Positives Geburtserlebnis trotz Einleitung und Interventionen
Mit meinem Geburtsbericht möchte ich Mut machen, dass eine Geburt wundervoll werden kann, auch wenn alles anders kommt als geplant.
Den Kurs von Kristin hatte ich mir bereits in der Mitte des zweiten Trimesters gekauft. Ich übte immer wieder die verschiedenen Hypnosen und bediente mich ausgiebig am Buffett. Es tat mir gut, so früh mit den Übungen zu starten, da ich dadurch das Gefühl bekam, sehr gut vorbereitet zu sein.
An ET+6 entschieden wir uns gemeinsam mit meiner Beleghebamme für eine Einleitung, da die Herzfrequenz meiner Tochter anhaltend immer wieder sehr hoch war und es so schien, als ob sie etwas stresste. Auch ich hatte das Gefühl, dass es etwas gab, was sie oder meinen Körper daran hinderte, trotz sehr gutem Befund, mit der Geburt zu starten. Am Abend hörte ich erneut die Hypnose zur Hingabe und diesmal auch die zum Thema Einleitung, um trotz Anspannung und Aufregung, mit möglichst viel Entspannung in den nächsten Tag starten zu können.
Am 01.03.2024 (ET+7) starteten wir die Einleitung mit einer Tablette. Leider rutschten die Herztöne meiner Tochter als Reaktion auf die Tablette in den Keller und so entschieden wir uns, mit Oxytocin über einen Tropf weiter zu machen. Allerdings war ab diesem Zeitpunkt bei allen Interventionen unklar, wie die Kleine in meinem Bauch reagieren würde. Es stand somit immer im Raum, dass es ein sekundärer Kaiserschnitt oder im schlimmsten Fall ein Notkaiserschnitt werden könnte, wenn die Herztöne erneut absackten und sie sich nicht schnell genug wieder erholt.
Ich hörte erneut die Hypnose zur Hingabe. Sie half mir sehr, ruhig zu bleiben und die ganze Situation einfach annehmen zu können. Gegen 12:30 Uhr starteten wir mit dem Tropf und dosierten ihn langsam hoch. Ich bekam leichte Wellen in kurzen Abständen, die mich allerdings eher an meine sehr starken Periodenschmerzen erinnerten. Nach vier Stunden am Tropf und der maximalen Dosierung, die zu diesem Zeitpunkt möglich war, hatte sich mein Muttermund auf 2-3 cm geöffnet. Es hatte sich also etwas getan, aber die Wellen wurden nicht mehr stärker.
Wir entschieden uns gemeinsam mit meiner Hebamme und der Diensthabenden Ärztin dazu, die Fruchtblase zu öffnen, sodass mein Körper eigenes Oxytocin ausschütten konnte. Es dauerte nicht lange und die Wellen wurden stärker und intensiver. An diesem Punkt bat ich meinen Partner, mir meine Kopfhörer zu geben und die Hypnose für die Eröffnungsphase anzumachen. Ich tauchte ab an meinen sicheren Ort und veratmete die Wellen.
Nach einiger Zeit schickte uns meine Hebamme auf einen Spaziergang. Ich wollte allerdings nach kürzester Zeit wieder zurück in den geschützten Kreißsaal, da die Wellen nun in noch kürzeren Abständen kamen und sehr intensiv wurden. Die Hypnose hatte ich nicht mehr auf den Ohren, aber es gelang mir schon fast automatisch, während jeder Welle abzutauchen und mir meinen sich öffnenden Muttermund an meinem sicheren Ort zu visualisieren.
Wieder im Kreißsaal ließ mir meine Hebamme eine sehr wohltuende heiße Wanne ein. Unterstützend atmete sie ein paar mal auf „U“ mit mir. Ich merkte, dass mir das sehr gut tat. Kurz darauf machte ich aus dem einfachen „U“ ein „Du“ und sprach so bei jeder Welle meinen Muttermund an und visualisierte weiterhin, dass er sich öffnete. Als meine Hebamme nach dem Muttermund tastete, hatte sich dieser leider nicht weiter geöffnet. Immer noch 2-3 cm. Zu diesem Zeitpunkt kamen die Wellen jedoch schon sehr intensiv und vor allem in so kurzen Abständen, dass ich kaum Zeit hatte, mich in den Pausen zu erholen.
Wir entschieden uns für eine PDA und ich wurde wieder an den den Oxytocin-Tropf gehangen. Wie sich kurze Zeit später herausstellte: Genau die richtige Entscheidung. Schätzungsweise war es nun zwischen 19:00 Uhr und 20:00 Uhr. Ich spürte die Wellen weiterhin und veratmete sie auf „Du“, konnte mich jedoch etwas erholen, da die Spitzen der Wellen nicht mehr ganz so hoch waren und die Pausen wieder angenehmer und erholsamer. Nach kurzer Zeit untersuchte mich meine Hebamme erneut: Muttermund bei 6-8 cm. Alle freuten sich über diesen Befund und auch mich motivierte es, weiter zu machen.
Gegen 21:00 Uhr war der Muttermund vollständig eröffnet und ich durfte langsam und vorsichtig während den Wellen mit schieben. Die PDA ließ in ihrer Wirkung wieder nach und ich konnte sehr gut spüren, wo ich hindrücken sollte. Kurz darauf machten sich alle bereit und ich durfte pressen. Ich spürte den Kopf, der sich durch mein Becken schob und fand das Gefühl tatsächlich fast angenehm. In meinem Kopf war ich bei meiner Tochter und ging mit ihr zusammen den glitzernden Weg durch das geöffnete Tor, das meinen Muttermund darstellte. Zweimal konnte ich nach ihrem Köpfchen tasten, das sich immer weiter vorschob. Um 23:08 Uhr kam meine Tochter gesund und munter auf die Welt.
Die Geburt verlief total anders, als ich es mir vorgestellt hatte und es gab sehr viel mehr Interventionen, als ich es mir im Vorfeld gewünscht hätte. Trotz allem blicke ich positiv auf die Geburt zurück und bin super glücklich, wenn ich daran zurück denke. Ich war sehr gespannt, inwieweit es klappt, während der Geburt das Gelernte vom Kurs anzuwenden. Tatsächlich gelang es mir fast automatisch, während den Wellen ganz bei mir und meinem Baby bzw. an meinem sichren Ort zu sein und zu Visualisieren, wie sich der Muttermund öffnet. Ich bin mir sicher, dass Kristins Kurs sehr dazu beigetragen hat, dass ich die Einleitung und alle Situationen im Hinblick auf die Geburt so gut annehmen konnte und im Nachhinein glücklich und positiv an meine Geburt zurück blicke.
Ich denke, die Kombination aus dem Kurs, der wunderbaren Begleitung durch meine Beleghebamme und der super netten Diensthabenden Ärztin haben einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich die Geburt meiner Tochter so positiv erleben durfte. Ich bin sehr dankbar.