst, wieviel Glück wir hatten, dass alles gut und sicher abgelaufen ist.

Meine Hebamme war auch sehr erstaunt über diese relativ schnelle Geburt meines ersten Kindes (Wellen insgesamt von ca. 10-11 h, lange gut aushaltbar mit Schmerzreduktion). Ich würde alles genauso wieder machen… und beim nächsten Kind den Hypnobirthing Kurs vielleicht etwas früher anfangen, um alle Übungen machen zu können und sich selbst Druck raus zu nehmen.

Danke Kristin, dass du bei mir warst!

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